Bestrahlung/Chemo/EGFR-Mutationsanlyse Kosten

[Dorothea]

Hallo, möchte mich mal wieder melden. Nach der OP (am 4.11.2010, 2 von 3 Lappen rechts weg) sollte ich mich erst ein bisschen erholen, meinte meine Doktorin, bevor ich an weitere Behandlung (Chemo, Bestrahlung) denke. Bis dahin bekomme ich wenigstens Mistel. Bin immer noch ziemlich klapperig (mehr als ein paar Meter Gehen am Stück sind nicht möglich) und denke mit Sorge, wie lange ich mir z.B. mit Bestrahlung (wird von der Klinik prophylaktisch empfohlen) Zeit lassen kann?

[Reinhard]

Arzt fragen, vielleicht dauert es sowieso was, bis ein Termin frei ist.
Dann macht der wahrscheinlich erst noch mal ein CT, um zu sehen, wo er bestrahlen will. Dann bekommst Du Mess-, bzw. Fixierpunkte aufgemalt, damit er auch immer die gleiche Stelle wieder findet.

Am Anfang fand ich die Bestrahlungen nicht belastend, erst so nach vielleicht zehn mal oder noch später.

Liebe Grüße Reinhard

[Dorothea]

Danke, Reinhard. Belastend inwiefern?

[Reinhard]

Bestrahlt wurden ja die Knochen, das Gewebe drumherum leider auch, zwangsweise.

Im Bauch und in der Speiseröhre war mir etwas flau.
Ich vertrug Joghurt schlecht.

Es kam und verging allmählich, deswegen kann ich schlecht sagen, wielange es anhielt. Auf jeden Fall, ein paar Wochen.

Liebe Grüße Reinhard

[Dorothea]

Ich weiß nicht, mir ist die Bestrahlerei unheimlich. Bei der Chemo hat man die Nebenwirkungen gleich; bei der Strahlentherapie muss man womöglich mit Langzeitwirkungen rechnen. Es klingt vielleicht albern, aber mein Hinterkopf sagt dauernd: "Hiroshima".

[Micha66]

Hallo Doro,

ich möchte Dich da mal eben beruhigen: Die Bestrahlung bei Lungentumoren hat nichts mit der Gamma-Strahlung der Radioaktivität zu tun. Ich bin ja auch bestrahlt worden! Man merkt da im Moment der Bestrahlung nichts von. Vergleichbar ist diese Bestrahlung mit Radiowellen, die dort, wo sie ihr Leistungsvermögen entfalten sollen, gebündelt sind und Zellen töten. Vergleichbar - wenn man es bildlich sehen will - mit dem Sonnenstrahl, der durch eine Lupe gebündelt Holzmuster brennen lässt.

Es schlaucht und belastet aber halt den Körper, so dass man ungefähr 1-2 Stunden danach müde, abgespannt ist. Manche leiden dann auch unter einem sog. Strahlenkater mit Kopfschmerz und Knochenweh.

LG
Micha

[Reinhard]

Was soll denn eigentlich bestrahlt werden?

Es gibt da glaube ich auch zwei extreme.
Zum Einen stark und selten, zum Andern oft und schwach.

Ich stelle mir die Bestrahlung wie eine Bestrahlung mit einem Hitzestrahl vor. Ich wurde (ein kleines Stück meiner Wirbelsäule) von mehreren Seiten "beschossen", so dass die "Kollatoralschäden" sich in Grenzen hielten und nur im Zielgebiet die volle Wirkung zum Einsatz kam.
Die "verbrannte Erde" drumherum heilte nach ein paar Wochen wieder völlig.

Bei Chemo ist es wohl eher so, dass die Zellen im ganzen Körper betroffen sind.

Das sind aber nur meine laienhaften Vorstellungen.

Liebe Grüße Reinhard

[Dorothea]

Wie kommt es, dass hier niemand Protonentherapie erwähnt?

[Reinhard]

Kennt sicher keiner.

[Monika Rasch]

Hallo Dorothea,
mit Protonentherapie hatten wir uns bisher nicht beschäftigt.
Aber jetzt gerade habe ich mal etwas nachgelesen und diesen Artikel hier
http://www.d42.onlinehome.de/manu.htm
gefunden.
Hört sich alles wunderbar an, aber es gibt nicht sehr viele Anlagen in Deutschland.
Trotzdem werde ich das mal etwas im Auge behalten.
Danke für den Hinweis !

[Dorothea]

Klar, Google gibt Auskunft. Aber wer hat Erfahrung?

[Dorothea]

Hallo, ich brauche mal wieder euren Rat. Nach meiner Lungen-OP ist eine Nebennieren-Metastase übrig geblieben, die jetzt mit Chemotherapie behandelt werden soll (weil man sich nicht sicher ist über mögliche weitere Metastasen). Kennt jemand eine gute Chemo, was ist mit Erlotinib (Tarceva, Iressa)? Gibt es neue Studien? Wozu ist eine Mutationsanalyse gut? Vor allem: an wen muss ich mich wenden: einen Urologen, einen Endokrinologen, einen Internisten, einen Onkologen? Wahrscheinlich Onkologe?
Danke schon mal.
Doro

[Reinhard]

Zitat von Dorothea

Kennt jemand eine gute Chemo

Liebe Doro,

so einfach ist es leider nicht. Was bei der Einen super wirkt, erzeugt beim Anderen nur übelste Nebenwirkungen, und man kann es nicht vorhersehen.

Für die weitere Therapie ist der Onkoloke verantwortlich.

Die Mutationsanalyse braucht man, um festzustellen, ob Du beispielsweise für Iressa geeignet bist.

Liebe Grüße Reinhard

[Pfenny]

Liebe Doro,

prinzipiell kann man nicht sagen "das ist eine gute Chemo"!!!
Es kommt immer auf die Histologie Deines Tumors an.
Dazu dient die Mutationsanalyse.
Also wenn bei Dir operiert wurde, dann ist bestimmt noch was von
Deinem Tumor in der Klinik aufbewahrt und mit diesem Material kann
man verschiedene Mutatiinsanalysen auswerten.
Für Iressa z.B. sollte das EGFR mutiert sein. Tarceva wird auch ohne
diese Mutation verschrieben aber der Erfolg ist mit Mutation meistens
besser.
Aber verlass Dich da auf einen guten Onkologen, denn dieser wird Dir eine
passende Chemo empfehlen und nicht irgendeine ausprobieren.
Deshalb spricht man heute auch von personalisierter Therapie.
Eine Chemo, die bei jemand gut anschlägt, muss beim nächsten nicht
auch gut anschlagen, da die Tumore verschiedene Eigenschaften haben.
Daher sind diese Mutationstests sehr wichtig.
Ein neues Medikament gibt es für die Alk-Mutation, also wäre es sinnvoll
auch diese zu testen.
Ich hoffe, dass ich Dir etwas weiterhelfen konnte.
Viel Kraft und alles Gute

Martina

[Dorothea]

Bevor ich den langen Weg über meine (private) Krankenkasse antrete: Kennt jemand die ungefähren Kosten einer EGFR-Mutationsanalyse? Wird sie von gesetzlichen Krankenkassen bezahlt?