Thema: Konisation
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #99  
Alt 10.10.2004, 19:08
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Konisation

Hallo Claudia,
meine Konisation (PAP IV, CIN III) liegt drei Wochen zurück, d.h. ich kann nicht über einen jahrelangen Zeitraum berichten, sondern nur über diese drei Wochen.

Die OP wurde in einer Tagesklinik durchgeführt. Um sieben Uhr früh fuhr ich in Begleitung meines Mannes hin. Der Narkosearzt klärte mich über die einzelnen Schritte auf und um halb acht Uhr früh ging ich schon in den OP-Saal, wo ich wie in einem Gyn. Stuhl gelagert wurde. Die Narkose erfolgte durch Spritze und Maske gleichzeitig, nach etwa einer Minute war ich weg.
Die angewandte Methode war Konisation mit der Schlinge. Meine Ärztin verwendete zwei verschiedene Schlingen, sodass der entnommene Konus auf einer Seite breiter ist - dort, wo der Verdacht auf "böse Zellen" stärker gegeben war. Eine Curettage wird meistens gleichzeitig durchgeführt, bei mir aber nicht, das Vergnügen hatte ich schon zwei Wochen vorher gehabt wegen übermäßig starker Regelblutung.

Als ich nach ca. einer halben Stunde erwachte, ging es mir sehr gut und ich wurde auch vom Personal gut betreut. Mein Mann hielt mir gleich die Hand und ich war erleichtert. Ich hatte keine Schmerzen und blutete gar nicht.

Zwei Stunden nach der OP durfte ich nachhause fahren (mit dem Taxi), wenngleich der Kreislauf natürlich noch etwas instabil war.

Ungünstigerweise bekam ich drei Tage nach der Operation die Periode (etwa eine Woche zu früh) und blutete dann eine Woche recht stark. Da ich mich aber in der ersten Woche ziemlich schwach fühlte und fast nur lag (auch um die Heilung zu begünstigen), machte es mir nicht so viel aus. Ich ließ mich einfach hängen.

Außerdem bekam ich bereits am zweiten Tag nach der OP einen Anruf mit der Mitteilung, dass alles im Gesunden entfernt werden konnte! Das war enorm beruhigend!!

Auch in der zweiten Woche fühlte ich mich noch schwach und schlapp und gönnte mir ganz viel Ruhe.
Ein wässrig blutiger Ausfluss stellte sich ein und ist immer noch da - nun schleimiger und mit einigen winzigen Hautfetzen, vielleicht ist das der Wundschorf.
Die Krankschreibung dauerte zwei Wochen.
Das düfte jedoch individuell verschieden sein - manche sind früher wieder fit, manche noch später.
Wie in meinem Mail weiter oben schon geschrieben, riecht das, was jetzt noch abgeht, unangenehm. Falls es nicht bald aufhört, gehe ich nochmals zur Kontrolle. Es könnte aber tatsächlich von der verbrannten Operationswunde kommen.

Die Konisation selbst war überhaupt nicht schlimm.
Die Sorgen, was in einem oder fünf Jahren sein wird oder beim nächsten Abstrich, kenne ich freilich trotzdem gut. Wenn man aus heiterem Himmel mit "Krebs" in Berührung kommt, selbst wenn es relativ harmlos vorbeigeht, ist ein Schock und enorm beängstigend. Das ist meines Erachtens normal und man tut gut daran, es sich einzugestehen. Es braucht seine Zeit, bis das verarbeitet ist. Man fühlt sich außerdem irgendwie beschädigt in der Mitte, nicht vollwertig und verunsichert. Das ist nicht lustig, aber es ist schon zu schaffen. Wie gesagt, es braucht wohl Zeit - und dafür gibt es keine Norm.
Es hat auch alles etwas Gutes: auf sich und seine Bedürfnisse konzentriert zu hören, gibt auch neue Impulse für die Zukunft, für sich selbst und auch für die Partnerschaft.

Ich wünsche Dir alles Gute für die Konisation und hab keine Angst!
Bedenke auch, dass die riesige Mehrzahl der Frauen, bei denen alles glatt und gut geht, wenig Veranlassung hat, sich in diesem Forum zu äußern, d.h. dass die "Problemfälle", von denen man hier liest, sicher nicht repräsentativ sind.

Meistens ist es mit einer K. getan und es kommt auch nichts wieder. So hat mir das auch meine Ärztin versichert, die viel Erfahrung hat.

Ich muss erst in einem halben Jahr wieder zur Kontrolle.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.
Alles Gute!
Mit Zitat antworten