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Alt 21.12.2016, 04:11
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem

Lieber Hajo_61,

danke, daß Du Dich mit mir freust und Deine guten Wünsche.

Zitat:
Danke für Deine sehr ausführlichen, sachkundigen und gut lesbaren Berichte.
Dafür brauchst Du mir nicht zu danken.
Es ist selbstverständlich, daß ich von der Hilfe, die mir hier im Forum zuteil wurde, etwas "zurückzugeben" versuche.
Von einer Hilfe, die ich durch das Lesen vieler Beiträge hier erfuhr.
Als völlig "Nichtwissender", was einen Lymphdrüsenkrebs anbelangt.

Ich versuche nur, etwas davon "zurückzugeben", was mir völlig fremd ist:
Angst vor irgendetwas - was auch immer es sein mag.

Ich weiß längst, daß ich sterblich bin.
Und als "Preis" für mein Leben mit meinem eigenen Tod "zu bezahlen" habe.
Das geht für mich völlig i.O.

Sicher könnte man jetzt einwenden, daß ich "ein alter Dackel" bin, der sich leicht tut, so etwas "daherzureden".
Dem darf ich jedoch entgegenhalten, daß meine Einstellung noch nie anders war.

Sicher habe ich mit der problemlosen Bewältigung des Lymphomkrebses "Dusel gehabt".
Das ist jedoch auch kein anderer Dusel, als bisher überlebt zu haben.

Wir machen uns es i.d.R. nur nicht klar, daß es uns jederzeit "hinwegraffen" kann.
Wenn uns das jedoch klar ist:
Welche Rolle spielt es dann, wodurch wir evtl. weggerafft werden?

Gegen, z.B. einen tödlichen Autounfall oder Flugzeugabsturz, können wir relativ wenig unternehmen.
"Erwischt" uns halt, und "Aus" ist es mit unserem Leben.

Etwas anders gelagert ist es jedoch dann, wenn uns ein Lymphdrüsenkrebs "erwischt" hat.
Denn der muß keineswegs immer tödlich enden.
Können wir hier im Forum auch reichlich nachlesen.

Zitat:
Auch wenn ich hier recht neu bin und noch am einlesen, freut es mich vom ganzen Herzen das du alles so gut überstanden hast und jetzt für deine positive Einstellung mit der Nachuntersuchung ohne Befund belohnt wurdest.
Lies Dich bitte weiterhin hier im Forum ein.
Um evtl. zu den Erkenntnissen kommen zu können, die auch ich erkannte:

1) Sicherlich gibt es uns völlig unbekannte Einflußfaktoren positiver Einstellungen.
Die wir aber unmöglich quantifizieren können.

2) Wie sollten wir als Folge von 1) von "Belohnung" sprechen können?
Wie sollten wir ermessen können, welchen Einfluß bzgl. eines gewünschten/erwarteten/erhofften Ergebnisses

3) eine Therapie hat?
Eine Therapie, bei der unsere Ärzte mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln "loslegen", um unseren individuellen Krebs plattmachen zu können.

Die "Wahrheit" ist aus meiner Sicht vermutlich die, daß 1) eine mitentscheidende Rolle beim Plattmachen eines Krebses spielt.
Sofern er überhaupt plattmachbar ist.

Anderenfalls "versagen" nämlich leider alle Mittel.
Darüber müssen wir uns im Klaren sein!

Folglich bleibt nur übrig:

4) Letztendlich ist es reiner Dusel, einen Lymphomkrebs überleben zu können.
Die Chancen dafür sind allerdings recht gut.
Auch das können wir hier reichlich nachlesen.

Klingt zwar absurd:
Wenn es schon ein Krebs "sein muß", den wir hinzunehmen haben, dann am besten einen Lymphdrüsenkrebs.
Aus männlicher Sicht:
Denn bei einem weiblichen Brustkrebs stehen die Überlebens-Chancen wohl noch etwas besser.

Wissen wir in unserer Familie sehr genau:
Meine Frau hatte vor ca. 30 Jahren Brustkrebs.
Sie wurde (ohne Brust-Amputation) erfolgreich operiert.
Mit nachfolgender Chemo. (AK-Kombination war damals noch unbekannt.)
Sie überlebte das zu unser aller Glück.
Auch ohne diesbzgl. Nachbehandlungen.
Der Krebs wurde seinerzeit plattgemacht. Endgültig.

Wir brauchen keine Angst vor einem Lymphdrüsenkrebs zu haben!!
Wenn er plattmachbar ist, dann kann er auch plattgemacht werden.

Anderenfalls werden wir ihn nicht überleben können.
Darüber müssen wir uns im Klaren sein und damit "leben" können.
Wie auch immer bis zum Ende unseres Lebens.

Was bleibt uns letztendlich anderes übrig, als zu hoffen, daß alles gut verläuft?
Auch darüber müssen wir uns im Klaren sein!

@ gitti 2002:
Es sind "grenzwertige" Gedanken/Diskussionen, die wir hier erörtern.
Sei bitte so gut, "Grenzwertiges" zu tolerieren.
Ich glaube, Deine Zwänge (so ungefähr) ermessen zu können.
Weiß aber auch, daß Du "Handlungs-Spielraum" hast.

//Off Limits Anfang//

Bzgl. Hoffnung:
https://www.youtube.com/watch?v=k_ldG4nioWA

Ich kenne nur noch eine einzige Interpretation davon, die mir noch besser gefällt als die von CCR.
Weil sie noch "kraftvoller" ist:
Mit Jimmy Barnes, Leadsänger von Cold Chisel:
https://www.youtube.com/watch?v=I1y9sXEfO34

Ist alles in "Dur" und nicht in "Moll".
Also bleibt "hart" und werdet nicht "weich"!
Kämpft um Euer Leben!
Mit allen Mitteln!
Denn es bleibt zweifelhaft, ob es nicht das einzige Leben ist, das wir haben.

//Off Limits Ende//

Gebt die Hoffnung niemals auf!!
Es sei denn, es ist alles hoffnungslos.
Aber wer weiß denn schon, wann etwas hoffnungslos ist oder nicht??
Weder unsere Ärzte, noch wir selbst wissen das.
Genau genommen "stochern wir alle nur im Nebel herum".
Wenn wir Glück haben, mit "günstigem" Erfolg.
Anderenfalls dann halt mit Mißerfolg.

Wie bereits gesagt:
Der ganze Sums ist bis zu einem gewissen Grad reine Glückssache.
Wer wollte das Glück ermessen wollen??
Das ist unmöglich.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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