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  #1  
Alt 22.09.2008, 22:02
Benutzerbild von Bini1967
Bini1967 Bini1967 ist offline
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Standard AW: Vor 1 Jahr SD-Ca., jetzt Adenoca. im rechten Unterlappen

Liebe Bettina,
das ging aber flott, dass Du mich entdeckt hast
Eigentlich wollte ich mich erst mal wieder etwas einlesen, bevor ich mich zu Wort melde.
Da sind ja wirklich viele schlimme Dinge während meiner Abwesenheit passiert.
Ich kann immer nicht fassen, wie schnell es gehen kann.
Meiner Mama schaeint es oberflächlich betrachtet gut zu gehen. Ich formuliere das etwas eigenartig, da durch unseren Umzug unser Verhältnis nicht gerade zum Besten steht. Sie sieht eigentlich gut aus, wie das blühende Leben. Mein Vater sagt jedoch, es gehe ihr gar nicht gut. Sie ist sehr müde und psychisch mies drauf. Dazu kommt die Sorge um meine Großeltern, also ihre Eltern. Die sind beide 86 und betreuungsbedürftig. Mein Opa hat einen Alzheimer im Anfangsstadium und mit dem Leben abgeschlossen. Das will nur keiner begreifen. Alle meinen, sie müßten ihm sagen, was für ihn am Besten ist. Klaus iß doch dies, Klaus mach doch das,...
Meine Oma ist sehr anstrengend. Für ihr gesegnetes Alter geht es ihr meiner Meinung nach noch hervorragend. Ok, sie hat eine Spinalkanalstenose, die auch schon operiert wurde, und eine ausgeprägte Osteoporose. Daraus resultieren auch diverse Wirbelkörperfrakturen. Ich bin überzeugt, sie hat sehr starke Schmerzen, doch merkwürdigerweise hat keinerlei Schmerztherapie bisher angeschlagen. Die meisten Medis lehnt sie sowieso ab, aber betont immer wieder, dass es so nicht weitergehen könne.
Bitte verstehe mich nicht falsch, ich habe meine Großeltern sehr lieb. Es ist für mich nur unverständlich, dass meine Oma nur sich selbst sieht. Sie hat die Erkrankung ihrer Tochter in keinster Weise realisiert. Meine Mutter rennt und springt jedoch den ganzen Tag für ihre Mutter herum. Dabei ist meine Mama nun wirklich krank und muß alle Kraft auf ihre eigene Heilung verwenden.
Jegliches Zureden brachte keinen Erfolg. Sie meinte nur, dann läge sie eben vor Ihren Eltern unter der Erde, sie könne sie so nicht hängen lassen.
Da kommt dann wieder der unterschwellige Vorwurf an mich, dass ich ja alle im Stich lasse, dass ich ja froh bin, wenn ich weg ziehe, da ich mich dann um niemanden mehr kümmern muß.
Rufe ich meine Großeltern an, ist immer alles bestens. Ruft meine Mutter an, wird immer alles ganz schlecht gemacht, dann hat man Schmerzen, etc.
So, genug gewettert.
Meine Mutter hat heute wieder ihren Navelbine-Cocktail bekommen.
Habe noch keine Nachricht, wie es ihr geht. Fest steht nur, dass sich ihre Blutwerte sehr schlecht erholen. Sie hat sich wohl zwischezeitlich gespritzt, um das Knochenmark anzuregen. Allerdings sind die Ärzte damit sehr zurückhaltend. Sie begründen das mit einer Gewöhnung des Knochenmarks an die Spritzen. Dann würde es gar nicht mehr produzieren.
Soweit zu meiner Mutter.
Unser Umzug ging reibungslos über die Bühne. Allerdings werden wir noch eine ganze Weile Kisten auspacken dürfen, 483 Kisten sind ja auch eine ganze Menge.
Meine Tochter hatte letzte Woche ihren ersten Schultag und auch der Sohn scheint sich in der neuen Klasse ganz gut einzuleben.
Jetzt hoffe ich nur, nicht noch mehr schlechte Nachrichten zu lesen.
Wie geht es Euch, was macht Dein Mann?
Viele Grüße von einer traurigen
Sabine
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  #2  
Alt 22.09.2008, 22:30
bettinaco bettinaco ist offline
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Standard AW: Vor 1 Jahr SD-Ca., jetzt Adenoca. im rechten Unterlappen

Liebe Sabine,
das ist aber ein ziemliches Kuddelmuddel in deiner Familie. Ich fürchte, da ist nichts zu machen. Wenn keiner mit dem anderen offen reden kann, wird dein Zureden auch nicht helfen. Du wirst sie alle nicht mehr ändern können. Da kannst du nicht mehr tun, als die Klagen anhören, die offenbar das einzig mögliche Ventil sind. Und zieh dir die Vorwürfe nicht an, du hattest ja keine Wahl. Oder nur die zwischen Pest und Cholera.
Wenn die Chemo erst mal vorbei ist, wird es deiner Mutter besser gehen. Dann wird sich sicher auch eure Beziehung wieder verbessern. Und sie wird sich daran gewöhnen, dass du nun weiter weg bist. Und merken, dass du trotzdem für sie da bist. Immerhin ist es eine adjuvante Chemo, vergiss das nicht. Wie stehts denn inzwischen um die Tumormarker?
Uns gehts ganz gut. Mein Mann macht viel Muskelaufbau, und das wirkt sich positiv auf die Schultern aus. Auch die Beine werden langsam kräftiger. Gerade bin ich trotzdem nervös, denn am Mittwoch hat er PET-CT. Hoffe sehr, dass nichts gefunden wird.
So, dann lies dich mal weiter ein - es gibt auch ein paar gute Nachrichten. Und viel Spaß noch mit den 483 Kisten!
LG
Bettina
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  #3  
Alt 22.09.2008, 22:34
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Bini1967 Bini1967 ist offline
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Standard AW: Vor 1 Jahr SD-Ca., jetzt Adenoca. im rechten Unterlappen

Liebe Bettina,
werde am Mittwoch an Euch denken. Unsere Daumen sind gedrückt.
Danke für Deine tröstenden Worte, ich denke auch, mit der Zeit wird sich meine Mutter an die Trennung gewöhnen.
Schönen Abend noch
Sabine
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  #4  
Alt 23.09.2008, 22:48
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Bini1967 Bini1967 ist offline
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Standard AW: Vor 1 Jahr SD-Ca., jetzt Adenoca. im rechten Unterlappen

Habe heute mit meiner Mama telefoniert. Sie hat die Chemo gestern gut verkraftet. Das Einzige, was nicht so dolle ist, sind die Laborwerte. Zu den Tumormarkern können sie momentan nicht viel sagen, da die durch die Chemo verückt spielen können. Am Freitag soll ein Kontroll-CT gemacht werden. Ich hoffe, Ihr drückt die Damen.
LG
Sabine
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  #5  
Alt 24.09.2008, 10:25
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Standard AW: Vor 1 Jahr SD-Ca., jetzt Adenoca. im rechten Unterlappen

Liebe Sabine,
alles was zur Verfügung steht wird gedrückt.
__________________
Liebe Grüße Marita
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  #6  
Alt 24.09.2008, 14:17
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Bini1967 Bini1967 ist offline
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Standard AW: Vor 1 Jahr SD-Ca., jetzt Adenoca. im rechten Unterlappen

Liebe Marita,
Danke
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  #7  
Alt 26.09.2008, 19:52
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Standard AW: Vor 1 Jahr SD-Ca., jetzt Adenoca. im rechten Unterlappen

Guten Abend Ihr Lieben,
habe eben mit meiner Mama telefoniert. Sie ist am Boden zerstört.
Die Radiologen haben einen 6 mm großen Rundherd im CT gesehen, der vor 2 Monaten noch nicht da war. Da die Untersuchung ja nur ohne Kontrastmittel gemacht werden darf, wegen dem SD-Ca, können sie nicht sicher sagen, worum es sich handelt.
Meine Freundin ist Radiologin. Sie ist daraufhin extra nochmal in die Praxis gefahren und hat sich die Bilder angeschaut. Auch sie kommt zu der gleichen Meinung.
Sie hält es allerdings nicht für eine Metastase des BC, sondern für eine vom SD-Ca. Da das TG ja auch langsam aber stetig steigt, wäre das dann wohl auch eine Erklärung dafür.
Am Montag wird jetzt erst mal die nächste Chemo angehängt, dann heißt es mit den Onkologen und dem Nuklearmediziner überlegen, wie es weitergeht.
Vielleicht steht mal wieder eine Radio-Jod-Therapie an. Meine Mama hat jedenfalls schon gesagt, sie will sich nicht schon wieder operieren lassen.
So, das müssen wir jetzt erst mal verdauen.
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und den nach Kassel reisenden viel, viel Spaß.
LG
Sabine
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