Ernährungsprobleme nach Gastroenterostomie

Hallo Ihr!

Bei meinem Papa( 55) wurde vor knapp einem Monat ein Pankreastumor entdeckt, der auch in Heidelberg nach Whipple OP entfernt werden sollte. Intraoperativ wurden leider Mikrometastasen und Infiltration der Mesenterialgefäße festgestellt und somit war der Tumor nicht mehr operabel.Wir waren alle entsetzt!
Die Op wurde dann soweit fortgesetzt, daß eine Gastroenterostomie und eine biliodigestive Anastomose gemacht wurde. Heute ist der 8. post-op.Tag und mein Vater hat noch massive Probleme mit der Ernährung! Er hat bis jetzt Suppe zu essen bekommen, wobei er nach dem Essen über ein starkes Drücken und Übelkeit klagt.Man zieht dann über eine Magensonde den restlichen Mageninhalt heraus.Es muß doch mal drin bleiben! Die Doc's sagen nur, das wird schon!.....
Könnt ihr mir sagen, ob das normal ist, daß es so lang dauert, bis man wieder etwas im Magen behält und man normal essen kann? Er wird zusätzlich über einen ZVK( zentralen Venenkatheter) parenteral ernährt.Wir wollen verhindern, daß er an Gewicht verliert!!!
Mein Vater ist dementsprechend niedergeschlagen und ist psychisch nicht in der besten Verfassung! Wir machen uns große Sorgen, denn er muß bald mit einer Chemo beginnen und dazu muß er sich erholt haben.
Bitte helft mir! Danke euch!

Hallo Mia!

Mein Mann Ottmar (34) hat eine Augsburger Schlinge (Verdindung von Magen und Galle mit dem Dünndarm) bekommen, nachdem der Tumor den Magenausgang abgedrückt hatte. Er hat ab dem 10. Postoperativen Tag leichte Kost bekommen und hatte am Anfang auch noch massive Verdauungsstörungen. Er konnte auch nur Mini-Mahlzeiten zu sich nehmen. Er war insgesamt 3 Wochen im Krankenhaus. Bei ihm wurde aber der Magen drin gelassen und nur aufgeschnitten, es kann durchaus sein, daß es bei einer Gasterektomie noch ein paar Tage länger dauert, da er ja auch keinen "Auffangsack" mehr für die Nahrung hat (Der Darm muß ich erst allmählich dehnen)!
Nimmt Dein Vater Enzyme (Panzytrat oder Kreon oder Pankreon) zu den Mahlzeiten? Es kann sein, daß, wie bei Ottmar, die Kapseln geöffnet werden müssen, da sie normalerweise von der Magensäure aufgelöst werden. Sonst kommen die Enzyme nicht rechtzeitig zur Nahrung und das verursacht auch Völlegefühl, Blähungen und Fettstuhl!

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen!

Liebe Grüße
Stefanie

Hallo Stefanie!

Bei meinem Papa haben sie während der OP die Gallenblase entfernt, haben einen Teil vom Magen weggenommen und den verbliebenen Magenteil an den Dünndarm angenäht.Er bekommt zur Zeit überhaupt keine Tabletten, sondern alles nur intravenös. Er bekommt früh, mittag und abends zwei kleine Schalen mit Suppe, kann aber davon fast nicht essen, da es ihm Schmerzen und Übelkeit verursacht. Er wird langsam ungeduldig, will endlich Besserung. Für mich und meine Familie ist es unendlich schwer, daß unser Papa leidet.Wir versuchen ihm, soviel Kraft und Stärke zu vermitteln.Aber wer hat schon Geduld mit dieser Diagnose?

Liebe Grüsse und Kraft, Mia

Hallo Mia,
mein Vater wurde auch wegen Lebermetastasen nur gastroenterostomiert, da der Tumor auf das Duodenum drückte und er vorher so gut wie nichts mehr essen konnte. Nach der Op. der gleiche Nahrungsaufbau wie bei deinem Vater. Übelkeit, Magendrücken, Erbrechen... Hat ewig gedauert, bis er auch nur die kleinsten festen Mahlzeiten - und nur strengste Diät - zu sich nehmen konnte. Die Op. war Ende Oktober. Er bekommt nun seit Januar Chemo (eher gings nicht, hatte eine Blutung im Zwölffingerdarm ca. 6 Wochen nach Op.) und er kann inzwischen alles, aber wirklich alles essen. Anfangs hat er sich noch gezwungen zum Essen, heute freut er sich auf jede Mahlzeit. Er nimmt MCP Tropfen und Pantozol für den Magen. Die Verdauung hat auch lange gebraucht, bis das wieder geklappt hat, aber jetzt ist es okay.
Das braucht alles seine Zeit. Und mach dir - vorausgesetzt dein Vater hat etwas "zuzusetzen", erstmal keine Gedanken über Gewichtsabnahme. Mein Vater hat ca. 10-15 kg verloren, ist aber seit 2 Monaten stabil geblieben.

Ich halt euch die Daumen und liebe Grüße an deinen Vater.

Ute

Hallo Ute!

Vielen Dank für deine Antwort! Heute am Tag 9. nach der OP hat er etwas ( 3 Tassen ) Hühnerbrühe trinken können--> von meiner Mama selbst gemacht. Das war für uns heute das Schönste! Man freut sich wirklich über den kleinsten Fortschritt!
Er würde, glaube ich, schon mehr essen, aber es ist halt zur Zeit noch nicht mehr drin. Aber ich bin voller Zuversicht!
Ich hoffe, bald mehr Positives berichten zu können.

Liebe Grüße an deinen Vater und auch großes Daumen drücken von mir!!!

Mia

Hi Mia,
Kopf hoch, es wird... Zumal ihr, nach dem, was ich so gehört habe, in einer der besten Kliniken seid. Mein Dad wurde in Wiesbaden operiert und bekommt seine Chemo jetzt ambulant in unserem Kreiskrankenhaus - und verträgt sie bis auf Müdigkeit gut. Übrigens gabs heute Schweinebraten, Kartoffeln und Feldsalat bei ihm... Bin zwar nicht so überzeugt, dass es so "gesund" für ihn ist, aber er verträgts und es schmeckt ihm. Sag das deinem Vater ruhig. Wenn du magst, kannst du mich auch gerne einmal direkt anmailen (horsefans1@aol.com) und wir können mal telefonieren.
Halt die Ohren steif,
Ute