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Alt 15.03.2014, 14:27
Charl0tte Charl0tte ist offline
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Standard AW: Nabelmetastase - wer hat Erfahrungen damit?

Hallo Ihr Lieben,

Ich möchte heute mal ein kleines UP-Date geben. Am 28. Januar bin ich nun meine Nabelmetastase losgeworden, und habe mich seither ganz gut erholt. Die OP war ja auch bei weitem nicht so umfangreich wie die Erst-OP. Das Nabeldings war klar abgegrenzt und ist noch nicht in die Bauchdecke eingebrochen, so weit so gut. Das Gewebe wurde allerdings klar als Metastase klassifiziert. Diesmal habe ich gefragt, ob ich mir die Präparate mal anschauen darf, auch die von der Erst-OP. Ich hatte Glück! Die Stationsärztin sprach mit dem Pathologen und der hat sich total viel Zeit genommen und meinem Mann und mir alles gezeigt, genau erklärt und auch die sogenannten dummen Fragen beantwortet. Schade um den Pathologen, der war so nett, der wäre am Krankenbett viel wertvoller für uns, reine Verschwendung, dass so einer Pathologe wird.

Ich hatte ja die irrige Vorstellung, dass so ein histologisches Präparat irgendwie an ein Stück Fleisch erinnert, von wegen! Es sind rötlich schillernde Farbmuster hinter kleinen Glasplättchen, aufbewahrt in einer Art Fotoalbum, wo die Glasplättchen in entsprechende Halterungen eingeschoben werden. Sieht fast aus wie ein Tapetenmusterbuch. Zum Angucken kommen sie unter's Mikroskop und das Bild wird wiederum auf den Monitor geschickt. Man kann es riesenhaft vergrößern und quasi jeder (Krebs-)zelle in die Kaffeetasse spucken. (Ha, wenn das ginge, das wär ein Spaß) Das erkrankte Gewebe erkennt man daran, dass mehr Zellkerne auf kleinerem Raum vorhanden sind, sprich: es sind mehr Zellen in Teilung - nun das is ja nu nix neues für uns ...

Die Chefärztin wollte zuerst die Option haben, wieder den ganzen Bauch aufzumachen (so ne Art Second Look OP), aber da habe ich gestreikt. Ich wollte mir den Status quo so lange wie möglich erhalten, habe Monate gebraucht nach der ersten OP, mich wieder als menschenartiges Wesen zu fühlen, das wollte ich nicht für eine OP auf's Spiel setzen, die mehr der Neugierde der Chirurgin dient als meinem Wohlbefinden. Das fand sie natürlich nicht so toll und meinte: " Wenn Sie die therapeutischen Konsequenzen nicht zu tragen bereit sind, dann brauchen wir auch keine weiteren Untersuchungen." - und lehnte es daraufhin ab, meinen Bauch erst mal mit MRT oder CT von außen zu untersuchen.

Im Krankenhaus hat sie sich dann sogar geweigert mir aus der Blutprobe den Tumormarker an Labor nachzumelden, als ich darum bat. Mir hatte man allerdings über eine Schwester ausrichten lassen, dass die Nachmeldung nicht mehr möglich sei, was ganz einfach gelogen war. Ich habe dann noch selber im Labor angerufen, und die haben mir ohne Probleme noch den Tumormarker aus der Blutprobe des Krankenhauses nachbestimmt. Ich hab dann meinen Hausarzt ein Fax schicken lassen, damit wenigstens Die Krankenkasse die riesige Rechnung über 15 € bekommt. Die ertrinken ja noch in meinem Geld, da ich ja kein MRT oder CT bekomme. Das ist ja bei mir eh Verschwendung, weil ich ja die heiligen therapeutischen Konsequenzen nicht tragen will.

Verzeiht mir den Sarkasmus. Es ist doch mein Bauch, mein Leben, mein Krebs und ich bestimme, was mit mir gemacht wird und vor allem was nicht!

Ich habe jedenfalls vor, meiner Krankenkasse noch lange, lange auf der Tasche zu liegen. Für ein gespartes MRT kann sich meine Krankenkasse 31 Tumormarkerbestimmungen leisten. Nach Adam Riese reicht das für fast 8 Jahre, wenn ich den TM alle drei Monate bestimmen lasse. Am besten ich lasse ihn nur einmal im Jahr bestimmen, dann reichts für 31 Jahre:

So ich musste mal meiner Wut Ausdruck verleihen, auch wenn Ihr natürlich die völlig falsche Adresse seid.

Ich grüße Euch alle lieb
Charl0tte

Geändert von gitti2002 (15.03.2014 um 15:24 Uhr) Grund: Nutzungsbedingungen