"Frisch" nach Brust OP

[lain]

Hallo,

ich hatte jetzt vor 9 Tagen meine OP, bei mir wurde die rechte Brust komplett entfernt plus die Lymphknoten. Seit 3 Tagen bin ich wieder zuhause. (Ich bin Single)

Wie seid Ihr damit umgegangen? Ich kann mich nicht im Spiegel ansehen, ich weine unter der Dusche. Ich hab immer noch das Gefühl meine Achselhöhle nicht richtig waschen zu können, die Stelle ist noch recht betäubt, und gleichzeitig druckempfindlich. Ich habe jetzt bewusst seit gestern auf Schmerzmittel verzichtet und habe selbst bei ruhigem Rumsitzen gelegentliche kurze stechende Schmerzen. Morgen muss ich zur ersten Physiotherapie und mach mir einerseits Sorgen wegen Schmerzen, gleichzeitig denke ich dass ich wirklich jetzt damit anfangen sollte. Ich hab meine Erstvorsorge Prothese noch nicht angehabt, auch wieder Angst vor dem Druckschmerz.

Bin ich da jetzt übertrieben paranoid? Ist es "normal" in der Zeit noch Schmerzen zu haben und psychisch so "am Arsch" zu sein?

Ich klinge glaub ich gerade etwas wirr, sorry dafür.

/lain

[jessi266]

hy mir gings genauso so scheiße wie Dir
habe sogar die Prothesentante die vom Sanitätshaus ins Krankenhaus bestellt wurde, total unfreundlich angefurzt weil sie mir richtig auf die nerven ging, und mir das alles zuschnell ging,
war psychisch auch derart am Bodenb zerstört,
wurde montags operiert und ab mittwoch war bei mir die durchhänger phase, da habe ich erst mal richtig realisiert was mit mir passiert war,
habe mich auch die ersten wochen per DU geweigert diese Prothesen zu tragen.
Dir wird aber nichts adneres übrig bleiben mit der zeit weil die sonst kein T-shirt und keinh Oberteil mehr passt.es verrutscht immer alles weigen der ungleichheit aber es wird
versuche Dich so zu akzeptieren wie Du im momment bist es ist unheimlich schwierig
es werden auch weider bessere Zeiten kommen.
Übrigens meine Op war am 9.3 also auch erst 5 Wochen her,.
Lg Jessi

[lain]

Hallo jessi,

danke für die Antwort.

Weisst du noch wie lange Du mit Schmerzen zu kämpfen hattest und ab wann du den Arm wieder normal bewegen konntest?

Ich hab halt das Gefühl den Arm nicht richtig heben zu können, allerdings geb ich zu dass das eine komische Mischung aus Schmerz und Angst ist.

[Feliz]

hi lain ,


erst einmal herzlich willkommen hier im forum , auch wenn der anlass

nicht so schön ist .

ich hatte letztes jahr das volle programm .. auch ablatio .. chemo

.. bestrahlung . zur zeit bin ich im herceptinjahr und habe mit der

antihormonbehandlung angefangen .

das taube gefühl unter der achsel kann länger anhalten , ich hab

im mai das erste jahr nach diagnosestellung hinter mir und hab immer

noch ein taubes gefühl .

mußt du noch chemo machen ? wie gehen jetzt deine behandlungen

weiter ? jenachdem wie lange du noch in therapien bist , kannst

du ja auch an einen aufbau deiner amputierten seite denken .

das du körperlich und seelisch am rädchen drehst ist völlig normal .

die mädels können dir hier ein liedchen davon singen in welchen

schwarzen löchern ich mich befunden habe , aber es kommen auch

wieder bessere tage ... auch für dich wird es wieder aufwärts gehen .

wie war deine histologie denn ? waren die lymphknoten frei ?

halt die öhrchen steiff und die nase in den wind ...

es wird wieder besser .

dicken knuddler feliz

[Amazona]

Hallo lian,

so wie es Dir momentan geht, ging es garantiert den allermeisten von uns. Du bist nicht die Spur von paranoid !!!!!!!!! Nach neun Tagen steht es Dir Dir zu, daß Du Dich noch beschissen fühlst und Schmerzen hast. Stell Dir mal vor Du ziehst Dir eine größere Wunde am Knie zu und überlege dann mal wie lange das weh tut ! Du bist aber nicht nur auf das Knie gefallen, sondern Dir wurde eine Brust entfernt. Du hast eine große körperliche und psychische Wunde davongetragen. Das kannnst Du nicht so einfach abschütteln und ignorieren.
Auch ich habe die erste Zeit, obwohl ich absolut nicht nah am Wasser gebaut bin, oft geheult ud gehadert. Lange Zeit mochte ich mich nicht ansehen, weil ich mir total verstümmelt vorkam. Aber glaube mir irgendwann kommt der Zeitpunkt an dem Deine Lebensgeister wieder erwachen !!!!!! Die Phase in der Du Dich jetzt befindest ist "total normal"
Versuch auf alle Fälle den BH mit der Prothese anzuziehen, denn dann siehst Du gleich wieder "vollständig" aus und fühlst Dich bestimmt wohler, weil Du z.B. ein T-Shirt anziehen kannst und Du äußerlich ganz "normal" wirkst.
Die Physiotherapie ist ebenfalls sehr wichtig, um von vornherein eine Schulterfehlstellung zu vermeiden. In der Regel sind die Therapeuten so vorsichtig, daß Du keine Angst haben mußt.

Kopf hoch, Du schaffst das schon und Du hast ja uns !!!!

Liebe Grüße
Amazona

[lain]

Danke nochmal (können wir einfach so tun als ob ich zu jeder Antwort danke sage?)

@Feliz: ja, Chemo fängt vermutlich Anfang Mai an, ich muss wohl mit 6 Zyklen rechnen, ich warte noch auf die Ergebnisse für Details und ob sie zusätzlich noch bestrahlen wollen. Und meine Lymphknoten haben ihnen schon im Ultraschall nicht gefallen, die haben sie direkt mit rausgenommen.

Hormontherapie werden sie bei mir nicht machen, weil sie nach der Stanzbiopsie schon feststellten dass es hormonresistent ist.

Wie war das bei euch? Wie lange habt ihr diese Erstversorgungsprothese getragen? Wie waren eure Erfahrungen mit danach mit diesen Silikonteilen bzw. anderen Lösungen?

[jessi266]

hallo lain
das mit deinem Arm wird noch ne weile dauern
versuchihn allerdings so normal wie möglich einzusetzen
ich kann ihn heute noch nicht normal einsezten aber man hat mir auch die kompletten lymphknoten entfernt
gehst Du zur lymphdrainage ????
das hilft mir immer sehr gut

[Kellerkind]

Liebe Iain,

willkommen im Club, leider! Aber dennoch, ich weiß genau, wie Du Dich fühlst.

Bin vor 3 Wochen auch rechts amputiert worden und 6 LK entnommen. Die Seite ist bestimmt genauso schmerzempfindlich, wie Du`s beschreibst.

Ich finde, Du solltest nicht auf Schmerzmittel verzichten, Du brauchst Dir nichts zu beweisen. Ich habe meine 1 Woche durchgenommen.

Und genau wie Du schreibst, ich bin auch am Entlassungstag unter die Dusche und hab nur geheult. Weil, vorher siehst Du Dich ja nicht frontal. Ich war geschockt, entsetzt, und hab mir unendlich leid getan. Und die ganze Anspannung fiel endlich von mir ab, daran lags wohl auch.

Aber, ich habe gleich einen Wiederaufbau gemacht. Aber dennoch hat`s mich umgehauen. Werd ich mich jemals wieder als Frau fühlen können wo ich doch nichts mehr fühle? Und darum gings mir natürlich am meisten. Daher versuche den Prothesen-BH zu tragen, sobald Du kannst. Sicher ist es nur Selbstbetrug, aber wenn Du an Dir runterguckst, hilft das schon.

Doch jetzt - blöd ich weiß - freu ich mich, wenn ich was spür. Weil dann ist wenigstens noch Gefühl da.

Mit der KG habe ich erst heute! angefangen, weil ich`s einfach nicht besser wußte. Und sie hat gut den Arm und die Schulter behandelt, so daß ich wirklich schon freier bin.
Es ist wirklich wie Du sagst, Mischung aus Angst und Schmerz. So mach gleich morgen einen Termin, 3xwöchentlich am Anfang. Und Du wirst sehen, wird immer besser. Du verfällst sonst automatisch in eine Schonhaltung und wirst steif.

Zum Arm- und Körperpflege hab ich mittlerweile Tips, also frage nur.

Wie sieht es bei Dir mit Wiederaufbau aus? Für mich kam gar nix anderes in Frage, und ich bin froh, dieses so gewählt zu haben....

Lieben Gruß und Kopf hoch,
wir schaffen das!

Das Kellerkind

[Karin2603]

Hallo lain,

ich kann mich den den starken Frauen, die Dir hier geantwortet haben auch nur anschließen. Klar ist es ein Schock, wenn man die Brust verliert. Aber es ist eben "nur" die Brust, bei mir waren es beide gleichzeitig, obwohl man die eine hätte erhalten können. Ich wollte aber nicht, denn die Angst vielleicht im nächsten Jahr dann doch noch einmal das ganze über mich ergehen zu lassen, war viel zu groß.
Ich habe mich auch wie Kellerkind zum gleichzeitigen Aufbau entschieden, den man mit Expander vorbereitet hat. Bei mir wurde am 11.3.09 operiert und am 15.4. wurde bereits aufgefüllt. Inzwischen hab ich schon wieder richtig gute Ansätze für eine Brust. Kann schon fast ohne Prothese laufen und es fällt nicht mehr auf. Bei Gott gibt es viel schlimmere Erkrankungen, wo einem nicht so geholfen werden kann, dass dieses Manko so gut ausgeglichen werden kann. Ich bin der festen Überzeugung, dass meine Brust am Ende, was wahrscheinlich schon im Juli/August sein wird, bestimmt so gut aussieht wie vorher. Ich mache regelmäßig Aufnahmen vom Werdegang. Auch die Klinik hat mir die Aufnahmen per Mail übermittelt. Damit hab ich auch Profibilder vorher und nachher.
Das der Arm noch etwas schmerzt ist völlig normal und wird auch noch eine Zeit brauchen, aber mit KG und Lymphdrainage bekommt man das ganz gut in den Griff.
Ich wünsche Dir viel Kraft und ich glaube auch Du wirst für Dich die richtige Lösung finden. Hier sind viele Frauen, die alle irgendwelche Entscheidungen treffen mussten und inzwischen sehr gut damit leben können. Also lass den Kopf nicht hängen im Kampf gegen dieses böse Schalentier.

LG Karin

[Sibylle R]

Hallo Lain, auch ich möchte dir gerne etwas Mut machen. Meine Ablatio war am 16.03.09 also auch relativ frisch. Ich habe ziemlich schnell und konsequent angefangen mit Krankengymnastik und Narbenbehandlung. Meine Narbe war am Anfang auch taub und schmerzempfindlich aber mit Arnikasalbe mehrmals täglich hat sich das schnell gegeben. Die Prothese trage ich von Anfang an und ich muß sagen ich fühle mich gut damit. Habe auch bereits meine Silikonprothese, da ich eine sehr große Brust habe und das vom Gewicht her besser kommt. Gestern war ich mit meinem Sohn und Kumpel zum ersten Mal schwimmen. Mit Bademütze - da nochwenig Haare - und Prothesenbadeanzug - spannend. Aber Max meinte zum Schluß Mama man hat garnichts gemerkt. Das war richtig gut und mir hat es richtig gut getan, Nicht nur wegend es Schwimmens auch fürs Selbstwertgefühl.
Also ich wünsche dir alles alles Gute und du wirst sehen auch dir wird es jeden Tag besser gehen. Nimm auch ruhig deine Schmerzmittel ein, meine Ärztin meinte immer Heldin können wir noch später spielen.

Wir lassen uns nicht unterkriegen, denn wir sind mehr als "nur" eine Brust.

Ganz liebe Grüße und Kopf hoch
Sibylle

[lain]

Hallo zusammen

so, heute hab ich das erste Mal wirklich ausgeschlafen, Himmel tut das gut
Ich konnte auch zum ersten Mal ne Weile auf der linken Seite liegen und den rechten Arm relativ normal ablegen.

Meine sterilen Strips reiss ich mir nachher auch ab. Ich hab mir gegen relativ viel Geld so Narbenbehandlungspflaster geholt, bin mal gespannt. Vor allem ob ich dann wieder unter der Dusche das Weinen anfange und wie es mit dem Waschen des Bereichs heute klappt. Ich benutz immer nen Waschlappen, ich kann mich noch nicht überwinden da mit den Fingern hinzufassen.

Wiederaufbau steht bei mir erstmal relativ weit weg. Die Ärzte wollten mir diesen Expander nicht direkt bei der OP einsetzen weil sie nicht sicher sind ob ich noch bestrahlt werden muss. Also hab ich einige Monate Zeit mir in Ruhe zu überlegen ob und welche Variante.

Danke nochmal für die aufbauenden Worte! Es ist wirklich sehr beruhigend so direkt zu sehen wieviele Frauen sowas durchgestanden haben statt nur trockene Statistikzahlen

[Kellerkind]

Liebe Iain,

prima, das hört sich schon besser an, mit dem Schlafen. Habe auch versucht, mich auf die linke Seite zu drehen - vergiß es. Aber klar, wenn vorher 207g rausgenommen wurden, jetzt 325ml drin sind, kannst Dir vorstellen, wie das zwickt. Hab ewig gebraucht, bis dann in Rückenstellung die Schmerzen weggingen.
Aber, auch ich hab dann gut geschlafen, weil ich jetzt weiß, die Schmerzen gehen weg.

Narbenbehandlungspflaster? Hilft das?

Warum wollen sie denn bestrahlen, wenn die Brust weg ist? Gibt es den Befund schon?
Drück Dir die Daumen... und dann denkst über den Wiederaufbau nach, gelle?
Sonst hängst noch zu lange in dem Loch.

Lieben Gruß,
das DG-Kind

[Dolphin]

Hallo Lain,
meine Ablatio Op war am 19.3.09 und ich habe bereits am 23.3.09 meine Silikon Prothese nebst zweier BH's bekommen. Ich trage sie seit ich sie habe, da ich sonst sofort Rückenschmerzen bekomme. Selbst auf der frischen Wunde hat sie kaum Probleme gemacht. Habe sie nur zu Hause rausgenommen um mehr Luft an die Wunde zu lassen. Ich bin zwei Mal im Abstand von 9 Tagen operiert worden, 1x brusterhaltend, dann doch Ablatio wegen unerwartetem Pathobefund. Ich habe keinerlei Schmerzmittel benötigt, obwohl ich mich vorher eher als wehleidig eingestuft hätte Alle haben sich darüber gewundert und im KH wurde ich immer wieder gefragt, ob ich denn kein Schmerzmittel benötige und ich soll aber unbedingt frühzeitig bescheid geben und klingeln. Bin auch sofort nach den OP's losgedackelt, Drainagen geschnappt und auf's Klöchen....Am nächsten Tage mußte ich sofort unter die Dusche und Haare waschen (....ist Dank Chemo jetzt nicht mehr nötig). Habe auch keinerlei Probleme mit dem Arm oder mit Lymphoedemen. Mir hat man aber auch nur die Level 1 Lymphknoten (11 Stück) entfernt. Wieviele waren es denn bei dir? Krankengymnastik hat man mir gar nicht verordnet, vielleicht, weil ich gleich wieder ins Leben eingetaucht bin.... Aber so unterschiedlich ist das, ich habe mir vorher gedacht, dass muß ja ein schrecklicher Wundschmerz sein, und ich habe fast gar nichts gemerkt, selbst das anfängliche Taubgeitsgefühl geht immer mehr zurück und ich habe es nur noch direkt an der Narbe, während meine Freundin es auch nach fast einem Jahr noch hat. Spiel bloß nicht den Helden und nimm die Schmerzmittel. Je eher man sie einwirft, desto weniger braucht man und wir sollten auch unser Schmerzgedächtnis nicht trainieren, dann braucht man auch später mehr Schmerzmittel! Wir sollten uns das Leben so angenehm wie möglich machen und auch zu unseren "Durchhängern" stehen. Die können wohl auch nur Leidensgenossen wirklich verstehen....
Kopf hoch, Narben zieren den Krieger und wir gehen gestärkt aus der Sache raus! Mich hat es getröstet mir vor Augen zu führen, dass ich einen Arm oder ein Bein zu verlieren schlimmer gefunden hätte. Mußte aber auch von meiner Brust Abschied nehmen und habe sie sogar noch mal fotografiert, weil die brusterhaltende OP so gut geworden war, dass man trotz großer Entnahme nichts gesehen hat, schade.... Aber wir (mein Mann und ich) kommen prima damit zurecht und meine Kinder sehen mich wegen der großen Narbe als Heldin an .
LG Dolphin

[lain]

@Kellerkind: gratulieren zum Schlaf

ja, das mit dem Bestrahlen is mir auch nicht so ganz klar. Mein Frauenarzt hatte gesagt dass bei Ablatio Bestrahlung wohl unnötig ist, im Krankenhaus wollten sie sie halt noch nicht ausschliessen. Bischen doof weil ich sonst - glaube ich - den Expander direkt reinbekommen hätte.

Aber gut, ich werd da mal auf die Ergebnisse warten und im Zweifelsfalle nochmal bei meinem Frauenarzt nachhaken was das jetzt genau heisst.

Ich geb zu ich hab auch wenig Infos wie gross das Teil war, wieviele Lymphknoten da jetzt genau rausgenommen wurden. Das ganz von Diagnose bis Krankenhaus ging so schnell dass ich irgendwie gar nicht den Kopf frei hatte mir da viele Gedanken zu machen.

Das Narbenpflaster hat der Arzt empfohlen, und Berichte im Internet haben schon gesagt dass die Wunde halt unauffälliger und sauberer verheilt. Da man hier glaub ich kein Namecalling machen soll, liefer ich den Name gerne auf Private Message

[Kellerkind]

Iain (schreib ich dich eigentlich richtig?)

jo, schick ma rüber über PN

..und über die wieviel entnommen und so erhältst du später in deinem op-bericht....

..........und mit der Bestrahlung, hast Recht, warte, bis sie Genaueres wissen. Vorher verrückt machen, lohnt nicht

ich lese Dich,
lieben Gruß