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Alt 27.10.2002, 19:00
Gast
 
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Standard Dem Brustkrebs den Schrecken nehmen

Liebe Cornelia,
ich habe mir fest vorgenommen, dem Brustkrebs den Schrecken zu nehmen. Ich will ihn überleben und will damit auch anderen wieder Mut machen. Darum gehe ich sehr offensiv mit meiner Krankheit um. Ich berichte darüber bei Freunden und Bekannten (soweit diese das zulassen), sowohl über die rein körperliche Seite, als auch über meine Psyche, die manchmal ganz schön am Boden ist.
Ich habe in meinen Verwandten/FReundeskreis zwei Frauen, die vor 26 Jahren, bzw 21 Jahren Brustkrebs hatten, amputiert/operiert
wurden und denen es heute sehr gut geht. Leider hört man eben oft nur die "spektakulären" Fälle, die einem verstohlen zugeflüstert werden. Irgendwie ist Krebs ein verdammtes "Tabuthema" und das hilft uns allen nicht.
Dies ist auch einer der Gründe, warum ich so oft ins Forum schaue, weil ich hier eine unter vielen bin. Ich ich hoffe, dass wir uns hier noch in vielen Jahren austauschen können und dann "Neulingen" Mut machen können.

Ich bin kein gläubiger Mensch und kann darum zu diesem Thema nichts beitragen. Ich hätte natürlich gut auf den Krebs verzichten können, aber wenn ich ehrlich bin, dann lief mein Leben in der letzten Zeit aus dem Ruder. Ich habe mich mit mir selbst nicht mehr wohl gefühlt. In der Nacht vor der OP habe mir vorgenommen, dass diese Scheiss-Krankheit zu irgendetwas gut sein soll. Und tatsächlich habe ich verschiedene Sachen (nichts Dramatisches) in Angriff genommen, so dass ich mich heute wohler fühle, als vorher. Ich glaube fest daran, dass die Krankheit einen so wach rüttelt, dass man endlich begreift, dass man nur ein Leben hat und dieses sehr schnell zu ende gehen kann. Aus diesem Grund muss man jeden Tag so leben, dass man etwas Postives für sich herausziehen kann.

Liebe Grüße aus Berlin von Petra

PS: Irgendwie spinnt meine e-mail. Ich kann Nachrichten von Cornelia (warst Du das?) und einer Sabine nicht abrufen. Vielleicht mailt ihr nochmal. Sorry - bin technisch ein Tölpel.
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