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Alt 02.07.2010, 23:44
Corinna1965 Corinna1965 ist offline
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Standard AW: Hüftkopfnekrose nach Chemotherapie mit 25 Jahren

Ich wurde mit 37 Jahren von November 2002 bis Mai 2003 aufgrund akuter lymphatischer Leukämie ausschließlich stationär mit hochdosierter Chemotherapie behandelt. KMT war nicht erforderlich, da die Chemotherapie zeitig Erfolg zeigte. Im Mai 2004, also ein Jahr nach Behandlung, bekam ich starke Schmerzen in beiden Hüften und war oftmals gehunfähig. Röntgen und MRT ergaben Hüftkopfnekrose beidseits im Stadium 3 nach Ficat.
Erste Option war, in beide Oberschenkel Tantalstifte einzubringen und die Erkrankung aufzuhalten. Diese Operation hätte ich mir ersparen können, denn auch ein halbes Jahr nach der Operation war keine Verbesserung eingetreten. In zwei weiteren Operationen im Januar und April 2005 wurden die Tantalstifte unter schwierigsten Bedingungen (da festgewachsen) entfernt, die Löcher im Knochen aufgefüllt und beide Hüftgelenke ersetzt. Die Hüftköpfe waren zu diesem Zeitpunkt "eingebrochen". Danach ging es Schritt für Schritt voran und innerhalb eines Jahres konnte ich von einer neuen Lebensqualität reden, auch wenn mir klar ist, dass die Hüftgelenke nicht für die Ewigkeit gedacht und irgendwann wieder ersetzt werden müssen. Da ich im Rahmen einer Studie behandelt und für die Probanden eine Versicherung abgeschlossen wurde, habe ich von der Versicherung für den nachweislich attestierten Gesundheitsschaden eine für mich zufriedenstellende Abfindung erhalten. Dazu hat genügt, dass der behandelnde Chirurg/Orthopäde den Zusammenhang bestätigte. Den behandelnden Ärzten im Rahmen der Chemotherapie war angeblich kein einziger Fall bekannt, wo Cortison solche Schädigungen verursacht hat. Ich wünsche euch alles Gute.
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