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  #1  
Alt 08.11.2007, 02:01
marisu marisu ist offline
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Registriert seit: 08.11.2007
Beiträge: 4
Standard Meine Mutter hat ein Urothel-Karzinom ( G2 T3 ) und nun Lungen und Knochenmetastasen

Hallo, liebe Leute,
seitdem meiner Mutter im Frühjahr nach einem Urothelkarzinom die rechte Niere und der Harnleiter entfernt wurden, bin ich häufig stiller Gast in diesem Forum gewesen. Es war schon einige Male Trost und Anregung für uns. Dafür ganz vielen Dank an die Unbekannten!!
Heute habe ich aber eine Frage, deshalb nun endlich auch eine anständige Registrierung
Bei meiner Mutter wurden vor drei Wochen vier Lungentumore festgestellt, nun ist sie in der Veramed-Klinik in Meschede, die eine ganzheitliche onkologische Behandlung anstrebt. Die Ärzte wollen nun neben einer begleitenden Miteltherapie Nexamar verabreichen. Dies soll sie ambulant zu Hause einnehmen. Sie lebt allein und hat bis jetzt ihren Alltag hervorragend gemeistert. Jetzt hat sie aber sehr viel Angst vor möglichen Nebenwirkungen.

Mich treibt die Sorge um, dass die Ärzte immer von einem Nierenzellkarzinom sprechen, ich habe bereits zweimal darauf hingewiesen, dass es ein Urothelkarzinom war. Hat jemand eine Ahnung, ob es in diesem Fall egal ist, um welche Tumorart es sich handelt? Sind ja wohl beide ziemlich hartnäckig, oder?
Es wäre ja schön, wenn Nexomar meiner Mutter die Lebenszeit noch ein wenig verlängert, sie hat noch so viel Power, obwohl sie schon 82 ist.. Aber wenn die Nebenwirkungen ihre Lebensqualität arg einschränken und es bei dieser Tumorart gar nicht angesagt wäre, wäre es vielleicht auch furchtbar. Im Moment geht es ihr nämlich körperlich recht gut, sie merkt von den Metastasen zur Zeit eigentlich nichts.
Vielen Dank fürs Zuhören, es wäre schön, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.
Alles Gute
marisu
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  #2  
Alt 09.11.2007, 20:47
IsaH IsaH ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.10.2005
Beiträge: 107
Standard AW: nexavar auch bei Lungenmetastasen nach Urothelkarzinom?

Hallo Marisu,

die Behandlung von metastasiertem Blasenkrebs - meistens vom Zelltyp her Urothelkarzinome - und Nierenkrebs ist unterschiedlich: bei Urothelkarzinomen wird i.d.R. Chemotherapie eingesetzt (heute meistens eine Kombination aus Cisplatin und Gemcitabin), bei Nierenkrebs ist Chemotherapie wenig wirksam, da wird eine Immuntherapie oder eben neue Medikamente wie Nexavar oder Sutent eingesetzt.

Bei Blasenkrebs wird Nexavar bisher erst im Rahmen von Studien eingesetzt, und zwar zusätzlich zu der oben genannten Chemotherapie, Nähreres findest Du auf der Homepage der AUO (Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie) unter "Aktivierte Studien Blase".

Ich an Deiner Stelle würde unbedingt nochmal mit den Ärzten sprechen und abklären, welche Krebsart Deine Mutter hat und warum sie Nexavar bekommen soll.

Erfahrungsberichte zu Nexavar findest Du im Forum Nierenkrebs:
http://www.krebs-kompass.org/Forum/f...splay.php?f=22
Leider hat es einige Nebenwirkungen.

Wenn Deine Mutter Lungenmetastasen eines Urothelkarzinoms hat, wäre aus meiner Sicht eine Chemotherapie das Richtige. Mein Vater (heute auch 82) hat die oben genannte Kombination vor 2 Jahren adjuvant wegen seines fortgeschrittenen Blasenkrebses bekommen und ziemlich gut vertragen.

Es gibt auch die Möglichkeit, das Cisplatin wegzulassen und nur das Gemcitabin zu geben, diese Chemotherapie ist gerade auch für ältere Leute besser verträglich und kann auch gut ambulant gemacht werden.

Alles Gute für Dich und Deine Mama!
Liebe Grüße
Isa
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  #3  
Alt 09.11.2007, 21:45
marisu marisu ist offline
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Registriert seit: 08.11.2007
Beiträge: 4
Standard AW: nexavar auch bei Lungenmetastasen nach Urothelkarzinom?

Liebe Isa,

erstmal ganz vielen Dank für Deine Antwort. Es ist wirklich unglaublich, wie segensreich so ein Forum ist, wenn man völlig unglücklich und verdreht zu Hause sitzt und überlegt, wie man helfen kann.
Durch das Forum bin ich gestern auch auf den Link zur Krebsinfo der Uni Heidelberg gekommen und habe gestern dort angerufen. Die Info war ähnlich wie deine und die superliebe Dame dort unterstützte mich bei meinem dumpfen Gefühl, dass da was zum Himmel stinkt. Denn es war für mich nicht klar, ob die Klinik überhaupt die richtigen Infos zur Histologie des Karzioms meiner Mutter hat. Bei der Aufnahme in der Klinik dort waren nämlich keine Befunde vom Frühjahr in den Unterlagen zur Klinikeinweisung, nur der aktuelle Befund der Radiologin über die Lungenmetastasen.
Wieso das so gelaufen ist - ????
Jedenfalls hab ich gestern die überweisenende Hausärztin angerufen, ihr meine Bedenken bezüglich der vorgesehenen Therapie genannt und gefragt, ob die behandelnde Klinik überhaupt die Befunde zum Tumor habe. Schweigen am Telefon, dann: "Ich werde mich darum kümmern"....

Uff, ich bin ganz schön froh.denn heute vormittag dann die Nachricht aus der Klinik: Meine Mutter wird ab Montag Chemo bekommen, dazu Hyperthermie.Jedenfalls muss sie nicht unter irgendwelchen Nebenwirkungen leiden, die keinen Effekt haben.
Aber andererseits die nächste Horrornachricht:
Außerdem hat ein Knochenszintigramm heute morgen eventuell Knochenmetastasen aufgezeigt. Nun wird noch geröntgt, ob es keine Arthrose ist. Wäre doch andersrum wohl auch sinnvoller gewesen- oder ist das falsch?
Wir sind jedenfalls am Boden zerstört und sehen wenig Land. Aber das ist ja bei allen Betroffenen so, man muss sicher auch an dieser Diagnose wachsen und einen Weg suchen, damit umzugehen. jetzt werd ich erstmal bei meiner Mutter sitzen und sie ganz fest halten.
Ganz vielen Dank an Dich
und alles Gute
Marisu
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  #4  
Alt 15.11.2007, 18:12
marisu marisu ist offline
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Registriert seit: 08.11.2007
Beiträge: 4
Standard Meine Mutter hat ein Urothel-Karzinom ( G2 T3 ) und nun Lungen und Knochenmetastasen

Liebes Forum,
kann mir jemand sagen, ob es bei so einem Befund überhaupt noch Hoffnung gibt? Im April wurde der Tumor zusammen mit Niere und Harnleiter entfernt, damals hieß es, dass die Lymphknoten nicht befallen waren. (M=X)
Seit 4 Wochen dann die vier Lungenmetastasen, meine Mutter bekommt seit heute Chemo, zwei Substanzen, seit gestern ist klar, dass das Knochenszintigramm Knochenmetastasen (Becken und Sprunggelenk)anzeigt.
sie ist völlig mutlos, aber die Ärzte meinen, eine Chemo habe Sinn. Dass es eine völlige Heilung geben könnte, mag ich ja selber kaum hoffen, aber wie viel Zeit bleibt uns - wir sind so traurig.
Jetzt versuche ich erstmal, ihr Mut zu machen und den Kampf richtig aufzunehmen.
Mein Vater ist an Darmkrebs gestorben, am 1. 12. ist sein 10. Todestag. Das belastet meine Mutter und mich natürlich zusätzlich. So viele traurige Erinnerungen an diese schaurigen Herbsttage. Als mein Vater damals entschied, nichts mehr gegen den Krebs zu unternehmen, konnte ich seine Entscheidung zunächst mittragen. Erst nach seinem Tod habe ich getobt und gezweifelt. Jetzt will ich meine Mutter nicht auch noch soo gehen lassen...

Die Hoffnung stirbt zuletzt???

marisu

Geändert von marisu (15.11.2007 um 18:15 Uhr)
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  #5  
Alt 16.11.2007, 16:48
Benutzerbild von mutzel
mutzel mutzel ist offline
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Registriert seit: 15.11.2007
Ort: NRW
Beiträge: 48
Standard AW: Meine Mutter hat ein Urothel-Karzinom ( G2 T3 ) und nun Lungen und Knochenmetasta


Hallo Marisu,
das ist doch echt eine scheiß Krankheit. Ich habe letzte Woche Montag
meine Mama verloren.
Brustkrebs, dann Knochenkrebs, dann Leber und zum Schluß hieß es noch Lungenkrebs.
Aber was bei meiner Mama sehr gut angschlagen hat war die Bestrahlung
an verschiedenen Stellen des Knochenapparates. Bei ihr war es leider zu
spät, aber vielleicht ist bei deiner Mutter alles noch nicht so weit fortgeschritten. Und viel wichtiger finde ich ist, dass du die Hoffnung nicht aufgeben darfst. Ihr müsst kämpfen bis zum Schluss.
Meine Mama hat selbst im Hospiz immer noch gesagt hier bin ich nur kurz-
bald bin ich wieder zu Hause.
Also - Kopf hoch und kämpfen - ihr schafft das bestimmt.
Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen.
LG Simone
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  #6  
Alt 01.12.2007, 19:04
marisu marisu ist offline
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Registriert seit: 08.11.2007
Beiträge: 4
Standard AW: Meine Mutter hat ein Urothel-Karzinom ( G2 T3 ) und nun Lungen und Knochenmetasta

Vielen Dank für eure Nachrichten, lieber Jürgen, die Aprikosenkerne werde ich mal mit meiner Mutter besprechen, ich weiß allerdings nicht, ob sie da Vertrauen hat. jedenfalls werd ich mich mal über diese ganze Richtung informieren. Jedenfalls vielen Dank für die Info.
die Chemo musste bei meiner Mutter nach komplettem Nierenversagen abgebrochen werden, sie lag vier Tage auf der Intensivstation und wir haben uns schon auf das Schlimmste eingestellt, da sich zu allem Übel noch eine Lungenentzündung breitmachte. Für mich ist es fast ein Wunder, dass sie wieder aufstehen kann und wir überhaupt noch über ein gemeinsames Weihnachtsfest nachdenken dürfen. Mit Chemo ist jedenfalls erstmal Schluss,, im neuen ahr sehen wir weiter, sagen die Ärzte.
Allen im Forum alles Gute, vor allem Gesundheit...
marisu
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  #7  
Alt 05.12.2007, 11:40
nina1977sb nina1977sb ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.05.2006
Beiträge: 16
Standard AW: Meine Mutter hat ein Urothel-Karzinom ( G2 T3 ) und nun Lungen und Knochenmetasta

Hallo Marisu,
das M steht für Fernmetastasen, Lyphknotenmetastasen werden mit N abgekürzt.
Und M X heißt, daß Fernmetastasen nicht beurteilt wurden. Wenn Du magst, kannst Du ja die Tumorformel (T,N,M) hier reinstellen.
Ich vermute mal, daß Deine Mutter Gemcitabine und Cisplatin bekommen hat, wobei das Cisplatin zum Nierenversagen geführt hat. Ob man die Chemo später noch einmal geben kann, weiß ich nicht, würde aber mal nachfragen an Deiner Stelle.
Bei Knochenmetastasen, die leider sehr schmerzhaft sind, hilft oft eine Bestrahlung und ein Bisphosphonat wie Zometa. Lungenmetastasen kann man in manchen Fällen bestrahlen oder lasern/vereisen.
Wichtig ist, daß man auch mit Knochen-/Lungenmetastasen in manchen Fällen und bei der richtigen Behandlung noch Jahre leben kann. Da gibt es im Brustkrebsforum einige tapfere Mädels.
Drücke Deiner Mutter und Dir die Daumen, daß sie bald wieder auf die Beine kommt.
Liebe Grüße, Nina
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