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Alt 27.06.2009, 08:15
Dakime Dakime ist offline
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Registriert seit: 26.06.2009
Beiträge: 12
Standard Wir bitten um Eure Hilfe...

Hallo,

gleich zu Beginn möchte ich mich dafür bedanken, dass es dieses Forum mit so vielen Menschen gibt, die einander in dieser Zeit beistehen.

Nun zu eigentlich gar nicht “meiner“ Situation und gleichzeitig einer so ungeheuren Betroffenheit:
Mein von mir seit vielen Jahren geschiedener Mann (55 Jahre alt) (im folgenden Text werde ich ihn „B.“ nennen) mit dem ich drei wunderbare Töchter und trotz Trennung ein sehr gutes und vertrautes Verhältnis habe, hat seit zwei Tagen folgende Diagnose:

Malignes epitheloides Pleuramesotheliom T1, N2, Mo, Stadium III

Thoraskopie : Nach Entfernung von ca. 3000ml Erguss große, knollige, weiche Tumorformationen, auch das gesamte Zwerchfell ist betroffen.
Auf dem Zwerchfell große, derbe weißliche Pleuraplaques.
Eine Talkum – Pleurodese musste nach der Hälfte abgebrochen werden, da er aus seinem „Schlafzustand“ aufgewacht ist.
Durch Kernspinthomograhie und Knochenszintigraphie konnte festgestellt werden, dass Kopf und Knochen keinerlei Metastasen aufweisen.
Zu Beginn der kommenden Woche wird ein Ärztekolloquium über die nächsten Schritte entscheiden (zuerst Chemo, dann OP oder gleich OP und anschließend Chemo).

Gestern haben wir uns alle getroffen, „B.“, unsere Töchter, die Schwiegersöhne und unsere fünf kleinen Enkel. Die Gefühle sind fast nicht auszuhalten.
Er zeigt sich voller Zuversicht, lacht, will keinerlei Mitleid –
„Ich werde den Kopf nicht in den Sand stecken!“
Am liebsten möchte er von der Krankheit nichts hören und nicht darüber sprechen, erzählt jedoch sehr intensiv von den Erlebnissen der letzten Woche im Krankenhaus.
Wir halten uns alle in seinem Beisein weitestgehend an seine Wünsche
Sein Kontakt zu Asbest ist beruflich bedingt. Im Januar war er wegen einer Rippenfellentzündung im Krankenhaus, bei der noch keinerlei Anhaltspunkte für die jetzige Erkrankung zu erkennen waren.
Meine älteste Tochter und ich haben nach Erhalt der Kopie des Arztbriefes sehr viel im Internet recherchiert, außerdem ist der Vater eines Schwiegersohnes vor drei Jahren an der gleichen Erkrankung verstorben, somit haben wir große Ängste und Sorgen, was in den nächsten Monaten geschehen kann.
Niemand kann einen klaren Gedanken fassen, wir sind zum Glück in ständigem Kontakt.
Wir bitten Euch, uns wenn möglich mitzuteilen, was bei dieser Diagnose wirklich zu erwarten ist.
Könnt ihr uns Ratschläge geben, die wir weitergeben können?

Entschuldigt bitte den langen Text, ich weiß gar nicht, wie ich ihn hinbekommen habe.
Sitze zittern vor der Tastatur, weil es so grausam ist, eine solche Situation in Worte zu fassen.
Es kommt mir so gefühllos vor, aber ich möchte Euch, die Ihr ja selbst große Sorgen habt nicht noch mehr belasten.
Ich wünsche allen Betroffenen und Angehörigen ganz viel Kraft und bedanke mich für die Aufmerksamkeit.

Hoffentlich kann ich in Zukunft auch Hilfe geben, wenn Ihr sie braucht.
Liebe Grüße Ute
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