Thema: Angst
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #7  
Alt 31.08.2004, 09:45
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Angst

Liebe Martina,

das sind eine ganze Menge Belastungen, mit denen Du klarkommen mußt. Schwierig stelle ich mir auch die Situation vor, wenn Du mit Deiner Firma die Familie wirtschaftlich trägst und nun nicht mehr sicher sein kannst, ob das in Zukunft noch möglich sein wird. Doch auch dann muß und wird sich eine Lösung finden.

Als ich mich nach einem unguten Befund mal wieder in Tränen aufgelöst habe, hat mir eine Ärztin gesagt: "Sie müssen mehr in der Gegenwart leben. Was die Zukunft für uns bringt, wissen wir alle nicht." Die Gegenwart bedeutete für mich damals, daß mein Tumormarker zwar wieder einmal angestiegen war und sich abzeichnete, daß auch diese dritte Chemoserie meinen Tumor nicht verschwinden läßt, aber ich hatte noch keine akuten Probleme mit dem Tumor und konnte noch eine Menge Dinge machen, die mir Freude bereiten. Ich habe mir damals angewöhnt, meinen Blick kurz zu halten, habe weniger langfristig geplant und spontaner etwas unternommen, wenn es mir gutging. Wenn ich zu weit nach vorn geschaut habe, wurde mir nur umso mehr die Ungewißheit der Zukunft mit all den negativen Entwicklungen, die kommen könnten, bewußt. Nicht so weit nach vorn zu schauen, hat mich von einem Teil der Sorgen entlastet, die sich mit dieser Krankheit verbinden.

Zu Deiner Frage: Bei mir war es die negative Variante, Ovarialkarzinom im fortgeschrittenen Stadium (Diagnose Januar 2002), ich bin 4x operiert worden und schlage mich von einer Chemoserie zur nächsten durch. Neben den schwierigen Phasen gab es eine Menge guter Tage in den letzten 2 1/2 Jahren, die ich genießen durfte. Im Moment lebe ich in einer relativ guten Phase.

Liebe Grüße
Claudia
Mit Zitat antworten