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  #1  
Alt 29.09.2004, 08:43
Benutzerbild von Jeany
Jeany Jeany ist offline
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Registriert seit: 30.06.2004
Ort: Breckerfeld
Beiträge: 669
Standard an grauen Tagen...

Hallo alle zusammen!
geht es euch manchmal auch so, an Regentagen geht es mir immer irgendwie total schlecht! Dann denke ich drüber nach, wie es vor dem Krebs war und vermisse mein altes Leben. Vielleicht liegt es ja auch an den Antihormonen(Tamoxifen und Trenantone-Gyn)! Und dann das Gefühl, dass ich meinem Körper nicht mehr vertrauen kann, das Gefühl, dass sich mein eigener Körper gegen mich gerichtet hat, empfinde ich manchmal als unerträglich!
Geht es euch auch manchmal so??Warum ist es nur an Regentagen noch schlimmer??
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  #2  
Alt 29.09.2004, 09:20
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Standard an grauen Tagen...

Hallo Jeany,
ich denke, dass es vielen hier im Forum so geht. Sind wahrscheinlich Depressionen, die unter Tamoxifen sich noch verstärken.
Obwohl ich noch mit einem blauen Auge davon gekommen bin (G1, 8mm) fühle ich so wie Du. Ich habe mein Leben, unbewusst, in die Zeit vor... und nach der Erkrankung eingeteilt.
Was ich vor allem nicht mehr fertigbringe:
mein Inneres weigert sich während einer Autofahrt den Gurt anzulegen.
Wahrscheinlich möchte ich meinem Feind keine Gelegenheit geben mich zu besiegen......

LG
Inge
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  #3  
Alt 29.09.2004, 09:32
Vanessa
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Standard an grauen Tagen...

Hallo Jeany!
Diese Gefühle kenne ich! Es ist manchmal so unterschiedlich. An manchen Tagen denke ich kaum die Krankheit und das, was mich wohl noch in Bezug darauf noch erwarten wird. Es gibt aber auch Tage, und ich gebe dir Recht, bei soooo einem Wetter wie jetzt gerade, an denen könnte man nur heulen. Wird man dann noch von anderen darauf angesprochen, dann ist es ganz vorbei.
Dem Körper nicht mehr vertrauen können... wie wahr!!! Was kann man nur tun, damit er seine Abwehr gegen den scheiß Krebs wieder richtig ernst nimmt? Wenn man doch nur wüßte was zum Ausbruch geführt hat? Ich weiß, es ist sinnlos sich den Kopf darüber zu zerbrechen, aber ich wüßte es doch schon gern!
Du bist doch auch noch ziemlich jung, oder? Ich bin gerade 33 geworden.

Wünsche dir noch viele sonnige, sorgenfreie Tage!!!!
Liebe Grüße,
NESSI
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  #4  
Alt 29.09.2004, 12:04
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Standard an grauen Tagen...

Hi Jeany,

wem sagst Du das! Ich glaube uns allen hier geht es wie Dir. An einem sonnigen Tag gehts uns einfach besser, das ist ja schon bei gesunden Menschen so, dass man lieber aufsteht, wenn die Sonne ins Schlafzimmer scheint. Und an nassen und grauen Tagen grübelt man halt mehr über den sch... Krebs nach. Ich habe auch immer Bedenken, ob wirklich alles an Krebszellen aus meinem Körper verbannt wurde mittels OP, Chemo und Bestrahlung. Leider kann uns dies niemand beantworten und wir werden immer mit dem Gedanken an den Krebs leben müssen. Ich habe auch schon vor dem Krebs nicht ungesund gelebt, aber trotzdem esse ich jetzt noch mehr Obst und Gemüse und nehme auch Vitaminpräparate und von meinem Heilpraktiker verschriebene Milzmedikamente.
Am Freitag den 01.10. habe ich meine letzte von 33 Bestrahlungen und fahre dann am 05.10. mit meinem Mann an die Ostsee für 14 Tage. Einfach raus und erholen und einen Schlußstrich - hoffentlich!!! - unter diese ganze schitt Sache ziehen. Eine AHB will ich nicht machen. Lauter Krebskranke und haarlose Menschen um mich rum, nein das ist absolut nicht mein Ding. Muss aber jeder für sich entscheiden. Ich hatte schon immer Probleme, wenn im Warteraum bei der Bestrahlung so die diversen Personen saßen und sich ihr Leid geklagt haben, nee das kann ich gar nicht gebrauchen.
Viele liebe Grüße
Simone
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  #5  
Alt 29.09.2004, 15:44
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Standard an grauen Tagen...

Hallo Inge, Vanessa und Simone!
ja, es stimmt schon, ich habe Depessionen und seitdem ich die Antihormone nehme, ist es schlimmer geworden! Es ist aber nicht immer so, manchmal ändert es sich von einer Minute zu anderen, ein stetiges auf und ab eben!
Du hast Recht, Vanessa!Wenn man wüsste woher der scheiss Krebs kommt, könnte man sich nach irgendetwas richten, das würde einem schon etwas Sicherheit geben.Manche Leute fragen "warum ich", das will ich nicht fragen, denn niemand von uns hat das verdient! Meine Schwester sagt immer, dass ich den Krebs bekommen habe, weil ich so viel Kummer hatte! 1998 starben meine Mutter und meine Cousine beide an Krebs!Meine Mutter an Lungenkrebs und meine Cousine an Brustkrebs. Ich habe zusammen mit meinem Vater meine Mutter in den letzten Monaten ihres Lebens noch gepflegt. Ja dann hatte ich ein wenig Ruhe und dann nahm sich 2001 mein Vater das Leben. Ich bin jetzt 35 Jahre alt und habe irgendwie schon alles erlebt und alles gefühlt. Aber manchmal sehe ich auch Positives,z.B.dass alle Lymphknoten(21) bei mir frei waren, dass der Krebs auch sonst nicht gstreuht hat!Aber selbst wenn der Rest meines Lebens glücklich verläuft, kann mir kein Arzt garantieren, dass ich gesund bleibe, denn es ist schliesslich nicht sicher, dass der Kummer den Krebs ausgelöst hat!zu viele "Vielleichts" und zu wenig Sicherheiten!Es stimmt, es ist absolut sinnlos sich darüber den Kopf zu zerbrechen, aber man macht es trotzdem, ob man nun drüber spricht oder nicht, nur wenn man nicht darüber spricht, brütet man ganz alleine vor sich hin und dann kann es immer schlimmer werden!
@Simone: ich habe eine AHB gemacht und mir hat der Kontakt zu anderen Betroffenen manchmal sehr gut getan. Nur als wir eine Gesprächsrunde hatten und man 14 Krankengeschichten um die Ohren gehauen bekam, fühlte ich mich danach gar nicht mehr gut. Dazu kam noch, dass die anderen Frauen alle viel älter waren als ich und ich wirke ja auch noch um einiges jünger als ich bin, ich war dort deshalb oft alleine und wurde ab und zu auch von den anderen nicht richtig ernst genommen!Aber es gab dort wirklich ganz viele Positive Dinge: die Infoveranstaltungen, die Gespräche mit dem Psychologen und der Sport!
Aber wir sind ja schliesslich alle verschieden und jeder muss für sich selbst entscheiden, was für ihn das Beste ist!!
Ich schicke euch ganz viele Knuddelgrüsse!!
Jeany
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  #6  
Alt 29.09.2004, 16:51
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Huhu Jeany,

na ist doch super, wenn man von sich sagen kann, dass man viel jünger wirkt. Das kann nicht jeder von sich behaupten! :-)
Ja und Du hast Recht, jeder ist anders, jeder wird auf seine Art und Weise mit dem Krebs fertig. Und sich einfach mal den Frust und vielleicht auch Wut von der Seele schreiben, tut einfach auch mal gut.
Ich wünsche Dir alles Liebe und knuddelige Grüße zurück
Simone
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  #7  
Alt 29.09.2004, 16:56
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Hallo, Ihr Lieben !
Als "alter Hase" auf diesem Gebiet (seit 11 Jahren begleitet mich mein Haustier Krebs - heute bin ich 53 Jahre) möchte ich Euch Mut zusprechen. In diesen 11 Jahren hatte ich 2 Rückfälle - der letzte war im Jahr 2003 (Ablatio einschl. Muskel und 30 Bestrahlungen anschl. Tamoxifen). Nach Zeiten der Depressionen und Ängsten konzentriere ich mich nur noch auf die schönen Dinge im Leben und geniesse jeden Tag. Ich freue mich jetzt im Herbst über die wunderschöne Färbung der Natur genauso wie ich mich im Frühling über deren Erwachen gefreut habe. Wenn böse Gedanken kommen, gehe ich an die frische Luft und lass mir den Kopf freipusten. Seit vergangenem Jahr habe ich mein Leben rigeros umgestellt. Bin nun extrem sportlich (war ich früher nie) und merke, wieviel Spass das macht. Aufgrund meiner neuerlichen Erkrankung musste ich meinen Beruf aufgeben und bin nun Rentnerin. Zuerst fand ich das furchtbar (ich war ja immer die Powerfrau - berufstätig, Haus, Kinder, Hund und Ehemann). Mittlerweile geniesse ich auch diesen Zustand der Musse. Meine Töchter sind schon seit Jahren aus dem Haus, und nun bleibt endlich mal Zeit, schöne Dinge mit meinem Mann zu unternehmen und ihn ein bisschen zu verwöhnen. Er hat es verdient, all die Jahre hat er Freud und vor allem Leid mit mir geteilt. Auch im fortgeschrittenen Krebsstadium (ich gelte als unheilbar - fühle mich aber topfit wie nie zuvor)ist das Leben lebenswert und bietet so viele schöne Dinge. Lasst Euch von den depressiven Gedanken nicht auffressen. Wenn es zu doll wird, sprecht mit Euren Ärzten. Eventuell kann man von Tamoxifen auch auf Arimidex umsteigen.
Ganz liebe Grüsse für Euch alle
Regina51
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