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  #1  
Alt 16.04.2006, 14:57
Larena Larena ist offline
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Registriert seit: 16.04.2006
Beiträge: 2
Standard Wie soll es nur weitergehen?

Ich weiß einfach nicht mehr weiter...ich habe das gefühl, dass mich der Schmerz auffrisst.
Seit 7 Monaten ist meine Oma jetzt schon tot, aber der Schmerz geht einfach nicht weg.
Ich vermisse sie so unheimlich.
Sie war nicht nur meine Oma, sondern auch meine 2. Mama, meine beste Freundin,...wenn ich schlecht gelaunt war, habe ich sie angerufen und ich brauchte nur ihre Stimme zu hören und es ging mir besser.
Ich habe das ganze Jahr,wo sie Krebs hatte, mit ihr gekämpft. Ich habe alles andere zurückgestellt und so schlimm wie die Zeit auch war, ich wünsche sie mir so sehr zurück.
Ich weiß, dass sie leben wollte!
Ich war dabei als sie gestorben ist, ich bekomme die Bilder einfach nicht mehr aus meinem Kopf.
Ich frage mich, ob sie es gespürt hat, dass sie sterben wird. Sie hat nämlich 2 Tage vorher zu mir gesagt, dass jetzt alles in Gottes Hand liegen würde und sie nicht mehr kämpfen könnte.
Aber warum hat sie sich denn dann nicht von mir verabschiedet..?
Ich wünsche sie mir so sehr zurück...und ich finde einfach keinen Weg damit umzugehen.
Zum Teil versuche ich es zu verdrängen, weil der Schmerz einfach zu groß ist, aber ich habe Angst, dass wenn ich es immer verdränge, irgendwann auch keine Erinnerungen mehr habe.
Ich vermisse sie so sehr....
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  #2  
Alt 16.04.2006, 18:01
Benutzerbild von Kerstin63
Kerstin63 Kerstin63 ist offline
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Registriert seit: 30.10.2002
Ort: Norddeutschland
Beiträge: 155
Standard AW: Wie soll es nur weitergehen?

Hallo Larena,

es tut mir leid, dass Du so unter dem Tod Deiner Oma leidest. Kannst Du mit jemandem darüber reden, z.B. mit Deinen Eltern (wie alt bist Du denn?) dass Du das Gefühl hast nicht so recht damit fertig zu werden? Wenn Du dauerhaft so stark unter dem Verlust leidest, vielleicht kannst Du Dir professionelle Hilfe bei einem Psychotherapeuten suchen? Damit habe ich selbst nur gut Erfahrungen gemacht. Mein Vater ist mit knapp 68 Jahren am 13.6.04 gestorben. Am Anfang war es schlimm, mindestens das erste Jahr, man spricht wohl nicht umsonst vom Trauerjahr. Ich komme inzwischen wieder ganz gut zurecht aber ich vermisse ihn auch oft ganz doll. Manchmal denke ich das wird auch immer so bleiben. Das Vermissen empfinde ich auch als OK, aber es ist schon wichtig zu lernen die Trauer auszuleben, Du hast Dich selbst da schon sehr gut beobachtet finde ich. Von einer Therapie könntest Du sicher profitieren.

Warum denkst Du, deine Oma hätte sich nicht von dir verabschiedet? Du sagst, ihr habt darüber gesprochen, und Du warst bei ihr als sie eingeschlafen ist. Das ist doch schon viel..... dass Du diese Bilder nicht aus dem Kopf bekommst, kann ich gut verstehen. Aber das ist doch ein Abschied....

Natürlich ist es schwer! Ich finde auch nicht, dass 7 Monate besonders lange ist, wenn man sich sehr nahe gestanden ist, so wie Du es beschreibst. Vermutlich brauchst Du einfach noch mehr Zeit, und vielleicht etwas Hilfe...

Alles Gute
Kerstin
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  #3  
Alt 16.04.2006, 19:11
Larena Larena ist offline
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Registriert seit: 16.04.2006
Beiträge: 2
Standard AW: Wie soll es nur weitergehen?

Hallo Kerstin,

dass mit deinem Vater tut mir sehr leid!
Meine Oma war auch erst 67 Jahre alt. Ich bin 22.
Bei uns in der Familie wird das Thema nicht unbedingt besprochen. Jeder leidet für sich selbst.
Mein Freund ist eine große Stütze, aber ich habe oftmals das Gefühl, dass ich ihn teilweise damit überfordere, bzw. dass es ihm schwer fällt mich immer zu verstehen/ Verständnis zu haben.
Ich wünsche mir jeden Tag, dass ich nachts von ihr träume- dass ich sie wenigstens nachts wieder habe. Aber leider träume ich nur sehr selten von ihr.
Sie war eine tolle Oma.

Natürlich bin ich froh darüber, dass ich dabei war, als sie eingeschlafen ist. Ich habe sie nachts noch geweckt, weil sie Fieber hatte und sie etwas trinken solle.
Mein Opa hat gesagt, dass ich sie nicht mehr wach bekommen würde, aber sie wurde wach.
Ich habe ihr gesagt, dass sie etwas trinken muss und sie hat nur "ja" gesagt.
Dann habe ich zu ihr gesagt, dass sie die Augen aufmachen muss, das tat sie dann auch und ich habe sie gefragt, ob sie mich sehen kann, worauf sie wieder "ja" sagte und dann ist sie wieder eingeschlafen. Mein Opa hat daraufhin gesagt, dass ich sie jetzt nicht mehr wach bekommen würde.
Ich hab es probiert. Ich habe sie angeschrien " Oma, wach auf!!!!Bitte wach auf!!!", aber sie hat einfach weiter geschlafen und am nächsten Morgen hat sie dann aufgehört zu atmen.
Ich habe noch nie einen Menschen sterben sehen und es ist so schlimm hilflos daneben zu sitzen und ihn gehen zu lassen.
Die letzten drei Tage lag sie nur im Bett und war viel am schlafen.Ich habe sie mit gepflegt und obwohl sie nicht mehr viel mitbekommen hat in dieser zeit, hat sie sich immer noch Sorgen um uns gemacht...

Wie lange ist dein Vater jetzt schon tot? Was hat dir geholfen?

Liebe Grüße
Larena
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