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Alt 29.12.2011, 15:13
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Lantan Lantan ist offline
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Registriert seit: 03.11.2010
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Standard AW: Brustrekonstruktion mit der BEAULI Methode

Hallo an alle,

ich wollte euch gerne meinen Zwischenstand nach der 3. Fetttransplantation mit der BEAULI- Methode mitteilen. Da mein letzter Beitrag schon ein paar Seiten alt ist, hier noch mal kurz die Wiederholung:

- Ablatio Okt.2004, Chemo und Bestrahlung (Brustwand vorn und hinten in 4 Feldern) bis April 2005,
- Silikon oder größere Eigengewebstransplantate waren mir zu heikel, von Silikon wurde mir zwischenzeitlich auch dringend abgeraten wegen erhöhter Neigung zu Kapselfibrosen nach Bestahlung. BH mit Silikon-Epithesen gefüllt getragen und vom Gewicht bereits eine deutliche Einkerbung auf der entsprechenden Schulter, außerdem durch den BH Verschlechterung des Lymphabflusses in Arm und Rumpf
- Okt. 2010 Beratung bei Dr.Ue. in Berlin zur BEAULI-Methode in Berlin Birkenwerder, erfahren hatte ich im www. von der Methode
- Jan. 2011 erstes Eigenfett zusammen mit dem Bauchhochzug zur Bildung einer neuen Unterbrustfalte, einfache Krankenhauseinweisung reichte aus (TKK versichert, Privatpatienten haben es noch leichter), Fettentnahmestelle konnte ich mir aussuchen, da rundherum genug vorhanden ist/war. Zwischenergebnis: Bereits wieder der Ansatz eines Dekolltees vorhanden ***große Freude***; Wermutstropfen: Der Bauchhochzug war schon echt unangenehm in den ersten 3-4 Wochen, aber eine gebückte oder vorgebeugte Haltung war nicht nötig
- Ende Juni 2011 die zweite Fettportion letztmalig in Birkenwerder zusammen mit der Reduktion der gesunden Brust vom üppigen C-Körbchen auf solides B-Körbchen, worüber ich mehr als glücklich bin, denn diese Seite hat in den letzten 3 Jahren nicht nur deutlich mit zugenommen, sondern war schon sehr gedehnt , jetzt wieder Klasse Form, die Narben sind natürlich noch nicht richtig schick,
- Anfang Oktober 2011 die dritte Fettumschichtung durch Dr. Ue diesmal im Berliner M.-L.-Krankenhaus (boaahh sah das direkt danach Klasse aus, ist natürlich wie erwartet nicht ganz so geblieben), auf der Einweisung stand noch Narbenkorrektur mit drauf.

Bisheriges Ergebnis:
- Die aufgebaute Brust hat über die halbkuglige Fläche gesehen eine weiche sich sehr natürlich anfühlende Fett- und Gewebeschicht, die schon gut in der Hand liegt (ihr wisst, was ich meine! ) und nur auf der Außenseite der Ablationarbe Richtung Achsel ist noch eine ca. 5mm tiefe 'Furche', der Rest der Narbe hat schon sehr gut nachgegeben und sie fühlt sich über die ganze Länge weich an. Bei dieser alten Narbe hatte ich die meisten Bedenken, ob das denn was werden würde, weil gerade im Aussenbereich die Haut sehr dünn war und die Narbe wie angewachsen an die Rippen wirkte.
- Das jeweilige Zwischenergebnis war immer nach 4-6 Wochen erreicht, beim letzten Mal hat es nach der 2. Woche keine Veränderung/Verringerung der Fettmenge/-schicht mehr gegeben.
- Leider hat der Bauchhochzug bei mir an den äußeren Punkten nicht gehalten, das soll jetzt optisch bei der nächsten Transplantation korrigiert werden.
- Die gesunde Brust hat wieder die Größe B (mit der ich den größten Teil meines Frauenlebens eh ausgestattet und immer absolut zufrieden war), die Zone um den Bauchnabel ist deutlich flacher und die Reiterhöschen sind auch reduziert, aber das nur nebenbei.

Ausblick:
- 4. Fetttransplantation ist für Anfang Januar 2012 wieder von Dr. Ue im Berliner M-L. Krankenhaus geplant -und ich freu' mich schon ganz doll drauf ,- es soll diesmal Teil 1 der Brustwarzenrekonstruktion mitgemacht werden.
- Bis Ende Februar wird dann auch sichtbar werden, ob noch ein fünfter 'Eingriff' nötig ist.

Also noch einmal: Bei mir wird derzeit ein Komplett-Aufbau mit meinem Fett nach der o.g. Methode gemacht in 4-5 Schritten in Abständen von min. 3 Monaten.
Und wenn auch immer noch nicht klar ist, wie die Brustseite dann in 5 oder 10 Jahren bei m i r aussehen wird, so bin ich jetzt schon froh, die Silikonepithese und inzwischen auch die Gewebefurche auf der linken Schulter los zu sein, denn die hat sich nahezu vollständig regeneriert.

Was ich euch nicht verschweigen möchte:

Ja, ich finde es anstrengend mehrmals im Jahr eine Vollnarkose verpasst zu bekommen, wie einige von euch ja leider aus anderen Gründen bereits erleben mussten zumal das 'restliche' Leben einem ja zwischendurch auch noch so manches abverlangt. Jedoch ist die Eingriffdauer mit max. 2-3 Stunden verhältnismäßig kurz, die Narkose offenbar nicht sehr tief und ich war sehr schnell wieder auf den Beinen.

Ja, es ist auch nervig für 4-6 Wochen diese doofe Kompressionshose tragen und darauf achten zu müssen, die aufgefettete Zone nicht zu drücken (meine Yogamatte fühlt sich sehr einsam seit letztem Januar), und

ja, auch die Blutergüsse an den Fettdepos haben eine Weile wehgetan und
zu guter letzt:

Ja, es stellt meine Geduld ganz schön auf die Probe so lange auf das Endresultat warten/hinarbeiten zu müssen.

Und doch: ich würd`s wieder tun...
und bin guter Hoffnung, dass auch noch in 20 Jahren sagen zu können!
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