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Alt 21.09.2014, 23:26
BOZ BOZ ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs!

Liebe Angela

das habt ihr toll gemacht. Und schön, dass er sich so freut.
Danke, dass Du Dir heute morgen gleich zweimal die Zeit genommen hast, mir hier zu schreiben.

Krebs ist ein Monster. Und man kann nie wissen, was es als nächstes macht. Deshalb verständlich dass Ihr Euch weiter Sorgen macht und Angst habt vor neuen Diagnosen. Ich wünsche Euch, dass es gut läuft und dass Ihr noch viele schöne Momente zusammen haben könnt.

Aber Du hast Recht, wir wissen dass wir unsere Väter wohl durch den Krebs verlieren werden.
Auch bei mir kommt es in Wellen.

Heute saßen wir wieder beim Krankenhaus Italiener zusammen. Es waren auch noch zwei seiner Schwestern von weiter her gekommen.

Und manchmal war es jetzt die letzten Tage auch ganz unbeschwert und mir hatten schöne nahe Momente und auch gelacht. Hatte ich ja schon mal geschrieben
Aber es kommt halt immer wieder die Angst und so schlimme Gedanken.

Aber irgendwie hält man durch. Wobei wir das Schlimmste natürlich noch vor uns haben werden
Ich meine es so, als ich von dem Tumor erfahren habe war es erstmal total schlimm, aber dann geht es weiter
Man hat neue Hoffnungen, manche erfüllen sich, manche nicht
Und so geht das wohl immer weiter. Erst hatten wir ja gehofft, es ist noch nicht so weit und kann entfernt werden.

Meinem Papa geht es noch sehr gut. Aber er möchte endlich aus dem Krankenhaus raus. Ist jetzt schon anderthalb Wochen drin und eigentlich sollte er nur einen Tag nach der Untersuchung bleiben. Die Chemo hat er auch gut überstanden.
Er bekommt Cisplatin und Etoposid.

Was ich noch dachte, Dein Papa braucht keine Angst haben, dass er nicht weiter existieren wird. Denn in Dir und Deinen Kindern wird er es. Seine Kette geht weiter.

Wie alt sind Deine Kleinen?
Meine wird erst neun Monate.
Ich hoffe sie wird sich später an ihren Opa erinnern.

Stört es Deinen Papa dass viele in der Familie noch rauchen
Oder haben manche durch den Krebs das rauchen selbst neu bewertet
Bei uns rauchen auch viele. Mein Papa ist auch sehr tapfer.

Mir hilft es, dass ich jetzt so viel Zeit mit meinem Papa verbringen. Und ich weiß, dass es ihm auch gut tut. Bin auch dabei gewesen als er ins Krankenhaus kam und bei den Gesprächen mit dem Arzt.
Der sagte ja, es geht um Monate, nicht um Jahre.

Aber ich hoffe natürlich.

Auf jeden Fall versuche ich dass wir noch viele schöne Momente haben werden. Manchmal wird mir dann wieder bewusst, es kann auch schnell abwärts gehen.
Für Juni habe ich uns Konzertkarten besorgt. Das ist unser beider Traum.

Also alles Gute für Dich und Deinen Papa.
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