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  #1  
Alt 12.03.2005, 00:30
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Hallo liebe Leute,
ich möchte gerne auch meine Geschichte erzählen.
Letztes Jahr im August kam mein Opa jetzt 80 Jahre alt ins Krankenhaus, er wurde an der Galle operiert, dann wurde festgestellt, das er Bauchspeicheldrüsenkrebs hat. Die Ärzte gaben ihm noch 3 Monate zu leben. Und dann plötzlich was ich nicht verstehen kann wie Ärzte sich so irren kann kam raus das es es nicht bösartig ist oder was auch immer. Er kam dann wieder aus dem krankenhaus und erholte sich wieder. Nun, vor ca. 3 Wochen hat er nur noch dunkles gebrochen, er ist dann ins krankenhaus gekommen die ärzte haben festgestellt das dieser krebs doch sehr bösartig ist, dann konnte er nix mehr essen weil am zwölffingerdarm irgendwas geschlossen ist, er hat künstliche ernährung bekommen und nun noch so einen stent eingesetzt bekommen, er sah die letzten tage sehr schlecht aus, aber als ich heute mit meinen Eltern in Krankenhaus bin, habe ich einen großen schock erlitten, er sah so schrecklich aus, nur noch haut und knochen. er nimmt uns nicht mehr wahr, murmelt vor sich hin, es ist für mich so wahnsinnig schlimm ihn so zu sehen das ich das garnicht mehr will. die ärztin hat vorgeschlagen das er in ein hospiz geht darum wird sich auch schon gekümmert. er hat noch 2-3 Monate sagt die ärztin und er hat starke schmerzen.
ich kann mit dieser situation einfach nicht umgehen, ich sehe ihn immer vor mir, er ist in kürzester zeit so sehr zusammengefallen. mir ist den ganzen tag so schwindelig und ein komisches bauchgefühl habe ich.
wenn ich nur wüßte wie ich besser damit umgehen könnte.
aber ihn in diesem zustand zu sehen ist wahnsinnig schrecklich.
die ärztin hat auch gesagt das er nichts mehr wahrnimmt.
ich brauch echt hilfe. nur wie...


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  #2  
Alt 12.03.2005, 09:59
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Liebe Mandy,

es ist immer schlimm wenn man einen Menschen leiden sieht, noch dazu einen, den man sehr lieb hat.
Was ich bisher in diesem Forum über Hospize gelesen habe, hört sich sehr gut an. Sicher ist er dort gut aufgehoben.
Es ist sicherlich kein Trost wenn ich schreibe, dass er ein schönes Alter erreicht hat - das wäre dumm. Es ist alles eine Herzenssache.
Aber Du musst Dir sagen, dass es für Dich der geliebte Opa ist aber für einen Deiner Eltern der Vater. Das soll heißen, auch Deine Eltern brauchen Trost, und zwar auch von Dir. Es ist niemandem geholfen, wenn Du an Deinem Kummer zerbrichst. Versuch an die schönen Zeiten mit Deinem Opa zu denken und wünsch ihm, dass er ein schmerzfreies, menschenwürdiges Ende hat.
Es fällt sicher schwer, ihn in diesem Zustand zu besuchen - aber Du weisst nicht, was er noch mitbekommt. Da ist es wichtig, dass er die Menschen, die ihn lieben um sich hat, gibt Dir einen Ruck. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen die Kraft dazu.

Alles Liebe
Marion
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  #3  
Alt 12.03.2005, 10:03
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Liebe Mandy,

es ist grausam, wenn man zusehen muss, wie ein geliebter Mensch immer mehr verfällt und nicht helfen kann. Mein Schwiepa ist vor knapp zwei Wochen gestorben - auch er ist von Tag zu Tag weniger geworden, war nur mehr Haut und Knochen. Er war auch im Krankenhaus, aber er musste keine Schmerzen mehr leiden, weil er perfekt eingestellt wurde auf Morphium und Novalgin. Auch er hat uns nur sehr selten wahrgenommen und mit halb offenen Augen vor sich hin gemurmelt.

Wir haben fast zwei Wochen Zeit gehabt, uns von ihm zu verabschieden und ich bin dankbar für jede Minute, die ich noch bei ihm sein durfte, ihn streicheln und seine Hand halten konnte. Auch wenn man glaubt, diese Menschen registrieren nichts mehr - im Gegenteil! Du solltest jetzt unbedingt für deinen Opa da sein und ihn auf seinem letzten Weg so gut du kannst begleiten! Glaub mir, es gibt nicht nur ihm was, sondern auch dir - es ist der letzte "Liebesdienst", den du ihm erweisen kannst. Auch wenn du es jetzt vielleicht (noch) nicht verstehen kannst und es sich blöd anhört: ich bin glücklich, dass ich für meinen Schwiepa bis zuletzt da sein konnte und ihm diesen, sehr schweren Weg ein wenig leichter machen durfte!

Ich wünsche dir und deiner Familie alle Kraft der Welt und schicke dir liebe Grüsse

Lea
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  #4  
Alt 12.03.2005, 10:27
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Das ist alles sehr lieb was ihr da schreibt und ich denke ja genauso, nur, ich kann es nicht beschreiben, ich habe gestern die ganze zeit geweint weil ich immer dieses schreckliche bild vor mir habe. Nun ist es bei meinem Opa noch so, das er blind auf dem einen auge ist und auf dem anderen nur einen schatten sieht.
Meine Eltern nimmt das irgendwie alles nicht so mit, oder sie zeigen es nur nicht so. Meine Mutter sagt immer wenn er jetzt vielleicht wieder essen kann wird er bald wieder besser aussehen. Aber ich glaube da nicht dran.
Und sie sagt das das beste ist er schläft für immer ein, er muß furchtbare schmerzen haben.
Vor allem, vor ca. 2-3 Wochen ging es ihm wieder besser, wir dachten alle es geht wieder bergauf, und dann von einem tag auf den andern verfällt er so. das ist alles zu viel für mich.
Es hilft mir aber schon sehr das ich hier meine gefühle schreiben kann und eure beiträge zu lesen. das macht mut, aber zu kämpfen habe ich trotzdem.
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  #5  
Alt 12.03.2005, 15:14
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Liebe Mandy,
mein Mann ist auch seit einem Jahr krank und ich kann Dir nachfühlen, wie niedergeschlagen Du bist. Ich weiss nicht, wie alt Du bist, wahrscheinlich noch sehr jung. Wenn Dein seelischer Zustand sich nicht bessert oder Du meinst, Du brauchst Hilfe, dann lass Dir was vom Arzt verschreiben. Es gibt homöopathische, pflanzliche Mittel ( Johanniskraut oder Bachblütentropfen), die kaum Nebenwirkungen haben.
Du willst ja auch noch für Deinen Opa und Deine Eltern dasein und trösten, aber Du selbst musst erst mal halbwegs wieder etwas stabiler sein, um das zu können.
Mir selbst hat schon eine 2 wöchige Einnahme von Johanniskraut geholfen. Bachblüten habe ich bis jetzt noch nicht probiert.

Alles Gute

LG

Moni
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  #6  
Alt 12.03.2005, 15:20
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Ich bin 22. Und immer wenn es ums Thema Tod geht und ich daran denke macht es mich total fertig.
Aber ich werde das mal versuchen mit dem johanniskraut.
vielen dank für den tip.
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  #7  
Alt 12.03.2005, 21:09
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Hallo ,

ich kann dich sehr gut verstehen, daß du am liebsten weglaufen möchtest, um diesen Anblick nicht ertragen zu müssen.

Als vor 3 Jahren mein Onkel starb erging es mir wie dir. Er war 81 und ich habe ihn geliebt wie meinen Vater (der starb schon '89). Er war ein Hühne von Mann und fuhr bis zum Schluß noch Rad. Am Tag als man den Tumor (war auch noch gutartig) entdeckte kam er ins Krankenhaus und nach einer Woche fiel er ins Koma. Er magerte ab und der Tumor wuchs und wuchs, der Bauch wurde immer dicker. Meine Tante meinte, daß er manchmal kurz aus dem Koma aufwachte, nur für Augenblicke. Wir glaubten ihr nicht, doch eines Tages sahen wir es selbst. Er öffnete die Augen und sah meine Tochter und mich ganz klar an und sagte:"Tut mir leid, daß ich euch so viel Mühe mache, aber es freut mich, daß ihr immer kommt"
Dann war er wieder weg. Immer wenn ich an diesen Augenblick denke, kommen mir die Tränen. Daß er sich entschuldigt, uns Mühe zu machen, das war so traurig und doch lieb. Als er 3 Wochen später starb, war es traurig und doch auch eine Erleichterung. Er mußte nicht mehr leiden und war wieder frei.

Dein Opa hatte ein langes und sicher auch glückliches Leben und die Anwesenheit seiner Lieben ist nun das letzte, das ihr noch für ihn tun könnt. Glaub mir er merkt es, wenn du da bist und er freut sich drüber. Daß du darunter sehr leidest kann jeder hier im Forum nachfühlen. Auch uns als Angehörigen der BSDK erkrankten geht es nicht anders. Man hat Hoffnung und freut sich und dann kommen wieder Tage an denen man verzweifelt und glaubt es keinen Augenblick länger ertragen zu können, den geliebten Menschen so leiden zu sehen.

Du solltest dir Bachblüten Rescue Tropfen kaufen. Ich wünschte, ich hätte die bei meinem Onkel auch schon gehabt. Nachdem ich nun wochenlang nur geweint habe, geht es mir endlich wieder besser. Ich wünsche dir viel Kraft und Mut, um alles ganz durchzustehen.

Viele Grüße
Delia
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  #8  
Alt 12.03.2005, 21:11
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Das sollte natürlich "Hallo Mandy" am Anfang heißen, aber da hat der Computer wieder was weggefressen. Wünsche dir noch ein schönes Wochenende.

LG
Delia
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  #9  
Alt 13.03.2005, 15:14
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Nanu, noch eine Lea (hier am 12.03.)??? Liebe andere Lea, vielleicht kannst Du Deinen Namen noch ergänzen?

Liebe Mandy, es tut mir sehr leid um Deinen Opa. Wenn es aus medizinischen und persönlichen Gründen nicht möglich sein sollte, ihn zu Hause zu pflegen, solltet Ihr Euch vielleicht wirklich nach einem Hospizplatz umsehen. Es kommt jetzt darauf an, ihm die verbleibende Zeit noch so schön und wenig anstrengend und schmerzhaft wie möglich zu gestalten. Dir und Deiner Familie viel Kraft! Gruß, Lea
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  #10  
Alt 13.03.2005, 15:43
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Ich möchte euch allen sehr danken für eure lieben und hilfreichen worte.
Das Krankenhaus hat gerade bei meinen eltern angerufen, mein opa ist vor einigen Minuten für immer eingeschlafen.
irgendwie bin ich erleichert aber nur weil er diese unerträglichen Schmerzen nicht mehr haben muss.
Ich hoffe er hatte kurz vor seinem Tod nicht mehr all zu sehr mit diesen Schmerzen zu kämpfen.
Meine Eltern sind jetzt dort um die Formalitäten zu klären zwecks Beerdigung und so.
Es muss schlimm für sie sein, aber sie zeigen es nicht so.
Also vielen Dank an Euch, schön das es sowas gibt hier.
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  #11  
Alt 13.03.2005, 16:17
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Liebe Mandy,
men herzliches Beileid. Dein Opa hat sich seinen Gang in s Regenbogenland schwer verdient.
Drück DIch
Katharina
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  #12  
Alt 14.03.2005, 05:05
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Liebe Mandy,
auch von mir herzliches Beileid.
Es ist schön von Dir, dass Du Dich um Deinen Opa so gesorgt hast und er Dir nicht gleichgültig ist. Das ist heute nicht selbstverständlich.

Moni
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  #13  
Alt 14.03.2005, 06:46
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Liebe Mandy,

mein herzliches Beileid zum Tod deines Opas. Ich freue mich jedoch auch für dich, daß du nicht mehr lange leiden mußtest.

Die schlimme Erinnerung an den Anblick im Krankenhaus wir verblassen und du siehst ihn wieder so, wie er früher war.

Viel Kraft bis dahin
Delia
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  #14  
Alt 14.03.2005, 07:36
Ekkehard Tromm Ekkehard Tromm ist offline
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Registriert seit: 11.03.2005
Ort: München
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Liebe Mandy,
mein herzliches Beileid zum Tode deines Grossvaters.
Ekkehard
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