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  #16  
Alt 08.12.2004, 19:45
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Standard Eine kleine Einstimmung für Weihnachten an alle

Hallo Carinoca,

Danke für dieses spitzen-und hammermäßige Weihnachtsgedicht. Einfach klasse. Es gibt doch immer wieder tolle Geschichten und Gedichte. Wir hatten heute nachmittag unseren
Selbsthilfegruppen-Tag (1x im Monat; es ist immer sehr schön und heute hatten wir Weihnachtsfeier), und da hbae ich die Weihnachtsgeschichte vom "Apfent" vorgelesen
hat allen gefallen und jetzt habe ich mit Deinem Gedicht gleich wieder was für nächstes Jahr! Also herzlichen Dank nochmal und noch eine schöne Vorweihnachtszeit
wünscht Dir
Leni
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  #17  
Alt 08.12.2004, 21:03
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Standard Eine kleine Einstimmung für Weihnachten an alle

Hallo Carina,
Köstlich das deutsch/englische Weihnachtsgedicht!
Genau das Richtige für unsere Familie, werde ich meinen Geschwistern in USA zukommen lassen. Vielen Dank!
Vorweihnachtliche Grüße
Eva
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  #18  
Alt 08.12.2004, 22:26
Benutzerbild von kocki
kocki kocki ist offline
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Standard Eine kleine Einstimmung für Weihnachten an alle

Super !
Am Besten fand ich den Apfent.
Ich habe seit Wochen nicht mehr so gelacht !
Danke ....Ilona
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  #19  
Alt 11.12.2004, 13:22
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Standard Eine kleine Einstimmung für Weihnachten an alle

Hiermit erkläre ich öffentlich meinen Rücktritt vom Erwachsensein.
Ich habe beschlossen, die Bedürfnisse einer Sechsjährigen zu leben.
Ich möchte zu McDonalds gehen und denken, es handle sich um ein Viersternerestaurant.
Ich möchte kleine Stöckchen über eine frische Lehmpfütze segeln lassen und kleine Wellen mit Steinchen machen.
Ich möchte denken, daß Smarties besser sind als Geld, weil man sie essen kann.
Ich möchte unter einer großen Eiche liegen und an einem heißen Sommertag mit meinen Freunden einen Limonadenverkauf betreiben.

Ich möchte zu einer Zeit zurückkehren, als das Leben einfach war.
Als alles, was ich kannte, Farben, Rechentafeln und einfache Schlaflieder waren, was mich nicht gestört hat, weil ich nicht wußte, was ich nicht wußte, und darüber auch nicht besorgt war.
Was ist mit der Zeit geschehen, zu der wir glaubten, das Schlimmste, was uns passieren könnte, wäre, daß uns jemand unser Springseil wegnimmt und uns als Letzten in die Handballmannschaft wählt?
Ich möchte wieder einfach leben.

Ich möchte nicht, daß meine Tage aus Computerabstürzen, Bergen von Akten und deprimierenden Nachrichten bestehen.
Ich möchte an die Kraft eines Lächelns, einer Umarmung, eines netten Wortes glauben, an Wahrheit, Frieden, Träume, und an die Kraft, die davon ausgeht, im Liegen Rauschgoldengeln in den frischen Schnee zu formen.
Ich möchte wieder sechs sein.
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  #20  
Alt 18.12.2004, 17:20
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Standard Eine kleine Einstimmung für Weihnachten an alle

Hi Carinoca,

superschön, Deine Gedichte und die "Möchte-gern-Geschichte"!

Ich möchte auch wieder sex(i) sein! Das wäre schön! Aber wie sagt mein Mann immer:
"Auch alte Besen kehren gut!"

Frohe Weihnachten an alle hier und vor allem
ein glückliches und gesundes Neues Jahr!!!!!

Es grüßt Euch ganz herzlich
Leni
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  #21  
Alt 09.11.2005, 21:20
Magdalena Baumeister
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Standard AW: Eine kleine Einstimmung für Weihnachten an alle

Tja, liebe Leute,
es geht wieder mit Riesenschritten auf Weihnachten zu und Wünsche werden wieder wach in der seligen Vorweihnachtszeit, nur dieses Mal anders herum!!!

Hier ein kleines "Weihnachtshasser"-Gedicht von Joachim Ringelnatz



Etwas weniger Friede, ein bißchen mehr Streit,
etwas weniger Güte, ein bißchen mehr Neid,
etwas weniger Liebe, ein bißchen mehr Hass,
und nicht so viel Wahrheit, das wäre schon was!


Ein bißchen mehr Stress und weniger Ruh,
ein bißchen mehr Ich und weniger Du,
Frust und Bedrückung, statt immer nur Mut,
und Trägheit statt Handeln, das wäre gut!


Trübsinn und Dunkel statt Freude und Licht,
Durst und Verlangen statt frohem Verzicht,
Kriechen und Schleichen statt heiterem Trab
und schließlich ein Plumps: Willkommen im Grab!


Ja, so wäre es schön! Und warum ist es nicht so?
Warum sind sogar unsere Nachbarn so froh?
Weil Du, Herr im Himmel, sie einfach so läßt!
Und das soll so bleiben? Oh grausames Fest!!!



Ein Herr Ludwig Uhland entzündete in der Vorweihnachtszeit auch ein

Gemütliches Feuer am Kamin


Ist's draußen kalt, wird's drinnen fein;
Heiz nur geschwind den Ofen ein.
Wirf Opapa mit drein im Nu,
Schieb noch die Erbtante dazu,
Und denk, wie so ein lieber Tag,
Uns reich und froh beschenken mag!


Mir scheint, es hat auch früher schon mehrere "Weihnachtshasser" gegeben!
Für die lieben und lustigen Weihnachtsgeschichten haben wir ja noch etwas Zeit, aber ich verspreche Euch, daß ich auch heuer wieder was "Lustiges" auf Lager habe von unserem lieben Kleinen vom letzten Jahr!


Liebe Grüße von
Leni
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  #22  
Alt 09.11.2005, 23:23
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Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Standard AW: Eine kleine Einstimmung für Weihnachten an alle

Leni,

wie soll ich in Weihnachtsstimmung kommen? Ich sitze hier im T-Shirt vor dem PC. Trotzdem habe ich schon 3 x neue Weihnachtsdeko gekauft. Als wenn ich nach 38 Jahre Ehe noch nicht genug davon in den Ecken hätte.

Bussilein
Rubbelmaus
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  #23  
Alt 10.11.2005, 13:54
Benutzerbild von BarbaraO
BarbaraO BarbaraO ist offline
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Cool AW: Eine kleine Einstimmung für Weihnachten an alle

Wird Dir jetzt adventlicher, liebe Rubbelmaus?




Advent

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
Schneeflöcklein leis herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
Und dort vom Fenster her durchbricht
den dunklen Tann ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein:
am Niklasabend muß es sein.
Und als das Rehlein ging zur Ruh',
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie direkt von vorn
den Gatten über Kimm und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln,
derweil die Sternlein traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muß die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied
(was der Gemahl bisher vermied) -,
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt zum Schluß, es geht auf vier,
die Reste in Geschenkpapier.
Da tönt's von fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so tiefer Nacht
im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten!
He, gute Frau, habt ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?
Des Försters Haus ist tiefverschneit,
doch seine Frau steht schon bereit:
Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
's ist alles, was ich geben kann.
Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt - es ist Advent.

Loriot
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  #24  
Alt 10.11.2005, 15:27
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Renate2 Renate2 ist offline
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Standard AW: Eine kleine Einstimmung für Weihnachten an alle

Schöööön,

diese Seiten kannte ich noch nicht, weil ich im letzen Jahr noch nicht dabei war.
Habe auch eine schöne Geschichte, wenn ich mehr Zeit habe, tippe ich sie mal hier herein.

Lieber Gruß
Renate
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  #25  
Alt 10.11.2005, 19:59
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Biggi Biggi ist offline
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Standard AW: Eine kleine Einstimmung für Weihnachten an alle

Das kleine Kätzchen und der Weihnachtsmann
Barbara Pronnet

Ein kleines Kätzchen lag eingerollt auf einer Stufe eines alten Hauses. Sein kleiner Bauch hob sich langsam auf und ab.
Es war ein Tag vor Weihnachten. Die vielen Füße mit den dicken Winterschuhen die an dem Kätzchen vorbeilaufen, bemerkt es nicht.
Es hatte leicht angefangen zu schneien und ein kalter Wind pfiff um die Häuserecken.
Das grauweiße Kätzchen schlug die Augen auf und steckte die Nase in die feuchte Luft. Kalt ist es geworden und es gab heute noch nichts zu fressen. Es streckte sich und beobachtete die vielen Menschen, die hektisch und schnell durch die Straßen liefen.
So eine Kälte kannte es nicht, denn es war erst im März geboren worden und bei der Mutter mit all den vielen Geschwistern war es herrlich warm gewesen. Der Geruch der Milch, die es regelmäßig zu trinken gab, stieg ihm in die Nase und es leckte sich das kleine Maul. --
Schön war es da gewesen, aber plötzlich waren die Geschwister weg und die Mutter hatte sich nicht mehr um es gekümmert. Das war eine schlimme Zeit gewesen, auf einmal mußte sich das Kätzchen selbst Nahrung suchen und die Geborgenheit der Familie fehlte ihm sehr.
Immer weiter lief es von dem Ort der zerronnenen Behaglichkeit fort und landete an einem Platz wo es viele Häuser und Menschen gab. Dort war es laut und gefährlich, die großen Gegenstände wechselten schnell und das Kätzchen mußte oft einen riesigen Satz machen um einem rollendem Ungeheuer auszuweichen.---
Es gab zwar viele Mäuse und Reste von Fressen in großem Behältern, aber gemütlich war das nicht.
Auch die Revierprobleme der bereits einheimischen Katzen war immer wieder ein großes Problem. Ständig gab es Auseinandersetzungen und Raufereien bei dem auch mal Blut floß.
Das Leben war schwierig und gefährlich geworden und nur in ihren Träumen konnte das kleine Kätzchen noch Freude empfinden.
Und jetzt war es auch noch kalt geworden. Die Nässe kroch sich unters Fell und einen warmen Schlafplatz zu finden wurde immer schwieriger.—
Traurig und mit knurrendem Magen schlich das Kätzchen die graue Hausmauer entlang. Die weißen Flocken die jetzt wild umher tanzten legten sich auf sein Fell und färbten es weiß.
Ein großer weißer nasser Ball flog ihm entgegen und zerplatze auf seinem Kopf. Das Kätzchen duckte sich ängstlich und hörte lachende Kinderstimmen an sich vorbeilaufen.
Es schüttelte sich und die kalte Masse fiel zu Boden. Überall brannten schon Lichter und die Dunkelheit breitete sich langsam über die Stadt. Jetzt mußte ein halbwegs warmer Schlafplatz gefunden werden und vielleicht lief ihm ja eine unvorsichtige Maus über dem Weg. Das wäre mal ein Glück. Aber die gewieften Stadtmäuse hatten längst die Taktik der Katzen erkannt und versteckten wohlweislich in ihren tiefen Löchern.--
Die vielen dunklen und unheimliche Gänge der nassen Straßen machten ihm immer wieder Angst.
Mutlos setzte es sich kurz auf den Randstein und schnaufte tief durch.
Still war es geworden und kein Licht brannte mehr. Es schien, als würden alle Häuser verschwunden und kein Geräusch war zu hören. --
Plötzlich sah es in einer nahen Querstraße eine helles Licht leuchten.
Das war so hell, daß das Kätzchen die Augen zuzwinkern mußte. Vorsichtig setzte es eine Pfote vor die andere und schlich in die Nähe der ungewohnten Helligkeit. Sein Herz klopfte wild doch eine angeborene Neugier ließ sich nicht verleugnen.
Als es um die Ecke lugte woher das merkwürdige Licht kam glaubte es seinen Augen nicht zu trauen.
Das Licht schien wie ein Kreis und in dem Kreis saß ein dicker Mann mit einem langen, weißem Bart und einem rotem Mantel und neben ihm stand eine Kutsche und daran waren große Tiere eingespannt. Er hatte die Hand an der Stirn und schüttelte ständig den Kopf und murmelte:
„Ohje, ohje, ohje, ohje“.
Um ihm herum lagen lauter Spielsachen kunterbunt durcheinander. Da gab es Puppen, Stofftiere –auch eine rote Stoffkatze war darunter -, Naschwerk und vieles mehr. So viele herrlich Sachen hatte das Kätzchen noch nie gesehen.
Der dicke Mann hielt eine alten Leinensack in die Höhe und sagte zu den komischen Tieren vor seiner Kutsche.
„Ihr wart eindeutig zu schnell. Ihr seid ja in die Kurve gegangen als wäre heute schon Silvester. Jetzt haben wir den Salat. Bis ich den Sack wieder gefüllt habe ist es ja bereits hell und dann können wir sehen wie wir das schaffen.“--
Die braunen Tiere mit den großen Hörner standen betreten da und steckten die Köpfe zusammen.
Es war ihnen anscheinend sehr peinlich.--
Das Kätzchen konnte sich gar nicht satt sehen an diesen vielen Herrlichkeiten. Wie schön mußte das sein, mal wieder so richtig ungezwungen zu spielen und etwas so richtig zu zerfetzen, sowie es immer mit den Geschwistern gewesen war. Das Licht strahlte eine wohlige Wärme aus und das Kätzchen hätte sich gerne in mitten der Spielsachen gesetzt und nur geschaut.--
Aber der fremde Mann war sehr ungehalten und schüttelte weiter pausenlos den Kopf.

Vielleicht schleiche ich mich einfach mal heran und verstecke mich unter dem großen Teddybären, dachte es mutig. Der Mann dreht ihm sein dickes Hinterteil zu und war ganz vertieft darin, einer Puppe das lange blonde Haar zu entwirren.
Kätzchen machte eine kleinen Sprung und kroch ganz leise unter den großen braunen Bären. Er hatte eine dickes, weiches Fell und er erzeugte eine wunderbare Wärme. Mit weit geöffneten Augen beobachtete es den großen Mann der –es traute kaum seinen Ohren- ein kleines Liedchen vor sich her sang.
„Morgen Kinder wird’s was geben, morgen werden wir uns freuen. Welch ein Trubel, welche eine Leben, wird in unserem Hause sein. Einmal werden wir noch wach, heißa dann ist Weihnacht“.--
Die Ohren des kleinen Kätzchens standen ganz hoch. Das war sehr schön was der dicke Mann da sang. Aber was war denn bitte sehr Weihnacht? Was zum Fressen? Oder heißen die Tiere vor der Kutsche Weihnacht?
Es überlegte, ob es dieses Wort schon mal gehört hatte, aber meistens hörte es nur „geh weg“ oder bekam einen Tritt.
Durch die Wärme und den Gesang des alten Mannes begann sich unser Kätzchen sehr wohl zu fühlen. Es entspannte sich und legte die Ohren an. Die Pfoten steckte es unter den Körper.
War das gemütlich, dachte es. Ich bleibe noch ein bißchen und dann verschwinde ich wieder, nahm es sich vor.
Die Augen wurden ihm immer schwerer und eine bleierne Müdigkeit breitet sich in seinem Körper aus. Nein, nein ich döse nur ein wenig, ich habe alles im Griff.--
Das dachte es sich zumindest denn plötzlich wurde es von einer riesengroßen Hand hochgehoben und in der Sack gesteckt. Voller Angst und zu Tode erschrocken durch den leichten Schlaf machte das kleine Kätzchen einen Purzelbaum und versank immer tiefer in den großen dunklen Käfig. Die Krallen tief in den Teddybären gebohrt verharrte es voller Entsetzen in der Dunkelheit. Immer mehr Gegenstände fielen auf seinem Kopf und wurden mit der großen Hand in den Sack gestopft.--
Oh nein, was ist nur passiert. Ich bin doch ganz wach gewesen, jammerte das kleine Kätzchen.
Wie komme ich da bloß wieder raus?
Aber das war nicht so einfach, denn der große Sack wurde mit einer Kordel verschnürt und auf einmal flog der Sack samt Inhalt in die Luft und fiel auf einen harten Boden. Gott sein Dank war der Teddybär dick gepolstert, denn sonst hätte sich unser Kätzchen ganz schön weh getan.
Aber damit war noch lange nicht alles zu Ende. Plötzlich gab es einen Ruck und alles war in Bewegung. Immer schneller und schneller wurde es und das Kätzchen hörte die Stimme des Mannes laut rufen.
„Los auf geht’s, keine Müdigkeit vorschützen wir haben Zeit aufzuholen“. --
Es gab ein zischendes Geräusch und irgendwie wurde es dem Kätzchen plötzlich ganz leicht als würde es schweben und durch die Luft fliegen. Aber das kann ja nicht sein, Katzen können nicht fliegen und Menschen doch eigentlich auch nicht. Zumindest hatte es so was noch nie erlebt.
Doch es war so.
Der große Sack ruckelte und wackelte und das erste Mal in seinem jungen Leben war unser Kätzchen froh, daß es noch nichts gefressen hatte, denn sonst würde ihm jetzt furchtbar schlecht werden.
Die Krallen fest in den Teddy verkeilt starrte es angstvoll in die Dunkelheit und sein kleines Katzenherz schlug ihm bis zum Halse.
Das war wirklich das sonderbarste, was es bis jetzt erlebt hatte. Nicht mal die Schlägerei mit dem schwarzen Tyrannen der in der Straße mit den vollsten Mülltonnen wohnte konnte es damit aufnehmen.
Immer höher und schneller ging es und das Kätzchen verlor bald jedes Zeitgefühl. Wahrscheinlich werde ich jetzt sterben? Schade, ich hatte doch noch so viel vor.
Traurig schloß es die Augen und krallte sich wieder fester in das weiche Fell des Teddybären.--
Doch was war das? Plötzlich stand alles still. Es gab ein dumpfes Geräusch und der große Sack wurde hochgehoben. Wieder wurde unser Kätzchen ein wenig geschüttelt, aber nicht mehr so stark wie am Anfang. Es glaubt auch Stimmen zu hören und wärmer war es auch wieder geworden.--
Kätzchen spitzte die Ohren und hörte was da draußen los war.„Hallo liebe Kinder, wißt ihr denn, wer ich bin“ fragte die dunkle Stimme des großen Mannes.
Kätzchen hatte es gleich wieder erkannt.
„Du bist der Nikolaus“ schrien aufgeregte Kinderstimmen durcheinander.--
Nikolaus, dachte das Kätzchen, schon wieder so ein fremdes Wort. Aber wenigstens wußte es jetzt, wie der große Mann mit Namen hieß.
„Das ist richtig, und weil ihr brav gewesen seid, habe ich euch auch etwas mitgebracht.“
Der Nikolaus öffnete den Sack und griff mit seiner großen Hand hinein. Er erwischte die blonde Puppe die knapp neben unserem jetzt wieder sehr ängstlichen Kätzchen lag.
„Die ist für dich, weil du ganz besonders fleißig in der Schule warst.“ sagte der Nikolaus freundlich.
„Vielen Dank, lieber Nikolaus“ bedankte sich eine artige Stimme.
„Und was bekomme ich“ rief eine helle Stimme ungeduldig dazwischen.
„Sei doch ruhig, du kommst auch noch dran“ Das klang so ähnlich wie die Stimme des Nikolaus, aber doch ein bißchen anders. Wieviele wollten denn da noch Geschenke? dachte das Kätzchen nervös.
„Für dich habe ich ganz was Schönes dabei“ lachte der Nikolaus.
Wieder fuhr die große Hand in den Sack. Oh Schreck sie packte nach dem braunen, dicken Teddybären, an welchem unser Kätzchen so angstvoll klammerte.
Nein, nein, schrie es innerlich, und krallte sich noch mehr in das Fell und plötzlich gab es einen Ruck und Kätzchen war aus dem Sack und landete in zwei kleinen Kinderarmen.

Das war vielleicht ein Anblick.
Alle schauten mit großen Augen auf das kleine Kätzchen, welches sich am liebsten in den Teddybären hinein verkrochen hätte.
Der Nikolaus, die Eltern und das kleine Mädchen schauten verdutzt auf den kleinen Jungen der sein „Geschenk“ in den Armen hält.
„Eine Katze“ rief er freudig, „und ein Bär, gleich zwei Geschenke“.
„Da stimmt aber was nicht“ murmelte der Nikolaus stirnrunzelnd, „das stand nicht auf meiner Wunschliste“.
Auch die Eltern der Kinder schauten völlig entgeistert, erst auf die Katze und dann auf den Nikolaus.
„Ist die süß“, sagte das kleine Mädchen und streichelte liebevoll das Fell des Kätzchens.
„Schau mal sie hat ja Angst“. Die Mutter nahm unser Kätzchen, was noch völlig verängstigt an dem Teddy hing vorsichtig in den Arm und kraulte ihm das Köpfchen.
„Tja das ist zwar nicht ganz das was wir bestellt hatten, aber so ein hübsches Tierchen geben wir natürlich nicht mehr her. Dich schickt ja förmlich der Himmel zu uns.“ lachte die freundliche Frau und dann lachten alle.
Noch nie hatte Kätzchen so liebevolle Streicheleinheiten bekommen. Es begann sich zu entspannen und schnurrte ganz leise.
Die ganze Familie stand jetzt um den unfreiwilligen Gast und beobachteten das kleine Kätzchen.
Der Nikolaus legte seine große Hand auf sein Köpfchen.
„Ich bin mir zwar noch nicht sicher, aber ich kann mir schon denken wo ich dich aufgelesen habe. Hier wird es dir bestimmt gut gehen kleines Kätzchen.“ schmunzelte der Nikolaus.--
Ihr könnt euch sicher denken, wie überrascht unser Kätzchen war als es von allen Seiten gestreichelt und geherzt wurde. Das erste Schüsselchen voller warmer Milch schmeckte wundervoll und die Erinnerungen an die frühere Zeit mit der Mutter und den Geschwistern stiegen wieder in ihm hoch.
Und als sich der Nikolaus später verabschiedete und mit lauten Gebimmel von dannen fuhr, stand unser Kätzchen dankbar und glücklich am Fenster und schaute zu wie sich die große Kutsche mit den vielen braunen Tieren in die Luft schwang und langsam am Horizont verschwand.
Es hatte wieder leicht angefangen zu schneien und als sich unser Kätzchen vom Fenstersims ins heimelige warme Wohnzimmer mit dem großen geschmückten Baum und den Geschenken und den vielen Menschen die alle so lieb zu ihm waren begab, da dachte es sich, wenn das Weihnachten ist, dann ist es das schönste, was ich je erlebt habe.
__________________
Liebe Grüße
Biggi

----------------------------------------------------
Wir hoffen immer, und in allen Dingen ist besser hoffen als verzweifeln... (Goethe)
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  #26  
Alt 10.11.2005, 23:47
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Standard AW: Eine kleine Einstimmung für Weihnachten an alle

Oh Barbara!



Danke!!!Grüsse Heidi
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  #27  
Alt 11.11.2005, 00:04
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Hallo Barbara,

büdde weiter............noch so eins
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  #28  
Alt 13.11.2005, 14:34
Magdalena Baumeister
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Standard AW: Eine kleine Einstimmung für Weihnachten an alle

Liebe Leute,
es wird Zeit, daß die Wunschzettel für's Christkindl geschrieben werden und unser lieber Kleiner vom vorigen Jahr hat ihn auch schon geschrieben:


Der Wunschzettel


Sehr geehrtes Chrischtkindl,
liebes Jesukindlein,

mein Name ist Björn Wurzbauer und ich werde sieben Jahre alt. Ich bin nicht ganz sicher, ob es Dich wirklich gibt. Falls ja, schreibe ich Dir jetzt diesen Wunschzettel. Falls nein, ist es sowieso wurscht und Du brauchst ihn gar nicht lesen. Jetzt ist zwar erst der 2. September, aber ich habe mir gedacht, ich schreibe schon jetzt, dann kannst Du die Sachen in Ruhe einkaufen und brauchst nicht so zu hudeln wie meine Mutter, wenn Besuch kommt.

Außerdem kriegst Du jetzt alles noch viel billiger, weil es im Angebot ist. Aber ich glaube, daß Du die Sachen eh' nicht bezahlen mußt, weil Du ja das Chrischtkindl bist. Oder stiehlst Du sie vielleicht in einem ganz großen Geschäft, wo es nicht auffällt, wenn etwas fehlt? Wahrscheinlich nicht, denn sonst würde Dich Dein Vater, der wo der Schef im Himmel ist, nicht mehr hineinlassen.

Im Prinzip ist es mir ja wurscht, wo Du die Sachen hernimmst. Hauptsache, ich kriege sie. Oma hat gesagt, die meisten Geschenke kriegt der, der wo das ganze Jahr schön brav der Mama folgt und immer das tut, was die Mama will.
Ich habe dann gesagt, das ist der Papa. Da hat die Oma gelacht und gesagt, das gilt natürlich nur für Kinder und nicht für große Leute.
Da war ich aber sehr froh. Ich mag zwar meinen Papa gern, aber daß er die meisten Geschenke kriegt, vergönne ich ihm nicht. Außerdem raucht er, wenn die Mama nicht daheim ist und als Belohnung, weil ich ihn nicht verrate, darf ich mir im Fernseh dann immer einen greislichen Monsterfilm anschauen.
Von den Kindern bin ich bestimmt der bravere, weil meine Schwester, die wo erst fünf Jahre alt ist, ist ein wahrer Deifl (Teufel).
Sie hat mir zum Beispiel im Sommer einen ganzen Schiebel Haare ausgerissen wegen nichts und wieder nichts. Nur, weil ich ihrem blöden Goldhamster ein Bier gegeben habe, wie sie nicht da war. Dann habe ich ihn in sein Laufrad gesetzt und zugeschaut, wie er läuft und es war recht lustig. Nach einer Weile habe ich ihn darin dodal vergessen, weil dann mein Freund Kevin Kreuzpaintner gekommen ist und wir haben Fußball gespielt.
Als nach einer Stunde meine Schwester heimkam, hatte sich das dumme Viech schon derrennt.
Sie hat geschrien wie noch was und gesagt, daß ich ein Mörder bin, derweil war es praktisch ja Selbstmord. Er hätte nur das Rennen aufhören brauchen, aber er tat es nicht. Selber schuld. Und ein Schoppen Bier kann doch einem Hamster nichts ausmachen. Außerdem habe ich ihn eh nicht leiden können, weil er hat immer recht gemuffelt. Meine Mama hat mich geschimpft und gesagt, ich bin und bleibe ein dodaler Grobian.
Dann haben sie den Hamster im Garten neben dem Kompost beerdigt. Als Sarg haben sie eine Bigmäcschachtel hergenommen, aber ohne Bigmäc. Ich mußte zur Strafe einen Zettel schreiben. Den haben sie auf einen Holzstecken aufgespießt und neben das Grab hingesteckt. Darauf stand:


"Hier ruht mein Hamster Fridolin
erst lebte er, jetzt ist er hin!
Schuld an dem Verdruss
ist mein Bruder, die dumme Nuss!"


Da kannst Du sehen, liebes Chrischtkindl, wie geschert meine Schwester ist.
Zum Schluß hat sie noch ganz scheinheilig gesagt: "Herr, gib Fridolin die ewige Ruhe". Aber ich habe genau gemerkt, daß sie mich meint, weil sie mich so angeschaut hat.
Ich beantrage hiermit, daß Du ihr heuer nix bringst, höchstens eine leere Schachtel, wo ein Zettel drinliegt und darauf soll stehen:
"Wer seinem Bruder wegen nichts und wieder nichts einen Schiebel Haare ausreißt, kriegt vom Chrischtkindl einen Dregg!" Dann hat sie es!

Ich wünsche mir dafür heuer etwas mehr, damit es sich ausgleicht. Ich bräuchte unbedingt ein Fahrrad mit 21 Gängen, weil ich bin in der Klasse 1b der einzige, der wo nur drei Gänge hat. Mein altes Rad mit den drei Gängen kannst Du dafür mitnehmen und einem armen Negerkind in Afrika bringen.
Für ein solches sind drei Gänge schon ein dodaler Wahnsinn.
Dann bring mir bitte noch einen Extra-Fernseh für mein Zimmer, damit ich nicht immer den Käs anschauen muß, den meine Mutter und mein Vater immer sehen wollen. Die schauen die ganze Zeit nur Tok-Schous und so blödes Zeug an. Tok-Schous sind Sendungen, wo lauter Nasche (Narrische oder Bekloppte) dortsitzen und über was reden, was kein Schwein intressiert.

Außerdem brauche ich noch einen Dress vom FC Bayern München und vorsichtshalber von Borussia Dortmund, falls diese Hundlinge wieder deutscher Meister werden. Sonst fällt mir nix mehr ein.

Du könntest mir aber noch ungefähr 1000 Euro in bar bringen, falls mir später noch etwas einfällt. Dann kaufe ich es mir selber und Du hast nicht so viel Arbeit mit mir. Bitte vergiss nichts, weil sonst bin ich enttäuscht. Und in der Zeitschrift, die wo meine Mutter immer liest, steht nämlich drin, daß wenn ein Kind recht oft enttäuscht wird, wird es bsüchisch gestört und später eventuell richtig nasch (bescheuert).

Das willst Du doch bestimmt nicht, oder?

Hochachtungsvoll


Dein Björn


P.S.: Hoffentlich gibt es Dich überhaupt, weil sonst ist dieser Brief dodal sinnlos.
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  #29  
Alt 13.11.2005, 17:30
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Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Standard AW: Eine kleine Einstimmung für Weihnachten an alle

Hallo Lenilein,

Super, danke!!!

Grüsse
Rubbelmaus
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  #30  
Alt 13.11.2005, 18:31
Elke8 Elke8 ist offline
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Ort: Krefeld
Beiträge: 370
Lächeln AW: Eine kleine Einstimmung für Weihnachten an alle

Hallöchen

Also eure Geschichten sind echt klasse.

Auch die vom letzten Jahr.

Liebe Grüße
Elke
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