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Alt 13.12.2001, 21:29
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard der Weg zum Tod

Hallo Conny,
mein Onkel (51 J.) liegt auch zur Zeit im Krankenhaus und ist mehr tot als lebendig. Er hat Lymphdrüsenkrebs, es ist unheilbar, ein Tumor in seinem Kopf wächst und wächst, drückt auf den Rachen- und Ohrraum, er wird künstlich ernährt, leidet Höllenschmerzen, ist vollgepumpt mit Morphium, hat trotzdem Schmerzen, ist total abgemagert - er sieht wirklich schrecklich aus, und bei ihm ging es auch sehr schnell so steil bergab - vor einem Monat hat er noch Urlaubspläne gemacht. Ich kann sehr gut nachempfinden, wie es dir geht, denn auch ich frage mich, warum ein Mensch nur so schrecklich leiden muss und wann das Leiden endlich ein Ende hat. Heute war ich im Krankenhaus, es ging ihm sehr schlecht, er sah so bemitleidenswert aus, ich dachte nur: Ein Tier in so einer Situation würde man einschläfern, und jeden, der das Tier qualvoll dahinsiechen lassen würde, würde man als Tierquäler hinstellen. Aber der Mensch, der muss sich selbst seinen Tod noch qualvoll erkämpfen. Ich versteh das nicht, wenn doch klar ist, dass keine Rettungsmöglichkeit besteht, warum kann man den Menschen den nicht von seinen Qualen erlösen? Mein Onkel wird laut den Ärzten irgendwann (Tage, Wochen?) daran sterben, dass die Kopfarterie vom Druck des Tumor platzt und er verblutet, indem ihm Blut aus allen Körperöffnungen fließt. "Er wird das nicht mehr merken, wenn es soweit ist!", versuchten sie zu trösten, nur wie soll man diesen Anblick bitte verkraften, wenn man in dem Moment als Angehöriger an seinem Bett sitzt (und es ist rund um die Uhr jemand von uns da, also EINER wird es erleben)? Es tut schrecklich weh und es macht einen fertig, dass man so hilflos ist, dass man nichts tun kann als da am Bett zu sitzen, die warme dünne Hand zu halten und Stoßgebete zum Himmel zu schicken, dass er bitte bitte dem Leiden ein Ende machen soll, während man gegen die Tränen kämpft. Ich werde diese Bilder nie vergessen, und niemand, der sowas noch nicht erlebt hat, kann den Schmerz ermessen, den der Angehörige fühlt.
Sorry, das sind keine tröstenden Worte, aber vielleicht hilft es dir zu hören, dass es hier auch Menschen gibt, die momentan in genau derselben Situation stecken wie du!
Viele liebe Grüße
Claudi
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