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Alt 30.06.2003, 00:49
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Jetzt ist es fast ein Jahr her, als meine liebe Mutti (58) gestorben ist.
Ich fühlte und fühle mich noch immer zu jung (30) um gänzlich selbständig mein Leben zu meistern.
Ich habe einen lieben Partner, einen Job, eine Wohnung .......Freunde......eine liebe Schwester.
Aber diese Geborgenheit, die mir meine Mutter gegeben hat, immer wenn ich mich mal wieder
von niemandem verstanden gefühlt habe (kennt ihr das) dieses Gefühl fehlt mir so sehr.

Sie war der Mittelpunkt unserer Familie.

Ich habe einen lieben Vater.
Das Verhältnis zu ihm ist inniger geworden, aber das Gefühl einen Teil der Rolle meiner
Mutter nun übernommen zu haben hat vieles verändert.

Noch immer hab ich das Alles was passiert ist vor mir, als wäre es gestern oder vorgestern passiert.
Ich nehme mir die Sätze „Du hast alles Menschenmögliche getan“ zu Herzen, aber der Schock
plötzlich mit dem Thema „unheilbar krank zu sein“ sitzt noch tief.

Noch immer muß ich weinen, wenn ich daran denke, mit welcher „Kühlheit“ die Ärztin meiner Mutter
mir damals sagte „ihre Mutter wird Weihnachten nicht mehr erleben“.
Sie hat Recht behalten, aber weiß sie, wie ein junger Mensch sich fühlt,
wenn man nach solch einem Satz zurück ins Krankenzimmer seiner Mutter geht und wie gelähmt ist,
es einem die Kehle zuschnürt, die Tränen aus einem herausbrechen wollen, weil man nicht glauben kann, daß einer der liebsten Menschen bald sterben wird?

Als ich damals das Krankenhaus verließ, hab ich noch nie sooo nach Luft schnappen müssen,
ich hab noch nie solchen Schmerz verspürt.
Wenn doch mancher, wenn er über zu viel Arbeit/ schlechtes Wetter, den Kontostand stöhnt, wüßte,
was es heißt, gesagt zu bekommen „wir können nichts mehr für ihre Mutter tun, sie wird ihren Geburtstag nicht mehr erleben“, wenn dieser doch fühlen könnte, was es heißt, ein Familienangehöriger ist „unheilbar krank“.

ALLE WÜNSCHE WERDEN KLEIN, GEGEN DEN GESUND ZU SEIN !

Ich weiß das diese Ärztin die Wahrheit sagen mußte, aber warum ließ sie mich/ uns allein.
Worte wie Hospizdienst, Patientenverfügung, „die letzten Tage“ bestimmten meine Gedanken.
Wie Krebs einen Menschen verändert, wie er leiden muss, daß alles zu sehen hat mich so verändert.

Durch Briefkontakte mit jungen Frauen habe ich gemerkt, daß jene, die selbst schon Mütter sind,
anders mit dem Verlust umgehen.
Deshalb hoffe ich, daß besonders junge Frauen, die wie ich, die selbst noch keine Muttis sind,
Rat geben können, was/ wer ihnen in der schweren Zeit geholfen hat.
Ich weiß „Trauer braucht Zeit“, aber wie lange ?

Danke, dass ihr meine Zeilen gelesen habt

Sandra
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