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Alt 19.11.2005, 22:03
Anna200104 Anna200104 ist offline
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Beiträge: 1
Standard Wunder gibt es immer wieder...

Hallo Leute,

mit diesem Beitrag möchte ich all den „hoffnungslosen“ Fällen ein wenig Mut machen.

Mein Papa hat eine Gräser- und Pollenallergie. Mit den Jahren wurden der Husten und die Atemnot immer schlechter. Er war regelmäßig bei der Kontrolle und seine Ärztin sagte ihm immer nur, dass er das Spray öfter benutzen sollte.

Dann im Februar dieses Jahres wurde aus diesem andauernden Husten eine Lungenentzündung die 2 Monate anhielt.

Nach dieser Zeit ging mein Vater wieder arbeiten. Er hielt nur 5 Tage durch. Dann wurde er zum Arzt geschickt. Dieser sagte nach dem Röntgen das es sich bei dem Fleck auf der Lunge wahrscheinlich um einen Rest der Lungenentzündung oder aber um einen Tumor handeln könnte.

Der Arzt schrieb meinen Vater erst einmal weiter krank und sagte ihm er solle in 3 Wochen nochmals wiederkommen. Meinem Vater ging es von Tag zu Tag schlechter. Er hatte starke Schmerzen im Brustbereich und einen sehr starken Husten. Deshalb ging mein Vater schon nach einer Woche wieder zum Arzt, der ihn noch in der gleichen Woche zum Radiologen schickte.

Als mein Vater vom Radiologen kam, es war der 25. April, saß die Familie schon versammelt in der Küche und warteten voller Angst, auf meinen Vater. Als mein Vater wiederkam und zu meiner Mutter sagte, ich habe Krebs und dann anfing zu weinen, ist für uns alle die Welt zusammengebrochen. Keiner konnte verstehen warum diese Diagnose erst so spät festgestellt wurde. Es handelte sich um Lungenkrebs. (9,5*6,8 cm) Wir machten ihm alle Mut.

Am nächsten Tag wurde er ins Krankenhaus nach Münster überwiesen. Dort wurde er erst einmal auf den Kopf gestellt(Bronchoscopie etc.) und es wurde eine Probe aus dem Lungenflügel entnommen. Nach endlosen Tagen des Wartens auf das Ergebnis stand die Diagnose fest: Plattenepithel - Bronchialcarcinom T4N2M0. Der Arzt sagte zu meiner Mutter und mir, dass es eine sehr aggressive Krebsart sei und dass die Chancen auf eine Heilung sehr gering wären. Fast Hoffnungslos!

Als erstes schlugen die Ärzte eine Chemo vor, und wenn diese nichts bringen sollte würden sie vielleicht mit Bestrahlungen weitermachen.

Die erste Chemo schlug überhaupt nicht an. Im Gegenteil der Krebs hat sich vergrößert. Zu diesem Zeitpunkt wurde mein Vater immer schwächer und dünner. Die zweite Chemo war sehr viel stärker als die Erste und für meinen Vater fast nicht auszuhalten.

Der Nachbar von meinen Eltern, selber Arzt, empfiehlt meinem Vater zwei Ärzte, einer spezialisiert auf Bestrahlung, der Andere auf Operationen. Durch diesen glücklichen Zufall wurde mein Vater alsbald vorstellig bei diesen Ärzten. Der Arzt für Strahlenkunde wies meinen Vater daraufhin, das eine Chemo, in seinem Falle, nur da wäre um das Leben zu verlängern und nicht um den Krebs zu besiegen. Er empfiehlt eine Strahlentherapie, in der Hoffnung, dass der Krebs kleiner und operable wird.

Der Arzt für Operationen sagte zu meinem Vater: „Wenn der Krebs auf die Bestrahlung anschlägt, und sich verkleinert. Würde er versuchen ihn operativ zu entfernen.“

Am 28ten Juni 2005 bekam mein Vater die erste Bestrahlung im Knappschaftskrankenhaus in Recklinghausen. Es war die erste von vielen Bestrahlungen. Er fühlte sich schon nach den ersten Bestrahlungen wesentlich besser als bei der letzten Chemo. Wir hofften alle sehr das die Bestrahlung anschlägt und sich der Krebs verkleinert, dann nach 3 Wochen war es soweit, die Kontrolle ergab, das die Bestrahlung anschlug und der Krebs durchlöchert war. Es folgten noch weitere 3 Wochen der Bestrahlungen. Insgesamt waren es 37 Stück.

Nach diesen Bestrahlungen musste er erst einmal wieder zu Kräften kommen. Nach sechs Wochen musste er wieder zur Kontrolle. Am 24ten August 2005 wurde festgestellt, das der Krebs durch die Bestrahlung sich aufgelöst hat. Alles was von ihm noch übrig war, konnte mein Vater normal abhusten. Dieses Ergebnis hat keiner Erwartet aber alle haben es erhofft! Als meine Mutter mir dieses am Telefon erzählte, bin ich sofort hingefahren und habe mich mit meinen Eltern gefreut.

Am 24.10.05 war mein Vater wieder einmal zur Kontrolle, es ist alles in Ordnung außer das er noch Wasser in der Lunge hat, was aber nicht so schlimm sei.

Seit dem 10.11.2005 ist mein Papa in der Reha. Da hat er die Möglichkeit sich erst einmal richtig von seiner Krankheit zu erholen und auch vieles zu verarbeiten, denn die letzten 6 Monate sind nicht spurlos an Ihm vorbeigegangen.

Ich wünsche meinem Vater alles Gute und hoffe dass die Zukunft genauso positiv verläuft wie der Vergangenheit.

Auf diesem Wege möchte ich Euch allen Mut machen, die Hoffnung niemals aufzugeben.

Eure Anna
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