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Alt 13.09.2013, 11:55
Sandra43 Sandra43 ist offline
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Standard AW: Dringende Frage zu Krankengeld bei erneuter Erkrankung

Hallo,

WOW, erst mal vielen lieben Dank für eure Antworten. Habe gar nicht so schnell mit soviel Resonanz gerechnet

Ganz kurz vorweg, welche Chemotherapie ich bekomme und wie lange sie dauert ist noch in Klärung...

Zu meiner Erkrankung:
Wenn man EK in meinem Stadium hat und dann noch ein Rezidiv innerhalb des ersten Jahres (und dann noch an mehreren Stellen, so wie ich) dann ist eine Heilung nicht realistisch.

Und auch meine Ärzte sprechen nur von
„den vielen Behandlungsoptionen, die es noch gibt und dass sie glauben, dass ich noch viele Jahre habe“
Vin Heilung sprich keiner und ich habe jetzt nicht darum gebeten den schwammigen Begriff der „vielen Jahre“ zu konkretisieren ..

Realistisch betrachtet ist das Maximum dessen was ich erwarten kann,
dass diese Chemo so gut anschlägt, dass ich vielleicht sogar „ein paar Jahre“ habe, bevor ich die nächste Chemo brauche.
Genauso gut bzw. schlecht, kann sie auch gar ich anschlagen und ich muss direkt die nächste Chemo machen.
(Ich habe trotzdem noch nicht die Hoffnung auf ein Wunder aufgegeben, aber das ist nun mal kein Parameter den man in eine realistische Planung einbeziehen kann).

Die Chance dass ich in ein paar Jahren also noch oder wieder arbeitsfähig bin ist also eher gering.

Zum Arbeiten:
Ich bin kein Workaholic, aber ich arbeite wirklich gerne.
Ich glaube, dass es mir wirklich sehr helfen würde, wenn ich wenigstens noch ein bisschen arbeiten könnte.

Ich bin allerdings ein Fachidiot, habe mir in unserer Firma eine kleine Nische geschaffen.
Dort wird mein Können geschätzt und meine fachlichen Defizite auf anderen Gebieten werden akzeptiert und ich werde ziemlich gut bezahlt ;-)

Tja und da ich der Hauptverdiener bin (lebe mit meinem Lebensgefährten zusammen) würde es schon arg eng werden, wenn ich ALG I bekäme …

Normalerweise bin ich Deutschlandweit bei Kunden in Projekten tätig,
durch meine Krankheit habe ich jetzt erst mal im Service Center arbeiten können um wieder reinzukommen.
Dafür bin ich aber ca. 3 Stunden mit dem Auto unterwegs, habe dort 2-3 Nächte in einem Hotel übernachtet und 1 oder 2 Tage in der Woche Urlaub genommen.
Wenn mein Chef sehr kulant ist, könnte es vielleicht möglich sein, dass ich während der Chemo-Zeit von zu Hause arbeiten kann. (dafür würde ich auch Gehaltseinbußen in Kauf nehmen!!!)

Fakt ist für mich, wenn ich noch eine Weile arbeiten kann, dann jetzt.

Nahtlosigkeit:
Ein mindestens 6 Monatiger Ausfall muss also wahrscheinlich sein.

Hm, wahrscheinlich werden es 6 Zyklen Chemo x alle 3 Wochen oder 6 Zyklen Chemo alle 4 Wochen sein.
Wenn ich 2 Wochen nach Ende der Chemo eine 3 wöchige AHB hätte und innerhalb von 2 Wochen nach der AHB wieder arbeitsfähig wäre dann,
wäre ich bei der Variante der ersten Variante könnte ich im optimalsten Fall in 5 Monaten wieder arbeitsfähig bei der anderen Variante käme das mit den mehr als 6 Monaten hin…

Also muss ich doch abwarten, welche Behandlung ich bekomme. So ein Mist zumindest, die Richtung wie es weitergeht (also arbeiten, Nahtlosigkeit der was auch immer, hatte ich sofort klären wollen, damit ich mir darum dann keine Gedanken mehr machen muss)

Aber ich müsste es doch dann in beiden Fällen jetzt beantragen???
Wenn ich erst nach Ablauf meines Krankengeldes in ca. 10 Wochen Nahtlosigkeitsgeld beantrage und nach der Chemo wieder arbeiten könnte, dann wäre die verbleibende Dauer der Arbeitsunfähigkeit ja kleiner als 6 Monate??

Zwischen meinem Gelaber hier nochmal eine Frage:
Wenn ich jetzt Nahtlosigkeitsgeld beantrage, dann kann ich ja gar nicht innerhalb eines Monats eine Reha beantragen, da das dann doch mitten in der Chemo ist???
Und was ist, wenn ich die Chemo so gut vertrage, dass ich nach 3 Monaten doch wieder arbeiten will und kann???

Fazit:
Ich versuche meine Situation realistisch einzuschätzen, bin aber innerlich noch nicht dazu bereit die Hoffnung aufzugeben dass ich noch eine Weile ein normales Leben haben kann und für mich ganz persönlich gehört meine Arbeit eben zu meinem „normalen“ Leben dazu.

Tja und ein bisschen spielt da dann auch noch meine Hoffnung auf ein Wunder eine Rolle, was wenn ich –entgegen aller Wahrscheinlichkeit- in 5 Jahren (solange ist doch die EM-Rente i.d.R. erst mal befristet) immer noch bzw. wieder voll arbeitsfähig bin?

Ich wäre dann 49 Jahre alt, und hätte aufgrund meiner Ausfallzeiten bestimmt keine guten Chancen auf dem Arbeitsmarkt?
Solange ich noch arbeiten kann, besteht für mich halt noch so was wie Hoffnung… Ich weiß eben erst seit nicht mal 2 Wochen, dass ich ein Rezidiv habe, ich bin wohl noch nicht so weit ???

Wenn ich mein Geschreibsel so lese, komme ich mir doch ein bisschen wie ein arbeitssüchtiger vor oder wie jemand der – entgegen seiner eigenen Rede- die Realität nicht anerkennen will…

Ich werde mich nächste Woche mal mit dieser Patientenberatung in Verbindung setzen vielleicht sehe ich dann etwas klarer.

Noch eine Frage:
Wenn die Patientenberatung mir auch nicht helfen kann:
Wer kennt sich damit denn noch aus???
Meint Ihr ein Anwalt könnte helfen (klar dass ich das dann bezahlen muss), um was für einen Fachanwalt müsste es sich denn dann handeln???
Oder gibt es irgendwelchen anderen Spezialisten und wenn ja wie heißen die?


Vielen Dank nochmal für eure Antworten
und sorry für meinen etwas wirren Roman
Sandra

P.S Eine private BU habe ich.
Da gibt es aber im Moment ein paar „Unstimmigkeiten“,
die ich hoffe bald geklärt zu haben.
Dann sieht wenigstens die –hoffentlich fernere- Zukunft,
wenn ich echt nicht mehr kann nicht ganz so Schxxx aus.
Aber im Moment steht es noch in den Sternen, ob die mich nicht ausgetrickst haben.
Habe denen eine Frist gesetzt und wenn Ich dann nicht die Bestätigung habe, dass mein Versicherungsschutz weiterhin besteht,
muss ich wohl zum Anwalt.
Aber meine BU zahlt auch nur dann, wenn ich mehr als 6 Monate nicht mindestens zu 50% arbeiten kann. Und da sind sie wieder die 6 Monate…

Geändert von Sandra43 (13.09.2013 um 12:00 Uhr)
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