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  #1  
Alt 24.03.2009, 18:13
TochterSimone TochterSimone ist offline
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Standard Mein Vater hat ein Pleuramesothaliom

Hallo,

im Januar wurde bei meinem Vater ( 72 J.) Darmkrebs diagnostiziert und operiert. Im Zuge der OP Vorbereitungen wurde Wasser in der Lunge festgestellt und nach einem CT der erste Verdacht auf ein Mesothliom geäußert. Nach der Darm OP mit 2 Wo KH Aufenthalt , wurde gleich ein Termin in der Uniklinik Würzburg in der Pneumologischen Ambulanz gemacht. Dort fand eine CT gestütze Punktion statt - am 4.3 haben wir dann die "endgültige" Diagnose PLEURAMESOTHALIOM re / V.a. LUNGENFILIAE bekommen.
Aufgrund des Tumorstadiums T3, NX M1 will die Uni keine OP und Bestrahlung mehr vornehmen. Ihr Voschlag ist eine palliative Chemo mit Cisplatin und Pemetrexet für 4 Zyklen und dann ein neues CT.

Die Fakten aufzuschreiben geht ja noch, aber ansonsten bin ich total durcheinander. Ich habe Angst vor dem was da kommt. Davor, dass mein Papa unendlich Leiden muss.

Mit der "Beratung" in der Uni Würzburg war ich gar nicht zufrieden - alles war sehr oberflächlich und vage. Viele Infos z.B. auch über die Überlebendauer, Krankheitsverlauf habe ich aus dem Internet. U.a. auch dass eine Chemo gar nicht wirklich mehr hilft bzw das Leben . Meine große Sorge ist nun, dass mein Papa dem es zur Zeit eigentlich noch recht gut geht ( kaum/keine Atembeschwerden, starke Schmerzen dank Medis gut im Griff), so unter der Chemo abbaut, dass seine Lebensqualität dahin ist.
Dieses Abwägen ist schrecklich - gewinnt er durch die Chemo ein paar Monate, aber hat dafür schreckliche Nebewirkungen ? "Lohnt" sich das ?
All diese Fragen gehen mir durch den Kopf und ich habe keinen , mit dem ich darüber reden kann.
Mein Vater selbst weis zwar, dass er unheilbar krank ist, aber wie schlimm genau die Diagnose Mesothliom ist, hat er glaube ich noch gar nicht erfaßt ...
"Dank" Internet habe ich mich informiert und da mein Vater gar nicht wirklich viel nachfragt - denke ich mal , dass er es vielleicht gar nicht SO genaus alles wissen will.

Sorry, einige meiner Gedanken sind zur Zeit etwas wirr ... ich bin einfach jemand, der alles genau wissen und planen will. Und diese schreckliche Krankheit ist unfassbar für mich.
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  #2  
Alt 25.03.2009, 16:06
Benutzerbild von Koepifisch
Koepifisch Koepifisch ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat ein Pleuramesothaliom

Hallo Simone,
manchmal traue ich mich gar nicht hier reinzuschauen, weil wieder jemand in seiner verzweifelten Lage postet.
Das mit Deinem Papa tut mir sehr, sehr leid. Du wirst Dir Fragen über Fragen stellen, was wäre passiert, wenn man das PM früher erkannt hätte??? Dein Papa hat nun schon das Schreckgespenst Krebs einmal hinter sich gebracht und nun das??? Und warum denn Dein Papa???

Alle diese Fragen habe ich mir bei meinem Mann auch gestellt. Da er nun gut 20 Jahre jünger als Dein Papa ist, er in einem sehr frühen Stadium diagnostiziert wurde, konnte man ihm helfen. Er hat heute ein Jahr nach OP und im Moment geht es ihm den Umständen entsprechend gut.
Die 1. Chemo hat er im Dezember 2007 gut vertragen, aber die Bestrahlungen nach der OP haben ihn dann total von den Füßen geholt.

Am 8.4. wird nun eine MRT und CT gemacht und dann wissen wir, ob sich alle Strapazen gelohnt haben.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie, dass Ihr zusammen noch ein paar friedvolle Tage haben werdet und dass Dein Papa am Ende nicht so sehr leiden muß.
fühl Dich umarmt von Marie-Luise aus Duisburg
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  #3  
Alt 25.03.2009, 17:17
Seagirl Seagirl ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat ein Pleuramesothaliom

Hallo Simone,

das mit Deinem Dad tut mir sehr leid.
Auch ich tendiere zu dem, was 007 sagt. Nachdem mein Dad im Juli 07 den Kampf gegen diesen Krebs verloren hat, sage ich heute im Nachhinein auch, wir hätten ihm die Strapazen der Chemos ersparen sollen. Diese haben ihm den Boden unter den Füssen weggerissen, mit vielen Nebenwirkungen, so dass er seit der Diagnose fast ausschließlich im Krankenhaus lag. Vielleicht hätte er ohne Chemos nicht so lange durchgehalten, aber vielleicht wäre es für ihn erträglicher gewesen und er hätte seine letzten Tage etwas besser genießen können.
Wobei ich nicht ein Gegner von Chemos bin, denn bei meinem Neffen haben sie sehr gut angeschlagen und es geht ihm heute gut. Aber junge Menschen können Sie eventuell besser verarbeiten.

Drück Dich

Liebe Grüße
Heike
__________________
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  #4  
Alt 25.03.2009, 22:39
stefanzh stefanzh ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat ein Pleuramesothaliom

Nun ja, ich geb mal noch meine Meinung zum Thema Chemo ab. Generell kann ja eine Chemo gerade beim Mesotheliom nicht heilen, sondern nur "Zeit schinden". Allerdings ist bei einer Tumorerkrankung der Gewinn von Zeit stets mit einem Verlust an Lebensqualität verbunden. Das muss man wissen. Auch eine Chemo kann, wie 007 schmerzlich erfahren musste, erhlebliche Einschränkungen mit sich bringen. Nichts desto trotz: es kann einen auch nicht ganz unerheblichen Zeitgewinn bedeuten, ist einfach sehr von der allgemeinen Verfassung Deines Vaters abhängig.
Was Du aber auch dringend wissen musst: nur der epitheliale Subtyp des Mesothelioms spricht wirkllich erfolgreich auf die Chemo an. die restlichen beiden Subtypen sind leider deutlich weniger erfolgreich bei der Chemo. Ich denke das solltest DU auch in Deine Überlegungen mit einbeziehen. Bei meiner Mutter war die Chemo ne gute Wahl (zumindest bis jetzt...), aber Du findest hier auch mengenweise andere Erfahrungsberichte. Die Entscheidung ist nicht leicht und muss primär von Deinem Dad gemacht werden - er muss die Chemo ertragen und mit den Konsequenzen leben.
Wie auch immer die Entscheidung ausfällt, halte uns doch einfach auf dem Laufenden...

Lieber Gruss aus der Schweiz
Stefan
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  #5  
Alt 25.03.2009, 23:17
Takk Takk ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat ein Pleuramesothaliom

>> Wer weiss was ich in dieser Situation machen wuerde.... ich habe hier gut schreiben bin nicht wirklich betroffen nur Zuschauer .... Evtl wuerde ich das gleiche tun wer weiss das schon << (Zitat 007)

Liebe Simone und lieber 007,

genau das ist der springende Punkt, denke ich. Wir selber sind nicht direkt betroffen, und wenn man all das liest zum Thema MPM, die Erfahrungsberichte der Patienten, der Angehörigen, die Aussagen der Ärzte, die Publikationen aus Studien etc. pp., dann fragt man sich, wie z.B. ich es grad tue, was ist bloss erstrebenswert daran, im Durchschnitt 3,1 Monate länger zu leben bei Chemo x verglichen mit Chemo y? Mit einer möglicherweise verminderten Lebensqualität? Warum tut man sich das an? Warum reden Ärzte nicht Klartext, da wo es angebracht zu sein scheint?
Ich glaube, das Prinzip heißt immer Hoffnung und Leben, Hoffnung auf Leben. Das macht den gewaltigen Unterschied aus zwischen dem Patienten und "Aussenstehenden", die wir ja sind. Entscheiden muss sich der Betroffene selbst und das wird er auch tun. Für die Hoffnung und für ein möglichst langes Weiterleben. Die Konsequenzen trägt und erleidet ja er. Die Rationalen, die wir hier einbringen, die sind da außer Kraft gesetzt.
Wie soll ich meiner Freundin (51 J., Diagnose MPM vor knapp 4 Wochen, inoperabel und 1. Chemo -Carboplatin/Alimta-) denn begreiflich machen, dass die weiteren 3 geplanten Chemos womöglich für die Katz sind? Sie ist nach einer Woche post-Chemo wieder einigermaßen fit und positiv drauf, macht Pläne und ist wild entschlossen, dem Ungeheuer MPM alles entgegen zu setzen, was in ihrer Kraft steht. Ich kann das jedenfalls (noch) nicht. Ich kann nicht hingegen und sagen "Lass den ganzen Chemo-Kwark, genieß Deine Restzeit in vollen Zügen". Erstens, weil jeder Mensch anders und sehr individuell ist und reagiert auf Therapien, zweitens, weil ich denke, dass ich das nicht wirklich beurteilen kann, ich hab diese Diagnose nicht bekommen, ich weiß nicht, wie ich für mich selbst entscheiden würde. Für den betroffenen Patienten, der irgendwann seine eigene Entscheidung treffen muss und wird, ist es wahrscheinlich im Endeffekt immer irgendwie bißchen falsch oder bißchen richtig gewesen? Aber: es ist seine eigene Entscheidung.
Ich wünsche euch allen das Allerbeste, Kraft, Liebe und Humor
Takk
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  #6  
Alt 26.03.2009, 09:52
TochterSimone TochterSimone ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat ein Pleuramesothaliom

Hallo,

erstmal VIELEN DANK für eure Meinungen und Ratschläge !!!

ICH mit meinem Wissensstand würde mich gerade gegen eine Chemo entscheiden. Aber ihr sagt das alle richtig MEIN PAPA muss die Entscheidung treffen. Und gerade da liegt für mich das Problem - sein Internist ( dem er vertraut) hat wie die Uni auch zur Chemo geraten, ich kann ihm doch nicht mit meinem Laienwissen jede Hoffnung rauben. Der Arzt hat bisher keine "Zeitangaben" gemacht und ich traue mich einfach nicht Artikel aus dem Inet hinzulegen, in denen steht mit Chemo solange, ohne nur solang aber dafür mehr Qualität.
Zumal die Gesamtumstände ( Diabetes typ 2, DarmkrebsOP 01/2009 und alleinstehend wohnt ca 80 Km von uns entfernt) meiner Meinung nach nicht ideal sind. Da mein Papa nie gut für sein Alter vorgesorgt hat, kann er jetzt auch nicht einfach hierher ziehen. Und meine große Sorge ist zudem - ich liebe meinen Vater, aber ich kann ihn nicht bei uns aufnehmen. Zur Zeit kommt er allein zurecht, aber wie soll das in Zukunft weitergehen ...
Ich habe ein kleines Kind, mein Mann ist viel unterwegs und mein Papa der Typ, der eher leidet als jemanden zur Last zu fallen. Wenn er dann 80 km weit weg wohnt, kann ich einfach nicht immer auf dem "Laufenden" sein und rasch eingreifen. Zur Zeit ist er pflegebedürftig, aber wielange das noch so bleibt bzw. wie rasch man dan Hilfe bekommt steht in den Sternen !
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  #7  
Alt 26.03.2009, 11:53
kiana kiana ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat ein Pleuramesothaliom

Hallo Simone,

bei meinem Papa wurde die Diagnose MPM Ende Oktober 2007 gemacht. Danach kam dann das 'übliche' prozedere, Bestrahlung und Chemo mit Cisplatin/Alimta. Die Chemo hat leider nur am Anfang etwas gebracht und danach nicht mehr. Da sie so schnell nicht wiederholt werden konnte, hat er eine andere bekommen, die mittlerweile wegen Erfolglosigkeit ebenfalls beendet wurde. Seit letzter Woche Freitag hat er nun 15 Bestrahlungen hinter sich, die Nebenwirkungen sind so enorm gewesen, dass er zwischenzeitlich an Abbruch dachte. Was diese Bestrahlung gebracht hat, werden wir erst in ein paar Wochen beim nächsten CT erfahren. Es geht ihm sehr durchwachsen, mal etwas besser, dass er auch alleine etwas unternimmt, dann will er nicht allein sein und meine Mutter kann nicht mal einkaufen gehen. Er bekommt Morphiumpflaster und auch Schmerztropfen und hat ein Sauerstoffgerät zuhause stehen, welches er täglich benutzt. Ich möchte dir keine Angst machen, sonder nur beschreiben, wie es bei uns nach fast 1,5 Jahre aussieht. Mein Vater ist nun genauso alt wie deiner und ich weiss, wie schwer es als Angehöriger ist, da nicht wirklich helfen zu können. Auch ich habe ein kleines Kind (*10.07) und einen 4-jährigen Sohn. Es tut mir leid, dass du auch den Weg hierher finden musstest. Ich drücke dir und deiner Familie die Daumen, dass ihr noch eine schöne Zeit miteinander verbringen könnt. Wir waren letztes Jahr mit meinen Eltern noch einmal in Frankreich in Urlaub und mein Vater hat es sehr genossen.

Gruß
Kiana
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  #8  
Alt 26.03.2009, 15:57
TochterSimone TochterSimone ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat ein Pleuramesothaliom

Hallo Kiana,

Danke für deine offene Antwort. Ich denke mir einfach, dass diese Krnakheit einen nicht nur körperlich schwer belastet sondern auch seelisch ( wie z.B. nicht alleine sein wollen und und und) Gerade deshalb würde ich meinen Vater (der dort wo er wohnt keinen "besonderen" Freundeskreis hat) gerne hier her holen. Oder zumindest jemanden an seiner Seite wissen, der sich kümmert.

Gerade habe ich mit meinem Schwiegervater aus München gesprochen- sein Nachbar ist Palliativmediziner. Dem will er nun die Unterlagen meines Vaters zeigen, um eine "ehrliche und offene" Einschätzunge der Situation zu bekommen.

Simone
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  #9  
Alt 26.03.2009, 16:18
Kleine Schwester Kleine Schwester ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat ein Pleuramesothaliom

Hallo Tochter Simone,
dieses Wirrwarr an Gedanken hatte ich auch als ich Diagnose für meine Bruder (49) Ende Juli 2008 erfahren haben. Fortgeschrittenes Stadium. Mittlerweile hat sich das gelegt. Panik bringt nichts. Die Diagnose ist zwar fatal und relativ endgültig, aber es heißt nicht, dass er morgen oder nächste Woche stirbt. Aber der Zeitraum ist sicherlich überschaubar, der noch bleibt. Ich bin am Anfang zur Krebsberatungsstelle gelaufen, was mir persönlich überhaupt nichts gebracht hat, ich habe ständig in Foren recherchiert, was die Panik nur noch verstärkt hat. Ich denke es gibt hier keine pauschale Antwort, bei jedem verläuft es anders schneller, langsamer, schlimmer usw..
Mein Bruder wiegt mittlerweile noch knapp 45 Kilo bei einer Größe von 1,80 m.
Er hat auch Chemo mit Cisplatin und Alimta hinter sich, was den Wachstum wohl lt. CT Ende Dezember 08 auch eingedämmt bzw. gestoppt hat. Mit Haarausfall hatte er weniger Probleme, also keine Glatze. Die Haare sind wohl dünn geworden, aber gelieben, auch der Schnäuzer und die Augenbrauen. Aber er hatte ein Magengeschwür, was durch die Chemo und die starken Medikamente noch aufgepeitscht wurde. Dann wurde die Chemo erstmal eingestellt. Er sollte nun gut alle 4 Wochen beim Onkologen erscheinen!!???
Zwischenzeitlich haben wir dann mal die Hausärztin rausgerufen, weil es gar nicht mehr ging und er auch nicht mehr hochkam. Gestern hatte er dann wieder den Termin beim Onkologen. Vor der Tür ist er vor Schwäche erstmal aus dem Wagen gefallen. Und der Arzt meinte, "Och, sie haben aber ganz schön abgebaut!". Meine Schwester, die ihn pflegt hat gedacht, sie traut ihren Ohren nicht. Außerdem ist meiner Schwester aufgefallen, dass die Thrombozyten sehr hoch sind. Da hat sie heute mal nachgefragt, ob denn nicht vielleicht die Gefahr eine Thrombose besteht, weil er nur liegt. Essen kann er übrigens auch nichts mehr. Auch ohne Chemo. Natürlich besteht die Gefahr meinte dann der Arzt. Ach, und jetzt. Ja da müssen wir wohl ne Thromboseprophylaxe machen. Ich kann mittlerweile nur noch den Kopf schütteln. Da müssen wir selber nachfragen wegen Thrombosegefahr.
Ab heute bekommt er wieder Chemo. Zwar eine abgeschwächte Form, aber immerhin. Jeder in unserem Umfeld und auch wir selber sagen, dass mein Bruder ein Fall für das Krankenhaus ist und das eine Chemo nur noch unter Aufsicht möglich ist. Nur der Arzt scheint das nicht zu merken. Außerdem ist noch nichtmal vorher nochmal ne CT gemacht worden, wie es im Moment überhaupt in ihm aussieht. Meine Schwester hat ihm auch gesagt, dass sie das alles nicht mehr schafft und er ihr unter den Händen wegstirbt wenn nichts passiert. Was ist passiert? Nichts! Sie holt ihn gleich ab von der Chemo und nimmt ihn wieder mit nach Hause. Ich weiß auch nicht wie es noch weitergehen und wo das noch Enden soll. Das einzig erfreuliche, die BG hat die Berufserkrankung anerkannt. Aber das Verfahren hat nun auch fast 6 Monate gedauert.
Ach ja, bei meinem Vater wurde dann im Februar auch noch Blasenkrebs diagnostiziert. Im wurde am 24.02. in einer siebenstündigen OP die Blase und noch mehr entfernt und ein künstlicher Ausgang gelegt. Nach einer Kur folgt dann auch Chemo, da die Lyphmknoten befallen sind.

Traurige Grüße aus Duisburg
Moni

Geändert von Kleine Schwester (27.03.2009 um 21:24 Uhr)
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  #10  
Alt 30.03.2009, 13:26
Bremensie Bremensie ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat ein Pleuramesothaliom

Hallo Simone und alle Anderen,
was letztendlich gemacht wird sollte man dem eigentlich Betroffenen überlassen. Ich kann dir auch nur aus Sicht einer Angehörigen schreiben. Mein Lebensgefährte starb vor einem Jahr an Lungenkrebs(Asbestose) Aus heutiger Sicht würde ich sagen dass die Chemo ihm sehr viel restliche Lebensqualität genommen hat. Er hatte dann nicht nur von seiner Vorerkrankung Morbus Bechterew Schmerzen sondern auch durch die Chemo. Von Chemo zu Chemo ging es ihm schlechter. Allerdings hat mein Lebensgefährte mich in keiner seiner Entscheidungen bezüglich seiner Krbserkrankung mit einbezogen sondern alles mit sich selbst ausgemacht. Vom Arzt habe ich nach seinem Tod erfahren das mein Lebensgefährte wusste dass er nicht mehr lange zu leben hatte.
Ich wünsche euch allen viel Kraft
Erika

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  #11  
Alt 31.03.2009, 08:53
Kleine Schwester Kleine Schwester ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat ein Pleuramesothaliom

Hallo,

mein Bruder möchte mittlerweile gerne ins Krankenhaus, damit sie ihn dort wieder aufpäppeln (1,80/45 Kg, Krankengeschichte siehe oben) bzw. eine Schmerztherapie machen. Aber sein Onkologe will ihn partout nicht einweisen. Da meine Schwester gesagt hat, dass sie mittlerweile mit der ganzen Situation und Pflege überfordert ist, will der Arzt nun schauen, dass sie ihn soweit hinbekommen, dass er Ende der Woche in seine eigene Wohnung soll und dann vom Pflegedienst versorgt wird. Das hat meine Schwester damit natürlich nicht bezwecken wollen. Es sollte mal etwas passieren. Er sollte vom Arzt ordentlich versorgt werden. 1 Monat lang hat der Onkologe gar nichts gemacht und nun soll mein Bruder jeden Tag für Infusionen in die Praxis kommen. Nun wo die Berufsgenossenschaft die Berufserkrankung anerkannt hat, da bekommt eine Infusion hier, ein Spritzchen da. Die Anfahrt zum Onkologen ist für ihn jedes Mal eine riesige Anstrengung. Im Moment werden wir Gefühl nicht los, dass es hier nur um Geld geht, weil die BG ja mehr zahlt und bevor sich ein Krankenhaus die Kohle einstreicht, macht er das lieber selber. Der Arzt sagt, er hielte eben nichts von einer Schmerztherapie.
Seit gestern bekommt mein Bruder nun Morphiumtabletten. Ich kann es nicht richtig einschätzen, da wir mit Krebserkrankungen keine Erfahrungen haben und es uns jetzt geballt trifft mit meinem Bruder und meinem Vater, aber wenn er doch schon Morphium, wenn auch in Tablettenform bekommt, habe ich das Gefühl ist das Ende sehr nah und nicht mehr weit. Dagegen spricht, dass er noch Chemo bekommt, aber wie es wirkklich um meinen Bruder steht, sagt der Arzt uns und ihm eben nicht. Für einen Onkologen, also einem Arzt der mit Krebspatienten und damit auch mit viel Verzweiflung und Angst zu tun hat, ist er sowieso sehr kalt und wenig hilfs- und gesprächsbereit. Weil mein Bruder mittlerweile -sicher auch bedingt durch die Krankheit - sehr schwerfällig geworden ist, will er nun auch den Arzt nicht mehr wechseln.
Wir wissen echt nicht mehr weiter. Aber vielleicht ist das ja auch so und andere Ärzte würden genauso agieren. Wie seht ihr das denn. Ist das normal?

Liebe Grüße aus Duisburg
Moni
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  #12  
Alt 31.03.2009, 09:28
kiana kiana ist offline
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Hallo Moni,

mein Papa bekommt seit letzten Oktober Sauerstoff und auch Morphium erst in Tablettenform und mittlerweile 2 Pflaster. Die Chemo ist in diesem Jahr eingestellt worden, aber er hat nun 15 Bestrahlungen hinter sich, das Ergebnis können wir erst Ende April / Anfang Mai sehen, weil bis dahin mit einem CT gewartet wird. Gegen seinen massiven Gewichtsverlust kämpft er mit zusätzlicher Astronautenkost, die er ganz gut schlucken kann, er hat aber auch noch mehr Gewicht als dein Bruder. Ich hoffe, dass es ihm bald wieder etwas besser geht.

Lieben Gruß
Kiana
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  #13  
Alt 31.03.2009, 20:37
TochterSimone TochterSimone ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat ein Pleuramesothaliom

Hallo,

ich wollte euch nur mitteilen, dass mein Vater sich vorerst gegen eine Chemo entschieden hat. Nun schauen wir , was die Zeit bringt ...
Wenn es was "neues" gibt, melde ich mich bei euch !
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  #14  
Alt 13.04.2009, 20:19
StephanieJohanna StephanieJohanna ist offline
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Standard Hallo Tochter Simone

hallo simone mein name ist StephanieJohanna

Ich freue mich deinen eintrag gefunden zu haben.Mein vater ist 67 und bei ihm wurde im februar rippenfellkrebs festgestellt.Er hat auch schlecht luft bekommen und war kaum belastbar.Diagnose:er hat Lungenwasser.
Tags darauf wurde ihm wasser aus der lunge gezogen und ein CT gemacht. Auf dem CT wurde festgestellt das eine verdickung hinter den lungen ist. Das lungenwasser wurde eingeschickt war aber nicht bösartig, es wurde eine
Bronchuskopie gemacht, dabei wurde auch kein tumor gefunden.
anfang März wurde ihm in ostercappeln eine probe aus dem rippenfell entnommen.Es hat eine woche gedauert bis wir und er wussten das es krebs ist.
Aber es hieß der entgültige befund wäre noch nicht da, es dauerte wieder eine woche bis wir den entgültigen befund durch den hausarzt bekamen.
Der rippenfellkrebs is schon sehr weit fortgeschritten und der arzt teilte uns die therapieabfolge mit.
erst OP,dann Chemo,dann bestralung.Da mein vater panische angst vor dieser
OP hat weil ihm in ostercappeln ein mann aufs zimmer gelegt wurde der ganau diese schwere OP hinter sich hatte, der mann wurde durch eine sonde ernährt und teilweise gefüttert das hat meinen vater total geschockt.
daher war er auch froh als die ärzte entschieden zuerst mit er Chemo anzufangen, obwohl ich das nicht unbedingt positiv sehe.
Am 24.3.1009 hatten wir das gespräch mit dem onkologen der ganz klar gesagt hat das es nicht sein muss das die Chemo anschlägt, der krebs kann auch wachsen.Es sind 4 Chemos geplant, im abstand von 3 wochen, die erste war am 31.3.2009. Die ersten 2 tage ging es ihm gut , jetzt baut er tag für tag ab.Man ist so hilflos und weiß nicht wie man helfen kann, und ob man der ganzen therapie trauen kann,udn ob es ihm überhaupt hilft.
Es würde mich freuen wenn du mir über die therapie deines Vaters schreiben würdest.

liebe grüße StephanieJohanna
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  #15  
Alt 13.04.2009, 20:41
TochterSimone TochterSimone ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat ein Pleuramesothaliom

Hallo StephanieJohanna,

also mein Vater hat sich gegen die Chemo entschieden und andere Dinge wie OP oder Bestrahlung waren bei seinem Tumorstadium ja nicht mehr geplant. Ich bin froh, dass er nein zur Chemo gesagt hat ! Vielleicht ist es eigennützig von mir, aber ich freue mich bewußt an der Zeit die ich jetzt ( noch) mit ihm habe. Wir haben SEHR schöne Osterfeiertage verbracht. Ich habe einfach Angst, dass mein Vater bei der Chemo zu sehr leidet bzw abbaut. Er lebt ja alleine und ca 80 km entfrent. Ich hätte einfach keine Ruhe ihn "leidend" alleine daheim zu wissen. Mein Vater hat nur so ein bronchienerweiterndes Spray, welches er 3x täglich nutzt und ansonsten seine Schmerztabletten.
Zur Zeit geht es ihm echt gut und ich hoffe,dass es noch lange so bleibt.

Deinem Vater wünsche ich, dass die Chemo ihn nicht zu sehr belastst und, dass ihr noch viele schöne Momente miteinander verbringen könnt !

Viele Grüße
Simone (die unheimliche Angst davor hat, wie es weitergeht ... )
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