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...und plötzlich ging alles so schnell
Hallo zusammen,
ich habe hier schon sehr lange still mitgelesen und hab mich vor ca. 14 Tagen angemeldet, weil ich das Bedürfnis hatte, mich hier auch mal auszuweinen. Allerdings bin ich so weit gar nicht mehr gekommen, weil sich die Ereignisse genau an diesem Tag überschlagen haben. Es geht um meinen Vater (66 Jahre), der vor ziemlich genau einem Jahr die Diagnose nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom bekommen hat. Er wurde im Mai 2012 operiert. Nach anfänglichen Komplikationen haben die Ärzte ihn in ein künstliches Koma versetzen müssen. Es war eine sehr schwierige Zeit (10 lange Tage) mit Hoffen und Bangen. Aber er hat sich auch davon einigermaßen wieder erholt. Danach war er dann auf Reha und konnte in gutem Allgemeinzustand wieder entlassen werden. Nach 3 Monaten war dann die erste Nachuntersuchung. Die war auch ohne Befund. Das war letztes Jahr im Oktober. Dann - dieses Jahr im Januar der Schock! Bei der zweiten Nachuntersuchung wurden Metastasen auf der Lunge und in der Leber festgestellt. Sofortiger Beginn mit Chemotherapie, die er erst ganz gut vertragen hat. Dann am 13.03.13 mußten wir ihn abends mit einer Lungenentzündung ins KH einliefern lassen. Die Ärzte haben meinen Eltern keine großen Hoffnungen für die Nacht gemacht, aber die Medikamente haben angeschlagen und es ging ihm schon am nächsten Tag wieder etwas besser. Und so ging es zwei Wochen weiter - immer wieder besser, dann wieder schlechter. Ich habe ihn zusammen mit meiner Mutter sooft ich konnte, und es meine Arbeit zuließ besucht. Wenn ich nicht zu ihm ins KH fahren konnte haben wir mindestens ein oder sogar zweimal am Tag telefoniert. So auch noch am Dienstag Vormittag noch, wo er mir sagte, daß er Schwierigkeiten mit dem Atmen hat und er sich wohl noch etwas ausruhen möchte. Nachmittags hatte ich dann das dringende Bedürfnis meinen Vater anzurufen, und zu fragen, ob es ihm mittlerweile besser ging. Das war um ca. 16:00 Uhr. Um ca. 16:30 Uhr ist er dann für immer eingeschlafen _______________________________________________ Papa *13.08.1946 +26.03.2013 wir werden Dich vermissen |
#2
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AW: ...und plötzlich ging alles so schnell
Hallo Andi! Es tut mir so leid, dass du deinen Papa auch an dieser Krankheit verloren hast. Mein Papa wäre im selben Alter wie dein Papa, er ist im Februar nach einen Jahr mit Höhen und Tiefen ebenfalls friedlich eingeschlafen.
Ich kann dich so gut verstehen. Es wird für dich jetzt im Moment noch sehr viel zu tun sein und der Schock wird noch tief sitzen, die Traurigkeit die kommt erst später. Bei mir wird sie jetzt erst immer mehr. Trotz allem ist es schön, dass du mit deinem Papa noch gesprochen hast und es irgendwie im Unterbewusstsein gespürt hast und ihn angerufen hast! Das wird dir bei der Aufarbeitung dieses schweren Weges helfen! Auch ich habe meinen Papa jeden Tag im Krankenhaus besucht und habe oft mit ihm telefoniert, es hilft mir jetzt schon sehr, dass ich nichts ausgelassen habe und viel bei ihm war. Leider hat er dann trotzdem in unserer Abwesenheit losgelassen. Aber ich denke Papa wollte das so, er war nie ein Freund großer Abschiede und hat das ganz alleine gemacht, es hat zu ihm und zu seinem Leben voll und ganz gepasst! Ich habe während Papas Krankheit hier im Angehörigenforum geschrieben, bin aber dann ins Hinterbliebenenforum umgesiedelt! Ich wünsche dir für die schweren Tage die noch vor dir liegen ganz viel Kraft! Traurige Grüße Nina
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom Diagnose am 21.12.2011 am 23.2.2013 |
#3
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AW: ...und plötzlich ging alles so schnell
Liebe Andi!
Es tut mir furchtbar leid, daß dein Papa von dir gegangen ist! Ich glaube es wird dir in Zukunft ein Trost sein, daß du die kurze restliche Zeit die euch geblieben ist noch so intensiv mit ihm verbringen konntest. Manchmal haben wir so etwas wie ein Bauchgefühl, daß etwas nicht stimmt und vielleicht deshalb auch dein Anruf. Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft für das was noch auf euch zukommt. Vergiss nie, das was zählt ist die Liebe und die lebt immer in dir weiter und die kann dir keiner nehmen. Herzlich Nicerl |
#4
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AW: ...und plötzlich ging alles so schnell
Hallo Ihr Lieben,
vielen, vielen Dank für Eure lieben und tröstenden Worte. Mir ist irgendwie erst jetzt klar geworden, dass ich auch die Letzte war, die mit meinem Vater noch gesprochen hat, denn die Krankenschwester im KH hat gesagt, dass sein Handy neben ihm im Bett lag. Es ist für mich eine Ehre, dass ich diejenige sein durfte. Und wie Ihr schon geschrieben habt, ich hatte an dem Tag ein ganz ungutes Gefühl im Bauch. Ich und der Rest meiner Familie nutzen jetzt noch die paar Tage bis Mittwoch um uns zu sammeln und die ganze Situation zu realisieren, denn dann kommt der letzte und wahrscheinlich schwerste Gang. Am Mittwoch um 14:00 Uhr ist der Trauergottesdienst mit anschließender Urnenbeisetzung. Und danach werde ich im Hinterbliebenenforum weiterschreiben. Ich wünsche Euch trotzallem ein schönes Osterfest Ganz viele Liebe Grüße aus dem verschneiten Bayern Eure Andi |
#5
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AW: ...und plötzlich ging alles so schnell
Liebe Andi! Ich wünsche dir für den letzten Gang am Mittwoch ganz viel Kraft! Du wirst sehen wenn das Begräbnis vorbei ist wird es schon wieder etwas "leichter" für euch! Danach ist die "Öffentlichkeit" doch mehr oder weniger ausgeschlossen und ihr könnt euch selbst fallen lassen!
Ich wünsche dir bis dahin alles Gute und viel Kraft für die kommenden Tage! Traurige Grüße Nina PS: Das Schreiben im Hinterbliebenenforum wird dir sicher ein bisschen helfen!
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom Diagnose am 21.12.2011 am 23.2.2013 |
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