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  #1  
Alt 21.03.2006, 08:40
dapostrophe dapostrophe ist offline
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Standard Hoffnung ist größer als das Meer

Hallo,

ich hab schon lang nicht mehr im Forum geschrieben,weil mich das ganze die letzte Zeit zu sehr aufgewühlt hat, aber jetzt habe ich ein paar Fragen und hoffe ,daß mir jemand antwortet.
Mein Papa ist an Heilig Abend mir Lungenblutung ins KKH gekommen, also schon im absoluten Zustand.
Nach mehreren OPs hat er sich eigntlich wieder sehr gut erholt (ich habe schon mehrere Beiträge dazu geschrieben,man kann das nachlesen, möchte das ganze nicht noch mal erklären müsse,bin nur am zittern)
Die ersten beiden Chemos hat er super weggesteckt,bis auf ein paar kleinigkeiten ging es ihm richtig gut.
Am Donnerstag den 9. dann der Schock, er ist aufgestanden mit Sehstörungen
und Gleichgewichtsstörung, direkt ins KKH,nach mehreren Untersuchungen dann die katastrophale Diagnose, 3 Metas im Kopf,Klein-Groß-Stammhirn.Mein Vater ist innerhalb einer Woche zusammengefallen,absolut unverständlich,unglaublich,nicht zu ertragen im Herzen...
Er kann nicht mehr alleine gehen,sieht Doppelbilder,zeitweise redet er wirr und unverständlich,ich bin kurz vorm durchdrehen.
Gestern hat er seine erste Bestrahlung bekommen, die 1.von 11 in Folge.Jeden Tag eine.Danach hat er nur geschlafen,ist das normal??Macht Bestrhlung so müde??
Meine Stiefmutter hat 2 Brüder durch Krebs verloren.Sie hat gesagt daß sie kurz vor igrem Tod nur noch geschlafen hätten und ist der Meinung, das wäre kein gutes Zeichen...
Kann mir jemand was dazu sagen??
Ist es nicht furchtbar, wir haben am Freitag die Nachricht bekommen, das die Chemo so gut angeschlagen hatte und der progressive Scheissdreck(entschuldigung)zum Stillstand gekommen ist und jetz das.
In meinem Leben ist alles zum Stillstand gekommen,fahre jeden Tag 200 km hin und her zu meinem Vater,bekomme Panikattacken und meine Beziehung ist auch bald vorbei.
Hab Heute nen Termin zur Psychotherapie, habe Angst den Verstand zu verlieren....

Claudia



HOFFNUG IST GRÖSSER ALS DAS MEER !!!!!!!
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  #2  
Alt 21.03.2006, 08:53
Brooklyn Brooklyn ist offline
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Standard AW: Hoffnung ist größer als das Meer

Hallo dapostrophe!
Mein Vater war nach den Bestrahlungen auch immer sehr müde. Konnte ihn also nach den Therapieen nicht anrufen, da er einfach zu müde war zum sprechen oder geschlafen hat. Er meinte das wäre normal. Nur was ich bei der Krankheit schon normal. Kenne das Gefühl bald durchzudrehen! Habe das Gleiche ein halbes Jahr mitgemacht. Auch meine Beziehung droht komplett daran zu zerbrechen. Hast du mal mit seinem behandelden Arzt gesprochen? Wenn nicht, setze dich mal mit ihm zusammen und stell ihm all deine Fragen. So hast du gewissheit was genau los ist. Das habe ich damals auch gemacht.
Ich wünsche dir noch ganz viel Kraft das alles durchzustehen.
lieben Gruß Alexandra
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  #3  
Alt 21.03.2006, 21:34
dapostrophe dapostrophe ist offline
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Standard AW: Hoffnung ist größer als das Meer

Hallo Alexandra,
danke erstmal für Deine Antwort.
Welchen Krebs hatte denn Dein Vater?Du schreibst, Du hast das ein halbes Jahr mitgemacht,wie ist das denn ausgegangen?Wie geht es Ihm heute?
LG Claudia
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  #4  
Alt 21.03.2006, 22:02
eternity_76 eternity_76 ist offline
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Standard AW: Hoffnung ist größer als das Meer

Hallo Claudia.
Es ist sehr hart was Ihr gerade durchmacht, und ich hoffe das allerbeste für Euch !!!!!!
Ich war nach meiner Bestrahlung auch immer sehr, sehr müde. Es war für mich eine schlimme Zeit, fast schlimmer als nach all den verschiedenen Chemos. Ich konnte nicht begreifen warum ich so kaputt und müde war, und nichts mit meinen Kindern machen konnte. Ich wurde am Torax bestrahlt wegen einem Tumor im Herz und einem in der Lunge.
Die müdigkeit hat noch sehr lange und heftig angehalten.
Ich hoffe das dies wirklich der Grund dafür ist, das Dein Vater so schläfrig ist.
Ich wünsche Euch viel Kraft und alles liebe.
Sanny
(eternity_76)
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  #5  
Alt 22.03.2006, 10:47
Brooklyn Brooklyn ist offline
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Standard AW: Hoffnung ist größer als das Meer

Hallo dapostrophe!
Mein Vater hatte Nierenkrebs der leider arg gestreut hatte. Er hatte Metastasen in der Lunge, im Kopf und in den Knochen. Er ist mit Hirnblutungen am 01.07.05 ins KH gekommen und im August kam dann die erschütternde Diagnose. Habe seinen leidensweg kurz im Forum eingetragen, weil ich es los werden musste. Er ist am 31.01.2006 daran verstorben. Behalte aber Hoffnung im Herzen, es muss nicht immer so ausgehen wie bei mir oder wie bei vielen anderen hier. Ich wünsche euch nur das Beste
Lieben Gruß Alexandra
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  #6  
Alt 25.03.2006, 12:13
dapostrophe dapostrophe ist offline
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Standard AW: Hoffnung ist größer als das Meer

Hallo,
bekomme im moment nicht die Zeit rein zu lesen oder zurück zu schreiben.Deswegen auch nur ganz kurz.
Also ich habe im Augenblick sehr große Angst, denn Papa baut von Tag zu Tag mehr ab.Er ist rechts fast ganz gelähmt,wenn er nicht an seinen Arm und sein Bein denkt, ist es so,als gehören diese gar nicht zu ihm.Sein Sprechen ist schlimmer geworden,an manchen Tagen verwechselt er alle Worte oder man versteht gar nichts mehr....
Manchmal weis ich nicht, wieviel er überhaupt mitbekommt und frage mich wo er dann in seinen Gedanken ist.....
Ich habe unendliche Angst daß die Bestrahlung nicht anschlägt, denn die chemo hat es ja.
Muß jetzt schluß machen, fahre jetzt, wie jeden Tag zu ihm.Halte es gar nicht aus auch nur einen Tag nicht zu ihm zu fahren.



Lieber Gott, mach daß er es schafft..

LG Claudia




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  #7  
Alt 27.03.2006, 08:09
dapostrophe dapostrophe ist offline
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Standard AW: Hoffnung ist größer als das Meer

Hallo,
am Samstag morgen ist Papa aufgestanden,wer weiß, was da in ihm vorging, daß er das versucht hat und ist gestürzt.Die Schwester hat ihn dann auf dem Boden sitzend mit einer Platzwunde am Kopf gefunden.Mußte geklammert werden mit 4 Klammern.Dabei hat man dann noch ein CT gemacht und die Schwester hat mir gesagt, daß die Bestrahlung wohl nicht angeschlagen hat.Heute werden die Ärzte wohl entscheiden, ob sie überhaupt noch weiter bestrahlen...
Alle sagen mir, es ist Zeit Abschied zu nehmen....
Ich kann das nicht, ich kann nicht Abschied nehmen von meinem Vater, wie soll das gehen?
Der Arzt hat mir schon vor 2 Wochen gesagt, daß er kaum Chancen sieht und letzte Woche Mittwoch meinte er, er denke nicht, daß mein Vater an der Kommunion meiner kleinen Schwester noch da wäre.
Das wäre in 4 Wochen.
Wie soll ich das so annehmen können???
Ich habe immer das Gefühl, wir hätten nicht genug für ihn getan,da muß es doch noch mehr Möglichkeiten geben.
Gestern hat er kaum noch was gesprochen, und das wenige was er gesagt hat, war kaum zu verstehen. Er liegt da in seinem Bett und schaut nur in der Gegend rum, als wäre er manchmal gar nicht da.
Ich hab das Gefühl, als hätte er das ganze einfach so angenommen und hat aufgegeben zu kämpfen.
Manschmal spricht er davon, daß wir alle im Sommer zusammen in Urlaub fahren....
Ich halte das kaum aus, ich kann nicht verstehen, daß er bald nicht mehr da sein soll.
Ich habe letzes Jahr im Oktober einen schlimmen Traum gehabt.Mein Freund mußte mich wecken, weil ich so sehr geweint habe, ich hatte geträumt , mein Vater wäre gestorben.
Dieser Traum ist mir vor ein paar Tagen wieder eingefallen und war wie ein Schock für mich.
Ich weis nicht mehr weiter,ich hab solche Angst.

LG Claudia


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  #8  
Alt 27.03.2006, 23:40
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teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Standard AW: Hoffnung ist größer als das Meer

liebe claudia,

ich kann sehr gut nachempfinden was du durch machst. ich war vor 4 monaten in der gleichen situation... meine mama hat es leider nicht geschafft und ist eingeschlafen... irgendwann ob du willst oder nicht musst du dir leider bewußt werden dass man ihm nicht mehr helfen kann... das ganze tut mir so leid für dich ich musst es auch so erleben. ich weiß wie schmerzhaft das ist, wenn man daneben steht und nix machen kann. leider will man es nicht wahrhaben meistens bis es passiert.

gönn es dir von ihm abschied zu nehmen... mach es ganz langsam... halte seine hand sei für ihn da sag ihm was er dir bedeutet und was du ihm noch sagen willst... egal wie lange er noch hat... verpass die chance nicht sonst wirst du dir ein leben lang vorwürfe machen. sei einfach für ihn da... er braucht dich jetzt mehr denn je.

ich hoffe mein beitrag kommt dir nicht herzlos oder so was vor... ich wollte nur versuchen dir klar zu machen dass das unbegreifliche trotzdem passiert.

ich wünsch dir kraft und jemanden der dich in den arm nimmt und dir seine ganze liebe schenkt
sei gedrückt
das teufelchen
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  #9  
Alt 28.03.2006, 07:10
Brooklyn Brooklyn ist offline
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Standard AW: Hoffnung ist größer als das Meer

Hallo Claudia!
Auch ich muss mich da dem Teufelchen anschließen. Habe das gleiche vor 8 Wochen mitgemacht und auch mein Vater ist eingeschlafen. Wollte es auch nicht wahr haben, aber man kann es nicht aufhalten. Letzendlich bin ich froh, das er nicht mehr leiden muss. Nutze die Zeit die ihr noch habt und zeige ihm das du da bist. Er wird es spüren, auch wenn du glaubst das er es nicht tut. Es tut mir so leid für euch und weis wie schlecht es dir gehen muss. Es kostet sehr viel Kraft das alles zu überstehen. ICh wünsche dir noch viel mehr Kraft das du das alles schaffst, so wie ich es auch deiner Familie wünsche.
Ich wünschte ich könnt dir besser helfen, weil selbst die aufbauensten Worte einen nicht erreichen in der Zeit. Wir sind alle im Gedanken bei dir und helfen wo wir können. Fühle dich
alles Liebe
alexandra
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  #10  
Alt 28.03.2006, 08:58
dapostrophe dapostrophe ist offline
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Standard AW: Hoffnung ist größer als das Meer

Hallo Teufelchen, hallo Brooklyn,

ich danke euch, daß ihr mir antwortet.Es tut gut,wenn ich morgens an den PC gehe und sehe daß jemand da ist.Ich könnte den ganzen Tag darüber reden, ich kann mich mit nichts andrem mehr befassen.
Gestern hat sein Arzt uns gesagt, das sie nichts mehr tun. Die Bestrahlung ist abgesagt, einer der 3 Tumore ist fast ums 3fache gewachsen.
Gestern war mein Papa so gut dran, daß man es nicht glauben kann. Er hat in flüssigen Sätzen gesprochen,war nur leicht verwirrt und hat mich gefragt, warum er nicht nach Saarbrücken zur Bestrahlung gebracht wird !!!!
Ich dachte, ich falle um, vor Angst.Ich habe ihm gesagt, daß die Ärzte sich für eine Pause entschieden haben.
Er weis ja bis heute nicht, daß er diese Metas im Kopf hat.Die ganze Familie inkl. der Ärzte haben entschieden daß es besser für Ihn wäre, das nicht zu wissen, vor allem aber weil er nicht danach fragt.Aber manchmal denke ich, daß er es weis.
Er hatte sich letzte Woche seine Schlaftabletten gesammelt. Mein Onkel hat sie gefunden.....
Jetzt siitz ich hier und begreife nichts....
Man kann doch nicht einfach nur da sitzen und darauf warten, daß er stirbt?
Die letzten Tage habe ich ständig Bilder von Beerdigung,Friedhof usw im Kopf.Das macht mich schier wahnsinnig.Ich kann nicht begreifen,kann nicht loslassen, will nicht verstehen oder mir vorstellen, daß er bald nicht mehr da sein soll, ich ihn nicht mehr anrufen kann, ihn sehen und zuhause besuchen kann.
Andrerseits fühle ich mittlerweile nur noch Schmerz, wenn ich bei ihm bin,wenn ich sehe wie er von Tag zu Tag abbaut, in seiner eigenen Welt zu sein scheint, so das ich manchmal denke, er wird nie wieder der sein, der er mal war, und ob es dann nicht doch besser ist, wenn der liebe Gott ihn zu sich nimmt.
Ihr habt beide diesen Schritt schon erlebt, ich habe Angst, wenn ich daran denke, habe Angst, daran zu verzweifeln und nicht loslassen zu können, mit dem Verlust nicht leben zu können.
Mein Vater und ich hatten immer eine schwierige Beziehung zueinander.Ständig hatten wir uns am Kopf, weil ich nicht den Weg gegangen bin, den er sich gewünscht hatte,Ich hab mich immer wie ein kleines Mädchen gefühlt, nicht ernst genommen, nicht als erwachsene Frau angenommen.
Und trotzdem war er immer für mich da.Er hat mir den Kopf gewaschen, aber mich nie hängen lasse.
Mein Vater war der Mensch auf den ich mich immer verlassen konnte.
In den letzten 3 Monaten, die Zeit seiner Krankheit, sind wir uns so nahe gewesen , wie nie zuvor.
Da gab es nicht mehr die Frage, was zu klären ist. Da war nur noch Liebe und Nähe.
Ich gebe zu, das ist mein Trost, zu wissen, daß wir Rein sind, zu wissen wie sehr er mich liebt .
Ich könnt noch tausend Sätze schreiben, in mir geht soviel vor.
Es tut mir leid, wenn ich euch nicht direkt antworte, aber es tut mir gut, wenn ich lesen kann, wie es euch geht, weil ich weis,daß ihr versteht.Weil ihr fühlt wie ich.


Alles liebe für euch und viel Kraft für uns alle
Claudia


HOFFNUNG IST GRÖSSER ALS DAS MEER

ps: Teufelchen: keine Sorge, ich empfinde es nicht als herzlos,ich weis was Du meinst.
Brooklyn: Du hast schon recht, es gibt keine wirklich tröstenden Worte in der Situation, und trotzdem empfinde ich es als Trost.

Geändert von dapostrophe (28.03.2006 um 09:03 Uhr)
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  #11  
Alt 28.03.2006, 10:44
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teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Standard AW: Hoffnung ist größer als das Meer

liebe claudia,

es ist ein schöner gedanke dass du "rein" bist mit deinen vater. das ist einer der wichtigsten sachen bevor ein mensch stirbt.

es tut mir alles so leid für dich.. ich habe in dem anderen tread gelesen, das du auch probleme in deiner beziehung hast. hmm irgendwie gleichen sich die schicksale immer wieder. ich habe auch probleme mit meinem freund. letztes wochenende habe ich mich von ihm getrennt und mich dann wieder mit ihm versöhnt. wir versuchen es nochmal. die krankheit und der tod meiner mum haben unsere beziehung kaputt gemacht. ich war nicht mehr für ihn da konnte nur noch an das eine denken.

wir waren beide in einer schweren situation. er hat probleme sein studium zu schaffen und ich war nur mit mich selbst und der krankheit meiner mutter beschäfftigt. ich habe meine letzt kraft verbraucht gehabt und keine mehr für ihn übrig gelassen. er hätte auch meine unterstützung gebraucht. er hat versucht für mich da zu sein und hat mir sehr geholfen in der zeit... und trotzdem hätte ich mehr gebraucht. wie eine pflanze die nicht genug wasser bekommt.

bei mir ist es so dass meine ganze familie meinen freund nicht akzeptiert und nicht mag. niemand sieht ihn so wie ich ihn sehe. ich liebe ihn weil er ist was er ist. meine familie kann den menschen in ihm nicht erkennen und sieht nur die oberfläche. das ist schade denn mein freund hat viel zu geben. nun ja ich habe nun beide seiten von der anweseheit bei feiern befreit, damit man sich nicht aus höfflichkeit quälen muss. ich bin ja auch dort letztlich die leidtragende.

so viel zum thema männer...

ansonsten wird es erstmal eine erleichterung sein wenn es soweit ist, weil du ihn nicht mehr leiden sehen musst. dieser schmerz ist dann erstmal weg. als ich meine mama so tot in ihrem bett gesehen habe sah sie so friedlich aus als hätte sie ihre ruhe gefunden. das war mir eine beruhigung. leider tut das vermissen ziemlich weh. versuche einfach so viel zeit wie möglich mit ihm zu verbringen. die zeit kann dir niemand nehmen.

ich wünsche dir das du es schaffst die zeit zu nutzen die dir geblieben ist.

ganz liebe grüße und eine fette umarmung
das teufelchen
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  #12  
Alt 29.03.2006, 08:06
dapostrophe dapostrophe ist offline
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Standard AW: Hoffnung ist größer als das Meer

Hallo Teufelchen,

vielen Dank für die lieben Worte.
Ja, wie Du sagst,es scheint fast überall in so einer Situation Chaos in alle Bereiche zu stürzen.
Freunde ziehen sich zurück, weil sie nicht wissen wie man damit umgeht, weil ihnen das ewige "gejammer" zuviel wird. Weil es nur noch ein Thema gibt, und weil dieses Thema zum Lebensinhalt wird.
Die letzten Nächte träume ich immer von meinem Vater, vor der schlimmen Zeit.Dann sehe ich ihn vor mir als er noch gesund war und alles gut.
Dann werde ich wach und stehe der Realität gegenüber und es trifft mich immer wieder wie ein Faustschlag ins Gesicht.
Ich bemühe mich immer wieder ,möglichst normal zu meinem Freund zu sein, alltäglich oder manchmal auch fröhlich, aber so sehr ich mich auch anstrenge, die Gedanken bleiben immer die gleichen und letzten Endes rede ich doch immer wieder von Papa.
Und dann denke ich mir, das ist doch auch mein gutes Recht, ich kann doch nicht so tun als wäre nichts.
Manchmal denke ich auch, wenn schon der wichtigste Mensch in meinem Leben mich verlässt, warum dann nicht auch mein Freund?? das macht doch dann auch nichts mehr aus!?
Aber ich weis, das ist eigentlich blödsinn.
Ja, Teufelchen, ich denke ich bin "Rein"mit meinem Papa.
Gestern hatte ich sogar den Eindruck, daß er mir den Kopf gewaschen hat, wieder einmal, wie so oft in seinem Leben.
Es ist manchmal schwer, ihn zu verstehen, da er ja die Worte so durch einander bringt.
Ich denke er wollte mir sagen ich solle Verantwortung für mich übernehmen lernen, und mein Leben leben.
Ich hab ihm versprochen, daß er sich keine Sorgen um mich machen muß, und das ich lerne mein Leben in den Griff zu bekommen und Verantwortung übernehme und auf meinen Füßen zu Stehen lerne.
Ich weis, daß das ganz wichtig für ihn ist, weil er sich immer sehr große Sorgen um mich gemacht hat.Ich hoffe, ich konnte ihm damit etwas Beruhigendes geben.

Es ist grausam mit an zu sehen, daß die Ärzte nichts mehr tun.
Er bekommt ja keine Bestrahlungen mehr und seit Freitag erholt Papa sich irgendwie zusehends. Die Sprache funktioniert wieder besser, das mit dem Gehen, allerdings nur mit Hilfe von uns,klappt auch wieder etwas besser...Gestern war ich den ganzen Nachmittag mit Ihm allein, und wir hatten sogar Spaß, haben miteinander gelacht, geschmust und geredet....
Und das alles mit dem Scheiß Hintergedanken, daß ich weis, sie machen nichts mehr, und wer weis, wie lang er noch da ist.
Ich fühle mich dabei wie ein Verräter.
Ich wüßte einfach gern, wieviel er davon überhaupt noch registriert.
Er kann klare ja oder nein Antworten geben, aber mit mehr als 2 Fragen ist er überfordert.Da kommt dann meistens nichts.
Er klagt nicht mehr über seine Augen, über seine Krankheit an sich, er sagt auch nicht mehr, wenn ich dann wieder gesund und zuhause bin.
Ich denke, er hat das ohne zu wollen, einfach angenommen.
Gestern hat er ein klein wenig Husten gehabt und etwas schlechter Luft bekommen.Nicht viel, aber man hats bemerkt.
Ich bin froh, daß er wenigstens keine Schmerzen hat.Die letzten 2 Tage wirkt er einfach so zufrieden.
So, ich muß...habe heute einen Termin beim Frauenarzt, zur Krebsvorsorge.Hatte vor 1 Jahr eine Konisation, und letzen Okt. waren meine Werte wieder schlecht.Dann wieder gut,jetzt hoffentlich auch gut.Bin ziemlich nervös deswegen.
Bis bald und danke fürs da sein

Dicken und auch dir ganz viel Kraft
LG Claudia
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  #13  
Alt 29.03.2006, 14:00
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teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Standard AW: Hoffnung ist größer als das Meer

liebe claudia,

ich drücke dir alle daumen für deine nachuntersuchung. das fehlte ja noch dass du einen rückfall bekommst.

das ist schön dass du die letzten tage so schön mit deinen paps erleben darfst. ich denke mal er weiß was los ist. er kann sich das ja denken. deshalb redet er auch nicht von der zeit wann er zu hause ist. mei das leben kann manchmal doch ganz schön scheisse sein und haut einen immer wieder um. aber so ist das leider und man kann nur versuchen so gut wie möglich damit klar zu kommen.

ich fahr am freitag mit meinen schatz in die berge. wir wollen uns nur zeit für uns nehmen und reden. ich freu mich drauf und hoffe dass wir es schaffen...

ich wünsche dir wieterhin so schöne tage.
lebe mit offenen herzen
das teufelchen
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  #14  
Alt 29.03.2006, 17:30
Benutzerbild von iris1506
iris1506 iris1506 ist offline
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Standard AW: Hoffnung ist größer als das Meer

hallo claudia

ich habe gerade deine einträge gelesen, und fühle mich 2 wochen zurückversetzt.

ich schicke dir jetzt ganz viele kraftpakete.
meinem papa ging es so wie deinem jetzt.
hirnmetas, in der linken hälfte, sehr ausgeprägt. wegen schlechtem allgemeinzustand keine strahlen mehr.

leider kann ich dir nichts positives berichten. wir haben ihn nach hause geholt. durch das cortison ging es ihm 2 wochen richtig gut, dann ging es schnell und rapide bergab.
am letzten wochenende fing er an viel und ganz tief zu schlafen, hat kaum was gegessen und getrunken.
heute vor einer woche ist er um 14.30uhr für immer eingeschlafen.

wir haben es überstanden und ich kann nur raten, bleibt möglichst immer bei ihm, erfüllt ihm jeden wunsch auch wenn er noch so komisch erscheint.
mein papa wollte 5 tage vor seinem tod einen neuen küchenboden, und 3 tage vor seinem tod sonnenblumenposter um sein bett. all das haben wir ihm postum gemacht.

fühle dich nicht als verräter. wir haben auch noch viel gescherzt und gelacht mit ihm, die erinnerungen bleiben dir.
er registriert noch alles, nur alles wird langsamer, die sprache zum beispiel.
papa sprach zum schluß nur noch ganz leise oder bewegte nur den kopf.
er bekam auch am wochenende diesen leichten husten.

am tag vor seinem tod hatte papa große angst. er wollte nicht mehr schlafen, hielt sich krampfhaft fest und wollte auch nicht den fernseher aushaben.

es gibt plättchen, die lösen sich im mund auf. TAVOR 2,5mg!!!!!
die bekam ich vom krankenhaus mit. versuche diese zu besorgen.

damit wird die angst genommen, das krampfhafte festhalten hat aufgehört. papa konnte dann nochmal ruhig schlafen.

es wird schwer sein für dich, das alles zu lesen.
aber so habe ich auch alles erfahren und wußte in bestimmten momenten was zu tun war.

morgens war papa im koma, ich bin fest davon überzeugt, das er unsere stimmen noch gehört hat, anfangs spürten wir noch gegendruck von seiner hand.

wenn dein papa bereit ist, für den letzten weg, halte ihm die hand, streichle ihn ganz sanft. versuche alle lauten geräusche fernzuhalten, kein großes hin und her im zimmer.
nicht versuchen ihn zurückzuhalten, ihn auch nicht mehr viel ansprechen.
denn all das macht es ihm schwerer.

du kannst auch in der zeit des abschiedes schon kerzen anzünden. ich habe aus teelichtern ein ganz großes herz gemacht und habe sie brennen lassen, bis er abends abgeholt wurde.

er sah auch abends ganz friedlich aus, mit einem lächeln im gesicht. so schön, als wenn er nie krank gewesen wäre.

all das hilft mir über die schweren tage, da ich meinen papa über alles geliebt habe.


sei stark und nimm mein großes kraftpapet.

in gedanken bin ich bei dir

iris


als gott sah,
das der weg zu weit,
der hügel zu hoch
und das atmen zu schwer wurde,
legte er seinem arm um dich
und sprach:" komm heim"
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  #15  
Alt 31.03.2006, 08:26
dapostrophe dapostrophe ist offline
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Standard AW: Hoffnung ist größer als das Meer

Hallo Iris,
ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen und bin erstmal in Tränen ausgebrochen.
Ich glaube nicht, daß ich erklären muß wie tief mein Schmerz sitzt, Du und die andren hier im Forum wisst,wie weh das tut.
Mein Papa bleibt im Krankenhaus.Seine Frau nimmt ihn nicht nachhause, ich denke es ist ihr zuviel.
Ehrlich gesagt, bin ich darüber ganz froh, denn unser Verhältnis ist nicht immer das beste und manchmal habe ich das Gefühl, daß sie mich evtl. nicht mal rechtzeitig benachrichtigen würde.So kann ich weiterhin jeden Tag zu ihm fahren ohne mich mit Ihr auseinander setzen zu müssen.
In den letzten 3 Tagen hat Papa sich wieder sehr verändert.Er wird immer garstiger, besonders zu seiner Frau.Sie Ist zur Zeit ziemlich erkältet und hat sich am Dienstag mittag etwas hingelegt zum Schlafen und prombt verschlafen und kam dann erst abends gegen 7.Den ganzen Mittag hat Papa sich darüber aufgeregt und über sie geschimpft, und als sie dann abends kam,muß er sie nur beschimpft haben.
Ich glaube fast, er verzeiht ihr das nicht, irgendwie scheint das seinen Rythmus gestört zu haben,und seit dem ist er zwichendurch wahnsinnig aufgebracht ihr gegenüber.Er schreit sie an, schüttelt ihre Arme, wehrt sie ab, wenn sie ihn beruhigen will usw.
Bei mir ist er Gott sei Dank nicht so, er hält immer meine Hand ganz fest,fragt immer, ob ich bei ihm bleibe und lässt sich von mir beruhigen.
Gestern, als wir zu ihm kamen, stand seine Zimmertüre auf.Die Schwester sagte, er habe furchtbare Angst.
Seit 2 Tagen spricht mein Vater fast nur noch Italienisch mit mir, was eher ungewöhnlich ist, weil wir beide immer Deutsch miteinander geredet haben.
Er meinte dann gestern, da wäre jemand, der ihn umbringen wollte,war furchtbar aufgeregt, und ich mußte ihn beruhigen und erklären, da sei niemand.
Ich hab den Eindruck seine Frau ist Eifersüchtig auf mich.Ich finde das traurig,ich denke es gibt zur Zeit wichtigeres als diese Machtkämpfe, die sie mit mir austragen will.Sie schiebt mich in meiner Familie so ins Abseits, es wird alles getuschelt mit meinem Onkel und ich soll möglichst wenig dort mit einbezogen werden.Z.Bsp.Arztgespräche, ich werde da aussen vor gelassen und muß dann selbst nochmal zum Arzt gehen.Also, ich begreife das nicht.

Da mein Papa sich weigert, irgendwelche Tabletten oder Säftchen zu schlucken, hat man ihm gestern abend eine Infusion angehangen,zur Beruhigung.Das hat er nur mit größter Angst und Überredungskunst über sich ergehen lassen.Er dachte, es wäre eine Narkose, hat das nicht begriffen.
Kaum lief die Infusion, war er ganz ruhig.
Ich fand das irgendwie erschreckend,diese ganze Aufregung um ihn herum, dieser ganze Stress.

Ja, es ist wunderschön wenn ich bei Ihm bin.Ich fühle mich dort geborgen und es stellt sich für mich nicht die Frage, an einem Tag nicht zu ihm zu fahren.
Trotz allem lachen wir auch viel miteinander und manchmal macht er solche Scherze, das es einem die Sprache verschlägt.
Vorgestern haben wir ganz viele Fotos miteinander gemacht.
Im Moment habe ich das Gefühl, es würde alles so wie es jetzt ist, für immer so bleiben.
Mit der Realität kann ich mich nur bedingt auseinander setzen...


Liebes Teufelchen,ich wünsche Dir viel Spaß mit deinem Schatz,und erholt euch gut.Mit mir und meinem Freund, das läuft zur Zeit nicht so gut, ich kann einfach nicht anders.Bin völlig zu und kann Nähe und Umarmungen von andren nicht ertragen.

Ganz viel Kraft für uns alle
LG Claudia


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