Thema: Überraschung
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Alt 24.11.2015, 10:53
Fin-ja Fin-ja ist offline
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Standard AW: Überraschung

Hallo zusammen,

ich denke schon, dass auch die Psyche eine Rolle spielen kann.

So hat man lange Zeit z. B. auch bei Diabetes Typ II die Gründe nur in falscher Ernährung und Bewegungsmangel gesucht. Heute steht fest, dass z. B. Menschen, die eine Posttraumatische Belastungsstörung, also eine Extremform von Stress über lange Zeit, haben, gehäuft an Diabetes Typ II erkranken.

Die Psyche hat ja Einfluss auch auf viele Vorgänge im Körper, also sowohl direkt auf Hormonsystem, Immunsystem und danderes, aber auch, indem es häufiger zu Schlafmangel, falscher Ernährung oder Bewegungsmangel kommen kann, wenn jemand psychisch sehr belastet ist.

Keinesfalls geht es da um Schuld oder Nicht-Schuld. Ganz abgesehen davon, dass dies auch nicht weiterhelfen würde, sich diese Frage zu stellen, fände ich sie auch moralisch überhaupt nicht in Ordnung. Und simple Erklärungsversuche wie zu viel Arbeitsstress, unerfüllte Liebe oder andere Aspekte führen zu Krebs, halte ich so für Stuss. Weder bekommt jeder, der so etwas, was zum Leben aller Menschen dazugehört, immer Krebs noch ist gar allein so etwas Ursache.
Und es kommt so viel anderes ebenso als alleinige Faktoren oder in Kombination mit in Betracht: Genetik, Umwelteinflüsse (insbesondere Chemiekalien) u. a. m..

Allein über Psyche würde ich nicht versuchen, den Krebs zu heilen. Eben weil so viel anderes mindestens mit hineinspielt oder die Psyche auch gar keine Rolle bei der Entstehung spielt.

Was ich selbst nutze aber jetzt begleitend zur Behandlung mit OP, Chemo und anschließend Bestrahlung und Antihormontherapie: Visualisierungsübungen, die ich von einer Psychotherapeutin lerne, begleitende Gespräche bei einer Psychotherapeutin (da geht es auch, aber nicht nur um den Umgang mit der Krebserkrankung, sondern auch um andere Erfahrungen, die ich mahen musste und mit denen ich besser noch klarkommen möchte, begann auch schon vor meiner Krebsdiagnose) und Beratung in einer Krebsberatungsstelle. Auch möchte ich mich gern noch einer Wandergruppe für Menschen mit Krebserkrankung anschließen. Ansonsten achte ich selbst darauf, das zu tun, was mir gut tut: Spazieren gehen, möglichst ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung (an allen drei Punkten arbeite ich noch, da ich sie oft zu kurz kommen lasse für die Arbeit), auch Unternehmungen wir Konzertbesuche oder nach der Chemo auch wieder kleine Ausflüge und die Arbeitsprojekte umsetzen, die ich von Herzen richtig sinnvoll finde, um mich dabei mit und für Menschen einzusetzen.

Viele Grüße
Fin-ja
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