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Alt 09.07.2012, 22:26
Odelbie Odelbie ist offline
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Registriert seit: 06.04.2012
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Standard AW: Wir rauschen ab...........

Hallo Ihr Lieben,


die Tränen laufen und der Weg zur Regenbogenbrücke wird immer kürzer.

Ich habe esuns ermöglicht, am Wochenende nochmal etwas zu unternehmen. Wir sind am Samstag zu einem Fischweiher gefahren, der einem guten Freund gehört. Dort hatte ich den Wohnwagen mit. Es war tolles Wetter und mein Mann und Lisas Papa lächelte und sagte wie toll es wohl hier sei.
Das war ein genialer Tag. Natürlich konnte Jürgen nicht die ganze Zeit sitzen ,stehen oder schauen und angeln. Ich brachte ihn immer wieder für einige Stunden ins Bett. Er schlief ganz friedlich und hatte in den Mundwinkeln ein Lächeln.
Es tat so verdammt gut, Ihm damit eine Freude zu machen. Es spielte für mich keine Rolle wieviel Arbeit ich mit der Vorbereitung hatte. Dieses Lachen entschädigt für alles.
Am So. sind wir dann wieder nach Hause gefahren, gegen 10.00 Uhr. Die Sonne schien. Ich brachte Jürgen gleich ins Bett. Er war vollkommen fertig. Dann schlief er bis So. Abend. Dann sagte er Danke für alles was wir gemacht haben und wie schön es war. Dann schlief er ein.
Heute wachte er gegen 9.00 Uhr auf, sagte guten Morgen und legte sich wieder hin.
Mir ging es Heute sehr schlecht. Hatte totale Rückenprobleme, starke Schmerzen und irre Magenprobleme. Also fuhr ich schnell zum Arzt. Spritze und Tropfen und ab nach Hause.
Gegen 13.30 Uhr mußte ich mich hinlegen, weil meine Bandscheiben es wollten. Plötzlich gab es einen Knall. Ich sprang aus dem Bett, lief schnell in die Küche und da lag mein Mann. Er ist irgendwie aus dem Pflegebett und stürzte in der Küche schwer.
Er blutete .Hat eine Platzwunde an der Augenbraue und leichte Kratzer am Ohr. Ich beruhigte ihn. Ich hob ihn auf und legte Jürgen ins Bett zurück. Mein Körper zitterte und das tut er noch immer. Als ich Ihn im Bett hatte, begann er wirre zu reden. Ich konnte nichts mehr verstehen. Er erkannte mich nicht mehr. Er kannt eseine eigene Tochter und unseren Hund nicht mehr. Alles weg. Alles leer.


Ich rief den Arzt. Der kam. Er meinte ich habe die Möglichkeit ihn in die Palliativstation zu geben. Ich nahm aus unserer Krankenakte die Patientenverfügung .Er gab meinem Mann etwas um ihn zu beruhigen. Jürgen wußte nichts mehr und kannte sich nicht mehr aus. Der Arzt meinte, es werde wohl Richtung Organversagen gehen. Da er ja nichts mehr essen und trinken konnte.
Ich sagte ja ich weiß es.
Jetzt hat er viele Beruhigungsmittel bekommen und Schmerzmittel.Ganz in der Hoffnung, das Jürgen friedlich einschlafen kann.
Auch wenn ich den Sinn des Lebens nicht verstehe, meine Tränen laufen. Ich bin an einem Punkt, wo ich schwach werde. Ich kann es nicht ertragen. Ich kann nicht Tschüss sagen. Er versteht es nicht. Es tut so verdammt weh.

Und am Abend hatte ich dann ein Gespräch mit Lisas Lehrerin. Lisa möchte bei Papa und mir zu Hause bleiben, bis Papa die Regenborgenbrücke erreicht hat. Sie will nicht von meiner seite gehen. Also mußte ich die Lehrerin anrufen. Und die erzählte mir und das macht mich uinglaublich STOLZ wie sich Lisa in der Schule macht. Jeder Lehrer schüttelt den Kopf. Sie sagte mir was für ein tolles Kind ich habe. Und was für eine starke Frau ich bin.

Ich würde viel lieber hören wollen, das Jürgen bleiben kann und wieder Gesund wird. Aber ich verlange zuviel, viel zuviel.

Ich hätte es gern anders. Sorry mein Kind. Es tut mir so unendlich LEID. Ich hätte nicht schlafen dürfen, dann wäre Papa nicht gefallen. Bitte verzeih mir. Bitte.

Ich sitze neben deinem Papa und passe gut auf Ihn auf. Lisa dein Papa wird uns verlassen. Morgen wären es noch genau 20 Tage bis zu seinem 57 Geburtstag.


Danke Ihr Lieben hier.

Ich habe an meiner Seite eine sehr gute Freundin. Die ist bei uns zu Hause. Sie ist Altenpflegerin seit 20 Jahren. Andrea unterstützt mich wo immer es geht.
Danke an dieser Stelle liebe Andrea. Danke für all deine Zeit und Hilfe. Danke von ganzen Herzen.

Ich bedanke mich hier im Forum für eure lieben Zeilen.

DANKE AN EUCH ALLE HIER.

Auch wenn der letzte Schritt sehr schwer sein wird, ich gebe alles um es zu schaffen.



GGLG

Grit mit Lisa an der Seite und Mann und Papa Jürgen fest in der Hand
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