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  #1  
Alt 23.11.2006, 09:02
Athena Athena ist offline
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Standard Lymphknotendissektion re. Leiste

Hallo zusammen,

bei mir wurde vor drei Wochen eine Lymphknotendissektion in der re. Leiste durchgeführt. Grund, ich hatte 1991 eine M.M. am Nabel was entfernt wurde, bzw. mit einem grossen Sicherheitsabstand nachoperiert wurde. Seit dem taste ich aber einen vergrösserten Lymphknoten in der Leiste. Bei den Kontrollen wurde er zwar stets beobachtet, aber man meinte der sei harmlos.
Vor einigen Wochen oder Monaten hat er sich aber stark vergrössert. Vor vier Wochen dann wurde er entfernt und die Untersuchung ergab Metastase eines M.M. Anhand von CT und Kernspin des ganzen Körpers war dies aber alles was gefunden wurde. Man empfahl mir eine sofortige Lymphknotendissektion um auch gewissheit zu haben das keine weiteren Lymphkn. befallen sind.
Das Ergebnis nach dieser OP war, das alle entnommenen Lymphkn. frei waren. So, und nun komm ich zu meinem eigentlichen Anliegen. Ich kann diese OP einfach nicht akzeptieren. Ich fühle mich richtig scheisse. Ich kann nur unter Schmerzen gehen. Aus der Narbe tritt heftig Lymphflüssigkeit aus und mein Oberschenkel ist auch immer etwas dicker als der andere. Tief in meinem Innersten war ich sicher das nichts dabei rauskommt, nur leider lässt sich halt jetzt nichts mehr rückgängig machen. Ich bin totunglücklich, habe Angst was in Zukunft kommt. Es wäre mir wichtig mich mit jemandem auszutauschen der auch so eine OP hinter sich hat und mir von seinen Erfahrungen darüber berichtet. Wie war die Wundheilung? Wie lange hatte er/sie dieses Taubheitsgefühl im Oberschenkel? Wie ist das mit dem Lymphödem?
Ich weiss ich sollte glücklich sein das weiter nichts ist, ich bin es ja auch, aber ich werde das Gefühl nicht los das ich diese Radikal OP hätte verhindern sollen.
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  #2  
Alt 23.11.2006, 09:53
babs_Tirol babs_Tirol ist offline
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Standard AW: Lymphknotendissektion re. Leiste

Hallo Athena,

du hast schon Recht eine LK-Dissektion kann man nicht mehr rückgängig machen. Die Ärzte haben aber auf Grund der Leitlinien richtig gehandelt.

Ich hatte 2003 ein Melanom CL 3 / 0,8 mm am 2. Zeh des rechten Fußes, es wurde ein Sentinel Node gemacht. Dieses Sentinel Node war positiv, daher erfolgte eine komplette LK-Dissektion längs am Oberschenkel bis zur Leiste.
Bei mir trat auch postoperativ ein massives Lymphödem auf. Ich passte in keinen Schuh mehr hinein, daher wurde mir ein maßgefertigter Kompressionsstrumpf der Klasse III verordnet. Ich machte auch 3 Monate später eine Kur -wegen des Lymphödems, ich erhielt 2 x täglich 45 min. Lymphdrainagen und das Bein wurde Dauerbandagiert.
Mir wurde empfohlen weiterhin zur Lymphdrainage zu gehen, bin erst 3 x wöchentlich a 40 min. zur Lymphdrainage gegangen, nach 1 Jahr nur noch 2 x wöchentlich. Es trat nochmals ein Melanom am Bauch rechts auf -Clark Level 3 / 0,6 mm -danach bin ich nur noch 1 x wöchentlich zur Lymphdrainage gegangen.
Mein Lymphödem blieb -allerdings verbesserte sich das Taubheitsgefühl.

Im Februar 2006 wurde ein weiteres Melanom CL 3 / 0,8 mm am Rücken mittig festgestellt. Es erfolgte wieder ein Sentinel Node und auch dieses war positiv, so ein weitere befallener LK.
Man wollte auch eine Totalausräumung der linken Achsel vornehmen, ich habe mich geweigert da ich schon genug Probleme mit dem rechten Bein hatte.
Bei einem MRT stellte man fest, es wären alle LK-Regionen bei mir befallen.
Es wurde noch ein LK in der linken Leiste entfernt, der war eine Meta von 4 cm.
Ein Mensch kann nicht ohne Lymphknoten leben!

Mittlerweile durch die fehlenden Lymphdrainagen hat sich mein rechtes Bein total versteift, habe keinerlei Gefühl mehr im Bein. Ich kann mich nur noch mit Krücken fortgewegen. Die Eiweißansammlungen haben meinen rechten Knöchel extrem geschädigt.

Ein wenig Linderung der Beschwerden habe ich durch die Einnahme von hochdosierten Selen und Bromelain, sowie tägliches eincremen mit AleoVera-Creme des rechten Beines. Schwimmen ist auch sehr hilfreich.

Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass die Beschwerden deines Lymphödems sich noch bessern. Lasse dir auf jeden Fall einen maßgefertigten Kompressionsstrumpf verordnen. Selen und Bromelain wären bei deinem Fall auch sehr angebracht. Wenn du Mut hast, dann gehe auch zur Lymphdrainage allerdings besteht immer die Möglichkeit, dass die Metas sich dadurch schneller verteilen. Bis Januar 2006 hatte ich auf jeden Fall mit den Lymphdrainagen ein gewisses Wohlbefinden.

Alles Liebe für dich
babs_Tirol
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"Die Hoffnung aufgeben bedeutet, nach der Gegenwart auch die Zukunft preisgeben" Pearl S. Buck, 1892-1973, Literatur-Nobelpreisträgerin 1938
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  #3  
Alt 23.11.2006, 10:04
Athena Athena ist offline
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Standard AW: Lymphknotendissektion re. Leiste

Hallo liebe Babs,

vielen Dank für deine Antwort. Wenn ich Deine Geschichte so lese bekomme ich fast ein schlechtes Gewissen. Im Vergleich mit Dir ist das bei mir ja wohl noch ein Klaks! Zur Lymphdrainage geh ich im Moment auch 2 x die Woche. Ich glaube das tut mir auch ganz gut. Einen Strumpf hab ich auch wobei meine Krankengym. meint ich solle ihn besser nicht anziehen weil sich genau am Abschlussbund ein Stau ergibt. Jetzt trag ich halt so ne Kompressions-Radlerhose. Superschick kann ich nur sagen!
Wie kommst Du psychisch mit der Situation klar?? Mir geht das ganze schon an die Substanz! Es hilft mir aber sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
Gruss a.
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  #4  
Alt 23.11.2006, 15:52
babs_Tirol babs_Tirol ist offline
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Standard AW: Lymphknotendissektion re. Leiste

Hallo Athena,

vielleicht solltest du dir eine Kompressionsstrumpfhose anpassen lassen, da würde der Abschluß nicht mehr weh tun. Du trägst ja schon eine Kompressionsradlerhose, mit der Strumpfhose wäre der gleiche Effekt da.
Glewichzeitig würden auch beide Beine kompressiert, welches für das Taubheitsgefühl sehr wichtig wäre.

Psychisch bin ich mittlerweile sehr stabil, bin aber auch über 2 Jahre zu einer speziellen psychoonkologischen Ärztin gegangen.
Mittlerweile ist es bei mir so, ich erfreue mich als Stage 4 Patient über jeden neuen Tag, den das Leben einen schenkt.

Liebe Grüße
babs_Tirol
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  #5  
Alt 23.11.2006, 16:41
Cornelia O Cornelia O ist offline
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Standard AW: Lymphknotendissektion re. Leiste

Hallo Athena,

ich hatte damals eine Totalausräumung abgelehnt,deshalb kann ich dir leider nicht weiterhelfen, aber wir hatten hier im Forum das Thema schon einmal. Guck dir mal diesen link an, vielleicht erfährst du dort noch mehr.

http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ad.php?t=16464

Wie groß war dein MM?

Liebe Grüße
Cornelia
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  #6  
Alt 25.11.2006, 18:21
Schmatte Schmatte ist offline
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Beiträge: 105
Standard AW: Lymphknotendissektion re. Leiste

Hallo Athena,

ich hab zwar als Diagnose ein Klarzellsarkom (Weichteilsarkom) allerdings auch mit Metastasen in den Lymphknoten. So wurden mir im Dez 05 erst 2 LK aus der rechten Leiste entfernt, als diese positiv waren, hat man die Stelle noch mal geöffnet und die benachbarten LK auch noch entfernt. Aufgrund der austretenden Lymphflüssigkeit heilte diese Narbe natürlich nicht so schnell und ist auch heute noch unansehnlich und verhärtet. Außerdem war mein Bein natürlich auch sehr geschwollen. Bei einer anschließenden AHB erhilt ich dann täglich eine Stunde Drainage, die mir sehr half. Allerdings mußte ich dann in der Praxis feststellen, daß wohl doch nicht jeder Therapeut tatsächlich auch eine Lymphdrainage fachgerecht ausführen kann, da muß man also tatsächlich dann den Mund aufmachen (was mir auch erst mal etwas peinlich war).

Das gleiche Theater hatte ich dann mit meiner Kompressionsstrumpfhose. Also Hose auch wegen der Leiste, auf der es nicht drücken sollte. Aber bis so eine Strumpfhose dann endlich paßt ohne zu kneifen und zu rutschen, mußte ich mehrmals reklamieren und es wurde auch anstandslos geändert. Es ist kaum zu glauben, wie häßlich diese Teile sind, aber letztendlich merkt man tatsächlich , daß man den Druck braucht und daß man ein besseres Gefühl hat.

Inzwischen hatte ich 2 weitere OPs, auch wieder Metastasen in den Lymphknoten und es geht jetzt bauchaufwärts. Nun hatte ich schon fast 6 Monate keine Lymphdrainage, weil ich nach meiner OP im Sommer auch noch eine Trombose im rechten Bein dazu bekam. Hoffentlich kann ich bald wieder beginnen, es tat mir immer gut. Nachdenklich macht mich natürlich auch die eventuelle Verbreitung vom Tumorzellen???!!! Ansonsten ist mein einer Oberschenkel natürlich auch viel stärker und das Taubheitsgefühl an der Schenkelinnenseite habe ich auch, es ist nach einem Jahr noch immer da.

Wer gern meine Geschichte lesen möchte, unter Weichteilsarkom nach Klarzellsarkom suchen.

Ich wünsch dir viel Kraft und alles Liebe.

Schmatte
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  #7  
Alt 25.11.2006, 19:36
jennym jennym ist offline
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Standard AW: Lymphknotendissektion re. Leiste

hallöchen zusammen!

ich schreibe heute zum ersten mal hier in dieser "abteilung" des forums.
ich schreibe, weil mich irgendwie die angst plagt. ich habe seit einiger zeit 2 flecken unter der brust. der eine fleck ist ungefähr so groß wie eine euromünze und direkt daneben ist noch ein kleinerer fleck. und ich habe jetzt wahnsinnige angst, dass es eventuell hautkrebs sein könnte. ich habe schon solche angst, dass ich mich damit nichtmal zum arzt traue.
mein cousin hat dieses jahr auch die diagnose krebs bekommen. er leidet am cup-syndrom und die ärzte geben ihm noch 12 monate.
ich weiß nicht, ob ich deshalb vielleicht schon gespenster sehe, aber irgendwie ist die angst halt da.
ich hoffe, dass ihr mir vielleicht einen rat geben könnt!

ich schicke euch ganz liebe grüße und von herzen alles gute.

die jenny
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  #8  
Alt 25.11.2006, 20:06
jennym jennym ist offline
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Standard AW: Lymphknotendissektion re. Leiste

hallo silviana!

ich weiß ja dass mir hier keiner von euch eine diagnose geben kann. das ist auch nicht unbedingt mein anliegen. ich wollte einfach mal nachfragen, wie das bei euch so lief und ob das vielleicht ähnlich anfing. ich kenne mich damit ja nicht wirklich aus!
mein freund weiß auch von den ängsten und will mich unbedingt zum arzt schleppen. das werde ich auch machen. ich hab halt nur total angst davor. vielleicht auch deshalb weil ich bei meinem cousin sehe, wie scheiße das ist. wenn man das richtig miterlebt und immer versucht ihm soviel kraft wie möglich zu geben.
manchmal sitz ich einfach nur so da und muss weinen wie ein schlosshund.
ich hab diese flecken jetzt ungefähr seit 2 monaten und manchmal werde ich nachts wach und hab schmerzen in der lunge.
ich weiß irgendwie nicht wo mir der kopf steht und deshalb bin ich auch froh, dass ich hier vielleicht mal nen bisschen reden kann.

dir silviana danke ich schon mal für deine schnelle antwort.

ich schick dir einen lieben gruß
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  #9  
Alt 26.11.2006, 10:44
hedi2 hedi2 ist offline
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Standard AW: Lymphknotendissektion re. Leiste

Liebe Jenny,

mein Melanom ist sehr rasch gewachsen! Geh bitte ganz schnell zu Arzt, sollte es ein Melanom sein, dann verbesserst Du Deine Chancen enorm, wenn Du rasch gehst. Sei froh, wenn Du einen Partner hast, der Dich hinschleppen will. Könntest Du Dir eigentlich selbst verzeihen, wenn Du etwas versäumen würdest? Wenns keins ist, dann hast Du wieder Ruhe und Du kannst gut schlafen.

Liebe Grüße
Hedi

Geändert von hedi2 (26.11.2006 um 10:52 Uhr)
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  #10  
Alt 26.11.2006, 18:47
Ulihei Ulihei ist offline
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Beiträge: 33
Standard AW: Lymphknotendissektion re. Leiste

Hallo Jenny,
ich denke auch, daß es total Sinn macht zum Arzt zu gehen.Du brauchst doch Gewissheit!!
Ich denk an Dich und drück Dir die Daumen!
Ulrike
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  #11  
Alt 28.11.2006, 10:14
Athena Athena ist offline
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Registriert seit: 23.11.2006
Beiträge: 5
Standard AW: Lymphknotendissektion re. Leiste

Hallo ihr Lieben,

ich danke euch für eure Berichte. Es gibt einen Trost das man mit dem Sch.... wohl nicht allein auf der WElt ist. Gibt es denn auch Positivere Berichte? Würde mich freuen auch mal davon hören zu können das alles bestens abgeheilt ist und man wieder normal leben kann.
Das baut einen dann schon sehr auf.
Beste Grüsse a.
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