#1
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Diagnose
Hallo,
mein Bruder ist mitte 40 und vor einigen Wochen wegen Gelbsucht ins Krankenhaus eingeliefert worden. Nach diversen Untersuchungen besteht nun plötzlich der Verdacht auf BSDK wegen Gewebeveränderungen. Am Freitag wurde er aufgeklärt und am Dienstag soll schon die Operation stattfinden. Offensichtlich war es zumindest ein positiver Zufall, da es sehr frühzeitig erkannt zu sein scheint. Allerdings kann man eine genaue Diagnose erst während der OP geben, denn die Gewebeprobe wird gleich untersucht. Die Möglichen Varianten sind, wenn ich es richtig verstanden habe: 1. Es handelt sich um eine Vorstufen, das Gewebe wird entfernt, also kein BSDK (?). 2. BSDK T1: Entweder eine "kleine" OP, in der nur das Gewebe entfernt wird oder eine OP nach Whipple (Empfehlung des Arztes) 3. BSDK T2: OP nach Whipple Morgen muss sich mein Bruder entscheiden, ob er bei 2. der OP nach Whipple zustimmt. Wie sind die Meinungen hierzu? Für mich sind die Folden der 3 Diagnosen noch unklar - ich habe die letzten 2 Tage nur damit verbracht, diverse Internetseiten dazu zu lesen. Deswegen meine Fragen: - Hätten wir bei 1. wirklich Glück gehabt oder was bedeudet diese Diagnose? - Wie ginge es weiter nach erfolgreicher Whipple-OP? Was genau bedeutet T1/T2? Vielen Dank für Antworten! |
#2
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AW: Diagnose
T1 und T2 bezieht sich auf die Tumorgröße. T1 heißt, er ist kleiner als zwei Zentimeter, bei T2 ist er größer als zwei Zentimeter. In beiden Fällen ist er jedoch auf die Bauchspeicheldrüse begrenzt.
Ich habe mir gerade die (2013 modifizierten) nationalen Leitlinien angeschaut; die sehen eindeutig in beiden Fällen eine OP nach Whipple vor. Und zu 1): Es gibt in der Tat Vorstufen von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Es handelt sich um Gewebeveränderungen, die (noch) nicht zerstörerisch (invasiv) wachsen. Dann hätte dein Bruder - vielleicht - in der Tat Glück gehabt, wenn man sie entfernen könnte. |
#3
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AW: Diagnose
Liebe(r) I.Wolf,
herzlich willkommen im Forum. Wir sind hier ein Kreis von erkrankten, Angehörigen und vielen weiteren Personen, die sich gegenseitig unterstützen, mit Rat und Wissen zur Seite stehen, manchmal auch trösten. Bei den umfangreichen Operationen wie es die Whipple nun einmal ist, wäre es günstig, wenn dein Bruder in einem großen Zentrum behandelt werden könnte. Es gibt in Deutschland zertifizierte Zentren, die sich auf Bauchspeicheldrüsenerkrankungen spezialisiert haben. Denn der Erfolg einer solchen Behandlung ist auch von der Erfahrung des Operateurs abhängig. Zitat:
Eine Whipple-Operation dauert mehrere Stunden. Da dein Bruder erst Mitte 40 ist und sicherlich bis zur Diagnose gesund gewesen ist, kann er eine mehrstündige Operation recht gut verkraften. Die Operation nach Whipple stellt einen großen Eingriff in das Verdauungssystem dar, nur wenn sie erforderlich war, dann geht es nicht anders. Um dies zu schaffen, gibt es Unterstützung für die Patienten, z.B. Ernährungsberatung. Ich möchte dir mit meinen Zeilen hier keine Angst machen, du bist sicherlich schon voller Sorgen. Es gibt in Deutschland eine große Selbsthilfeorganisation für Menschen mit Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, diese hat regionale Gruppen, betreibt eine umfangreiche Webseite. Vielleicht ist ein Telefonat oder Treffen mit dem Regionalgruppenleiter möglich? Nicht alles kann man über das Internet besprechen. Bitte schaue einmal hier: http://http://www.bauchspeicheldruese-pankreas-selbsthilfe.de/ Zertifizierte Behandlungszentren für BSDK:http://www.onkoscout.de/adressen/index/cat:1,51/d:1 Liebe Grüße an dich, ich hoffe, dass ich dir mit meinen Zeilen ein kleines Stück weiterhelfen konnte, bitte melde dich wieder, wir versuchen deine Fragen zu beantworten. Elisabethh. |
#4
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AW: Diagnose
Vielen Dank für die Tipps, hilfreichen Links und Daumen!
@ Elisabethh Die Klinik, an der er operiert wird, habe ich auf deiner Liste für zertifizierte Behandlungszentren gefunden. Sehr gut, danke! Das beruhigt schonmal etwas. Die Gefühlslage wechselt bei mir gerade zwischen Verzweiflung und Hoffnung. Jetzt bleibt erstmal nichts außer den Dienstag abzuwarten. Ich melde mich auf jeden Fall wieder … |
#5
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AW: Diagnose
Hallo I. Wolf,
es tut mir leid, dass auch ihr mit der Diagnose bzw. den Gedanken, dass es BSDK sein könnte, konfrontiert seid Ich kann dich gut verstehen und dir versichern, dass Gefühlsschwankungen total normal sind. Du schreibst von Verzweiflung und Hoffnung, bei mir kamen da auch noch Wut, Trauer, Hilflosigkeit, Überforderung, Zuversicht, ach, alle Facetten hinzu. Lass bitte alle Gefühle zu, auch wenn sie dich verwirren sollten. Das ist wichtig, damit du deinem Bruder lange eine Begleitung sein kannst. Und außerdem zeigen sie doch, wie nahe ihr euch seid, auch etwas Schönes, oder? Falls du weitere Fragen oder Sorgen hast, nur heraus damit Viele Grüße von catw31 |
#6
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AW: Diagnose
Ich wünsche euch auch viel viel Glück!!!
lg cica
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Mein Mann Bsdk ED Juli 2012 Whipple August 2012 Chemo Gemzar und Bestrahlung Mai 2013 Lebermetastasen und Peritonealkarzinose 6 Zyklen 5FU palliativ geb. 18.04.1982 - für immer eingeschlafen am 16.09.2013 Danke für deine Liebe Danke für dein Lachen Danke für deine Wärme Danke für dein grösstes Geschenk Dini Schatzis |
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