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  #1  
Alt 10.02.2014, 13:07
Radeberger Radeberger ist offline
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Beiträge: 2
Standard Diagnose: Blasenkrebs pT1 - high grade ehemals G2 - G3

Hallo an alle Kämpfer hier im Forum

meine Vater hat gerade seine 3. Tur hinter sich, die 4. steht bald an. Sein letzter Befund: Blasenkrebs rpT1, rpNx, L0, V0, Rx - high grade ehemals G2 - G3.
Ich lade den kompletten Histologiebefund noch mal als Anhang hoch.

Der behandelte Urologe und die Ärtze in der Uniklinik Dresden raten massiv zur Entfernung der Blase. Aber ist das der einzige Weg, um dem Krebs beizukommen?

Er/wir stehen vor der alles entscheidenden Frage: wie hoch sind die Erfolgschancen bei pT1 - G3 mit einer Chemo. Einerseits läßt es hoffen, daß der Krebs "nur" kleinherdig beginnend das Schleimhautstroma infiltriert hat", dem gegenüber steht die hohe Agressivität G3 des Wachstums. Noch liegen keine Metastasen vor.
Und wenn Chemo - welche von den vielen Möglichkeiten? Wir haben über Mitomycin gelesen und bereits 2 Tage nach der 3. TUR erfolgte im Krankenhaus eine Instillation von 20mg Mitomycin, welche ohne Komplikationen vertragen wurde. Ist das eine Dosis wie einer "richtigen" Chemo gewesen?
Wir haben von Kombinationen mehrerer Chemo-Mittel gehört. Hat damit jemand Erfahrungen?
Und letztendlich ist da auch noch die Bestrahlung. Auch hier suchen wir dringend Betroffene, die uns für diese Diagnose pT1-G3 helfen könnten.
Oder sogar eine Kombi aus Chemo und Bestrahlung?

Erschwerend zu der Entscheidung: Blase raus - ja oder nein? kommen noch die Vorerkrankungen meines Vaters:Prostatahyperplasie, monoklonale Gammapathie (Typ Kappa), Herzschrittmacher bei AV-Block III, permanantes Vorhofflimmern, Hyperthyreose bei Struma nocosa, Hypertensive Herzerkrankung, Adipositas.

Gibt es gar so etwas wie eine Selbsthilfegruppe in oder um DD?

Ich weiß, daß das sehr viele Fragen auf einmal sind. Aber was sollen wir tun?

Bitte helft uns.
Vielen Dank im Voraus. Und viel Kraft an alle, die, wie wir, nicht aufgeben.
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg befund jan.jpg (83,2 KB, 161x aufgerufen)

Geändert von gitti2002 (10.02.2014 um 13:14 Uhr) Grund: PN
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  #2  
Alt 16.02.2014, 20:17
Benutzerbild von Puttel
Puttel Puttel ist offline
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Ort: Thüringen
Beiträge: 6
Blinzeln AW: Diagnose: Blasenkrebs pT1 - high grade ehemals G2 - G3

Hallo Radeberger, gern antworte ich dir, weil auch mein Befund Urothelkarzinom der Harnblase - pT 1, pTa, Lo, Vo, N-M high grade war. Ich bekam für 3 Jahre als Chemo Instillation-BCG-, regelmäßig folgten Spiegelungen und die Dinger wuchsen weiter in der Blase.
Wurde gewechselt auf Mitomicin-da war es genauso--folgten mehrere Nachresektionen aber meine Blasenwand war ziemlich durchsetzt mit den Karzinomen. Muß ja bei ihrem Vater so nicht sein.---
Jedenfalls gingen die 3 Jahre um mit den regelmäßgen Instillationen und Spiegelungen auch nach den 3 Jahren war ich unter urologischer Beobachtung.--
Nachdem ich knapp 5 Monate Ruhe hatte bemerkte ich beim Toilettengang dass große Stücken geronnenes Blut ins Toilettenbecken gefallen waren. Da wußte ich sofort Bescheidt. Bin gleich über Notdienst stationär ins Krankenhaus, um nicht lange auf Termin warten zu müssen und nach einigen Untersuchungen wurde ich vorsichtig aufgeklärt, dass die Blase entfert werden muß mit den Harnleitern, eine Nierenfistel künstlich angelegt wird und ein Ballonkatheder direkt in der Niere liegt, über die Nierenfistel rechts im Rücken Urin abgeleitet wird.
Hab auf dem rechten Oberschenkel einen Beinbeutel, wo 900ml Urin reinpassen.
Bestrahlungen gingen bei mir gar nicht--da ich früher am Dickdarm schon bestrahlt wurde. (Ein Non Hogkin Lymphom wurde wegbestrahlt.) Jede Region wird nur 1 mal bestrahlt.--
War erst mal ein Schock für mich, bin dann in die Situation reingewachsen und inzwischen sehr zufrieden mit der Lösung. Meine gesundheitliche Situation war auch schlimm, denn mit dem Blasenkrebs hatte ich gleichzeitig Brustkrebs high grade und die linke Brust wurde entfernt.
Immer noch nicht genug, hatte auch seit etlichen Jahren Non Hodgkin Lyphome high grade, wo ich "Chop" Chemos und Bestrahlungen bekam und alle paar Jahre Rezidive am Hals und im Dickdarm.
Das Immunsystem ist geschädigt dadurch und ich bekomme alle 3 Wochen Immunglobuline vom gesunden Menschen zugeführt als Tropf. (Flebogamma)
Wie hoch die Erfolgschancen deines Vaters sind willst du wissen, hängt von einigen Faktoren ab, bei ihm kann ja auch das Mitomicin evtl. besser anschlagen. Auch die Bestrahlung verkleinert positiv. Richtig Ruhe hatte ich erst nach der Entfernung.--
Ja und mit der angegebenen Menge ist das eine richtige Chemo, die die Hautschicht entfernen soll--ist aber nicht schmerzhaft.
Und die Karzinome können ja durch die Blasenwand wachsen--darum ist eine Entfernung notwendig und mir geht es gut damit.
Alle 6-8 Wochen wird der perkutante Ballonkatheder beim Urologen gewechselt und das spürt man gar nicht.
Naja und so habe ich jetzt ein Nephrostoma auf Dauer--na und? Brauche immer paar lustige Leute um mich--tut mir gut.
Nur das Hineinwachsen in die jeweils neue und schlimme Situation ist bischen schwer und anfangs fließen schon mal paar Tränen.
Dein Vater hat ein gutes Umfeld--allein schon mit dir wie du dich kümmerst--alle Achtung. Ich wünsche euch ganz viel Kraft!
Meld dich wieder, alles Liebe wünscht dir Puttel--Christel--
__________________
Seit 93 Hochmaligne Non Hodgkin-Lymphome-CB NHL Stad.III EA-mit Rezidiven-98-99-10
Seit 06 Mammakarzinom, Ablatio links
Seit 06 Urothelkarzinome der Harnblase-
2010 Entfernung Harnblase-Leiter sowie linke Niere und Gebärmutter.
Perkutante Nephrostomie und Nephrostoma rechts auf Dauer
Immunglobulinmangelsyndrom--
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  #3  
Alt 03.03.2014, 23:11
Radeberger Radeberger ist offline
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Registriert seit: 10.02.2014
Beiträge: 2
Standard AW: Diagnose: Blasenkrebs pT1 - high grade ehemals G2 - G3

Hallo Puttel,

danke dir für die E-Mail. Du hast mir mit der emotionalen Schilderung deines Krankheitsverlaufes geholfen, meine Situation noch einmal neu zu durchdenken.
Hast sehr viel durchgestanden, ich bewundere deinen Optimismus, mir gefällt dein trotziges und zugleich fügsames „ na und „.
Ich nehme an, daß du zunächst alles versucht hast, die Blase zu erhalten.Dafür hast du einen langen Weg auf dich genommen um den verfluchten Krebs niederzukämpfen, 3 Jahre mit Schmerzen, Hoffnung und Enttäuschung.
Bisher tendierte ich auch für eine Blasenerhaltung mit Chemo. Ich muß mich aber am 7. März entscheiden, ob ich eine 4. TUR mit Chemo antrete oder die Blase entfernt wird.Diese Entscheidung fällt mir sehr schwer.
Ich habe mit Patienten gesprochen, denen die Blase entfernt wurde, habe eine Zweitmeinung eingeholt, viel gelesen. Die meisten empfehlen eine Blasenentfernung mit der Begründung, daß der Krebs innerhalb von 12 Wochen Rezeptive gebildet hatte, zwar ohne BCG und Mitomicin, damit hochaggressiv ist und die Gefahr der Metastastenbildung besteht. Von Bestrahlung halten mein Urologe und die Klinik nicht viel, zu viele Nebenwirkungen.
Du schreibst, du kommst gut zurecht mit der Harnableitung, es geht dir besser als zuvor, das freut mich und so soll es bleiben.
Einige Fragen hätte ich noch falls die Blase entfernt wird.
Würdest du den Weg mit Installation vor der Blasenentfernung wieder so gehen? Spürst du die Austrittsstelle für die Harnableitung? Hast du jetzt noch Schmerzen im Unterbauch, wo die Blase und die anderen entfernten Organe lagen? Hattest du im Krankenhaus unmittelbar nach der OP und auch später große Schmerzen? Gab es Komplikationen?

Ich melde mich wieder.
Alles Liebe wünscht dir dein Radeberger
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  #4  
Alt 06.03.2014, 20:21
Benutzerbild von Puttel
Puttel Puttel ist offline
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Registriert seit: 19.11.2013
Ort: Thüringen
Beiträge: 6
Standard AW: Diagnose: Blasenkrebs pT1 - high grade ehemals G2 - G3

Hallo lieber Radeberger, war verreist und konnte nicht eher antworten. Doch gleich zu deinen Fragen. Sicher würde ich den Weg nochmal gehen mit den 3 Jahren Instillation in die Blase (Chemo), denn wie heißt es so schön--die Hoffnung stirbt zuletzt.

Die Austrittsstelle für die Harnableitung spüre ich nicht.
Habe keine Schmerzen im Unterbauch wo die Blase und die anderen entfernten Organe waren.
Hatte nach der OP keine Schmerzen und nur etwas die OP-Bauchnarbe mit dem Klammern leicht gespürt, wenn beim Bewegen die Wäsche daran stieß. Wurden nach einigen Tagen entfernt und danach ist die Narbe immer weicher geworden.
Komlikationen gab es nicht.
Trotz meiner Vorgeschichten alles gut abgelaufen.
Hatte mich belesen u.u., erfahren was ohne OP so eintreten kann, daß die Karzinome die auch mit und ohne Chemo bei mir weiterwuchsen die Blasenwand durchstoßen können und das war mir zu riskant, hab mich für den einzigen Ausweg, der mir von Krankenhausärzten empfohlen wurde--die Blase zu entfernen--entschieden.
Lieber Radeberger--ich wünsch dir Kraft und meld dich bitte wieder, ich denke an dich.
Alle lieben Wünsche sendet dir Puttel-Christel
__________________
Seit 93 Hochmaligne Non Hodgkin-Lymphome-CB NHL Stad.III EA-mit Rezidiven-98-99-10
Seit 06 Mammakarzinom, Ablatio links
Seit 06 Urothelkarzinome der Harnblase-
2010 Entfernung Harnblase-Leiter sowie linke Niere und Gebärmutter.
Perkutante Nephrostomie und Nephrostoma rechts auf Dauer
Immunglobulinmangelsyndrom--
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Stichworte
blasenkrebs, chemotherapie, ehemals g2-g3, high grade, pt1


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