Schwiegermutter hat Darmkrebs - wie verhalte ich mich nun?

[binelinchen]

Hallo an Unbekannt!

Ich nutze dies Forum, um mich bei euch mal zu erkundigen, wie ich mich nun speziell zu meiner Schwiegermutter verhalten soll.
Sie hat Darmkrebs. Anfang Januar hat sie dei erste Chemotherapie mit Bestrahlung hinter sich gebracht, leider ohne den Erfolg, dass der Tumor kleiner wurde. So hat sie OP dann mit einem künstlichen Darmausgang überstehen müssen. Bei der OP hatte sie einen Herzstillstand. Es wurde ihr in einer weiteren OP ein Schrittmacher eingesetzt. Am Nachmittag starb ihre Mutter an einer Blutvergiftung durch MRSA nach Bypassop, nur als Info. Dann wurden Metastasen festgestellt. Sie bekommt jetzt weiterhin Chemotherapie und Bestrahlungen. Sie war noch nicht in der Reha.

Mein Freund erzählt mir, wenn wir über sie reden, nicht wirklich sehr viel Details.

Ich habe seit der OP keinen grossen Kontakt mehr zu ihr. Es tut mir auch leid. Ich weiss nicht, wie ich ihr gegenübertreten soll. Ich will sie keinesfalls mitleidig behandeln. Schon vor der Diagnose Krebs hatte sich unser Verhältnis ein wenig abgekühlt, weil sie sehr einnehmend ist und sehr egozentrisch.

Mein Freund lässt das alles nicht wirklich an sich heran. Er sagt das sei eben der Lauf der Dinge und er könne nichts tun und er besucht sie regelnmässig.

Ich habe das Gefühl, dass sie noch sehr oft zum Krankenhaus muss und dass das jetzt nicht ihre letzte Chemo war bzw. dass sie sicherlich nochmal operiert werden muss. Wie lange sie das aushält, weiss ich nicht.

In der Reha wird sie wohl dann auch eine Psychotherapie machen, das wird da wohl so gemacht, habe ich gehört?

Welche praktischen Tipps könnte ich ihr wohl geben? Also was die Ernährung und so angeht, das nicht in Büchern steht oder was manche von euch vielleicht aus Erfahrung wissen? Was tut ihr jetzt gut? Wie kann man ihr mal eine Freude machen?

Sie ist körperlich wohl nicht so gut drauf. Soll man sie da trotzdem mal besuchen oder lieber nicht?

Wie macht sie das eigentlich mit dem Ausgang, ich weiss leider gar nichts drüber, wie ist das eigentlich, wenn man mit einem Ausgang leben muss?

Ich danke euch für eure Teilnahme

LG

binelinchen

[teddy.65]

Hallo binelinchen,

leider kann keiner von uns deine Fragen pauschal beantworten. Jede/r von uns geht anders mit der Diagnose um und was mir gut tut, kann für jemanden anderes völlig falsch sein.

Solltest du speziell Fragen zum künstlichen Darmausgang/Stoma haben, so kannst du diese Fragen besser im Stoma-Forum (www.stoma-forum.de) stellen. Vorab solltest du aber herausbekommen ob deine Schwiegermutter ein Dickdarmstoma (Colostoma) oder ein Dünndarmstoma (Ileostoma) hat. Das ist bei deinen Fragen nach der Ernährung nämlich sehr wichtig.

Warum sprichst du nicht mit deiner Schwiegermutter selbst, statt es über deinen Mann zu machen. Vielleicht wäre der direkt Weg ein Weg ihr zu helfen???

Ein Psychotherapie in der Kur wird gemacht, wenn man es wünscht. Es wird einem nicht aufgezwungen. So habe ich es erlebt.

Viel Glück

[binelinchen]

Liebe Sabine,

danke für deine Antwort!

Sicherlich werde ich mal mit ihr konkreter reden, nur möchte ich vorab ein paar Infos haben, damit ich ihr ein wenig entspannter entgegentreten kann.
Danke für den Link!

LG

Binelinchen

[Jimbo]

Hmm...wie schon geschrieben, pauschal - ohne den anderen Menschen zu kennen - ist deine Frage schwer zu beantworten, aber ich halte es generell mit dem alten Spruch "ehrlich währt am längsten". Man muss dabei nicht alles was man vielleicht über Prognosen, Nebenwirkungen etc. weiss oder gelesen hat ausbreiten, aber man sollte auch nichts beschönigen.
Man kann als ANgehöriger schon einges tun...für den anderen Menschen da sein, sich informieren (wie hier im Forum) und damit auch all die Informationen, die man vom Patienten / Angehörigen oder Arzt bekommt, richtig bewerten.
Wenn Deine Schwiegermutter wirklich sehr egozentrisch ist, wird sie jetzt entweder recht demütig (gegenüber dem Leben) werden (müssen) oder aber sie wird die Tatsachen verdrängen wollen. Ich würde sie schon besuchen und ihre Reaktion abwarten. Vielleicht kannst Du sie moralisch aufbauen und sie lernt Deine Anwesenheit zu schätzen. Wenn sie sie nicht will, akzeptiere dies aber quäle Dich dann auch nicht damit.

[teddy.65]

Hi binelinchen,

als ich am Anfang dieser Krankheit war, war ich selbst die beste Auskunftsstelle für alle die sich in der Zeit um mich gekümmert haben. Allerdings ist es mir schon immer leicht gefallen darüber zu reden und ich hatte nie wirklich eine Hemmschwelle anderen gegenüber.

Ruf sie einfach mal an, oder fahre zu ihr??

Was das Stoma angeht ist es klasse von dir, dass du dich vorab informieren möchtest. Aber sicherlich kennt deine Schwiegermutter sich bezüglich Ernährung etc bereits bestens aus. Das würde sie sich vielleicht sogar bevormundet vorkommen, solltest du sie gleich mit Fachwissen "überfallen".

[binelinchen]

hallo und danke für eure antworten!

lg

binelinchen