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Alt 02.11.2016, 12:08
Glückauf-BVB1909 Glückauf-BVB1909 ist offline
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Standard AW: Brauche Ratschlag

Hallo zusammen,

mir ist aufgefallen, dass ich seit über einem Jahr nichts mehr Neues gepostet habe.
Bei meinem Vater ist leider überhaupt kein Stillstand eingekehrt, im Gegenteil...und zusammen mit den Baustellen, die man selber so hat, hat einfach dauernd die Zeit für Updates gefehlt...

Die Protonenbestrahlung, die mein Vater letzten Sommer bekommen hat, hat super gewirkt. Der Haupttumor an der Bauchaorta ist mehr oder weniger abgestorben und soll lt. Ärzten keinen Schaden mehr anrichten.

Mein Vater war nach der Behandlung noch mehrere Wochen in der Reha und es ging ihm auch körperlich richtig gut.

Anfang Januar 2016 haben wir zu Einen erfahren, dass der Tumor abgestorben ist, zum anderen hätten sich leider wohl während der Behandlung 2 neue Metastasen in der Lunge gebildet.
Die wurden dann im Februar in der Klinik rausoperiert.
Alles war in Ordnung, die Ärzte in Essen haben sogar von Heilung gesprochen.

Dann fingen bei meinem Vater Schmerzen im Rücken an, ein MRT zeigte einen akuten Bandscheibenvorfall. Außerdem war wohl ein Lenenwirbel fast komplett gebrochen.
Zusätzlich fanden sich in 2 Lendenwirbeln 2 Metastasen sowie eine in der Hüfte links und eine unbestätigte im Darmbein. Gegen diese Metastasen bekam mein Vater eine Bestrahlungstherapie.

Nach neuestem Kontroll-CT bestätigte sich zudem 1 neue Metastase in der Lunge und 1 in der Niere.
Keine Ahnung, wo die auf einmal alle herkamen.

Mein Vater bekam dann eine neue ambulante Chemo, 3 Durchgänge mit Gemcitabin und DTIC.
Nach dem nächsten Kontroll-CT sind die Metastasen in Lunge und Niere um jeweils ca. 50% geschrumpft - ein Hammer-Ergebnis!

Wegen dem androhenden Wirbelbruch sollte mein Vater an der Wirbelsäule operiert werden, ein sogenannter Cage mit diversen Schrauben inkl. Zement befestigt.
Die OP ging leider komplett schief, weil man zu früh die falsche Bewegung anordnete, die zweite lief zuerst wie gewünscht. Vor der Entlassung stellte man fest, dass sich in der Wunde eine Höhle gebildet hatte: nächster Eingriff.
Und schließlich stellte man fest, dass sich wieder 2 Schrauben gelockert hatten: 4. OP.
Und bei der 4. OP stellten die Ärzte fest, dass alle Knochen in der Wirbelsäule inkl. Beckenknochen durch alle in den vergangenen Jahren verabreichten Medikamente (Chemo, Bestrahlung, etc.) morsch geworden sind und alle Schrauben nicht halten.
Die Chirurgen teilten uns mit, dass man durch eine OP nichts mehr machen könne. Der Krebs sei einfach zu agressiv.
Das Risiko, dass mein Vater jetzt querschnittsgelähmt sein wird, ist natürlich jetzt relativ hoch.
Vor der ganzen OP's nahm er eine sehr hohe Dosis an Morphium und konnte nur unter Schmerzen laufen.
Jetzt ist es kurioserweise deutlich besser, vielleicht weil von den Chirurgen einiges bei der OP zum Positiven verändert oder etwas herausgenommen wurde.

Stand heute ist mein Vater wieder zuhause und bekommt Physiotherapie. Die ambulante Chemo geht weiter, da in der Zeit der OP's (ca. 8 Wochen) die Metastasen in Lunge und Niere um ca. 4 cm auf jeweils rund 5 cm gewachsen sind.
Wir hoffen, dass die Chemo jetzt wieder genauso gut anschlägt und vor allem kurzfristig, dass der Wirbelbruch sich nicht so stark verschlimmert, dass er querschnittsgelähmt sein wird.

So, das war mal wieder sehr viel auf einmal, aber das jetzt die extremste Kurzfassung seit Juli 2015 bis heute.

Dennis

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 02:29 Uhr)
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