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Alt 29.08.2004, 14:19
Gast
 
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Hallo Tobias,

Lymphknoten zu entnehmen hat wenig Sinn, da es sich bei einem Lymphdrüsenkrebs im Gegensatz zu den "soliden Tumoren" um eine systemische Erkrankung des lymphatischen Systems handelt. Für viele Menschen klingt das auf den ersten Blick so, als handle es sich um einen ganz besonders schlimmen Krebs, da ja normalerweise der Befall von Lymphknoten (bei soliden Karzinomen) ein sehr schlechtes Zeichen ist: Über die Lamphbahnen wird rasant schnell gestreut.

Aber beim Lymphdrüsenkrebs ist das relativ egal, auch wenn ein noch einseitig beschränktes Stadium etwas besser ist, bei lokaler Begrenzung oft nur bestrahlt werden muß. Die Lymphdrüsenkrebszellen werden ganz anders behandelt als solide Tumore, sie sprechen auch viel besser auf Chemos und Bestrahlungen an.

Meine Mutter war z.B. wirklich beeindruckend "vollgepackt" mit Lymphomen, sie hat nach der ersten Chemo gleich 5 Kilo reine Tumormasse verloren und erst vorige Woche hat ihr der Onkologe gesagt, daß er das Gefühl hat, daß mit Rezidiven nicht mehr groß zu rechnen sei, daß die Wahrscheinlichkeit hoch sei, daß sie geheilt ist.

Eine OP bei Lymphomen wäre eine unnötige Zusatzbelastung, da man ohnehin in den meisten Fällen chemotherapieren wird, um das komplette Lymphsystem zu erfassen, da dieses das "befallene Organ" ist und nicht etwa die Region, wo die Lymphome sitzen. (Es gibt auch richtigen Organbefall, aber der ist eher selten und nur in sehr fortgeschrittenen Stadien) .

Also denk Dir nichts, wenn man DIch nicht operieren wird, das ist kein so schlechtes Zeichen wie bei soliden Tumoren. Man operiert ja auch keine Leukämien. (Und Lymphomerkrankungen gehören ebenso wie Leukämien in den Bereich der Bluterkrankungen, die chronische lymphatische Leukämie z.B. ist nichts anderes als ein Lymphom).
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