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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Ich persönlich sehe das Wort "Sterbehilfe" sehr eng. Es soll für mich eine Hilfe erlaubt sein, aber keine aktive Tötung. D.h. ich verlängere das Leben nicht durch künstliche Mittel, wenn keine Aussicht auf Heilung besteht, ich nehme dem Patienten soweit wie möglich durch Medikamente alle Schmerzen und alle Angst, aber über Tod oder Leben entscheidet immer noch Gott.
Ich muss auch sagen, dass ich jetzt in gesundem Zustand nicht entscheiden kann, ab wann mein Leben nicht mehr "lebenswert" ist. Mein Opa hat 3 Jahre im Bett gelegen, konnte sich nicht mehr rühren, ja nicht einmal selbst am Kopf kratzen. Sprechen konnte er auch nur noch ganz schlecht, man konnte ihn fast nicht verstehen. Trotzdem hatte ich immer den Eindruck, dass er noch "Lebensfreude" hatte. Wenn man ihm etwas erzählte, dann hat er gelächelt und er wusste genau, was in der Familie passierte. Er guckte den ganzen Tag Sport im Fernsehen und kriegte da alles ganz genau mit. Oft haben wir gesagt "meine Güte, der arme Opa, das ist doch kein Leben mehr!", weil es für UNS unvorstellbar war, dass man das überhaupt so aushalten konnte, aber ich hatte nie den Eindruck, dass er unglücklich war. Er hat nie gejammert, sagte immer "Danke", wenn man etwas für ihn tat und hatte wirklich nie schlechte Laune. Ich persönlich würde mir also die Entscheidung über mein eigenes Leben jetzt schon nicht zutrauen. Über das Leben eines anderen schon mal gar nicht! Ich denke auch, dass aktive Sterbehilfe einfach zu gefährlich ist, um sie zu legalisieren. Die Möglichkeiten des Missbrauchs sind zu groß.
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Einen schönen Tag wünsche ich euch! Nicole Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008 Zur Zeit geht es uns gut. |
#2
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
hallo und guten abend
ich finde es ein sehr sensibles Thema. Eine aktive sterbehilfe mittels Pillen/cocktails oder spritzen dürfte rechtlich schwierig sein....jedoch bin ich dafür im falle eines Falles die apparative Medizin abzustellen. dem patienten schmerzmittel und sedierung zu geben und dann abzuwarten.... keine zusätzliche medikamente zu geben.... lg Barbaar
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Liebe Grüße Barbara |
#3
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Hallo,
ich sehe es wie Andorra, und praktiziert wird es in auswegslosen Situationen wie von Barbara gewünscht! In unserem Krankenhaus und nach Absprache mit den Angehörigen. Das finde ich vollkommen in Ordnung. Es soll und muss niemand mehr leiden! Ich habe noch Krankenhauszeiten erlebt, in denen die Schwerstkranken selbst in der Sterbephase mit allen Mitteln am Leben erhalten wurden. Das ist einfach Menschenunwürdig. Heute erhalten Menschen im Endstadium Morphin und Flüssigkeit, werden von den Aparaturen befreit, kommen zu uns auf eine somatische Station, bis sie sanft einschlafen. Allerdings immernur dann, wenn sicher ist, dass das Sterben kurz bevorsteht. Das ist Menschenwürdig. So durfte auch meine Mutter sanft einschlafen und so würde ich es für mich auch wünschen. Gegen aktive Sterbehilfe hätte ich allerdings auch einiges einzuwenden, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Viele Grüße, Sanne |
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