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  #1  
Alt 29.01.2014, 21:16
Natascha511 Natascha511 ist offline
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Registriert seit: 29.01.2014
Beiträge: 3
Unglücklich Halbe LungeundKrebs?!

Hallihallo, mein Name ist Natalie. Ich bin gerade mal 17 Jahre alt..

Ich fühle mich in diesem Forum total "wohl" (welch Ironie), weil man sich so verstanden fühlt. Menschen die sowas einfach noch nicht durchlebt haben, können meiner Meinung nach garnicht mitempfinden..

Ich möchte auch gerne mal hier meinen Kummer ausschütten und gerne um Ratschläge bitten...

Mein Vater bekam die Diagnose Lungenkrebs im Stadium 2 in November 2012 - 28 Jahre geraucht, gerade mal 49 Jahre. Dann fingen die Chemo's Anfang Januar bis April hinein an.. Ich glaube es waren insgesamt 8 oder 12. Ich muss sagen, er hat sie super vertragen. Kein Haarausfall, konnte am nächsten Tag immer in Ruhe nach Hause. Es raubte ihm nur etwas die Kraft. Essen konnte er eig. Gut. Im April 2013 wurde dann operiert. Der Tumor saß rechts zentral, daher entschieden die Ärtze mitten in der Op, den kompletten rechten Flügel rauszunehmen, da sie Angst hatten, er könnte weiter gehen. CT ergab damals, das der linke Flügel wohl Bestrahlt gewesen sei, bzw dort eine "Narbe" war, obwohl er nie eine Lungenentzündung gehabt hatte. Er war auch nicht der übelste Kettenraucher; mit einer Packung kam er meist 2-3 Tage aus. Es befand sich zumindest dort kein Tumor. Auf der Intensiv hatte er höllische schmerzen.. Ihm musste Blut zugeführt werden undsoweiter.. Als er dann nach ca 2 Woche nach Hause kam, ging es ihm eig ganz gut. Im Juni wurden dann jeden Tag Bestrahlung für 2 Minuten für 3 Wochen angesetzt. Danach keine Chemo's. Er trägt bis heute noch sehr starke Rückenschmerzen mit sich seitdem. Reha für 3 Wochen dann im September. Er gilte als "geheilt". Oktober 2013 wurde er 50, waren über die Tage in Holland, ist an dem Meer Fahrrad gefahren und wir hatten eine sehr schöne Zeit. Aber da war dann immer dieser Husten. Die Ärtze meinten, dass sei anfangs normal da sich das Herz und die Lunge an diese Situation gewöhnen müssen. Jedoch wurde dieser immer schlimmer und es hört sich einfach an wie eine Bronchitis wenn er hustet. Da fragt Man sich, und sowas schafft eine halbe Lunge? Naja, nicht wirklich. Er ist zum Artz und wurde deswegen auch direkt zum CT geschickt, weil man sagte " das kann nichts ein, da ist irgendwas". Nunja, vor 2 Wochen kam der Befund des CT's vom 6.12.2013 wo dann drin stand, dass ein deutlicher tumorprogress stattfindet! Im linken Flügel, Leber- und Nierenmetastasen sind aufgetreten, kopf und Knochen jedoch nicht befallen. Die Ärtze wollen wie immer nicht wirklich viel sagen.. Mein Vater will das garnicht glauben... Er hat seitdem verstanden was es heißt zu Leben und hat gerade angefangen, und schon hat ihn dieses mistst*** wieder eingeholt.. Als ich dann selbst zum Hausarzt bin und mich krank schreiben zu lassen weil ich das mit diesen Gedanken in der Schule nicht mehr ausgehalten habe, sagte er (trotz Schweigepflicht zu mir) " ich werde das deinem Vater und deiner Mutter nicht sagen, aber operative eingriffe sind schonmal ausgeschlossen und mit den weiteren Therapievorsätzen(Chemo's) können wir ihm sein Leben nur noch verlängern; sie müssen sich nun auf eine harte Zeit vorbereiten.." Toll, genau das, was ich natürlich hören wollte. Habt ihr mit sowas schon Erfahrungen gemacht? Ich leide total mit ihm... Mir wurde der Boden unter den Füßen weggezogen, kennt ihr dieses Gefühl, nichtmetrisch weiter zu wissen? Sich ein Leben ohne diese wundervolle Person vorstellen zu müssen? Schade.. Meinen Vater-Tochter Tanz auf meiner Hochzeit nichtmehr Tanzen zu können.. Meine Mutter klammert sich an Hoffnungen, währenddessen meine Geschwister (Schwester 28, schwanger mit dem 2.kind was im Sommer kommen soll, Bruder,25) und ich uns schonmal durch den Kopf gehen lassen, was sich danach alles ändert, wie viel wir aufgeben müssen, und was alles an Stress und Papierkram auf uns zukommt..

Vielen lieben Dank für diese Aufmerksamkeit und das geduldige durchlesen ):
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  #2  
Alt 29.01.2014, 22:44
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Askim Askim ist offline
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Registriert seit: 26.04.2009
Beiträge: 99
Standard AW: Halbe LungeundKrebs?!

Hallo,

ich kann denke ich sehr gut nachempfinden, wie du dich fuehlst. Bei meinem Vater wurde auch im April 2013 Lungenkrebs diagnostiziert. Darf ich fragen, welche Art von Lungenkrebs es ist? Bei meinem Vater war es ein Plattenepithelkarzinom mit fast 5 cm durchmesser im linken Lungenfluegel. Auch mein Vater wurde operiert und genau wie bei deinem, musste auch meinem Dad der gesamte Lungenfluegel entfernt werden. Ich brauche dir sicher nicht erzaehlen, dass das eine ganz schwierige Zeit war mit vielen "auf" und "abs".
Mein Vater hat nach der Operation noch eine Chemotherapie bekommen, die hatte dein Vater ja schon vorher.

das der Krebs nun zurueck ist, ist sicher sehr sehr schwer zu verkraften und ich kann nur erahnen, wie ihr euch fuehlt. Trotzdem finde ich das Verhalten deines Hausarztes nicht in Ordnung. Du bist 17 und solch harte Informationen gehoeren nicht in die Hand einer so jungen Person, zumal deine Eltern davon nichts wissen und du stehst nun da und weisst wohlmoeglich nicht, ob und wem du dich anvertrauen sollst.

Wenn du Kontakt suchst zu jemandem, mit dem du reden bzw. schreiben kannst, kannst du mich auch gerne privat anschreiben. Ich bin nicht ganz im selben Alter wie du (anfang 20 um genau zu sein), aber ich denke, in einer solchen Situation sind wir alle einfach nur "Kind".

Liebe Gruesse

Caro
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  #3  
Alt 30.01.2014, 11:56
Natascha511 Natascha511 ist offline
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Registriert seit: 29.01.2014
Beiträge: 3
Standard AW: Halbe LungeundKrebs?!

Ich zitiere mal den Befund :

CT des Thorax vom 06.01.2014
Zum Vergleich vorliegend eine Untersuchung vom 03.04.2013.
Es besteht ein Zustand nach Pneumonektomie rechts mit Ausbildung eines Serofibrothorax. Nachweis zahlreicher neu aufgetretener rundlicher Verdichtungen links pulmonal bis 8mm Durchmesser. Etwas größenprogrediente Lymphknoten im linksseitigen Mediastinum und links hilär/perihilär. Knotige Verdichtung der linksseitigen Pleura mediastinalis. Kein Hinweis auf einen Lungenarterienembolie. Neu aufgetretene hypodense Leberläsionen bis zu einer maximalen Größe von 3,8cm. Neu aufgetretene hypodense Raumforderungrn der Nieren beidseitig, linksseitig am Oberpol und rechtsseitig am Unterpol. Größenprogrediente retrocrurale Lymphknoten. Kein Nachweis neu aufgetretener metastasensuspekter ossärer Läsionen. Beurteilung: Ingesamt zeigt sich ein deutlicher Tumorprogress. Diffuse Metastasierung der linksseitigen Lunge bei Zustand nach Pneumonektomie rechts. Größenprogrendiente Lymphknotenmetastasen mediastinal und links hilär/perihilär. Neu aufgetretene Lebermetastasen. Verdacht auf neu aufgetretene Nierenmetastasen. Größenprogrediente Lmyphknotenmetastasen auch in den miterfassten oberbauchanteilen.

Und hier die erste Diagnose:
Nicht-Kleinzeöliges Bronchialkarzinom, rechts zentral
Nicht verhornendes Plattenepithelzellkarzinom
Tumorköassifikation : cT2b cN3(N24 EBUS-TBNA) cM0, UICC IIIB
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Stichworte
chemo, lungenhälfte, lungenkrebsoperation, metastasen, vater


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