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Alt 13.01.2012, 14:34
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micha54 micha54 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat Leberkrebs

Hallo Stefan,

ich habe über einen Darmkrebsfall mit Lebermetastasen in der Familie ein wenig Einblick in die Materie bekommen. Leider wäre ein Melanom als Primärtumor eher ungünstiger. In diesem Fall handelt es sich eben nicht um Leberkrebs, sondern und Melanommetastasen, die leider gegenüber Chemos und Bestrahlung sehr resistent sind.

Was die Transplantation angeht - auch hier habe ich einen Kollegen mit einer neuen Leber - ist es so, daß die Abstoßung mit Immunsuppressiva unbedingt erfolgen muß damit das neue rgan überhaupt angenommen wird. Diese Medikamente erhöhen das Krebsrisiko dramatisch, so daß einzelne Krebszellen plötzlich zu wachsen beginnen, so daß die Transplantation eher lebensverkürzend wirkt.

Nachdem ich ja nun inzwichen selbst betroffen bin muß ich sagen, daß man immer das Recht haben sollte, weitere Behandlungen abzulehnen. Den oben genannten Darmkrebsfall hatten sie noch mehrmals mit Ops, Chemos und Biopsien gepiesackt, obwohl er dann nach 8 Monaten endlich über den grossen Regenbogen gehen durfte.

Ich selbst bin heute froh, daß uns so lange blieb, es ist schlimm, innerhalb von wenigen Wochen Abschied nehmen zu müssen.

Ich bin auch froh, daß ich in den letzten Sekunden dabei sein durfte, und es war eigentlich nur ein unglaublicher Zufall oder eben Vorsehung.

Traurig bin ich heute, 4 Jahre später, immer noch, daß viele Gespräche, die er beginnen wollte, zwischen uns nicht mehr zustande gekommen sind, weil die Umgebung nicht vertraulich genug war.

Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles Gute.

Gruß,
Michael
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Malignes Melanom pT4bN0M0, Clark IV TD12mm, Stadium IIC, 20 Jahre verschleppt
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