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  #1  
Alt 26.11.2010, 22:17
Delphin27 Delphin27 ist offline
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Registriert seit: 26.11.2010
Beiträge: 8
Standard PSA Wert hoch nach Prostata-OP und viele Fragen

Hallo alle zusammen,

es geht um meinen Dad. Problem ist, dass er sich seit seiner OP (Prostata- und Darmkrebs) vor 16 Jahren was seine Gesundheit an betrifft ausschweigt. Er macht dicht und meine Mum bekommt nur das Nötigste. Bisher waren all die Jahre die Kontrolluntersuchungen wohl zufriedenstellend.

Jetzt ist es wohl so, dass sein PSA Wert erhöht ist. Wie ich wohl im Net gelesen habe, darf dies ohne Prostata nicht sein. Aber er schweigt sich wieder aus. Redet von einer leichten Chemo, die der Urologe empfohlen hat, um sicherzugehen. An den Knochen ist wohl nichts, wurde untersucht. Irgendwo müsste was sein, gibt er von sich, aber der Arzt wüsste nicht wo. Mit dieser leichten Chemo geht er total locker um, als sei dies eine Grippeimpfung.

Dann hat er noch was erzählt, dass durch Spritzen etwas verkapselt werden soll. Hä??? Mein Mum sagt, dass dies vor 16 Jahren im Dezember auch gemacht wurde und danach die große OP war.

Und der Arzt hat ihm gesagt, dass es wohl eine Untersuchung gibt, die ca. 3000 Euro kostet (zahlt die Krankenkasse nicht) und mit dieser Untersuchung könnte man mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit den Herd (quasi den Übeltäter für den erhöhten PSA) finden.

Sorry, aber leider haben wir nur diese schwammigen Angaben von ihm. Entweder schweigt er sich aus, um meine Mum nicht zu belasten, was dadurch aber leider erst recht passiert oder weil er es selbst nicht wissen will.

Meine Mum ist nicht naiv. Klar weiß sie, dass der Krebs immer wieder kommen kann, aber sie hat auch Sorge, dass unnötige Chemo oder diese 3000 Euro-Untersuchung Geldmacherei sein könnte.

Sie will sich einen Termin bei seinem Urologen holen, um näheres zu erfahren, aber ich denke, der wird auch ihr als Ehefrau keine konkrete Auskunft geben.

Kann jemand von Euch mir Erfahrungswerte mitteilen???

Kennt Ihr diese teure Untersuchung???

Bedeutet ein erhöhter PSA Wert nach entfernter Prostata gleich wieder Krebs???

Wir machen uns natürlich jetzt schon enorme Sorgen und er redet kaum.

Schon einmal: DANKE

LG Anja
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  #2  
Alt 26.11.2010, 22:30
silverlady silverlady ist offline
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Beiträge: 1.974
Standard AW: PSA Wert hoch nach Prostata-OP und viele Fragen

hallo Anja

könnte es sein, das bei deinem Vater eine PET Untersuchung gemacht werden soll um zu schauen wo evtl ein Tumor oder eine Metastase sein kann.

Wenn dein Vater für deine Mutter eine Schweigepflichtsentbindung schreibt wird der Arzt ihr auch entsprechende Auskünfte geben.

Leider kann ich dir bei deinen anderen Fragen nicht helfen.

alles Gute für dich
silverlady
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  #3  
Alt 28.11.2010, 21:01
Delphin27 Delphin27 ist offline
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Registriert seit: 26.11.2010
Beiträge: 8
Standard AW: PSA Wert hoch nach Prostata-OP und viele Fragen

Hallo,

ganz herzlichen Dank für Deine Antwort. Hab jetzt direkt mal gegoogelt, wegen dieser PET Geschichte und das könnte gut sein.

Der Urologe sagte ja, dass wohl irgendwas im Körper sein muss, aber bisher nichts gefunden wird.

Laut der Aussage über PET Untersuchungen werden damit ja Tumore erkannt, das könnte also gut sein.

Du hast mir auf jeden Fall geholfen, jetzt sind wir schon wieder ein bisschen schlauer.

Lieben Dank! Dir auch alles Gute.

LG Anja
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  #4  
Alt 29.11.2010, 12:37
silver dollar silver dollar ist offline
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Ort: Schleswig Holstein
Beiträge: 30
Standard AW: PSA Wert hoch nach Prostata-OP und viele Fragen

Moin Anja,
unabhaengig von der Vermutung meiner Vorrednerin, wird es sich um ein PET Cholin oder PET Fluor handeln um moegliche Metastasen fruehzeitig festzustellen. Was mich etwas wundert:
- nach RPE (Prostata OP) sinkt ueblicherweise der PSA unter die Nachweisgrenze
- es ist ueblich diesen PSA Wert die ersten beiden Jahre nach OP vierteljaehrlich zu kontrollieren
- nach 2 Jahren halbjaehrlich
- nach 5 Jahren jaehrlich
bei wieder kontinuierlichem Anstieg des PSA ist ein Redzidiv oder eine systemische Erkrankung zu vermuten, Frage ist wann nach der OP zeitmaessig gesehen der PSA wieder kontinuierlich steigt
- falls vermutetes Lokalredzidiv dann besteht haefig die Option der Bestrahlung der Prostataloge insoweit waere es wichtig zu wissen wann nach den 16 Jahren nach OP wie der Anstieg erfolgte
- falls systemisch besteht die Moeglichkeit der einfachen bis dreifachen Hormonblockade bei Knochenmetastasen kombiniert mit einem Bisphosphonat z.B. Zometa
- danach stehen eine Reihe von moeglichen off label = Experimentell zur Verfuegung z.B. Ketokonazol in Verbindung mit einem Hydrokortison Präparat
- falls nichts mehr hilft,der PSA weiter ansteigt, dann spricht man von einem kastrationsrefraktaeren Karzinom und nur dann kommt an sich Chemo in Form von Taxotere oder Cabazitaxel zum Einsatz, ob nun low dose oder Standardregime

das ist kein Spaziergang und erfordert eine gute Einstiegsgesundheit, insoweit wundert es mich, dass zwischen RPE OP und Chemo nichts an moeglichen Zwischenschritten von Dir aufgezeigt wird.
Es ist daher einfach vermutbar, dass ein PET Cholin ins Auge gefasst wurde (liegt hier bei ca. 2000 €uro Kosten und wird nur von Privat Versicherungen uebernommen) anstelle eines PET Fluor welches Kassenleistung ist und nur wenn es keine Knochenmetastasen anzeigt dann waere ein PET Cholin privat finanziert angeraten, das bei PSA Werten mind. 3.0 um mit diesem bildgebenden Verfahren eine Chance der Darstellung zu haben.

Deinen Angaben zu Folge habt ihr wenig Details vom Arzt und/oder Vater, es ist mit dem, was Du hier eingestellt hast zwar ein Weg zu vermuten, ohne weitere Einzelheiten ist es aber schwierig weitere Ratschlaege zu geben.

Generell ist vorzuschlagen in einem derartigen Krankheitsstadium ein renommiertes Prostatazentrum einzuschalten, welches Urologie Onkologie Strahlentherapie und Hämatologie in Form einer konziliaren Betrachtung anbietet und so aus den verschiedenen Disziplionen die fuer den Patienten beste Anwendung / Therapie definiert. Dazu bedarf es manchmal etwas Reisestrecke, aber die lohnt sich.

Geändert von gitti2002 (03.03.2017 um 18:42 Uhr)
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Stichworte
hoher psa wert, krebsherd, prostataentfernung, teure untersuchung


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