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Alt 17.10.2001, 00:05
Gast
 
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Standard Magenkrebs-Erfahrungsaustausch

Hallo Katharina,

ich kann ehrlich nachfühlen, wie ihr Euch bei bzw. mit der Diagnosestellung gefühlt habt.

Von der Chemo TS-1 habe ich noch nichts gehört, werde mich jedoch kundig machen. Auch Deine andere Frage bezüglich der Chemotherapie, die nur die betroffenen Organe angreift, kann ich nicht beantworten, da ich nichts darüber finden konnte. Hast Du vielleicht eine genaue Bezeichnung oder
einen Hinweis, welche Therapeutika bei dieser Behandlung zur Anwendung kommen?

Ähnlich wie bei Deinem Vati, haben auch unsere behandelnden Ärzte eine sehr schlechte Prognose erstellt. Die Chemotherapie (5-FU Monotherapie)
ist nur palliativ, dass heißt begleitend angesetzt, um etwas Zeit zu gewinnen und Symptome zu lindern. Diese Behandlung allein wird nicht ausreichend sein, um die Befindlichkeit meiner Mutti zu verbessern.

Anfangs waren wir sehr niedergeschlagen. Aber inzwischen "pfeiffen" wir auf die Aussagen der Ärzte, was nicht heißt, dass wir die Realität verleugnen. Wir - einschließlich meiner Mutti - sind in die Offensive gegangen und haben dem Krebs mental den "Krieg" erklärt. Wir glauben und hoffen auf den individuellen Krankheitsverlauf, den kein Mediziner -kein Mensch- vorhersagen kann. Die psychische Einstellung, das sich nicht aufgeben, nicht macht- und hilflos zu fühlen und nicht zu verzweifeln ist eine "Geheimwaffe", die unwahrscheinlich wichtig und effektiv sein kann.
Der Krebs ist ein häßlicher Parasit, der sich eigenistet hat und sich seiner Sache ganz sicher ist. Er will Angst machen! Wenn man ihm anstelle mit lähmender Angst mit Optimismus und "Kampfgeist" begegnet, ist er irritiert, weil er diese Reaktion nicht erwartet hat.

Ich habe, genau wie Du, mich über die Krankheit informiert und bin den verschiedensten Hinweisen nachgegangen. Leider musste ich auch erkennen, dass mit dem Leid anderer Menschen versucht wird, Geld zu machen -
Scharlatanerie betrieben wird. Ich kann Dir nur raten, jede Behandlungsmethode immer kritisch zu hinterfragen!

Meine Mutti beginnt jetzt begleitend zur Chemotherapie eine Immun-Biologische-Therapie. Die Ärztin (Allgem. Med.und Heilpraktikerin) ist Mitglied im Arbeitskreis Immun-Biologischer-Krebsabwehr an der Uni-Heidelberg. Ziel dieser Therapie (u.a. auch Mistellektine) ist es, dass durch den Krebs und durch die Chemo geschwächte Immunsystem zu stärken, um die körpereigenen Abwehrkräfte (z.B. Blutbild/ Leukozyten; Thrombozyten; Hb-Wert usw.) zu mobilisieren.
Seit meine Mutti weiß, dass sie selbst durch diese Behandlung Einfluß nehmen kann, geht es ihr physisch und psychisch besser. Sie hat bereits Immunpräparate genommen und ihr Blutbild hat sich nachweislich verbessert.
Sie hat trotz Chemo zugenommen, gesunden Appetit und bisher kaum Nebenwirkungen. Und ich bin überzeugt, dass dies u.a. auf ihren festen Willen, ihren Glauben und ihren Optimismus zurückzuführen ist.

Nachdem, was ich über die Krankheit und der begleitenden Symptomatik weiß
(z.B. Anämie), glaube ich, dass unbedingt die körpereigenen Abwehrkräfte
gestärkt werden müssen, da definitiv Mangelerscheinungen zum Krankheitsbild
gehören und den Körper (das Allgemeinbefinden)zusätzlich schwächen.
Magenkrebs bedingt z. B. erhöhten Vitamin C-, B12-, Selen-, Eisen- Bedarf u.a., das sind keine Gerüchte, sondern in seriösen Studien belegte Fakten.
Entsprechende Infos findest Du auch unter www.ärzte-zeitung.de (z.B. Enzymtherapie)

Wenn Du -Ihr- Interesse habt, kann ich Euch mehr Infos (Ansprechpartner usw.) zur Immunbehandlung zukommen lassen. Eine Immunbehandlung ersetzt nicht die medizinische Therapie (Chemo), aber sie ist begleitend unter dem Aspekt einer ganzheitlichen Medizin zu verstehen, die Gesundheit als Gleichgewicht aus Körper-Seele-und Geist versteht.
Die Kosten hierfür werden auch von den gesetzlichen Krankenkassen getragen
und die finanzieren nun wirklich nichts, was nicht in entsprechenden Studien belegt ist.

Informiert Euch auch über die "Basische Ernährung", um eine Übersäuerung des Magens vorzubeugen (z.B. Übersäuerung: Krank ohne Grund; Norbert Treutwein; ISBN: 3-517-01857-0)

Auf jeden Fall würde ich Euch anraten, ein Zweitgutachten anzufordern und Euch dabei an eine Klinik zu wenden, die spezialisiert auf die Behandlung von Magenkrebs ist.

Ich wünsche Dir -Euch- jetzt insbesondere viel Kraft, Hoffnung und Glaube.
Lasst nicht zu, dass der Krebs sich stark fühlt, weil er Euch niederdrückt-
drückt ihn nieder, denn er ist nicht auf "Kampf" vorbereitet!

Euch - ganz besonders Deinem Vati- alles Gute!

Ich schreibe Dir meine e-mail-Adresse, falls Du Fragen hast oder Dich austauschen möchtest, kannst Du mich direkt anschreiben.

Liebe Grüße
Manuela
Kaninchenbein@t-online.de
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