Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 19.04.2010, 19:45
saruern saruern ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.04.2010
Beiträge: 12
Standard Papilla vateri Karzinom - und trotzdem hoffen

Hallo an alle,
es tut mir leid, dass ich zu den doch zahlreichen Usern gehöre, die in diesem Forum keine guten Nachrichten über das Krankheitsbild des Gallengangstumors geben können. Am Freitag ist meine über alles geliebte Mutter an dieser Krankheit gestorben. 4 Monate nach Diagnosestellung und trotz Operation im Virchow-Klinikum, wo man jedoch auch noch eine Metastasierung feststellte. Es ist schwer, das zu begreifen, zu realisieren. Dabei war das Leben bereits vor 4 Monaten aus ihr entschwunden. Gebetet habe ich jeden Tag, doch wenige Tage vor ihrem Tod richteten sich meine Gebete nur noch auf Erlösung, denn mit anzusehen, wie sehr sie litt, war schrecklich. Im ständigen Wechsel mit meinem Bruder war ich dabei Tag und Nacht an ihrem Bett, immerhin konnten wir uns noch sehr viel sagen, obwohl auch das Sprechen ihr sehr schwer fiel. Ich habe den Krebs mit eigenen Augen gesehen, habe gesehen, wie die Adern hervorstachen und langsam schleichend blau liefen, wie sich das Fleisch in die Knochen grub. Ich werde diese Bilder nie vergessen. Gehofft habe ich doch bis zum Schluß.

Ich werde meine Mutter immer in meinem Herzen tragen. Sie war die schönste, beste, liebste und tollste Mutti der Welt und wird es immer sein! Dass sie nicht mehr hier ist, vermag ich nicht zu fassen geschweige denn zu glauben. Du fehlst mir, Mutti!!!

Ich wünsche jedem, der mit diesem Krankheitsbild in Zusammenhang gerät, die nötige Kraft und nur das Beste! Möge es in Eurem Fall besser ausgehen, als bei meiner geliebten Mutti! Nichtsdestotrotz darf man nie die Hoffnung verlieren, sie ist das Wichtigste, gerade im aussichtslosesten Fall und es gibt sicher auch immer wieder mal Fortschritte in der Medizin.

Alles Liebe, ich würde mich über ein paar aufmunternde Worte sehr freuen...
Sascha
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 19.04.2010, 20:49
engel5055 engel5055 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.07.2007
Ort: Neckar-Odenwald-Kreis
Beiträge: 65
Standard AW: Papilla vateri Karzinom - und trotzdem hoffen

lieber sascha,
habe geschrieben und alles wieder gelöscht, weil ich oft das gefühl habe, ich finde nicht die richtigen worte.
so nehme ich dich in den arm und drücke dich sanft. ich kann mich voll reinversetzen. meine mutti war 69, als sie starb. 90 % lebermetas.
wahrscheinl. war der ursprungstumor auch a.d.galle. sie wurde ja monatelang als simulantin abgestempelt. es war die hölle, und doch waren solche kostbaren momente drunter, die immer in meinem herzen sind. ich kann dich nicht trösten, weil ich weiss, wie weh es tut, seine mutter zu verlieren.
ich wünsche dir von herzen alles alles gute und vor allem gesundheit für dein weiteres leben. pass auf dich auf.
meine mutti starb 3 monate qualvoll. es wurde nichts gemacht
ich sende dir kraft, alles liebe, helga
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 20.04.2010, 09:28
saruern saruern ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.04.2010
Beiträge: 12
Standard AW: Papilla vateri Karzinom - und trotzdem hoffen

Liebe Helga, vielen vielen Dank fürs in den Arm nehmen! Es tut wirklich sehr gut, auf Verständnis zu treffen. Ich weiß, wie das mit den Worten ist, aber ich denke, das liegt weniger an den Worten, als an den Menschen, von denen sie kommen. Von daher mach Dir bitte darüber keine Sorgen! Aus eigener Erfahrung fühlst Du mit und da teilt sich unser Leid über den Verlust unserer geliebten Mütter. Es braucht viel Zeit, das zu verarbeiten, doch etwas sehr Entscheidendes hat mir meine Mutter über die letzten Monate mitgegeben, denn Liebe überwindet alle Schmerzen! Das ist, was zurückbleibt, ich bin einerseits froh, dass der Mensch, der mich über alles auf der Welt geliebt hat, nie wieder leiden muss und nie wieder Schmerzen empfindet, nie wieder Angst zu erdulden hat, wie in den letzten Tagen. Das ist zunächst ein kleiner Trost und zu wissen, dass ich nicht allein stehe, hilft mir auch, liebe Helga! Jeder tröstet sich zwar auf seine eigene Weise, aber gemeinsam darüber zu sprechen, hilft doch schon sehr. Ich wünsche Dir viel Kraft, ich bin sicher, dass Du Deine liebe Mutti so in Erinnerung behältst, wie sie wirklich war, denn ihre letzten 3 Monate bestanden wie auch die letzten 4 Monate meiner Mutter aus Leiden, das Leben war schon vorher beendet. Dieses Leiden ist vorbei! Fühl auch Du Dich liebevoll in den Arm genommen.

Übrigens habe ich mir noch am Sterbetag meiner Mutti gesagt, dass ihr Leiden nicht umsonst gewesen sein soll und eine Patientenverfügung für mich ausgestellt. So hat jeder sein Ritual.

Noch eines will ich sagen: ich weiß, dass hier im Forum natürlich viele Menschen auch auf der Suche nach Hoffnung sind. Und ich will mit meinem Beispiel niemandem die Hoffnung nehmen, egal wie groß/klein sie auch immer ist! Der Glaube gibt Kraft, alle Prognosen richten sich doch nach Statistiken, wenngleich es auch wichtig ist, nie auf Wolken zu schweben, sondern unbedingt nüchtern zu bleiben! Fragt immer nach, holt Euch Auskunft bei den Ärzten, auch wenns schwerfällt. Ich war selbst zu feige, doch ich werde es nachholen. Für mich und meine Gewissheit.

Ich freue mich auf Antwort.
Liebe Grüße Sascha
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:10 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55