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  #1  
Alt 09.01.2004, 23:48
tesica
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Standard Ich hab da mal ein paar Fragen !?!?!?

Da ich unfreiwillig neu hier bin möchte ich mich zu aller erst mal vorstellen und meine Geschichte erzählen.

Ich bin 22 heiße Daniela und bin aus Wien.
Es geht darum das meine Familie und ich ein paar Tage vor Wihnachten erfahren haben dass meinen Mutter ein Bronchialkarzinom hat.

Mittlerweile nach all den Untersuchungen die meine Mum (50) durchmachen musste wissen wir das es sich um ein Plattenepithelkarzinom handelt.
Es liegt im rechten Oberlappen der Lunge und wird als Mittel differenziert.
Die TNM Klassifikation hab ich leider noch nicht herausgefunden. Ich hab den Arzt noch nicht erreicht :-(

Der Therapievorschlag ist eine Chemotherapie mit anschließender Operation im April.
Sie hat eine relativ gute Lungenfunktion, FEV1 1.70 (60%).

Was haltet ihr davon ???
Ist es das richtige ?
Wie schlimm ist es ?
Hat sie eine Chance ?

Das sind nur einige der Fragen die mich Tag und Nacht quälen.
Ich bin nur froh darüber das die Ärzte so offen mit uns gesprochen haben. Immerhin wussten wir schon nach einer Woche was ungefähr los ist.

Es wäre toll wenn ihr mir ein bisschen beisteht.
Danke
LG
Tesica
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  #2  
Alt 10.01.2004, 00:07
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Standard Ich hab da mal ein paar Fragen !?!?!?

Hallo Tesica!

So eine Nachricht kurz vor Weihnachten ist hart.
Auf Deine Frage ob sie eine Chance hat... JEDER HAT EINE CHANCE!! Aber sagen kann Dir das niemand vorher.

Bei meiner Mam hat es letztes Jahr geheißen sie hat fast keine mehr, trotzdem hat sie sich für eine Strahlen- und Chemotherapie entschieden. Der Versuch war es ihr wert.. und siehe da, alle Metastasen (Niere, Leber, Magen) verschwunden und der Tumor von 5 cm auf 2 cm geschrumpft. Es ging ihr in der ganzen Zeit eigentlich recht gut.

Du siehst, nie die Hoffnung aufgeben! Den die stirbt zuerst..

Ich kann leider mit dem Begriff "Plattenepithelkarzinom" nichts anfangen.... Um was für eine Tumorart handelt es sich hier? Bei meiner Mam ist es ein kleinzelliger... Also bösartig und schnellwachsend..

Lieber Gruß
Simone
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  #3  
Alt 10.01.2004, 00:15
tesica
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Standard Ich hab da mal ein paar Fragen !?!?!?

Es handelt sich um einen nicht-kleinzelliges Karzinom.
Ich denke sie hatte sehr viel Glück im Unglück den sie hat keine Metastasen.

Ich bzw. wir werden sicher nicht aufgeben. Das Wort kenn ich gar nicht.
Meine Mum geb ich sicher nicht her.

Danke für Deine aufbauende Antwort

LG
Tesica
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  #4  
Alt 10.01.2004, 00:20
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Standard Ich hab da mal ein paar Fragen !?!?!?

Soviel ich weiß kann man mit einem nicht-kleinzelligen Karzinom auch jahrelang leben. Die Hauptsache ist das der Tumor nicht arbeitet.
Selbst meine Mam kann mit ihrem kleinzelligen zur Zeit sehr gut leben, da er nicht arbeitet. Alle 6 Wochen Komplettcheck, aber das nimmt man gern in Kauf..

Ich denke (und hoffe für Euch) das ihr recht gute Chancen habt. Man muß nur dran glauben, dass ist das Wichtigste!!!

Gruß
Simone
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  #5  
Alt 10.01.2004, 01:37
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Standard Ich hab da mal ein paar Fragen !?!? Pancoast Tumor

Hallo Tesica

Hier schreibt eine geborene Wienerin & Kärntnerin (lebe aber in der Schweiz!).

Du bist gerade mal ein Jahr jünger als unser ältesten Sohn und weiss was unsere Jungs damals bei der Diagnose 22/ 18 durchgemacht haben.

Solche Nachrichten zu erhalten sind stets hart, egal ob Weihnachten oder zu einer anderen Zeit. An Weinhnachten oder so wie bei uns an unserem 23. Hochzeitstag und gerade mal 14 Tage vor der grossen Feier zum 50. Geburtstag meines Mannes sind solche Nachrichten besonders schwer zu ertragen. Er musste innerhalb von nur 12 Stunden bereits stationär in die Klinik und durfte nur kurz für die Feier seines Geburtstages raus.

Weihnachten udn Neujahr 2002 verbrachten wir täglich in der Klinik da er dann die Chemo und Bestrahlung hatte.

Simone hat es richtig gesagt, jeder hat eine Chance, es gilt an sie zu glauben und sie mit allen Mitteln wahr zu nehmen, dazugehört auch sich gut zu informieren.

Willy hat auch einen nicht-kleinzelligen Tumor, einen bereits grossen Pancoast Tumor, er sass in der oberen linken lungenspitze, es wurde während 6 Wochen täglich Chemo- und Bestrahlung gemacht und dann operiert. Hier in der Schweiz, so hiess es zumindest ist es die Regel heute vor der Operation Chemo- und oft auch parallel dazu die Bestrahlung zu machen.

Die bestrahlung und Chemo hat er im grossen und ganzen rel. gut vertragen (auch keinen Haarverlust - wobei das das kleinste Übel wäre). er hat 10 tage lang Dauerschluckauf was zum total Schlafentzug und Erbrechen führte (Der Vagusnerv war vom Tumor wie auch der Bestrahlung geschädigt). Er wurde als Notlösung ambulant für einen Tag schlafen gelegt, danach ging es etwas besser.

Wie lange wollen sie bei deiner Mum die Chemo machen? Warum wird die Operation erst im April gemacht? Wir gross war der Tumor?

Du hast es richtig gesagt - sie hat Glück im Unglück, einerseits ist es ein nicht-kleinzelliger (hat generell bessere Chancen) sowie sie hat keine Metastasen - das ist toll, wenn man in dieser Situation etwas tolles daran finden kann!

Soweit ich weiss ist die Vreträglichkeit der Chemo bei Lungen Ca. deutlich besser wie enn sie bei Leukämie etc. gemacht werden muss (andere Medikamente)

Es grüsst herzlich Liz und Willy

Wir wünschen dir und deiner mum und dem rest der Family viel, viel Kraft, Mut, Zuversicht und Hoffnung, lasst gerade die Hoffnung nicht schwinden, okay!?
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  #6  
Alt 10.01.2004, 10:00
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Standard Ich hab da mal ein paar Fragen !?!?!?

Hallo Liz und Willy !

Ich weiß leider noch nichts genaues über die Größe, weiß nur das es mit G2 mittelhoch differenziert ist.
Aber ich werde auf jeden Fall diese Woche versuchen mal mit dem Arzt zu reden.

Leider war der Chemotherapeut am Freitag also gestern nicht da, denn meine Mutter wurde mal übers Wochenende nach Hause gelassen.
Am Montag muss sie dann wieder zurück in das Krankenhaus.
Über die Chemotherapie weiß ich auch noch nichts genaues, aber ich hoffe das es nicht so schlimm wird. Aufjedenfall ist es besser vor der OP da es nicht so anstrengend ist für den Körper. Soviel ich gelesen habe.

Danke für eure liebe Antwort

LG
Tesica
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  #7  
Alt 10.01.2004, 21:06
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Standard Ich hab da mal ein paar Fragen !?!?!?

Hallo Tesica,

Ich will Dir auch ein wenig Mut machen.Mein Mann hatte 1984 genau dieselbe Geschichte nur in der linken Lunge.Ein Drittel der Lunge wurde operativ entfernt und anschließend bestrahlt. Danach hat er 17!!! Jahre ohne irgendwelche Beschwerden gelebt.Im Sommer 2001 kaum ein neuer Plattenepithel in der Lunge.3 Monate Chemo,danach OP.Im Dezember 2001 wurde die linke Lunge entfernt und im februar 2002 sind wir schon wieder ein paar Tage in Urlaub gewesen.Du siehst,man kann es schaffen.
Kopf hoch,der Tumor meines Mannes war im Durchmesser 5cm.Durch die Chemo ist er stark geschrumpft und so konnte die OP gemacht werden.
Die Chemo selbst hat sich über 3 Monate gezogen und war anstrengend.Darüber müsst Ihr Euch klar sein.Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels.Mein Mann ist 66Jahre und hat es im großen und ganzen gut durchgestanden.

Lass mich bitte wissen wie es weitergeht bei Euch.

Ganz liebe Grüße
Gaby
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  #8  
Alt 10.01.2004, 21:25
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Standard Ich hab da mal ein paar Fragen !?!?!?

Hallo Gaby !

Danke für Deine nette Antwort. Die Antworten werde ich gleich ausdrucken und sie morgen meiner Mutter zeigen. Das wird sie sicher aufbauen.
Aufjedenfall werd ich euch sagen wie es weitergeht bei uns.

Danke
Liebe Grüße
Tesica
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  #9  
Alt 10.01.2004, 22:11
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Standard Ich hab da mal ein paar Fragen !?!?!?

Hallo Tesica

Wir erhielten die Diagnose am 1.11.2002 (unseren 23. Hochzeitstag!! & 14 Tage vor dem 50. von Willy!!!! - also über ein Jahr ist es nun her.

Es war sicher kein einfaches Jahr, und das ist euch wahrscheinlich schon klar, aber wenn man sich liebt und für einander da ist, erhält man soviel Kraft, dass man es durchsteht. Wir haben viel Kraft gebraucht, viele Tiefs und Hochs gehabt, aber auch vieles erleben und gewinnen dürfen was wir sonst nie erfahren hätten dürfen, für das sind wir sehr dankbar.

Wir haben Willy, als er in die Klinik ging, also nach der Chemo- und Bestrahlung um den tumor für die Operation zu verkleinern, ein kraftbuch gemacht - ein leeres Fotoalbum (muss unbedingt ein sehr grosses sein!!!). Das Album wurde nur sofern vorbereitet, dass wir vorne die Wörter "Kraftbuch, Mut, Hoffnung, Liebe und Willy" schrieben. Ich schrieb noch eauf der ersten Seite der zweck des buches und dass jeder frei ist etwas für Willy zu schreiben, wünschen, mitzuteilen, auf den Weg zu geben, einkleben, basteln, malen oder Bilder reinzupicken sowie Gedichte, Verse, SMS Wünsche - Sprüche etc. Lieder etc zu schreiben. Heute ist das buch Knubbeldick, voller Zuversicht, Kraftspender und Mutmacher - nicht nur haben Freunde rein geschrieben sondern auch die Ärzte, das pflegepersonal bis hin zu den Röngtenabteilungen - einfach alle, Auch Geschäfter / bank die uns kennen haben geschrieben, Glücksbringer von Glas bis zu Schokoladen Herzen / Marienkäfer etc. eingekelbt, oder einfach nur eine Feder. Kinderbilder fehlen auch nicht. Fotos sind drin sowie ein Blutröhrchen weil Willy's Nierenwerte von der Chemo immer schlecht waren! Viele Karten und Sprüche habe wir in einem ordner da es keine Platz mehr hatte.

Mir hat die Vorbereitung des Buches viel gebracht da ich etwas abgelenkt wurde (es hiess vor der 12stündigen operation, das er als Tetraplegiker aus dem Op kommen wird, also vom hals abwärts gelähmt sein wird. Der Tumor war gerade mal 2mm vom Rückenmark entfernt und bereits über 6cm gross. Er hatte 13 Metastasen - im Moment ist nichts zu sehen an neuen Tumoren, das nächste Staging ist anfang Februar. Er hat einfach seine Phantomschmerzen und Lähmungen. Für ihn war es auch als er in der REHA war ein Kraftspender als die Freunde ihn nicht täglich besuchen konnten.

Für ihn ist das Buch heute noch sehr wichtig.

ich habe Willy am Wochenende vor dem Eintritt in die Klinik zu einem Weekend mitgenommen, Ich habe nachts eine kleine Reisetasche gepackt ind Auto gepackt und habe ihm am nächsten tag gesagt wir sind bei Freunden ca. 200km entfernt fürs Weekend eingeladen - also fuhren wir los. Die erste Station war eine Kirche dessen innere mein Vater machte als ich Kind war (er war Künstler und damals 1972 an Lungenkrebs gestorben). Wir konnten mit dem für unsbekannten Pfarrer sprechen und Fotos der Kirche resp. des Altars, Fenster, tabernakel, Taufbecken und vieles mehr machen. Danach sagte ich zu ihm nun fahren wir einfach los wohin uns der Wind bringt, es war nichst vorbereitet. Wir gingen Richtung Schnee, ruhe und landeten in einem kleinen gemütlichen Hotel genau via à vis des Klosters Einsiedeln. Am nächsten Morgen besuchten wir den Gottesdienst - dabei waren wir zwar zu einem gewissen grad gläubig aber doch nicht regelmässige Kirchgänger, zudem ist er refomiert und ich katholisch. Während des Gottesdienstes strahlte die Sonne wie es sonst oft nur im hohen Gbeirge zu finden ist, die Kirche, sehr gross, kalt, mit vielen Menschen gefüllt machte es nicht unbedingt gemütlich. Während des Gebets, als wir standen, trafen die Sonnenstrahlen die von ganz oben rechts rein kamen in der ganzen Kirche nur auf eine einzige Person, auf Willy - später dann auch auf mich. Für uns war das ein zeichen doch auf das Wunder weiterhin zu hoffen und glauben. Wir gingen dann doch zuversichtlicher wieder heim! Es war der letzte gemeinsame Ausflug - er kann nicht mehr Autofahren und ich kann wegen meiner Behindnerung nicht!

Vielleicht findet ihr so zeichen, es gilt sie nur richtig zu deuten.

Vielleicht möchtest du auch deiner Mum so was machen, es hilft ihr und dir.

Wir bekamen von unseren Feunden und Familie noch ein zeitkonto geschenkt - das hiess nichts anderes als das sie im Personalhaus der Klinik für mich ein Zimmer mit Mahlrzeiten statt Blumen bezahlten, so konnte trotz den enormen Kosten und Belastungen bei der Benutzung der Öv zur REHA-Klinik immer wieder mal ein paar tage oben bleiben anstatt die 6 Stunden Reisezeit (Hin- und Zurück) auf mich zu nehmen. das war eine enorme Hilfe - ich bin nähmlich gehbehindert.

Beides war eine grosse psychische Hilfe für uns alle. ich war auch froh, dass Freunde und die vereinsmitglieder von der Fasnachtsgesellschaft so gut auf Pascal unserem Sohn (damals 18) schauten) in der Zeit als ich bei Willy war.

Das Aufbauen und mit den Freunden über die Situation reden sowie die Bedürfnisse und Probleme ansprechen und sie wirklich um Hilfe bitten dann wenn es nötig ist, ist wichtig und sehr hilfreich.

Aber auch die Tatsache, dass die Onkologen uns gut informierten half uns, leider kamen wir nicht sofort zu dneen so dass wir doch 6 harte nichtinformierte Wochen hinter uns bringen mussten.

Wir konnten dafür mit diesen schlechten erfahrungen auch was für die neuen patienten bewirken, einerseits wird eine selbsthilfegruppe gegründet von uns den Onkologen, dan haben sie bereits verbesserungen eingebracht wie die engere Zusammenarbeit mit der schmerzsprechstunde die bereits im haus eist und das es ein begleit- / betreuungsdienst von krebskranken für Krebskanke geben wird für die Phase wo die Diagnose noch ein Verdacht ist oder sie frisch erstellt wurde. Nicht zuletzt wird besser kommuniziert, dass es einen Psycho-Onkologischen Dienst gibt den man in Anspruch nehmen kann. leider wurde nie darauf hingewiesen, dass Krebs,wenn mann nicht genügend auf der hohen Kante hat, schnell zum finanziellen Ruin führen kann, zumindest bei uns in der Schweiz!

Nun li8ebe Tesica, ich wünsche dir von herzen viel Kraft, dein ganzer Familie und vor allem deiner Mum.

Geniesse die zeit jetzt mit ihr und allen anderen, das ist einzige was man nie nachholen kann, egal ob jemand im Strassenverkehr plötzlich verunglückt oder schwer krank ist.

Ein Gedicht für alle!

"Schreib es in den sand,
wenn jemand dir weh tut.
Das wasser spült es weg!
Meissle es in den Stein,
wenn dich jemand liebt,
den das hält ein Leben lang!"

In diesem Sinne

bis bald, lass uns wissen wie es dir und der Family geht. Wir sind bei dir, sei zwar unbekannterweise aber doch bekannterweise fest umarmt - das brauchen wir alle sehr oft und zu genüge, erhalten es aber leider viel zu wenig.


Es grüsst aus der Schweiz Liz und Willy
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  #10  
Alt 10.01.2004, 23:42
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Standard Ich hab da mal ein paar Fragen !?!?!?

Also wisst ihr ich find das schon irgendwie witzig das Ganze.

Unlängst verstarb von einer Freundin die Mutter an Lungenkrebs.
Ich verstand nie warum Christine so depressiv war. Ein Hoch gefolgt von einem Tief, das Rad drehte sich unaufhörlich.

Sie hatte schlimme Depressionen und musste auch zum Psychotherapeuten weil sie es nicht verarbeiten konnte. Ich hab es einfach nicht verstand, warum es so schlimm ist.

Ich sah das ganze so: Sie hat doch noch Zeit mit ihrer Mutter zusammen zu sein, das ist doch irgendwie positiv.
Wenn sie an einem harzinfarkt gestorben wäre hätte sie keine Zeit mehr gehabt.
Ich wusste einfach nicht wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll.

Als meine Mutter vor kurzem erkrankt hab ich es erst verstanden.
Alle anderen Probleme verschwinden, alles um mich herum ist egal geworden.
Ich bin eigentlich eine sehr gute Zuhörerin bei Problemen die meine Freunde haben.
Letzte Woche sagte ich zu meiner besten Freundin die mir ein Problem schilderte.
"Ist das Dein einziges Problem im Leben ?"

Ich habe einfach kein Verständniss mehr für so "Kleinigkeiten" von anderen.
Meine Mutter hat mich vorige Woche gefragt, als ich ihr sagte sie müsse kämpfen; "FÜR WEN ?"
Mir war so zum Heulen, ich sagte natürlich für mich, für ihre ungeborenen Enkelkinder, für meinen Vater usw.

Mit einem Schlag ist alles anders geworden. Ich konnte es einfach nicht glauben was da passiert.
Es ist einfach nur Angst in mir. Sie hat natürlich auch Angst aber spielt die starke Frau.

Hoffentlich gibt sie nicht auf das ist meine größte Sorge bei all dem.
Was noch zusätzlich ein Problem ist : DAS RAUCHEN
Sie war Kettenraucherin 60 Stück am Tag. Aber auch ihr Vater ist an Lungenkrebs erkrankt und leider verstorben.
Jetzt raucht sie ca 6-10 Zigaretten. Sie sagte ziemlich am Anfang nachdem sie erfahren hatte.
"Ich hab keine Angst vor dem Krebs, meine Angst ist das ich diese Zigaretten nicht aufgeben kann."
Das war schon erschreckend für mich.

Aber zum Glück hab ich ja euch und meinen Mann da kann mich ausheulen !!!

Think positiv, wird mein Motto die nächsten Monate glaub ich.


LG
Tesica
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  #11  
Alt 11.01.2004, 03:23
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Standard Ich hab da mal ein paar Fragen !?!?!?

Hallo Tesica

Wir hatten ein ungutes Gefühl und haben noch einmal den Laptop angemacht um im Internet zu surfen und siehe da, du bist am verzweifeln.

Ich glaube es geht uns allen so, dass man sich ab Kleinigkeiten weder aufregt noch möchte man sich noch mit diesen abgeben. Kleine Probleme werden plötzlich so irrelevant und nichtssagend. das kann durchaus auch zu Konfliktgesprächen mit Freunden führen oder besser gesagt zu Diskussionen, denn wie du bereits erfahren musstes haben sie genausos wenig Verständnis dafür wie du vor der Erkrankung deiner Mum hattest.

dass man als Betroffener und Angehörige Depressive wird und auch mühe hat diese harte Realität, die ja nicht einfach eine Erkältunbg ist,sondern wirklich das Leben auf den Kopf stellt ist glauben wir normal. wir hatten und haben es beide noch. Willy hat sich zeitweise regelrecht im Schlafzimmer verkrochen und kam nur für die Therapien und das Essen nach vorne. Ich hatte das Problem dass ich mit niemandem sprechen konnte weil er immer um mich war und ich ihm meine Ängste nicht zeigen wollte. Ein Problem das heute noch ist, aber ich habe gelernt dort wo ich die Gelegenheit hab zu reden auch wenn ich heulen muss.

Willy fragt sich auch heute noch für was er kämpfen soll, nicht für wen, denn das ist ihm klar. denn er will auf alle Fälle seine Enkelkinder noch sehen, auch wenn die Jungs noch warten sollen!!

Er hat aber keine Ziele mehr in der nächsten Zukunft da er aufgrund der Lähmungen sich wirklich ganz neu orientieren muss. Da er kurz vor Krankheitsbeginn seine Stelle verlor - er wurde wegrationalisiert, hat er als Krebskranker übrhaupt keine Chance eine neue Anstellung zu finden. Er ist aber, wegen meiner Tätigkeiten in verschiedenen Vereinen (ATOPS widmet sich der Neurodermitis, Allergien, Asthma, Warum glaubt mir niemand? sexuell missbrauchte kinder und Kinder und Jugendliche die Gewaltopfer wurden (Marc wurd am 30.12.2000 in der Strassenbahn Opfer eines Raubüberfalles und erlitt dabei schwere Gesichtsverletzungen), das Forum für Gewaltopfer und Einen Verein gegen die Armut in der Schweiz, da wir, zumindest bis die Invalidenrente ausgesprochen wird, auf Hilfe des Sozialamtes angewiesen sind. Die renten dauern jahre, Ich habe trotz MS seit dem Antrag im jahr 1999 noch keine erhalten. So ist er wenigstens ehrenamtlich tätig, so dass er doch noch das Gefühl hat gebraucht zu werden in dieser Gesellschaft.

Mit dieser Frage des Weiterkämpfens sah er sich vielmehr auch der Frage konfontriert wie gross seine Verantwortung gegenüber der Familie und seiner Frau war. Auch er war Raucher, 35 Jahre lang ca. 1,5 -2 Päckchen pro Tag. Heute macht er sich Vorwürfe warum es doch nicht aufgab als ich ihn vor 25 kennenlernte und ihn anflehte aufzuhören. Mir war es ein grosses Anliegen, dass er aufhört, denn ich habe als 11jährige erlebt wie es war seinen Vater an Lungenkrebs zu verlieren, davor hatte ich panische Angst dass es auch mein Partner treffen könnte. Vor allem weil ich mich nie von meinem Vater verabschieden konnte. Er war zwar schon seit Mai 1971 krank, meine Brüder und ich erfuhren erst am 28.1.1972, als wir unsere Stiefmutter zur rede stellten, dass er Lungenkrebs hatte und es ihm nicht gut ging - am 16.2.1972 starb er. Ich durfte als Kind nicht einmal zur Beerdigung. Er hat nicht geraucht war aber verschiedenen Giftstoffen wie Bleidämpfe etc. im Beruf als Künstler ausgesetzt.

Auf alle Fälle als unser Hausarzt uns an diesem Tag um ca. 16.00 anrief, wir müssten sofort in die Praxis kommen, wusste ich bereits dass er Krebs hatte - die Ärzte im Röntgeninstitut haben üpber ihn im Gang gesprochen und als Krankenschwester war mir klar was los war. Ich konnte aber nicht mit darüber sprechen weil es die Aufgabe des Arztes war und liessmir im Gang nur wissen, er müsse die Bilder in Ruhe nocheinmal anschauen, es sehe aber schlecht aus und wir sollten doch bis Montag warten wenn der Hausarzt die Resultate hat. Auf alle Fälle, der Hausarzt nahm sich ca. 1,5 Stunden Zeit um uns mitzuteilen dass er Krebs hat. bereits am nächsten Morgen musste er in die Klinik.

Das war der Anfang der Berg- und Talfahrten, der Neuorientierung und des Verlustes des Bodens unter den Füssen. zuerst gingen wir aufs Riesenrad, um den Sonnenuntergang zu beobachten und einfach um irgend zwischen Erde und Himmel zu sein, im Niemandsland, weit weg vom Alltagstrubel udn -lärm von draussen. Wir waren im Trance, sind es zeitweise auch heute noch, nur hat der Sog des Klinikalltags uns voll im Griff. Nicht einmal zwischen Weihnachten und Neujahr hast du ruhe.

Als wir an der Strassenbahnhaltestelle warteten habe ich aus dem Pochette seiner Anzugjacke seine Zigaretten genommen, in Tränen und zitternd sie zerissen - Er hat seither nie mehr eine angezündet, nicht einmal das Verlangen danach gehabt, und er hat 1,5 bis 2 Päckchen Gaulloise Gelb geraucht!!!!!!

Vielleicht hilft es deiner Mum wenn du die Entscheidung triffst sie muss aufhören zu rauchen in dem du ihr die Zigartten wegnimmst und wegwirfst! mach ihr Mut, dass Willy überhaupt keine Entzugserscheinungen hatte, obwohl er mehr rauchte als sie jetzt.

Also ich hätte mehr Angst wegen dem Krebs als wegen den dummen Zigaretten. ich drück die daumen dass sie es schafft, sie muss sie wirklich einfach versuchen wegzuwerfen. Wenn sie jetzt aufhört hat sie eine Chance, dass sich bis zur Lungenkrebsoperation die Lungenfunktion noch verbessert und das ist für die Operation ein ausschlaggebendes Kriterium, wenn sie eine schlechte hat und ihr allgemein Zustand schlecht ist, operieren sie nicht mehr gerne, wenn überhaupt.

Du bist 22 ist das richtig und bist verheiratet, wie lange schon? was machst beruflich, bist du im Berufs- und Freundesumfeld gut aufgehoben?
Was hat deine Mum gemacht beruflich, kann sie noch etwas arbeiten, oder ist bereits krank geschrieben.

Ich mag mich noch erinnern als Willy stationär gehen musste zur Operation, da hatte er ja die Chemo- und Bestrahlung shcon hinter sich, da hat er bei den ärztlichen Untersuchungen für die Operation immer wieder gesagt, als sie ihn fragten wie es ihm gehe - "gut, er fühle sie Vögeli wohl und sei Pumperl gsund ausser dass er Lungenkrebs hat". mit diesem Spruch hat er seine Zimmernachbarn in der Klinik immre wieder geschockt, sie waren alle entweder für Herzklappen-Ops ode rgar für eine Herztransplantaion in der Klinik. Er hatte immer das gefühl sie seien ja viel schlechter dran als er! Ja gut als die Op vorüber war sah es dann schon anders aus. Aber er hatte eine bewundernswerte positive Einstellun g zur Operation und machte sich keine Gedanken über das danach, da hätte er sich nähmlich nicht operieren lassen. Ich muss aber sagen, dass er keinen normalen Lungenkrebs hat, sondern einen sogenannten Ausbrecher- /Pancoast-Tumor, der sehr rasch ausshalb der Lunge weiterwächst und das ganze Gebiet um ihn herum zerfisst, so auch Wirbeln, Nerven / Nervengeflechte, Rippen etc. Deshalb auch die Lähmungen. er hat laut Thorax-Chirurgen und Onkologen wirklich eine selten schwere operation hinter sich, die in der Regel nicht statt findet bei einem normalen Lungenkrebs.

Also Liebes, versuch wirklich ein deiner Mum die Siggis wegzunehmen und demonstrativ zu zerreissen. Schenk ihr eine Packung Kaugummi. Evtl, falls es doch nötig sein wird, geh mit ihr zur Apotheke für Hilfsmittel und Medikamente gegen den Entzug, oder besuche gemeinsam mit einen Raucherentwöhnungskurs / evtl. Akupunktur, aber zeige Interesse und die Hilfsbereitsschaft ihr auch hier beizustehen. Du schaffst es. Sie aber auch, da bin ich fest überzeugt.

Apropos, rauchst du?

Evtl. hat sie auch mühe aufzuhören wenn du oder dein Mann rauchen, überlegt es dir evtl. gemeinsam mit aufzuhören.

Versuch mit ihr über das Rauchen und die Ängste zu sprechen, gehe nicht einfach davon aus du weisst was sie denkt, lass sie die Gedanken aussprechen, auch wenn es so ist, dass du es gewusst hättest. Scheu dich nicht irgend ein Thema aufzunehmen, auch wenn es deine und ihre Todesängste sind.

Dürfen wir dich etwas fragen, du hast, soviel wir noch im Kopf haben hast du nichts über dein Papa geschrieben, sind deine Eltern geschieden, leben sie getrennt oder ist er gar auch früh verstorben (was ich nicht hoffe)? Kann er dir beistehen, und wen hast du als Familienmitglieder sonst noch?

Nun gehen wir ins Bett, und wünschen die einen kraftvollen tag, es wird ein stürmischer, aber so stürmisch wie er drinnen ist wird er nicht sein.

Liebe Grüsse, wir fest bei dir......

Liz und Willy

sowie Marc und Pascal

mit Tiffany, Finkli, Ramses III, Petite, Lara, Mogli, Knigge, Wuschel, Shiva, Jeronimo, Dimitri unsere Katzen (!!! alle aus Notsituationen gerettet)

sowie 6 ausgewachsene Zewrghäschen und 4 Christkinderl Zwerghäschen im Gartenfreigehege (sind am Heiligabend zur Welt gekommen).

Willy war früher der hiessige "Igelvater der Igel in Not Station" - es schmerzt ihn arg, dass er aufgrund der Lähmungen das nicht machen kann.

Er hat aber sonst noch seine anderen Vierbeiner!!!!

Zusammen sind es doch 84 (Samt-)Pfötchen und 1680 Zehen - stell dir vor wir müssten sie alle einzeln mit Nagellack lackieren!!!! Hihi!!!
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  #12  
Alt 11.01.2004, 10:08
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Hallo Liz !

Sag habt ihr eine E-Mail Adresse ??
Die Antworten würd ich Dir gerne "privat" geben.

LG
Daniela
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  #13  
Alt 11.01.2004, 20:11
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Tesica

Hallo Daniela

e.Mail verein.atops@gmx.ch

Freue mich von dir zu hören, bis bald

Liz
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