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  #1  
Alt 13.06.2007, 23:04
Engel07 Engel07 ist offline
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Standard AW: Angst um Papa

Liebe Anni,

och mensch, das is ja sooo lieb von Dir. Da komm ich ja in Verlegenheit.

Waren denn die Behandlungen bei Deinem Papa erfolgreich? Wenn er in die Reha soll, denke ich schon. Wenn's nicht so wär, würden doch bestimmt weiter so kräfteraubende Behandlung stattfinden, oder. Kenn mich da nicht so doll aus, aber mein Bauch sagt, Reha ist immer gut. Da kann er ein wenig Abstand gewinnen, neue Kraft und neuen Mut finden. Deine Mama und auch Du natürlich, Ihr wisst ihn dann in guten Händen und könnt mal was für Euch tun. Das ist so wichtig. Nehmt Euch ganz bewusst was richtig Schönes vor und habt nur kein schlechtes Gewissen. Wir Angehörigen sind unseren "Sorgenkindern" keine Hilfe, wenn wir nicht ab und zu versuchen würden, unsere Sorgenfalten etwas "glatt zu bügeln" .

Ja, weißt Du, was mich angeht, klar hab ich Angst. Aber ich hab in meinen 32 Lebensjahren auch schon oft am Abgrund gestanden. Ich weiß, was es heißt zu kämpfen. Und aufgeben kam für mich nie in Frage. Und heute geht's mir richtig gut. Ich stehe morgens auf und gebe jedem Tag die Chance, der schönste Tag meines Lebens zu werden. Und wenn mal 'ne ganz besch... Sache passiert und mich total verzweifeln lässt, so wie jetzt mit Dad, dann denke ich, es könnte schlimmer sein. Es ist nicht das Endstadium, seine Verfassung ist gut, OP war möglich, keine Metas....so viel Glück im Unglück ist doch nicht zu fassen. Ich weigere mich einfach, etwas anderes zu denken....

Sei gaaanz lieb gegrüßt und umarmt und lass doch wieder von Dir hören

Engel
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  #2  
Alt 13.06.2007, 23:21
Engel07 Engel07 ist offline
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Beiträge: 1.822
Standard AW: Angst um Papa

Hallo Klein,

schön, dass Du zu uns in den KK gefunden hast. Erstmal möcht ich Dir sagen, wir können uns ruhig alle Duzen, das ist schon in Ordnung. Schließlich sind wir alle wie 'ne Riesenfamilie. Hier ist jeder für jeden da und Du kannst immer zu uns kommen und Deine Sorgen mit uns teilen. Trau Dich ruhig...

Es tut mir sehr leid, dass es Deinem Papa so schlecht geht. Ja, es tut verdammt weh. Versuche jetzt soviel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen. Sag ihm, was Du fühlst. Sei einfach da, sei ihm nah. Es ist schon viel wert, dass er keine Schmerzen hat, so ist sein Weg leichter. Du musst jetzt langsam lernen, loszulassen. Ich weiß, das klingt so hart, und doch gibt es keinen Ausweg. Erinnert Euch gemeinsam an schöne Momente in Eurem Leben, seid dankbar für jeden guten Augenblick der war oder noch kommt.

Und wenn Du Kraft und Beistand brauchst, dann komm zu uns, wir fangen Dich auf...

Schicke Dir ein großes Kraftpaket und halte Dich ganz fest...

Engel
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  #3  
Alt 14.06.2007, 07:44
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Anni72 Anni72 ist offline
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Daumen hoch AW: Angst um Papa

Morgen Engelchen !!!!

Ja die OP´s waren erfolgreich ! Es wurden die Tumore komplett entfernt. Rechts wurde ihm der untere Lungenlappen entfernt, links der komplette Oberlappen. Ja es sind schon unsere "Sorgenkinder" und wie Du sagst, manchmal muss man sich auch als Angehöriger eine Auszeit gönnen. In der Zeit in der mein Vater sich in der Reha (im übrigen ganz in der Nähe des Wohnortes) befindet, muss meine Ma wirklich mal Zeit für sich haben. Wäre der Rehaaufenthalt weiter entfernt gewesen, wäre sie mitgefahren. Ob das wirklich so gut gewesen wäre ??!?!? Jetzt fahren sie noch vor der Reha gemeinsam für eine Woche an die Nordsee "Urlaub" machen ! Ich denke, das ist eine gute Idee.

Schön, dass es Dir derzeit so gut geht, vor welchen Abgründen du auch immer gestanden hast. Ich hoffe, wir lesen noch voneinander ...... und keep

Bis dahin liebe Grüsse und dickes

Anni72
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  #4  
Alt 14.06.2007, 07:55
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Anni72 Anni72 ist offline
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Standard AW: Angst um Papa

Meeennnnsch !

Was habe ich nun gemacht.
Jetzt steht der Beitrag 3 x drinn.
Ich glaube ich bin noch nicht so ganz wach heute Morgen !!! Sorry !

Anni72
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  #5  
Alt 14.06.2007, 07:57
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Beiträge: 516
Standard AW: Angst um Papa

Kein Problem Anni,

geh noch mal in diesen Beitrag auf ändern, in der Leiste löschen anklicken, unten weiter links löschen anklicken und recht nochmals löschen, dann ist er weg
Gruss Ulla


Danke Anni, freut mich sehr!

Geändert von Ulla Krefeld (14.06.2007 um 08:11 Uhr)
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  #6  
Alt 14.06.2007, 08:07
Benutzerbild von Anni72
Anni72 Anni72 ist offline
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Standard AW: Angst um Papa

Danke liebe Ulla für den schnellen Tipp !

Manchmal bin ich do etwas ungeschickt .....

Im übrigen lese ich gerne Deine Beiträge und freue mich so viel von Dir zu "hören" bzw. lesen !

Liebe Grüsse

Anni72
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  #7  
Alt 14.06.2007, 15:34
Engel07 Engel07 ist offline
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Beiträge: 1.822
Standard AW: Angst um Papa

Hallo Anni,

die Abgründe liegen hinter mir und ich werde niemals zurückschauen. Aber was auch passiert, was mich nicht umhaut, macht mich nur stärker.

Die Nordseeluft wird Deinem Papa ganz bestimmt gut tun und die Zeit mit Deiner Mama natürlich auch. Versuch auch etwas zur Ruhe zu kommen. Lass alles Geschehene in Ruhe sacken und atme durch.

Ulla gehört hier übrigens auch zu meiner "Lieblingslektüre". So viel Stärke, Mut, Humor aber auch Zerbrechlichkeit sind einfach bewundernswert. mein Papa hat ja seinen Humor auch nicht ganz verloren und sagt, sie ist 'n Superweib .Hab ihm doch neulich mal vom KK erzählt.

Grüße von Engel + Dad....

Geändert von Engel07 (14.06.2007 um 19:41 Uhr)
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  #8  
Alt 14.06.2007, 20:25
trina25 trina25 ist offline
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Registriert seit: 11.06.2007
Beiträge: 5
Standard AW: Angst um Papa

Hallo,
meine Hoffnung ist gerade wieder zerstört worden. Habe mich gerade etwas gefangen und nun kommt der Anruf der Ärztin meines Opas....die Fachärzte sagen, dass die erneute CHemo nur bei 10% wieder anschlägt und es durch die Belastung schneller zum Tode führen kann als ohne CHemo. Ich will das aber nicht verstehen. WArum nur 10%? Woher wissen wir, dass mein Opa nicht zu diesen 10% gehört?!
Mein Opa müsste stationär CHemo machen und wie ich ihn kenne, wird er das nicht wollen. Ich weiß, ich muss das dann akzeptieren, aber ich verstehe einfach nicht, warum man sagt, dass man nichts mehr machen kann, wenn weder Metastasen noch sonstiges (außer der Tumor, der erneut wächst) da sind. Ich kann und will das nicht verstehen. Man muss doch etwas tun können. WEnn der Körper voller Metastasen wäre und die Lymphknoten befallen, dann würde ich es ja verstehen, aber so!
Ich weiß gerade nicht, ob ich wieder heulen oder doch weiter hoffen soll. Ich will nicht weinen, ich will hoffen dürfen.
Mein Problem ist zusätzlich, dass ich seit ich klein bin Panikattacken habe. Der Tod hat mir schon immer viel Angst gemacht. Ich weiß auch nicht, wie ich das verkraften soll. Klingt nun egoistisch, aber ich will einfach nicht an einem Grab stehen und jemanden beerdigen, den ich liebe. Natürlich weiß ich, dass kein Mensch ewig lebt und eigentlich glaube ich auch, dass der Tod nicht das Ende ist, naja, das Ende des physischen Körpers, aber nicht dessen, was man so gerne als "Seele" bezeichnet. Aber allein die Vorstellung lässt mich momentan panisch werden.
Mein anderer Opa ist schon über 80 und ist schon 2 x fast gestorben. Ich hatte vor jedem Telefonklingeln Angst und dachte, dass jetzt der Anruf kommt, der mir sagt, dass er gestorben ist.
Ich kann doch nicht zwei geliebte Menschen auf einmal verlieren. Ich glaub, dazu bin ich zu sensibel/labil oder ähnliches.
Ich sollte die Zeit, die uns noch bleibt genießen und trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich nicht traurig bin. Ich muss doch traurig und darf nicht fröhlich sein...das geht doch nicht.
Heute war ich bei meinem Opa und hab ihm Kuchen gebracht - den mag er so gerne...

Ich will einfach nur hoffen können....
"Ich will" kommt ziemlich oft in meinem Beitrag vor, viellecht sollte ich mir darüber Gedanken machen, was andere wollen...
Ach menno, ich möchte (nicht ich will ) aber, dass mein Opa dabei ist, wenn ich irgendwann (hoffentlich) mal heirate und Kinder bekomme...das ist so unfair.

Die Ärzte sagen, dass man bei seiner Krebsart mit 2 Jahren Lebenserwartung nach den erneuten Ausbruch rechnet. Kann mir da jemand Auskunft geben, kennt sich da jemand aus?
Ich weiß, pauschal kann man nichts sagen, aber ich brauche irgendeinen Anhaltspunkt. Meine Mutter sagt, bei älteren Menschen wächst der Krebs nicht so schnell...leider weiß ich bei meiner Mutter nie, ob sie alles nicht nur verharmlost um mich zu schonen - sie weiß ja, wie schnell ich in ein tiefes Loch fallen kann und da so schnell nicht mehr raus komme.

Kann der Krebs nicht einfach aufhören zu wachsen...

Ach ja, zu der Sache mit der ARbeit: ich arbeite ja ausbildungsbedingt auf "zwei Baustellen" - einmal an meinem Dienstort und zum anderem im Seminar. Den Kollegen im SEminar würde ich es nicht sagen wollen. Wenn es wirklich hart auch hart kommt, werde ich mit dem SEminarleiter darüber sprechen, wobei ich ihn vor einigen Monaten (da hatte die Ärztin meinen Opa schon aufgegeben) schon kurz informiert habe.
Meine Dinststelle: da werde ich nur noch bis Ende Juli arbeiten und den Kollegen kann ich mich anvertrauen. Einen meiner Kollegen geht es ähnlich - hier hat auch ein enges Familienmitglied Krebs und man kann nichts mehr machen - oh, wie ich diesen Satz "man kann nix mehr machen" hasse....
Meine Freundin, der ich alles gesagt habe, sagt gar nichts. Sie weiß nicht, was sie sagen soll und ehrlich gesagt ist mir das auch lieb so. Ich weiß, dass sie Mitgefühl hat und wir verstehen das auch ohne Worte.

So, nun muss ich mich hinlegen, bin ziemlich erschöpft - hatte heut einen sehr anstrengenden Tag - aber wenigsten hat die "Prüfung" auf der ARbeit super geklappt.

LG,
trina
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