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  #1  
Alt 22.05.2006, 23:08
abcd abcd ist offline
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Standard Adenomkarzinom

Hallo,

kann mir bitte jemand sagen, was folgendes bedeutet: Invasives, niedrig differenziertes Adenomkarzinom G3, pT3, pN1, V1, L1, M1

Bei meinem Vater wurde die Op am Darm bereits durchgeführt - es steht nun eine chemo an, damit man die meta in der leber verkleinert und dann wieder eine op mit anschließender chemo.

Ich weiß, dass dies kein guter Befund ist, aber ich würde es gerne genauer wissen, vielleicht könnt ihr mir ja helfen.
kann mir auch jemand sagen, ob das vererbbar ist, wenn ja, was genau können wir kinder unternehmen?
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  #2  
Alt 23.05.2006, 01:17
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: Adenomkarzinom

Hallo,

ich drösel deine Fragen 'mal von hinten auf. Von einem "Familiären Dickdarmkrebs" kann kann immer dann ausgegangen werden, wenn die sog. Amsterdam-Kriterien (I oder II) oder die Bethesda-Kriterien erfüllt werden. Dann kann von einem sog. HNPCC (Hereditary Non-Polyposis Colorectal Cancer) ausgegangen werden. Das entspricht dem "normalen" nicht veerbbaren Darmkrebs ohne massenhafte Polypenbildung. Umfangreiche Informationen finden sich normalerweise hier: HNPCC Allerdings wird diese Seite vom Verbundprojekt der Deutschen Krebshilfe gerade umgebaut.

Dann gibt es noch die FAP (Familiäre Adenomatöse Polyposis), die durch eine massenhafte Polypenbildung gekennzeichnet wird. Ich setze dir 'mal einen weiteren Link von der TU München hier rein: Vererbare Tumordispositionserkrankungen

Zu den Tumorstadien zitiere ich aus Juttas Thread Informationen zu Darmkrebs
Zitat:
"T= TUMOR, beschreibt die Größe und Ausdehnung, innerhalb und/oder außerhalb des Darmes

N=LYMPHKNOTEN (aus dem englischen = nodes) sind die angrenzenden Lymphknoten, evtl. von Tumorzellen befallen.

M=METASTASENsagt aus, ob weitere Krebszellen sich innerhalb oder auch auf andere Organe ausgebreitet haben.

Zahlen nach o.g. Buchstaben beschreiben die Ausbreitung und Stadien des Darmkrebses

T= TUMOR:

Tis = Sogenanntes Carcinoma in situ: Sehr frühe Form von Krebs. Krebszellen sind hier nur in den oberen Schichten der Darmschleimhaut zu finden.

T1 = Der Tumor beschränkt sich auf auf die Darmschleimhaut

T2 = Zusätzlich zur Schleimhaut ist auch die Muskulatur der Darmwand befallen

T3 = Der Tumor ist in alle Schichten der Darmwand eingewachsen

T4 = Der Tumor vom Darm sich in benachbartes Gewebe oder benachbarte Organe ausgebreitet.

N=LYMPHKNOTEN:

N0 = Die benachbarten Lymphknoten sind frei von Tumorzellen

N1 = Ein bis drei Lymphknoten in der Umgebung des Tumors sind von Krebszellen befallen

N2 = Vier oder mehr Lymphknoten der näheren Umgebung sind von Krebszellen befallen

M=METASTASEN:

M0 = Es sind keine Fernmetastasen vorhanden

M1 = Es sind Fernmetastasen in anderen Organen oder entfernten Lymphknoten vorhanden.

Weitere diagnostische Angaben:

L0 = keine Lymphgefässinfiltration

V0 = keine mikroskopische Veneninvasion

Zusätzliche Zahlenkombinationen:

Weiter Zahlenkombinationen bedeuten meistens eine Verschlüsselung der Klassifikation/Lokalisation an die Krankenkassen.

Krankheitsstadien: Ist die Zusammenfassung aller Diagnosen, welche histologische/pathologische Gewegsproben ergaben. Wobei heute die Bezeichnung nach Dukes sehr selten benutzt wird, sondern eine weltweite Standardbezeichnung.

Beispiele:

Siehe obige Erklärung von T, N & M

Stadium 0 = Tis (Carcinoma in situ)
Hier ist nur die obere Schicht der Darmschleimhaut betroffen.

Stadium I = T1, T2; N0, M0

Hier ist die Darmschleimhaut in weiteren Schichten betroffen; keine sind Lymhknoten befallen, und es haben sich keine Metastasen ausgebreitet.

Stadium II = T3, T4; N0, M0

Hier ist die Darmschleimhaut in weiteren Schichten, auch die Außenwand, betroffen; selten sind Lymhknoten befallen, und es haben sich keine Metastasen ausgebreitet.

Stadium III = T1-T4; N1-N2, M0

Hier ist die Darmschleimhaut in weiteren Schichten betroffen, auch die Außenwand; es sind Lymhknoten befallen, und es haben sich keine Metastasen ausgebreitet.

Stadium IV = T1-T4; N1-N2, M1

Hier ist der Darm in allen Schichten betroffen, auch die Außenwand; es sind Lymhknoten befallen, und es haben sich Metastasen ausgebreitet.

Malignitätsgrade:

G1 = Niedriger Grad Die Krebszellen besitzen noch das Aussehen der vorkommenden Darmwanddrüsenzellen.

G2 = Mittlerer Grad Die Tumorzellensind nicht mehr gut differenziert, was bedeutet, daß sie nicht mehr das Aussehen der vorkommenden Darmwanddrüsenzellen haben.

G3 = Hoher Grad Die Krebszellen haben ihr Aussehen im Vergleich zu anderen Zellen sehr stark verändert, sind schlecht differenziert.

G4 = Sehr hoher Grad Hier sind die Tumorzellen extrem verändert, und besitzen keinerlei Ähnlichkeit mehr mit den restlichen Schleimhautdrüsenzellen.

Ergebnisse nache der Operation:

R0 = Der Tumor wurde vollständig im Gesunden entfernt(R0-Resektion).

R1 = Es ist noch ein unter dem Mikroskop erkennbarer Resttumor vorhanden.

R2 = Der Tumor ist gut ohne Mikroskop gut sichtbar.

Weitere Kürzel zur Klassifikation des Tumors:

x = anstatt einer Zahl ( z.B. Nx/Mx ) bedeutet, daß noch weitere Untersuchungen zur Abklärung notwendig sind.

c = sind Ergebnisse ( z.B. cT1 ), welche durch Untersuchungen vor der Operation festgestellt werden.

p = bedeutet, das Gewebe wurde nach der Operation mikroskopisch untersucht ( z.B. pT1 ). (Hier gehe ich mit Jutta nicht konform. Ich meine das kleine "p" kennzeichnet den Tumor als Primärtumor)

m = heißt, daß mehrere nicht zusammenhängende Tumore gefunden wurden (z.B. T2(m) ).

r = hierbei handelt es sich um ein Rezidiv (eine wiederkehrende Erkrankung)"
Ich drücke euch für alles Weitere die Daumen.

LG chaosbarthi
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  #3  
Alt 23.05.2006, 08:43
abcd abcd ist offline
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Standard AW: Adenomkarzinom

Hi,

ich danke dir für deine rasche und sehr "spät" geschriebene antwort.

Sag mal, kannst du mir deine meinung dazu schreiben und zwar gehts um folgendes: die ärzte meinten er könne ruhig wenig alkohol trinken, aber ich denke, dass das in seinem fall doch kompletter wahsinn ist.

schönen tag noch an alle und kopf hoch

lg
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  #4  
Alt 23.05.2006, 11:24
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: Adenomkarzinom

Hi,

ich persönlich verbringe meine Freizeit genauso wie vor der OP, d.h. ich trinke auch 'mal ein Glas Wein. Allerdings habe ich keine Metastase an der Leber. Mit Leberproblematik würde ich wohl von einer zusätzlichen Belastung der Leber absehen. Aber ich denke, dass muss jeder für sich selbst entscheiden. Irgendwie ist das eine Gratwanderung zwischen Lebensqualität und dem Wunsch auf Heilung, wobei Lebensqualität ja auch hilfreich sein kann. Ich würde es mit dem Alkoholkonsum aber nicht übertreiben.

Ist aber nur eine persönliche Meinung.
LG chaosbarthi
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  #5  
Alt 25.05.2006, 08:02
abcd abcd ist offline
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Standard AW: Adenomkarzinom

Hallo,

danke für deine Meinung. Hatten gestsern wieder einen Arzt gefragt, der meinte, ein Achterl rot würde nichts ausmachen. Naja..
Mir tut alles so verdammt weh, würde gerne helfen und kann nicht. Mein Vater weiß, glaub ich, noch nicht über seinen Zustand bescheid. Er weiß zwar genau was er hat, aber er realisierts nicht. Ist das gut - ist das schlecht?
Momentan wenn man ihm sieht, verhält er sich ganz normal. Er ißt viel, reißt Witze....das einzige was ist, er ist relativ schnell müde. Ich hoffe, dass er auf die Chemo anspricht und er nicht so schlimme Nebenwirkungen hat, und dass er noch einige Zeit (Jahre) mit einer guten Lebensqualität bei uns sein darf.

LG
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  #6  
Alt 25.05.2006, 12:53
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: Adenomkarzinom

Hi,

ich denke, in jedem Fall ist Krebs ein einschneidendes Erlebnis und es gibt diesbezüglich kein "bestes" oder "auf jeden Fall zu erwartendes" Verhalten. Es ist einfach individuell und jedes Verhalten ist legitim in einer Ausnahmesituation. Versuche deinen Vater so zu nehmen, wie er ist. Wenn er reden möchte, rede mit ihm und wenn er es totschweigen möchte, vergewissere dich, dass es sein wirklicher Wunsch ist und lasse ihn bei Bestätigung in Ruhe. Das Leben geht nunmal weiter.

Ich weiß, dass nichts hässlicher ist, als empfundene Hilflosigkeit (mein Vater ist am Darmkrebs gestorben). Und ich weiß auch (weil ich ja jetzt selbst auch die Patienten-Seite kenne), dass es schwerer sein kann, Angehöriger zu sein als selbst betroffen. Als Betroffene kann ich das Geschehen für mich hinnehmen, mich neu positionieren und wenn es irgendwann sein muss, auch abschließen. Ein Angehöriger kann das Thema nicht hinnehmen - könnte ja einen der Lieben verlieren - und nie abschließen, denn er wird weiterleben und selbst viele Jahre später schmerzen die Erinnerungen noch.

Ich drücke euch allen die Daumen. Ich wünsche dir viel Kraft für die Zukunft und deinem Vater von ganzem Herzen eine erfolgreiche Chemo. Grüße ihn von mir.

LG chaosbarthi
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  #7  
Alt 27.05.2006, 21:24
abcd abcd ist offline
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Standard AW: Adenomkarzinom

Hi,

sag kannst du mir auch sagen, warum eine chemo bei dickdarmkrebs fast nicht anspricht bzw. auch die lebermetastasen nicht unbedingt verschwinden?
warum kann man teilweise einen großen teil aus der leber entfernen und mein vater muß vorher eine chemo machen. seine metastasen sind 2,1 und 1,7 cm.

darf ich fragen, was eigentlich mit dir "passiert" ist und wie dein momentaner status (punkto krankheit) ist?

Mein Vater hat mir heute erzählt, dass er 2,2kg abgenommen hat. er hatte so gehofft, dass er mindestens 1 kilo mehr auf der waage hat. aber ich denke das brauch alles seine zeit, bis der körper die nahrung wieder richtig aufnimmt oder? die op ist jetzt 2 1/2 woche her. Achja punkto nahrung - es steht geschrieben, man sollte kein Frischkornmüsli essen - ist das, das müsli, dass es im supermarkt zu kaufen gibt? wenn ja, soll man es auch nicht essen, wenn man es einen tag vorher in wasser oder milch einweicht? mein vater würde es gerne essen, da es ja viel kalorien hat, aber jetzt haben wir mal sicherheitshalber ein stopp angesagt.

wünsch dir noch einen schönen abend
lg aus wien
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  #8  
Alt 28.05.2006, 03:45
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: Adenomkarzinom

Hi,

warum man immer noch keine Chemo entwickeln konnte, die erfolgversprechend ist, weiß ich auch nicht. wenn du magst, schau mal in Juttas Thread zum Thema Chemotherapie bei Darmkrebs. Auf Seite 4 stehen die neueren Sachen, u.a. auch über eine Chemo in Kombination mit Antikörpern. Das scheint ein erster Fortschritt zu sein.

Warum bei deinem Vater erst eine Chemo gemacht werden soll, kann ich dir auch nicht sagen. Im Allgemeinen wird das gemacht, wenn die Metas zu groß für die OP sind, sie ungünstig liegen oder wenn es zu viele sind. Wenn eindeutig klar ist, dass das Ganze überschaubar und gut operabel ist, würde ich an einer anderen - natürlich möglichst guten Klinik - eine zweite Meinung einholen. Wäre schon ziemlich blöd, wenn die Chemo nichts bringt, aber statt dessen die Zeit verstreicht, die zum Handeln gebraucht wird.

Von mir zu erzählen, ist einfacher : Ich wurde im letzten Jahr völlig überraschend mit heftigen Bauchschmerzen konfrontiert und daraufhin entsprechend untersucht.... Colonkarzinom (pT4, G3, alles andere 0, eingewachsen in der Bauchdecke und durch den Dünndarm), fast Darmverschluss (Subileus)... ab in den OP, subtotale Colektomie (jetzt noch 20 cm Dickdarmrest).... Anastomoseinsuffizienz (Undichtigkeit der Darmnaht), deshalb noch eine OP, Ileostoma (Dünndarmausgang) angelegt, resistenten Klinikkeim bekommen, mit Peritonitis (Bauchfellentzündung) nach Hause entlassen... durch Zufall vom Hausarzt behandelt, aber dadurch jetzt schwerster Verwachsungsbauch und inoperabel für weitere Vorkommnisse. (Das war jetzt der Schnelldurchlauf. )

Mittlerweile wurde mir im Rahmen des Verbundprojektes der Dt. Krebshilfe Familiärer Dickdarmkrebs (HNPCC) bescheinigt. Damit habe ich eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Krebsgeschehen erneut auftritt und auch eine hohe Wahrscheinlichkeit andere Krebsarten dazu zu bekommen.

Ist aber alles halb so wild. Ich muss jetzt zwar lebenslang intravenös mit Vitamin B12 versorgt werden, weil mir auch die letzten 20 cm Dünndarm für die Verdauung fehlen, und ich muss mir Beutelchen für den Stuhlgang auf den Bauch kleben... Die letzten Nachsorgen waren aber so weit ok, und ich lebe im Moment sehr gut damit. Wäre ich vor ein Auto gelaufen, wäre es vielleicht schon vorbei.

Ich drücke deinem Vater kräftigst die Daumen und knuddel dich aus der Ferne.

LG chaosbarthi
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  #9  
Alt 30.08.2006, 11:48
abcd abcd ist offline
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Hallo,

muß mich wieder euch anvertrauen - es ist alles so schlimm!!
Bei meinem Dad hat die Chemo nicht gegriffen - die Lebermetas (8Stk) haben sich leider vergrößert und das schlimmste daran ist, dass er während der chemo, eigentlich seit seiner Darm-OP Schmerzen hatte - diese Schmerzen hatten sich erneut als Adenokarzinom (3cm) herausgestellt - außerhalb vom Darm, zwischen Blase und Prostata. Man vermutet jetzt, dass dieses "neue" Adenokarzinom schon immer da war, nur hat man bei der CT nicht bis ganz nach unten untersucht - ein Witz oder? Jetzt muß er warten, bis sich alle Ärzte zusammen setzen und weitere Vorgehensweisen besprochen haben, wahrscheinlich wird es eine stärkere Chemo. Stimmt es, dass eine Zeit vergehen muß, zwischen zwei verschiedenen Chemos? Heute hat seine Onkologin gemeint, sie überlegt, ob man Bestrahlung machen soll. Wann macht man Bestrahlungen? Man liest nicht sehr viel darüber bei Darmkrebs!
Gegen die Schmerzen hat mein DAD, auf sein Ersuchen hin, TRAMAL Pulver bekommen. Das komische daran ist, dass diese ihm nichts nutzen.Er ist sich eigentlich nicht sicher, ob das überhäupt Schmerzen sind, denn wenn er eine Arbeit verrichtet, spürt er nix. Er kann auch überhaupt nicht schlafen, nicht wegen den Schmerzen, sondern weil er zu aufgekratzt ist, es helfen auch keine Schlafpulver. Habt ihr vielleicht ein Heilmittel, auf das mein DAD wenigstens schlafen kann?
Wir sind so verzweifelt, mein DAD wirkt überhaupt nicht krank (er flirtet sogar mit den Krankenschwestern gg). Er selbst sagt,wenn er die Schmerzen nicht hätte und schlafen könnte, wäre das ganze halb so schlimm. Auch meint er, dass er gar nicht an seine Krankheit denken würde, aber sein Körper würde nicht mitspielen.

Würde mich über viele ausagekräftigen Antworten freuen.
Vielen lieben Dank im Voraus.

abcd
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  #10  
Alt 05.09.2006, 14:07
abcd abcd ist offline
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Standard AW: Adenomkarzinom



schade! naja, wie sagt man so schön, keine antwort ist auch eine antwort.
dachte nur, es könnte mir wer eine meiner fragen beantworten oder seine erfahrungswerte mitteilen.

lg
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  #11  
Alt 05.09.2006, 19:08
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: Adenomkarzinom

Hi,

das tut mir echt leid, dass sie bei deinem Pa noch so ein Ding gefunden haben.

Ich kenne zumindest 2 Menschen, bei denen mittels Bestrahlung der Tumor erfolgreich verkleinert wurde, so dass dann letztlich doch noch operiert werden konnte. Bei einem dieser Patienten ist das Krebsgeschehen ein Jahr nach der OP erneut aufgetreten... Das ist nun nicht gerade eine Statistik mit repräsentativem Hintergrund, aber vielleicht hilft dir diese Schilderung, eine Bestrahlung zumindest als Perspektive anzusehen.

Mit Schmerzmitteln ist das so eine Sache, nicht jedes Mittel schlägt bei jedem an.Tramal gehört zu den Opioiden. Vielleicht sollte der Doc zu einer anderen Schmerzmittelkategorie wechseln?

Das mit dem Schlafen ist überhaupt nicht schlimm. Es gibt ja keinen Zwang zum Schlafen... Wenn der Körper z. Z. wichtigere Dinge zu tun hat, ist es eben so. Ich weiß, die Nächte können nervig lang sein... Doch was soll's? Wenn der Körper den Schlaf unbedingt braucht, wird er sich ihn schon holen.

Ich drücke euch weiterhin die Daumen!
LG chaosbarthi

PS. Sorry, aber ich habe deinen Beitrag eben erst wahrgenommen.
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  #12  
Alt 07.09.2006, 13:31
konrad konrad ist offline
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Standard AW: Adenomkarzinom

Hallo abcd

ich kann nicht auf alle Fragen antworten, die Dich bewegen, aber vielleicht hier einige Hinweise:
1. Bestrahlung:
es gibt hierzu die unter "Onkologie" die Leitlinien für Bestrahlungen http://leitlinien.net/ die ganz gut erklären, wann, warum und wie bestrahlt werden kann bzw. soll.
Wenn man es vom Ergebnis her betrachtet, haben bei mir Bestrahlung und Chemo nach der Rektumtumorenfernung nicht geholfen. Denn nach einiger Zeit war der Krebs - Dickarmkrebs - wieder im Becken in Blase, Prostata und Harnleiter eingekehrt.
2. Tramal
Auch ich kann feststellen, dass ich seit der Einnahme von Tramal schlechter schlafe und mich durch das Mittel wacher fühle.
Als Alternative wird von meinem Doc Valoron mit oder ohne Voltaren genannt, bei stärkeren Schmerzen denkt er an transdermale Opiate wie Durogesic Pflaster.
3. Schmerzen
Es scheint eine Eigenheit von Krebsschmerzen zu sein, dass sie bei körperlicher Belastung verschwinden: Wenn ich in unserem Garten die Hecke schere, Sport treibe usw. sind sie fort.
4. Neue Krebssymptome bei Deinem Vater
Ich würde mich an Eurer Stelle nach einem Uroonkologen umsehen. Ich war dazu in der Uniklinik Würzburg, die haben mir bestens geholfen.
5. ansonsten:
Auch wenn Dein Vater Kassenpatient ist, einfach sich Beratungs-Termine mit allen Unterlagen bei den nächsten Spezialisten geben lassen. Als angeblicher Privatpatient geht das schnell. Die Honorare liegen bei den Profs für eine Beratung bei 58,93 Euro/41,56 und 20,56 Euro. Man kann daran sehen, ich habe gerade eine Tour durch Essen, Berlin und Heidelberg hinter mir. Es lohnt sich !!!!
Ich wünsche Euch alles alles Gute !!!
Konrad
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  #13  
Alt 07.09.2006, 20:26
abcd abcd ist offline
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Hallo,

ich danke euch für eure antworten.

also mein vater bekommt jetzt eine woche intensive bestrahlung, danach eine woche pause, damit sich sein körper erholen kann, und dann gehts weiter mit einer stärkeren chemo.
mit der bestrahlung kann man bei ihm den tumor gleichgroß halten bzw. kann auch kleiner werden - der tumor kann aber nicht operiert werden, da er auf einem "fell" liegt, zumindest war das die letzte ausage.
mein vater hat auch bereits dieses pflaster gegen seine schmerzen erhalten, komisch, das hat ihm genau den ersten tag geholfen und dann nicht mehr, er muß nach wie vor schmerztabletten dazu schlucken. bei ihm sind auch die schmerzen nicht immer an der gleichen stelle, je nachdem welche position er gerade einnimmt - auf jeden fall kommen sie krampfartig schnell und sind dann plötzlich wieder weg. keiner weiss, woher die schmerzen kommen! meine frage jetzt: sind das schon typische "krebs"schmerzen oder kommen die wirklich von einer entzündung oder dass der tumor wohin drückt usw.????

er würde auch so gerne mal richtig schlafen, es macht ihm fertig wenn er das nicht kann, nochdazu fehlen ihm dann in der früh ein paar kilo, das macht ihm dann wieder traurig, denn er ißt wirklich viel und mit leidenschaft und freut sich wenn er ein paar kilo zunimmt.

achja noch was - wir sind in wien zu hause und eigentlich wirklich in händen von spezialisten.

ich wünsche euch allen viel glück
würd mich freuen wieder von euch zu lesen

lg
abcd
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  #14  
Alt 08.09.2006, 23:58
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: Adenomkarzinom

Hi abcd,

ich habe keine Ahnung wie "typische Krebsschmerzen" sich anfühlen und weiß eigentlich auch nicht wirklich, was du damit meinst. Ich würde meinen, dass es sich einerseits in Abhängigkeit von der Krebserkrankung und Lage des Karzinomgeschehens, aber eben auch in Abhängigkeit von Schmerzempfindungsfähigkeit und Persönlichkeit eines Menschen total unterschiedlich anfühlen kann. Ich hatte vor meiner OP Krebsschmerzen, die dadurch zustande kamen, dass sich der riesengroße Tumor mit seinem großen Gewicht durch Einwachsen an die Bauchdecke hängte. Anfangs fühlte es sich an wie Krämpfe vor einem Darminfekt und zeitweilig fiel es mir schwer, gerade zu gehen. Wäre ich nicht operiert worden, wäre es innerhalb der nächsten Woche zu einem Darmverschluss gekommen, mit genau den Schmerzen, die Darmverschluss halt so begleiten.

Das Einzige, was ich weiß, ist diesbezüglich, dass man Schmerzen im Bauchraum mitunter auch dort fühlen kann, wo sie gar nicht ausgelöst wurden. Es gibt viele Nervenenden, die vom Bauchraum zum Rückenmark und Gehirn führen und nur wenige, die den Weg auch zurück gehen. D. h., es passiert vielleicht unten links im Bauch etwas und die Nerven melden es ans Rückenmark und an das Gehirn. Das Gehirn meldet "Schmerzen" zurück, aber die Meldung kann sich in Ermangelung vorhandener Nervenbahnen keinen Weg zum Ursprungsort bahnen. Da die Informationen niemals irgendwo "steckenbleiben" können, werden sie halt dennoch weiter gegeben, z. B. an eine Nervenbahn, die zum Rücken führt oder eine, die zum Arm führt usw..

Ich würde meinen, mit dem Schmerzerleben, das dein Vater hat, dass wirklich etwas im Bauchraum passiert, ob es aber am Krebsgeschehen liegt, vermag ich nicht zu sagen. Auch Bestrahlung kann alles Mögliche auslösen und es könnte hundert andere Gründe geben.

Durch die Schlaflosigkeit muss dein Pa halt durch. Da hatte ich auch mit zu kämpfen. Ich habe teilweise die ganze Nacht nur eine halbe Stunde geschlafen... Ist halt so und wird irgendwann auch wieder anders. Wenn man versucht, das einfach anzunehmen, kommt man deutlich besser damit klar.

Schmerzmittel: Menschen reagieren unterschiedlich auf die verschiedenen Schmerzmittel. So hat Tramal bei mir gut angeschlagen, ich kenne aber auch Menschen bei denen es gar nicht gewirkt hat und auch Menschen, bei denen es sich nachteilig ausgewirkt hat (Darmlähmung ). Jeder Mensch ist da anders und außerdem gibt es unterschiedliche Wirkungsgrade:

WHO-Schmerzmittelskala:

Stufe-I:
Periphere Analgetika:Acetysalicylsäure (z.B. Aspirin), Paracetamol, Metamizol, NSAR. Bei einer dauerhaften Anwendung über Monate oder Jahre können durch manche dieser Medikamente Schäden an der Magen-und Darmschleimhaut entstehen.

Stufe-II:
Schwache Opioide:Tilidin, DHC,Tramadol (und Tramal). Die Kombination von zentralwirksamen schwachen Opioiden mit Medikamenten der Stufe-I verbessert die Schmerzlinderung. Die Substanzen der Stufen I+II greifen jeweils an unterschiedlichen Stellen im Körper an.

Stufe-III:
Opiate: Morphin, Hydromorphon, Oxycodon, Fentanyl. Ersatz der Opioide der Stufe-II. Die Substanzen der Stufen greifen jeweils an unterschiedlichen Stellen im Körper an und können kombiniert werden.

KO-Medikation:Unterstützung der Wirkung durch verstärkende Stoffe, die alleine nicht analgetisch wirksam sind.

Du siehst, da ist noch viel drin. Ich habe einen Cocktail aus einigen dieser Schmerzmittel bekommen. Enthalten im Cocktail waren Tramal, Metamizol und Morphine. Auf meine Bitte hin hat man die Morphine herausgenommen, weil ich schwere Halluzinationen und Angstzustände dadurch hatte (viele Menschen würden für diesen Trip viel Geld hinblättern und ich hatte einfach nur Schiss ).

Auch wenn es schwer fällt, warte einfach ab. Wir hier im Forum sind alle keine Ärzte. Mehr kann ich dir beim besten Willen nicht dazu sagen.

LG chaosbarthi
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  #15  
Alt 11.09.2006, 21:22
abcd abcd ist offline
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hallöchen,

danke für deine antwort, vorallem für die schmerzskala, wow was du alles weißt

mein vater hat jetzt die bestrahlungswoche hintersich, mal schauen wie es nächste woche mit der chemo läuft.
meine mutter beschwert sich, dass er manchmal unausstehlich ist, alles ist ihm zuviel, zuwenig, schmeckt nicht gut, zu laut, zu leise - zum auszucken meint meine mutter. nehme an, das ist alles normal oder?

wünsch dir noch einen schönen abend und hoffe wieder von dir/euch zu lesen.

lg
abcd
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