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Alt 30.07.2013, 17:15
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Darmkrebs, Brustkrebs und nun Lebermetastasen

Lieber Oecher,

ich kann sehr gut mitfühlen, was ihr nun durchmacht. Ich habe es selbst erlebt, bin Betroffen.
Nun neige ich ja immer dazu zu trösten und in Eurem Fall macht das auch durchaus Sinn. Denn das Wort "palliativ" hört sich erst mal ganz schlimm an, aber es sagt wenig über den Zustand deiner Frau aus.
Es liegen noch sehr sehr viele Behanldungsoptionen vor Euch. Es kann gut sein, dass eine Chemo auch mal bestens anschlägt und man dann viel sehr gute, fast normale Zeit geschenkt bekommt.
Bei mir war das so - und zwar ENTGEGEN aller Prognosen.
Und die Zeit, die ich nun mit Rezidiv und sehr schlechter Prognosen erlebt habe - 3 Jahre - ist viel länger als von den Ärzten in Aussicht gestellt und viel besser als alle - auch ich selbst - das erwartet habe.

Ich möchte Euch ERMUTIGEN, euch nicht ENTMUTIGEN zu lassen. Eine positische Lebenseinstellung, der feste Galube an einen Erfolg hat meiner Meinung nach (!!) auch ein kleines bischen oder auch ein grösseres bischen Teil am Behandlungserfolg.

Schlussendlich ist es doch so, dass deine Frau als Einzelfall betrachtet eine 50% Chance auf guten oder schlimmen Verlauf hat. Und da lohnt es sich durchaus, darum zu kämpfen, dass man die Kraft hat, daran zu glauben, dass eine gute Zeit vor Euch liegt.
Die könnt Ihr dann auch intensiv geniessen.

Es ist vor allem der Anfang, der nun so schwer ist. "Palliativ" so sagte mir damals die Charite Ärztin solle ich nicht so sehen, dass ich bald sterben würde. auch eine Diabetes/Insulin behandlung sei irgendwie "palliativ" interpretierbar - wie viele Krankheiten, die nicht mehr heilbar sind.
Und so habe ich mir die Haltung erarbeitet, dass ich keinesfalls TOD-krank bin, sondern halt "nur" unheilbar.
Damit kann man dann auch die Therapie positiv interpretieren: nicht mehr "dient alleine dazu das Fortschreiten der Krankheit zu verzögern" sondern Therapie als Maßnahme, die Lebensqualität wieder zu steigern, der Krankheit Einhalt zu gebieten und das Leben entscheidend zu verlängern.

Wir sollten nicht vergessen, dass es so war, dass menschen in dieser Situaiton keine oder nur eine einzige Behandlungsoption offen standen. Und dass svor ein paar Jahrzehnten das mediane Überleben nur einige wenige Monate war. Und heute liegt es bei Jahren!!!

ich wünsche Euch: Kraft und Glück!
LG
Birgit
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