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Alt 24.02.2007, 17:41
Busenfreundin Busenfreundin ist offline
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Hallo !

Mit großem Intersse verfolge ich seit ein paar Wochen Eure Beiträge. Seit gestern bin ich auch ein Mitglied und deshalb möchte ich mich gleich einmal vorstellen:

Ich bin 29 Jahre. Ich entdeckte meinen Knoten in der Brust im November 2003. Nach Mammographie, Ultraschalle und sogar einer Biopsie waren die Gynäkologin, die Radiologen und ein Brustspezialist der Überzeugung, daß die Verhärtung (Jänner 2004-2cm) gutartig sei.
Also ließ ich die Zeit verstreichen, im guten Glauben, alles sei in bester Ordnung. Als dieses Ding jedoch "explosionsartig" wuchs, zu schmerzen begann und sich die Brustwarze einzog, wurde der Tumor im November 2004 (mittlerweile über 5 cm groß-noch immer im guten Glauben) entfernt.
Die Histo ergab jedoch das Gegenteil. Sofort wurde in einer weiteren Operation die linke Brust und die Lymphknoten (1 befallener von 9) entfernt und gleichzeitig mit einem Expander aufgebaut.
Da ich noch recht jung bin, ließ ich mir auf anraten eines Arztes vor der Chemo Eizellen entnehmen.
Eigentlich sollte danach die Chemo beginnen, aber es kam zu einer Abstoßungsreaktion der Prothese, es folgten 2 weitere Operationen. Schlußendlich wurde das Implantat entfernt.
Ende Dezember konnte dann endlich die Chemo starten 6x TEC. (Natürlich hatte ich nun das Krankenhaus gewechselt!!!!!!!!!!!). Im Mai begann ich eine Antihormontherapie. Die Bestrahlungen verzögerten sich, da ich noch von den Operationen im Winter eine Wundheilungsstörung hatte (bis Juni 2005). Nach sorgfältiger Überlegung startete man dennoch mit 25 Bestrahlungen.
Im Herbst 2005 begann eine einjährige Herceptintherapie.
Nach langem hin und her entschloß ich mich vor kurzem zu einem Brustaufbau mit dem Latssimus dorsi Lappen.

So blöd das jetzt auch klingen mag, so hart die Zeit auch war und immer noch ist und immer sein wird - seit meiner Diagnose lebe ich ein "anderes Leben". Ich sehe vieles Klarer und Positiver, kann mich an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen und bin absolut glücklich auf der Welt zu sein.
Irgendwie habe ich das Gefühl, daß früher vieles schief gelaufen ist in meinem Leben. Der Krebs war ein "Tritt in den Hintern" mit der Aufforderung, nun endlich etwas aus meinem Leben zu machen.

In diesem Sinne:

Der Weg der Liebe ist kein
raffiniertes Argument.
Das Tor dorthin ist Verzweiflung.
Die Vögel ziehen am Himmel große Kreise voller
Freiheit.
Wie lernen sie zu fliegen?
Sie fallen und im Fallen
wachsen ihnen Flügel. (Kabir)

Ich freue mich schon sehr auf einen regen Austausch mit Euch!!!

Herzliche Grüße,
Eure Sonja.
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