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Angst vor Spätfolgen der Bestrahlung !
Hallo zusammen,
auch ich bin seit Anfang Dezember letzten Jahres "im Club" ! Ich wollte eigentlich nur eine Art Krampfader außen am rechten Hodensack durch meinen Hausarzt begutachten lassen, wurde dann aber von diesem sofort zum Urologen überwiesen, da ihn der rechte Hoden auffällig erschien. Da mein Bruder vor ca. 11 Jahren an Hodenkrebs erkrankt war, habe ich natürlich sofort geahnt bzw befürchtet, was nun auf mich zukommen würde, und dieser Verdacht bestätigte sich nach der Sonographie durch den Urologen im Krankenhaus einen Tag später relativ schnell und ich kam wiederum einen Tag später unters Messer. Histologischer Befund bzgl. des entfernten rechten Hodens: Seminom, pT1, 4cm groß, ohne Blut- oder Lymphgefäßinvasion, auf das Hodenparenchym beschränkt; CT Thorax/Abdomen/Kleines Becken ohne Metastasennachweis, keine sicheren Anzeichen für Lymphknotenmetastasen, AFP unauffällig (<2). Mittlerweile habe ich eine adjuvante Strahlentherapie (20Gy) gemacht, zu der mir der Urologe im Krankenhaus geraten hatte, um auf Nummer sicher zu gehen. Was mir momentan viel mehr zu schaffen macht, als die Angst vor einem möglichen Rezidiv, ist die Angst vor Spätfolgen der Bestrahlung sowie der CT-Untersuchungen, die notwendig waren bzw. noch sind ... Deshalb die Frage an andere Betroffene: Ist diese Angst berechtigt? Kann man ein erhöhtes Krebsrisiko durch Bestrahlung/CT-Untersuchungen quantifizieren und begrenzt es sich auf die bestrahlte Region?! Kann man evtl. selbst Gegenmassnahmen ergreifen?! Wie geht Ihr mit evtl. Ängsten um? Ich zweifele mittlerweile an meiner Entscheidung für die Strahlentherapie, da ich mich in 10 bis 15 Jahren mit einem neuen Problem konfroniert sehe ... Wäre schön, wenn Ihr mir ein paar Infos bzw. Tipps geben könntet?! Gruß, Festus_69 P.S. Ich bewundere die Stärke, die einige hier im Forum an den Tag legen, ich hoffe, dass ich irgendwann mal genauso stark bin ... |
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AW: Angst vor Spätfolgen der Bestrahlung !
Zu erst einmal.... herzlich willkommen hier.
Ich kann nur zur Hälfte mitreden, denn ich hatte keine Bestrahlung aber dafür Chemo. Klar... ich mache mir auch so den einen oder anderen Gedanken über die Spätschäden. Aber welche Wahl hatte ich denn ? Ohne Chemo ? Keine. Bei Dir hätte vielleicht die Möglichkeit mit Wait And See bestanden. Aber hättest Du die psychische Belastung ausgehalten ? Ich wohl eher nicht, denke ich. Was die Nachsorge angeht: frage Deinen Doc, ob er Dich nicht zum MRT für den Bauch schicken kann. MRT ist strahlungsfrei. Nur für die Lunge geht das (noch) nicht (überall). Das kommt erst noch. MRT ist zwar deutlich teurer, aber meinen Uro juckt das nicht die Bohne und die Kasse hat es anstandslos bezahlt. Mache Dich jetzt nicht mit Selbstzweifeln verrückt... das bringt es nicht....
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AW: Angst vor Spätfolgen der Bestrahlung !
Hallo Festus_69,
auch von mir ein Willkommen. Ich hatte dieselbe Erkrankung wie Du und exakt dieselbe Behandlung. Zu dem was Du im "P.S." geschrieben hast. Das wird so sein! Bei Dir ist noch alles ziemlich frisch und gerade hast Du die Therapien hinter Dich gebracht. Dass jetzt erstmal nix passiert, ist schwer zu ertragen - das ist ein bekanntes Phänomen, dass Krebspatienten nach Abschluss der (erfolgreichen) Therapie in ein Loch fallen. Aber: Du bist gesund! Der Tumor ist weg und die Wahrscheinlichkeit, dass er Metastasen gebildet hatte, ist superklein. Mir ging es wie Dir: Ich habe mir über alles und jedes viele viele Gedanken gemacht. Bei jedem Zwicken und Zwacken irgendwo war sofort der Gedanke da, dass das jetzt doch eine Metastase ist, dass es eine Nebenwirkung von der Bestrahlung ist oder ein neuer Krebs. Am Anfang wurde aus dem Gedanken in der Regel Angst. Mittlerweile sind diese Gedanken normal und nicht mehr so sehr mit Angst verbunden. Es dauert eine ganze Zeit, bis man diese Gedanken, Gefühle und die Angst in den Griff bekommt und nicht dauernd an Krebs denkt. Bei mir etwa ein Jahr. Aber das wird Dir auch gelingen! Denkst Du über eine Kur nach? Ich würde das nicht auslassen, wenn es Dir möglich ist. Ist auch für den Kopf nicht schlecht und sicherlich hilft es, wieder Vertrauen in den eigenen Körper zu bekommen. So long, PantaRei |
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AW: Angst vor Spätfolgen der Bestrahlung !
Hallo Dirk1973, Hallo PantaRei,
zunächst einmal vielen lieben Dank für Eure aufbauenden Antworten, sie haben mich schon ein kleines bisschen beruhigt. Es ist in der Tat so, dass ich momentan wohl nicht so wirklich glauben kann, dass der Krebs jetzt eigentlich "besiegt" sein soll?! Aus diesem Grund suche ich nun nach möglichen (anderen) (Spät-) Folgen, und obwohl ich eigentlich weiss, dass die Strahlentherapie mit 20 Gy zwar ein erhöhtes Krebsrisiko bedeutet, dies aber nicht zwangsläufig heisst, dass man auch einen neuen/anderen Krebs bekommt, mache ich mir ständig "düstere" Gedanken ... Naja, bzgl. Anschlußheilbehandlung/Reha: Da mir eigentlich sehr viele Leute (u.a. Urologe, Radioonkologe, Hausarzt) dazu geraten haben, möglichst schnell wieder das zu machen, was ich vorher getan habe, habe ich beschlossen, mich sozusagen "auf eigene Faust" zu erholen; ich bin jetzt noch eine Woche krank geschrieben und habe dann noch drei Wochen Resturlaub, in dieser Zeit will ich dann wieder "fit" werden will ... Was mich immer noch brennend interessiert ist, ob man das Risiko einer Strahlentherapie mit 20Gy genauer spezifizieren/quantifizieren kann?! (ist z.B. das erhöhte Risiko auf das Bestrahlungsfeld beschränkt, welche Organe/Körperregionen sind dann betroffen usw.) Im "Blauen Ratgebern 53" der Deutschen Krebshilfe heisst es nur: "Das Risiko, durch eine solche Behandlung - 1o bis 30 Jahre später - an einem Zweittumor zu erkranken, liegt im Promillebereich und ist damit verschwindend gering,..." Wäre schön, wenn ihr mir hierzu noch was sagen könntet?! Gruß, Festus_69 P.S. Bin übrigens ein 1973er, kein 1969er !!! |
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AW: Angst vor Spätfolgen der Bestrahlung !
Hallo nochmal,
genau die Gedanken haben ich mir auch gemacht. Ich kenne das also. Ich wollte es auch genau wissen - habe mich aber mit folgenden Gedanken beruhigt - und das hat irgendwann auch geklappt. Das aus dem blauen Ratgeber stimmt sicherlich. Nur: erstens ist das eine pauschale Aussage für alle Menschen, die Strahletherapie bekommen haben. Wir mit unseren 20 Gy sind aber so sehr am unteren Ende der Skala, dass die Wahrscheinlichkeit noch noch geringer sein dürfte. zweitens ist die medizinisch/technische Entwicklung gerade in dem Bereich extrem schnell. Daher werden die Maschinen besser und die die Wahrscheinlichkeit sinkt nochmal um ein Stück. Aber wirklich prognostizierbar ist sie eben nicht. Überhaupt ist die Wahrscheinlichkeit auch irgendwie egal. Statistisch gesehen bekommt man ja nicht den Erwartungswert (ein bisschen Krebs) sondern man hats oder man hats nicht. Zum Thema Reha: Ich hatte damals den Eindruck, dass ich in einer Reha schrecklich viel gegrübelt hätte. Das ist sicherlich auch nicht das Beste und so ist Dein Plan, erstmal eine Auszeit zu nehmen und zu verschnaufen, und dann wieder "zurück ins normale Leben" sicherlich gut. Ich war insgesamt nur 5 Wochen krank. War gerade auch dabei, den Job zu wechseln und wir waren dabei umzuziehen und meine Frau war schwanger. Im Nachhinein finde ich es gut, dass ich nie so wirklich "aus dem Tritt" gekommen bin.. Wünsch Dir was und an Alle noch einen schönen Sonntag. PantaRei |
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AW: Angst vor Spätfolgen der Bestrahlung !
Hallo nochmal, speziell PantaRei,
zunächst noch einmal Danke für die Info's. Ich hatte mittlerweile noch einmal ein Gespräch mit meinem Urologen, alle Blutwerte waren in Ordnung und mein Urologe meinte, das "alles gut wird". Bzgl. Spätfolgen der Strahlentherapie: Vielleicht ist das eine dumme Frage, aber gibt es eigentlich auch eine Art der speziellen Nachsorge, welche sich mit "unserem" Strahlenfeld" befasst, d.h. bei der speziell untersucht wird, ob sich innerhalb des Strahlenfeldes etwas Negatives tut?! Wäre sehr dankbar, wenn ich hierzu noch eine Info bekäme?! Gruß, Festus_69 |
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