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Alt 26.02.2007, 21:39
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meliur meliur ist offline
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Standard Alltag nach der Darm-OP

Hallo!
Wie schön, dass ich auf dieses Forum gestoßen bin - endlich die Möglichkeit, mit Leuten zu sprechen, die im gleichen Boot sitzen! Es ist ganz bewundernswert und ermutigend, was einige von Euch schon durchgestanden haben, und wie Ihr davon erzählt! Im Vergleich zu einigen Berichten kommt mir meine eigene Geschichte richtig harmlos vor:
Anfang Juli 06 wurde bei mir ein Rektum-Ca diagnostiziert (T3-4 N2 Mx). Der Schreck für mich wie für die Ärzte war groß, weil ich mit 35, Normalgewicht, regelmäßig Sport, gesundheitsbewusster Ernährung und ohne Darmkrebs in der Familie so gar kein Merkmal des typischen Darmkrebskandidaten aufwies - aber das ging einigen von Euch bestimmt genauso. Man hat bei mir allerdings 30-50 Polypen im Darm festgestellt (zuwenig für FAP, aber natürlich viel zu viele für normal).
Ich wurde neoadjuvant nach Sauer behandelt, d.h. 6 Wochen Bestrahlung, davon 1. und 5 Woche jeweils 5 Tage Chemo (5-FU) ambulant über Port und Pumpe. Das alles vor der OP. War gut, dass ich daheim sein konnte in der Zeit! Ich habe beides relativ gut vertragen und fett mit Zink, Selen, Eisen (Rote Bete- und Traubensaft) nachgeholfen, so dass meine Blutwerte gottseidank nie unter den Normbereich rutschten
Nach einigem Hin und Her wurde entschieden, dass man mir nicht den ganzen Dickdarm herausnimmt (die Ärzte wissen nicht, wie man mit meinen vielen Polypen am besten verfahren soll, ich habe mich sehr eingesetzt, es zunächst so zu probieren), sondern nur eine TME macht (Ihr seid ja auch alle Experten ). Das hat alles gut geklappt (Tumor wurde runtergestuft!!! T2 N0 M0 R0!!) und ist sehr schnell verheilt, ich hab mich echt super von allem erholt (war zur Reha in einer guten anthroposophischen Klinik). Die Entscheidung im Dezember, die empfohlenen weiteren 4 Zyklen Chemo nicht mehr zu machen, ist mir nicht leicht gefallen, aber ich fühle mich jetzt sehr gut damit. Gerade was z.B. hope dazu schreibt, ermutigt mich noch im Nachhinein!
Seit 2 Wochen arbeite ich wieder (reduziert) und eigentlich klappt alles recht gut.
Trotzdem habe ich immer wieder Probleme mit Blähungen und Stuhlgang, weil ich morgens eigentlich x-mal hintereinander aufs Klo rennen könnte (oder gleich an der Tür wieder umdrehen). Das kommt bestimmt davon, dass der Darm jetzt einfach kürzer ist und von den durch Bestrahlung (und Chemo?) angegriffenen Schleimhäuten. Habt Ihr Erfahrungen, was man am besten machen kann, auch bzgl. Ernährung? Und kennt jemand das Problem mit den vielen Polypen? Ich hab demnächst meine erste Nachsorge-Koloskopie, bei der ein paar abgetragen werden sollen (es sind die flachen, nicht die pilzförmigen).

Liebe Grüße!
meliur

Geändert von meliur (26.02.2007 um 21:42 Uhr)
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