Wann hört dieser Schmerz endlich auf - hört er jemals auf

[marionA]

Hallo,
ich habe hier schon lange nicht mehr geschrieben, denn ich dachte, daß ich durch Verdrängen diesen Schmerz endlich loswerde. Mein Pa ist heute schon 1 Jahr, 8 Monate und 13 Tage nicht mehr hier und ich werde damit einfach nicht fertig. Ich bin überhaupt nicht mehr belastbar und breche unter kleinsten Belastungen völlig zusammen. Noch immer und im moment mehr denn je plagen mich die Alpträume. Mein Leben liegt in Scherben und ich kriege es nicht mehr zusammengesetzt, weil der wichtigste Teil fehlt. Im moment versuche ich den Schmerz mal wieder durch reine Selbstzerstörung und Selbsthaß zu überdecken. Manchmal gelingt mir das auch, aber dann kommt er mit voller Macht wieder. Seitdem er gegangen ist, habe ich keinerlei Lebensmut mehr. Nichts macht mir mehr Spaß und nichts hat mehr Sinn. Ich spüre, wie mein Leben mehr und mehr aus der Bahn gerät und bin dagegen völlig machtlos. Was kann ich nur machen, um wieder auf die Beine zu kommen ? Ein Trauerbegleitung und eine Behandlung mit Antidepressiva habe ich schon hinter mir. Die Zeit hat meine Wunden auch nicht geheilt. Das mir ein Psychologe helfen kann, kann ich mir auch nicht vorstellen, denn auch er kann meinen Pa nicht mehr lebendig reden.

Traurige Grüße
Marion

[marionA]

Sorry, aber ich mußte mir das einfach mal von der Seele schreiben um mir über meinen Zustand klar zu werden.

LG
Marion

[Jutta]

Liebe Marion,

Wann der Schmerz aufhören wird kann ich Dir nicht sagen, ihn Dir nehmen auch nicht. Aber mit Antidepressiva kannst Du Deine Stimmung nicht bearbeiten, sondern sie wird nur unter Verschluß gehalten.

Du sagst wohl, dass Du Dir bei einem Psychologen keine Hilfe vorstellen kannst, aber genau er wäre für Dich der richtige Anpsrechspartner. Dort könntest Du mit nur einer "Bezugsperson" die Ursache ergründen, warum Du noch so tief in der Trauer gefangen bist. Er könnte Dir Wege aufzeigen, einen Weg heraus zu finden, und wieder am Leben teil zu nehmen. Aber die Grundvoraussetzung bei solch einer Behandlung ist, dass Du dazu bereit bist. Versuche es bitte. Es kann sein, dass nicht gleich beim Ersten die Chemie stimmt, dann suche einen weiteren. Frage bei verschiedenen Praxen danach, ob der Psychologe in der Trauerverarbeitung versiert ist.

Hast Du jemanden, der diesen ersten Schritt mit Dir dorthin macht?

[tempelmann]

liebe marion,
ich kann dem nur zustimmen. du mußt dich an jemanden wenden, der mit dir deine trauer angeht und dir hilft, wieder zu leben. bei mir hat es auch sehr lange gedauert und es waren auch mehrere therapeuten die ich aufgesucht habe, bis ich jetzt seit einigen wochen bei jemandem gelandet bin, von dem ich das gefühl habe, er versteht mich. vor allem ist die therapieform sehr interaktiv, ich habe nicht wie früher das gefühl ich rede und mein gegenüber wartet darauf, das die zeit umgeht( das ist jetzt etwas überzogen ).
aber ich hätte nicht mehr so weiterleben können. ich weiß, ich habe noch einen langen weg vor mir, und es wird nicht immer die sonne scheinen, aber ich bin losgegangen, und das ist gut so, denn ich weiß ncoh schlimmer, als ihre eigene angst, war die angst meiner mama um mich, wie ich es schaffe nach ihrem tod. und falls sie, in welcher form auch immer mitbekommt, was hier so los ist, dann soll sie sich nicht mehr sorgen, sondern ohne schmerzen, ohne angst, ohne sorge und mit viel wärme darauf sehen, was sie erschaffen und hinterlassen hat, eine tochter die sie über alles liebt und die für sie weiter machen will. verstehst du was ich dir sagen will?
bestimmt war dein vater ein ganz wundervoller mensch und vater, er lebt in dir weiter, du bist ein teil von ihm, vielleicht gibt dir das ja kraft, vielleicht kann er dir auf diesem wege kraft geben? ich wünsche es dir wirklich sehr.

für mich ist es immer noch sehr schwierig hier im forum zu schreiben, ich hoffe du findest dich in meinem emotionalen durcheinander zurecht.

ich wünsche dir viel kraft und einen sonnenstrahl für den anfang

sille

[Clarissa]

Hallo Marion,es tut mir so leid,das es dir nicht gut geht.Mich macht es so traurig,das du dich bestraffst,indem du dich verletzt.Du mußt lernen,anders deine Gefühle zu verarbeiten.Mir selber geht es auch gar nicht gut,ich habe meine Mama diese Jahr verloren.Ich weine viel und weiß oft nicht weiter,aber manchmal lächle ich auch und ich glaube,es lohnt sich,weiter zu machen.Ich drücke dich ganz fest und wünsche mir sehr,das du auch einen Weg findest,klar zu kommen.Meld dich mal,wenn du magst.Einen ganz lieben Gruß,Clarissa!