Einzelnen Beitrag anzeigen
  #79  
Alt 10.03.2009, 09:52
Benutzerbild von Juliaaa
Juliaaa Juliaaa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.02.2009
Ort: Tirschenreuth
Beiträge: 822
Standard AW: Große Sorge um meinen Papa

Liebe Ylva, vielen Dank, ich werde versuche alles Schritt für Schritt zumachen, Du hast ja Recht. Es is gut dass ich weiss, dass Ihr ja alle wisst wie es ist. Sonst denke ich momentan, dass mich wahrscheinlich alle für verrückt halten…

Liebe Simone, ich denke mir auch ständig was in Papa wohl vorgeht, gestern, als die Ärzte wieder da waren, bzw. wieder weg waren, hat er fast nichts mehr gesagt, nur noch nachgedacht und an seiner Stimme, wenn er mal was sagte, hörte ich das er eigentlich weinen müsste und wollte. Er hat sich nur wegen Mama und mir zusammengerissen. Das braucht er doch nicht, wir sind doch für ihn da! Drück dich auch. Und wünsch dir viel Kraft und deiner Mama alles gute, sie darf sich nicht aufgeben.

Liebe Dani, Du hast so Recht, man rechnet ja nie mit sowas, da isses schwer damit umzugehen, kanns echt nicht verstehen. Denk halt immer noch vor bissl mehr als zwei Wochen, dachte wir zumindest, war noch alles ok. Ich danke dir, dass Du da bist.

Ich Danke Euch allen und Drücke Euch.

Jetzt noch zu gestern

Ich war bei Papa und er war total verunsichert, weil plötzlich reden die Ärzte wieder von einer OP (es hieß am Freitag, ganz sicher keine OP, zu großes Risiko), anscheinend trauen sie einer Radio Chemo allein doch net…ich weiss einfach nicht was ich davon halten soll. Hab Angst das was schlimmes geschieht, die reden doch net umsonst von einen so großen Risiko. Ich bin dann zu den Ärzten rein und sie sagten, sie kommen eh gleich noch mal zu uns. Als sie dann endlich kamen, sagten sie uns (2 Chefärzte + 2 Assistenzärzte) dass sie bei solchen PROBLEMFÄLLEN auch noch die Meinung von mehreren Experten einholen. Jetzt haben wir morgen um halb fünf einen Termin mit diversen Tumorexperten, den Strahlentherapeuten, den Ärzten, mein Papa, meine Geschwister und ich. Da wird ihn dann eine endgültige (das hab ich aber schon oft gehört) Empfehlung gegeben. Entweder OP (Kehlkopf raus, stück Speiseröhre usw. mit den ganzen Folgen und Wiederaufbau) oder Radio Chemo. Vor einer OP hat er ja, wie schon gesagt, total Angst, jetzt ist er aber verunsichert und er denk, wahrscheinlich würde eine Radio Chemo allein, nicht anschlagen. Aber das weiss man ja vorher nicht. Er muss dann nach morgen, nach der Empfehlung alleine entscheiden. Gut überlegt, aber schnell. Bis Sommer haben wir keine Zeit, sagte der Chefarzt. Ich habe aber das Gefühl, dass die Ärzte wirklich das Beste für Ihn rausholen wollen, sonst würden sie ja nicht mal so mal so reden. Sie versuchen, anscheinend, einfach den besten Weg für Papa zufinden. Seine Zähne bekommt er aber auf jeden Fall am Donnerstag gemacht, da auch nach der OP sofort eine Bestrahlung gemacht werden muss, da ja immer was mikroskopisches über bleiben kann. Die muss er dann auch tooooooootal „überpflegen“ weil das echt gefährlich is, da kann einiges entstehen und dann hat er auch keine Zähne mehr. Wenn er sich für eine OP entscheidet, kommen vorher noch mal zwei Männer, die seit über 20 Jahren, sehr gut ohne Kehlkopf leben, natürlich ändert sich alles, jedoch kann man damit leben.

Bin wieder verwirrt, jeden Tag was anderes.

Hab morgen wieder einen Tag frei genommen um dabei zusein, hoffe nur das mein Arbeitgeber das weiterhin so gut mitmachen. Sonst würde sich Papa auch noch um mich sorgen machen, dass geht jetzt mal gar nicht.

Hoffe es ist nich zuviel, würd noch viel mehr schreiben

Eure Julia
__________________
Unser Herz will Dich halten
Unsere Liebe Dich umfangen
Unser Verstand muss Dich gehen lassen
Denn Deine Kraft war zu Ende.

Ich werde Dich immer lieben - Papa
24.07.1947 - 23.10.2012

Er ist und bleibt mein Superheld, der beste Papa auf der Welt!
Mit Zitat antworten