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Alt 20.06.2008, 12:58
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Registriert seit: 15.02.2008
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Liebe Anja,
lieber Thomas,

genau das ist das Schöne an diesem Forum. Wir werden zusammen stark weil wir füreinander da sein können.

zuerst einmal: Die Bestrahlung vorzuziehen ist sehr gut, wenn ich mich recht erinnere wird Dir auch Thomas bestätigen können, wie schnell die Bestrahlung Linderung bringt. Alles in allem vermute ich im Moment einen Kleinzeller. Weißt Du, wann die Beschwerden anfingen? Was war vor der Diagnose?

Dass Bestrahlung und Chemo nicht gleichzeitig statt finden ist vernünftig. Man muss erst mal sehen, wie gut Deine Schwester die Behandlung verträgt. Außerdem setzt die Bestrahlung, je nachdem, an welcher Stelle sie vorgenommen wird (zumindest bei Kopfbestrahlung ist dem so) die Blut-Hirn-Schranke außer Kraft. Die Chemo würde dann also ungehindert vordringen. Was positive Aspekte haben kann, aber eben auch negative. (Auch andere Viren etc. hätten dann die Chance - und das bei durch Chemo geschwächtem Immun System). Auch dass die Biopsie abgewartet werden muss ist üblich - und leider meist auch die Dauer von ca. 1 Woche. Dennoch, es macht keinen Sinn, blind auf den Feind zu schießen, das siehst Du völlig richtig.

Dass Dein Schwager bei ihr bleiben darf empfinde ich als sehr positiv, es scheint wenigstens ein sehr "humanes" Krankenhaus zu sein.

Was die Problematik angeht "Schweigepflicht" hat Thomas völlig recht. Es ist aber auch gut so, denn nicht jeder Patient möchte dass die Verwandten alles wissen.

Es ist auch normal, dass einer (meist max. einer) den Part des "Informiert-seins" übernimmt. Ebenso normal ist das Gefühl der Ohnmacht und Angst, die sich breit macht wenn man anfängt die Informationen zu sammeln und zu begreifen. Ich persönlich kann aber - seit ich wieder Boden unter den Füßen habe - sehr viel besser damit umgehen.

Ich habe eine wichtige Sache gelernt. Es ist extrem wichtig, den Focus richtig einzustellen. Es geht in erster Linie darum, Lebensqualität zurück zu gewinnen und zu erhalten. Eine schöne Zeit zu ergattern. Jeder Tag ist ein Geschenk wenn man eine solche Diagnose erfährt. "Nur" auf Heilung zu hoffen macht es schwer immer wieder die Motivation aufrecht zu erhalten. Vor allem nach "Rückschritten".

Ich denke an Euch beide.
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Liebe Grüße - Bibi
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Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens

Geändert von Bianca-Alexandra (20.06.2008 um 13:02 Uhr)
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