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Alt 31.08.2011, 13:34
maja maja ist offline
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Standard AW: Mutter versinkt in Depressionen

Liebe Linda,
Dein Beitrag hat mich sehr berührt.
Ich hatte vor 6 Jahren Brustkrebs, meine Tochter War damals genauso alt wie Du. Ich bin auch alleinerziehend und hatte in meinem Leben schon mit Depressionen und Ängsten zu kämpfen.
Zunächst einmal zu Deinen Fragen:
Ob Psychopharmaka gefährlich sind oder nicht hängt davon ab, um welche es sich handelt.
Erstmal können sie sehr hilfreich sein, bei Beruhigungsmitteln kann die Gefahr einer Abhängigkeit bestehen, wenn sie regelmäßig eingenommen werden, trotzdem glaube ich, dass Du Dir in diesem Punkt keine Sorgen zu machen brauchst.
Dass Chemotherapien die Heilungschanchen nur um ein Drittel verbessern stimmt, allerdings ist ein Drittel ja ganz schön viel.
Deine Frage, wie Du Deiner Mutter helfen kannst, ist wohl die schwierigste.

Ich kann sehr gut verstehen, dass das Zusammensein mit Deinen Freunden absolut wichtig für Dich ist, ich kann auch verstehen, dass Deine Mutter Angst hat, dass Du Dich von ihr entfernst und sie das schmerzt, aber: Das muss sie aushalten. und ich glaube auch , dass sie das kann. (Ich weiß wovon ich spreche).
Ich kann Dir nur sagen, was mir damals geholfen hat:
Der Kontakt mit anderen Frauen, die auch Brustkrebs hatten, die auch eine Brust verloren hatten und durch all die Änste gegangen sind und die trotzdem schöne, liebenswerte, kluge Frauen sind, das hat mir sehr dabei geholfen, mich selbst auch wieder liebenswert zu finden.
Freunde, die mir gezeigt haben, dass es ihnen wichtig ist, dass ich am Leben bleibe.
Die Liebe meiner Tochter und das Wissen, dass sie mich braucht und dass ich unbedingt am Leben bleiben muss, bis sie ihr Abi hat (jetzt studiert sie).
Ich kenne Phasen, in denen ich keien Lust mehr hatte zu kämpfen und in Depressionen versunken bin, aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass solche Phasen vorbeigehn.

Das wünsche ich auch Dir und Deiner Mutter und hol Dir Hilfe durch eine Beratungsstelle oder einen Therapeuten, wenn Du das Gefühl hast, die Situation überfordert Dich, ich glaube meiner Tochter hat es damals sehr gut getan.
Maja
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